Spannendes Naturschauspiel: Einflug von Rotfußfalken in ungewöhnlicher Anzahl in Südwestsachsen begeistert

Spannendes Naturschauspiel: Einflug von Rotfußfalken in ungewöhnlicher Anzahl in Südwestsachsen begeistert

Derzeit (Update unten) ist im südwestsächsischen Landkreis Zwickau in einer nur wenige Hektar großen Feldflur ein ungewöhnliches Naturschauspiel zu erleben. 60 bis 70 Rotfußfalken (Red-footed Falcon) – viele Jung-, aber auch Altvögel – halten sich seit Anfang September 2025 und zum wiederholten Male nach 2023 und 2024 (!) in wachsender Individuenanzahl an diesem Ort auf, während in der weiteren Umgebung wohl nicht ein einziger weiterer Falke der Art zu finden ist. Rotfußfalken sind Nomaden aus dem Osten der Paläarktis, die sich bekanntlicherweise jedes Jahr zum Brüten in bestimmten Regionen in Südeuropa einfinden, um nach einiger Zeit auch von dort wieder unbekannt zu verschwinden. Was die Vögel jetzt zum Ausklang des Sommers veranlasst, in so großer Anzahl und im dritten Jahr in Folge am gleichen Platz einige Tage Rast einzulegen, das bleibt wohl freilich ein Geheimnis der Natur.

Unser VSO-Vereinsfreund Jens Halbauer, bekanntlich ein top-Birder und zugleich begnadeter Vogel- und Naturfotograf (siehe seine Bilder hier) bemüht sich übriges im gleichen Gebiet erfolgreich seit Jahren auch um die Erfassung durchziehender Mornellregenpfeifer. Derzeit bedient er die geneigte Orni-Gemeinde Deutschlands durch korrekte Dokumentation des Rotfußfalken-Einfluges in Wort und Bild täglich über die einschlägigen Orni-Social-Mediakanäle wie ornitho.de und/oder Club300 und lässt die Birder zwischen Bodensee und Nordsee mitfiebern, welches tolle Schauspiel da vor seiner Haustür im Landkreis Zwickau abgeht …

Nach seinen Beobachtungen sind die Vögel bei schönem Wetter hoch in der Luft jagend vermutlich auf Großinsekten zu beobachten (obwohl es dazu visuell kaum etwas zu sehen gibt?) und bei trübem Wetter bzw. bei Regen sitzen die Falken in den Ackerfurchen und sammeln offenbar Engerlinge. Da sich durch deren Anwesenheit bis in Dunkelheit leider noch kein Schlafplatz identifizieren ließ, war es bisher auch nicht möglich, Speiballen (Gewölle) zur Nahrungsanalyse zu sammeln. Und so wird die Ernährung der Rotfußfalken in unserer Insekten armen Argrarsteppe das nächste Geheimnis bleiben, dass uns die hübschen Vögelchen auf ihren überraschenden Wanderungen wohl auch nicht verraten werden …

Hartmut Meyer

Update vom 14.09.2025: Wie Jens Halbauer aktuell informiert, konnten am Sonntag (14.09.) sogar bis zu 90 Individuen an gleichen Platz festgestellt werden, wobei sich die Beobachtungsbedingungen durch die verändernde Wetterlage mit mehr Wind, Regen usw. verschlechtert hat. Die Vögel sind derzeit weiter verstreut, bei Wind nicht auf den Energieleitungen sondern im Acker sitzend und kommen erst später abends, wenn sich der Wind etwas legt, zusammen.

Update vom 21.09.2025: Das Schauspiel klingt langsam aus. Gestern konnten am bechriebenen Platz nur noch 10 Individuen beobachtet, allerdings in Umgebung neue kleinere Trupps bis 11 Ind. gesehen werden. Auch im Grenzgebiet Landkreis Altenburg/TH zu Mittelsachsen/SN konnte der Unterzeichner heute Morgen einen (zwei?) immat. Rotfußfalken beobachten.

Alle Fotos: Jens Halbauer
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Gehasster Staudenknöterich bietet perfekte Kinderstube für die heimische Vogelwelt – Umdenken erforderlich!

Gehasster Staudenknöterich bietet perfekte Kinderstube für die heimische Vogelwelt – Umdenken erforderlich!

Die Zwickauer Mulde bei Glauchau/Sachsen fast komplett mit Knöterich-Beständen bewachsen. Mittlerweile ein typisches Bild an vielen Flussläufen. Foto: J. Hering

Haben sie sich vielleicht auch schon einmal darüber geärgert, dass der invasive Staudenknöterich, der sich insbesondere entlang der Flussufer in den vergangenen Jahren geradezu explosionsartig vermehrt hat, die Vogelbeobachtung einschränkt? Bei den Wasservogelzählungen z.B. ist es abschnittsweise kaum noch möglich, die Vögel korrekt zu zählen. Bei Brutvogelkartierungen gelingt es immer weniger, die präzisen Neststandorte vom Eisvogel zu registrieren, weil die Sicht versperrt ist. Die noch vorhandene Wasservogelwelt hingegen nutzt die Knöterich-Bestände geschickt, um Deckung zu finden. Manche Anlieger-Gemeinden haben in der Zwischenzeit enorme Anstrengungen unternommen, um die widerstandsfähige Pflanze zu mähen und damit zurückzudrängen. Ohne Erfolg. Auch eine Schaf-Beweidung konnte nicht helfen.

Allerdings wunderte man sich der Vogelkundler gelegentlich bei Beobachtungsgängen an den Flussläufen im Frühjahr über Revier anzeigende Neuntöter, die auf Knöterich-Beständen (ohne jegliche Heckenstruktur – siehe Foto o.re.) zu finden waren, ebenso wie über intensiv singende Goldammern und sogar Drosselrohrsänger im Knöterich (ohne Schilf). Man gab einer solchen Feststellung eher den Rang einer Zufallsbeobachtung … Aber, weit gefehlt! In den zurückliegenden Jahren erbrachten nämlich gezielte Untersuchungen in Südwest-Sachsen zur Brutvogelwelt erstaunliche Erkenntnisse, die einen anderen Blick auf diesen Neophyt aus Südostasien zulässt. Lesen sie selbst:

Brütender Sumpfrohrsänger im Knöterich. Foto: Jens Hering

In Deutschland und anderen europäischen Ländern sind die asiatischen Staudenknöteriche Fallopia japonica, F. sachalinensis und F. x bohemica als höchstproblematische, invasive Neophyten eingestuft. Neben zahlreichen Untersuchungen, die die negativen Auswirkungen auf einheimische Pflanzengesellschaften und Wirbellose belegen, gibt es nur wenige Studien, die sich mit der Wirkung von exotischen Knöterichen auf Vertebraten beschäftigen. Erstmals 2017 und in nachfolgenden Jahren fanden nun gezielte brutbiologische Untersuchungen vorwiegend in flussbegleitenden Fallopia-Beständen in Südwest-Sachsen statt. Nach einer Stichprobe 2017 mit gefundenen Nestern von Neuntöter, Sumpfrohrsänger, Amsel und Goldammer, wurden Knöterich-Bestände in der Brutsaison 2018 systematisch durchsucht. Es waren 116 aktive Nester nachweisbar, erstmals von Mönchsgrasmücke, Gartengrasmücke und Kuckuck. Bei weiteren Untersuchungen bis einschließlich 2024 wurde auch das regelmäßige Brüten von Singdrossel, Teichrohrsänger und Grünfink festgestellt.

Junger Kuckuck im Sumpfrohrsänger-Nest im Knöterich. Foto: Jens Hering

Es handelt sich um erstmalige, detaillierte Beschreibungen von Brutplätzen diverser Singvogelarten in Beständen asiatischer Staudenknöteriche. Die bisherigen Informationen zu Nest und Neststandort erfahren teils eine beachtliche Erweiterung. Die unerkannte Bedeutung der Neophyten als Bruthabitat wird eindrucksvoll belegt.

Diese Ergebnisse sind Anlass für weitere umfassende Untersuchungen zur Avizönose der Fallopia-Bestände. Sie fordern einen Wandel in der anhaltend intensiv betriebenen einseitigen Öffentlichkeitsarbeit. Trotz der unbestrittenen Problematik, dass Staudenknöteriche Struktur und Arteninventar betroffener Ökosysteme vollkommen verändern können, spricht die erfolgreiche Einnischung einheimischer Vogelarten für eine angemessene Akzeptanz der fremdländischen Pflanzen. Eine Bekämpfung der Knöterich-Bestände sollte aufgrund der avifaunistischen Bedeutung nur außerhalb der Brutzeit der genannten Singvogelarten erfolgen.

Jens Hering

Titelbild: Brütendes Neuntöter-Weibchen im Staudenknöterich. Alle Fotos: Jens Hering

Hering 2019_Fallopia & Brutvögel_Der Falke

Hering 2019_Fallopia & Brutvögel_Die Vogelwarte

Hering 2020_Songbirds breeding in stands of knotweed in Germany_Brit. Birds 113

Interview in Naturschutz und Landschaftsplanung_52-2020

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Ausstellung „Die Vogel-WG“ in Berlin eröffnet – DOG und Stabi erzählen die faszinierende Geschichte der Heinroths

Ausstellung „Die Vogel-WG“ in Berlin eröffnet – DOG und Stabi erzählen die faszinierende Geschichte der Heinroths

Mit einer Ausstellung unter dem Titel „Die Vogel-WG. Die Heinroths, ihre 1000 Vögel und die Anfänge der Verhaltensforschung“, die am Donnerstag, 12. Juni 2025, in der Berliner Staatsbibliothek (Unter den Linden 8, 10117 Berlin) unter großem öffentlichem Interesse eröffnet wurde, lädt die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft (DOG – http://www.do-g.de/) gemeinsam mit der Staatsbibliothek zu Berlin (Stabi) zu einer spannenden und faszinierenden Zeitreise in die Frühzeit der Verhaltensforschung ein.

Im gleichnamigen, unbedingt zu empfehlenden Begleitbuch zur Ausstellung, das von Dr. Karl Schulze-Hagen (DOG) und Gabriele Kaiser (Staatsbibliothek) herausgegeben wurde, schreiben die Autoren: „Stellen Sie sich eine Etagenwohnung mitten in der Millionenstadt Berlin vor. In jedem Zimmer Vögel. Da geht es zu wie in einer Wohngemeinschaft, genauer gesagt: einer Vogel-WG. Eine Nachtschwalbe brütet auf dem Teppich, ein Kleinspecht hackt Löcher in den Schrank, zwei Baumläufer klettern am Hosenbein des Hausherrn hoch. Ein Mauersegler kreist geschickt durch das Wohnzimmer, der Birkhahn balzt auf dem Balkon, und der Waldkauz versucht zu jeder vollen Stunde, den Kuckuck aus der Schwarzwalduhr zu erwischen. Ein solches Szenario erscheint uns unvorstellbar, fast surreal. Die Impressionen aus der Berliner Mietwohnung sind aber kein Jägerlatein, sondern Realität. Sie liegen kaum hundert Jahre zurück …“

“Smalltalk” vor der Ausstellungseröffnung: Dr. Dorit Visbeck-Liebers (DOG-Präsidentin), Dr. Peter Altmeier (alt-Umwelt-/Kanzleramtsminister), Hartmut Meyer (alt-DOG-Beirat/-VSO-Vorstand und CEO Bartmeise-Reisen) und Jens Hering, DOG-Beirat und VSO-Vorstand aktiv (v.li.). Foto: H. Meyer

Diese Ausstellung erzählt die Geschichte von Oskar, Magdalena und Katharina Heinroth – einem forschenden Trio, das Anfang des 20. Jahrhunderts nicht weniger als 250 Vogelarten in ihrer Berliner Wohnung aufzog, beobachtete und dokumentierte und damit den Grundstein für ein ganz neues Verständnis tierischen Verhaltens legte. Die Vogel-WG der Heinroths wurde zum Magnet für Forscher aus aller Welt. Auch Konrad Lorenz, späterer Nobelpreisträger, gehörte zu ihren Schülern.

Die absolut sehenswerte Ausstellung wurde von der DOG-Präsidentin  – der ersten Frau an der Spitze dieser Gesellschaft seit 175 Jahren (!) – Dr. Dorit Visbeck-Liebers, der man Freude und Stolz darüber anmerken konnte, festlich eröffnet. Der ehemalige Umwelt- und auch Kanzleramtsminister in der Regierung A. Merkel, Herr Dr. Peter Altmeier, lud als Vertreter des Freundeskreises der Staatsbibliothek mit kompetent-kurzweiligen Worten ebenso zu dieser Ausstellung ein wie die Macher, Gabriele Kaiser und Dr. Karl Schulze-Hagen.

Etwas schade ist es, dass der Ausstellungstermin jetzt auf die Sommerzeit, die eher für Aktivitäten draußen in der Natur prädestiniert ist, und nur bis zum 14. September 2025 datiert ist und leider nicht mehr übers kommende Winterhalbjahr! Wer es jedoch schafft, sich diese Präsentation, die u.a. aus Originaltagebüchern, liebevoll gezeichneten Studien und bislang unveröffentlichtem Fotomaterial aus dem Nachlass der Heinroths und abgerundet mit zahlreichen passenden Vogelpräparaten aus dem Museum für Naturkunde Berlin von Meister-Präparatoren wie Jürgen Fiebig und weiteren Leihgebern auch im Sommer 2025 noch anzuschauen, der wird nicht enttäuscht sein!

Hier gibt es einen virtuellen Rundgang: https://stabi-kulturwerk.de/portfolio-item/vogel-wg/

Hartmut Meyer
(ehem. DOG-Beirat)
CEO-Bartmeise-Reisen

 

 

 

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„Helgoland“ auf kanadisch – tolle Vogelwelt zwischen Eriesee, Niagarafällen und dem Anfang unendlicher Wildnis …

„Helgoland“ auf kanadisch – tolle Vogelwelt zwischen Eriesee, Niagarafällen und dem Anfang unendlicher Wildnis …

Mitte Mai 2025 ist unsere Bartmeise-Reisegruppe (Foto re. E. Krasemann) aus Kanada zurückgekehrt, von unseren ersten Reise in den Norden dieses Kontinents. Ausgangs- und Endpunkt war Toronto im Bundesstaat Ontario. Von hier ging es immer entlang des Eriesees. Auf den vorgelagerten Landzungen Long Point, Point Pelee und Rondeau konnte man ähnlichen ‘Birdwatcher-Verkehr’ erleben wie im Oktober … auf Helgoland. Überall eifrige Beobachter, die Ausschau nach neu ankommenden Arten und Seltenheiten hielten. Auf ihrem Weg in die nördlichen Brutgebiete rasten viele Arten nach dem Überflug am nördlichen Ufer der Eriesees. Natürlich sind die kanadischen Birder bestens vernetzt und neueste Sichtungen wurden prompt in den sozialen Netzwerken, insbesondere in e-bird mitgeteilt, so dass es gar nicht möglich war, News zu verpassen …

“Helgoland” in Kanada: Birdwatcher am Point Pelee. Foto: E. Krasemann

Auch wenn das Wetter zu Beginn der Reise nicht auf unserer Seite war, gelangen doch sehr viele schöne Beobachtungen. Über 20 verschiedene Arten der oft sehr farbenfrohen Waldsänger wie Fichten– und Magnolienwaldsänger (Blackburnian- & Magnolia Warbler) konnten gesichtet werden. Die Nachmittage waren dann meist den umliegenden Feuchtgebieten vorbehalten. Hier gelang es, verschiedene Enten und Limikolen zu entdecken. Darunter teils auch seltenere Arten wie Wilsonwassertreter (Wilson’s Phalarope), Schlammtreter (Willet) und Moorschlammläufer (Short-billed Dowitcher). Erwähnenswert ist zudem die gut ausgebaute Infrastruktur für Beobachter an den Hotspots des Vogelzugs. Vom „early bird-Frühstück“ ab 4.30 Uhr bis hin zu Führungen in den Besucherzentren und Beringungsstationen war alles sehr gut organisiert.

Die weitere Route verlief dann Richtung Norden. Auf dem Weg zum Algonquin-Park gab es noch einen tollen Zwischenstopp. Das Schutzgebiet „Carden Alvar“ brachte neben fotogenen Wilsonbekassinen (Wilson’s Snipe) und Prärieläufern (Upland Sandpiper) auch tolle Sichtungen von Blaukehl-Hüttensänger (Western Bluebird), Carolinasumpfhuhn (Sora), Virginiaralle (Virgina Rail) und Schwarzbart-Rohrdommel (American Bittern) Der nächste Stopp des Tages galt dem Flötenregenpfeifer (Piping Plover, Foto re. E. Krasemann), der gut gesehen und fotografiert werden konnte. Eine sehr seltene Limikole, ähnlich unserem Seeregenpfeifer. Die Brutplätze an den breiten Stränden der Seen werden entsprechend gut geschützt.

Letzte Station der Reise war der Algonquin-Park. Dieser Naturpark mit vielen Seen und Wäldern lässt ein bisschen die unendliche Wildnis Kanadas erahnen. Hier gab es schöne Beobachtungen unter anderem vom Schwarzrückenspecht (Black-backed Woodpecker) und Streifenkauz (Barred Owl). Auch wenn einige borealen Arten hier mittlerweile schwerer zu finden sind als früher, war es doch ein schöner Abschluss der Tour.

Zitronenwaldsänger mit Spiegelbild. Foto: E. Krasemann

Während der Reise konnten um die 190 Arten gesehen werden. Alle Teilnehmer bekamen einen sehr guten Einblick der Vogelwelt Kanadas während der Zugzeit im Mai. Besonders zahlreich vertreten waren die verschiedenen Waldsänger und Ammern. Zudem wurden fast alle möglich Spechtarten, darunter auch Gelbbauch-Saftlecker (Yellow-bellid Sapsucker) und Rotkopfspecht (Red-headed Woodpecker) gesehen. Die Dichte an Greifvögeln war hingegen erstaunlich gering.

Abgerundet wurde diese schöne Reise mit einer kleinen Stadtbesichtigung Torontos sowie dem Besuch der Niagarafälle. Die aufgeschlossen Art der Kanadier, guter touristischer Standard und viele tolle Beobachtungen haben uns den Einstieg nach Nordamerika sehr leicht gemacht. Es war bestimmt nicht die letzte Reise dorthin …

Wer „mehr Wildnis …“ erleben möchte, der sollte sich für sich unsere neue Reise nach ALASKA interessieren, die ab 15. Juni 2026 geplant wird. In absehbarer Zeit veröffentlichen wir hier den Reiseplan und alle weiteren Details. Vormerkungen wie immer möglich per Email an h.meyer@bartmeise.de 

Andre Müller
(Bartmeise-Mitarbeiter/Reiseleiter)

Startfoto: Niagarafälle. Foto: A. Müller

 

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Bartmeise-Reisen unterwegs … beim nordamerikanischen Vogelzug in Kanada und in der grandiosen Cerrado in Brasilien

Bartmeise-Reisen unterwegs … beim nordamerikanischen Vogelzug in Kanada und in der grandiosen Cerrado in Brasilien

Derzeit befinden sich zwei Bartmeise-Reisegruppen ‚on tour‘ auf dem amerikanischen Kontinent. Während die eine in Kanada den nordamerikanischen Vogelzug hautnah erlebt,  befindet sich unsere andere Gruppe tief im Süden Brasiliens, in Hinterland der Mata Atlantica, auf der Suche nach seltenen Vogelarten in der zauberhaften Landschaft der Cerrado (Steppe), die leider durch Lebensraumschwund und zahlreiche menschliche Eingriffe immer mehr bedroht ist.

Eine Reise in diese Region verspricht dennoch tolle Erlebnisse in der Vogelwelt, die nirgendwo anders so möglich sind. Eine wichtige Zielart dieser Reise in die Cerrado war der endemische Dunkelsäger (Brazilian Merganser) der akut vom Aussterben bedroht ist. Nur an einem einzigen Flusslauf ist diese Art – eine der seltensten Vogelarten Brasiliens – überhaupt noch regelmäßig zu finden! Dank der internen Kenntnis unsere brasilianisch-deutschen Mitarbeiters Adrian Eisen Rupp, war es allen Reisegästen vergönnt, eine kleine Gruppe dieser Säger-Art zu beobachten, wie das Foto (re.) von Adrian hier zeigt. Viele weitere typische Vogelarten wie Königsgeier und Rotfußserima konnten bereits gefunden werden. Aber auch die charismatischen Säugetiere dieser einzigartigen Landschaft, der Großen Ameisenbär (Foto: M. Schulz, li.) und der südamerikanische Mähnenwolf, die leider ebenfalls Bestandsabnahmen verzeichnen, begeisterten bereits unsere Gäste auf dieser Reise. Und zum Tagesausklang wartet wie immer die gute brasilianische Küche … (Foto li. A. Eisen Rupp).

Während unserer Brasilien-Gruppe in der Südhälfte Amerikas ihre Tour in einer Steppenlandschaft fortsetzt, bewegt sich unserer Gruppe in Kanada zwischen den „Big Lakes“ und großen Wäldern derzeit in Richtung der Niagarafälle. Gestern schickte unser Reiseleiter Andre Müller ein Gruppenfoto (Startbild), das bei einem Besuch der in Kanada bekannten Vogel-Beringungsstation „Long Point“ aufgenommen wurde …

Demnächst mehr vom Fortgang beider Reisen!

Hartmut Meyer

Sonderangebot: Für unsere Reise im August 2025 in das klassische Pantanal/Brasilien mit Besuch in den „Garden oft he Amazons“ bieten wir noch ein Zimmer (Doppelzimmer) zu einem „Super-last-minute-Sonderpreis“ an! Interessenten bitten wir, sich rasch zu bewerben an h.meyer@bartmeise.de
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Grandioser Himalaja: Vogelwelt im Flachland des Terai begeistert Bartmeise-Reiseteilnehmer erneut in Nepal

Grandioser Himalaja: Vogelwelt im Flachland des Terai begeistert Bartmeise-Reiseteilnehmer erneut in Nepal

In den ersten März-Tagen 2025 ist unsere diesjährige Bartmeise-Reisegruppe aus Nepal zurückgekehrt. Das kleine Land mit seinen hohen Himalaja-Bergen hat die Teilnehmer einmal mehr beeindruckt. Die Reiseroute verlief durch das Terai, dem Flachland des Landes, mit Schwerpunkten im Chitwan- Nationalpark und dem Gebiet um Lumbini. Von dort ging es weiter über Pokhara bis zum „Australien Camp“, einem unter Birdern weltweit bekannten Hotspot. Im Herbst z.B. kann man von diesem 2.000 Meter hoch gelegenem Plateau aus einen beeindruckenden Greifvogelzug erleben. Leider war das Wetter bei unserer diesjährigen Reise nicht auf unserer Seite. Dichter Nebel lies kaum Sichtungen von Greifvögeln zu und versperrte den Blick auf die angrenzenden 7.000er-Berge. Trotzdem gelangen im Umfeld tolle Beobachtungen, unter anderem von Gelbschnabelkitta, Kastanienbauchrötel und Himalayabraunelle. Die Entdeckung eines Wachtelzwergkauzes war ebenfalls ein tolles Erlebnis.

Weitere Höhepunkt der Reise waren bis zu fünf Ibisschnäbel, die auch in diesem Frühjahr in ihrem Winterquartier am Rapti-Fluss gut beobachtet werden konnten. Weiterer Höhepunkt der Reise war der Besuch eines „Geier-Restaurants“. Dieses von vielen Beteiligten getragene Projekt dient dazu, der stark dezimierten Geier-Population in Nepal wieder auf die Beine zu helfen. Durch den Kauf einer Kuh, auch in diesem Jahr, leistet Bartmeise-Reisen Jahr für Jahr einen kleinen Beitrag zum Schutz der Geier. Aus geringer Entfernung konnten die Teilnehmer erleben, wie schnell rund 200 Geier (Masse: Schneegeier) in fünf Arten einen großen Kadaver verschlingen können. Um Lumbini wurden dann zum ersten Mal die majestätischen Saruskraniche bewundert. Mit 150cm gelten diese als die größten Kraniche der Welt. Mit dem Besuch des Geburtsortes von Buddha stand auch ein ganz kleiner Kulturbeitrag im Programm, wobei auch im Museumsgelände Vögel zu entdecken waren. Nach kurzem Stopp im touristischen Pokhara mit guten Restaurants und Shoppingmöglichkeiten war die letzte Station der Reise das „Australian Camp“. Auf dem Weg dahin konnten an einem Flusslauf alle drei möglichen Scherenschwanzarten beobachtet werden. Die anschließende Rückreise mit einem kurzen Inlandsflug von Pokhara nach Kathmandu verlief problemlos.

Während der 17-tägigen Rundreise konnten um die 340 Arten beobachtet und oftmals auch fotografiert werden. Besonders stark vertreten war dieses Mal die Familie der Spechte, von denen insgesamt 13 Arten gesehen werden konnten. Auch verschiedene Bartvögel, Drongos und Bülbüls gab es zu entdecken. Daneben forderten die verschiedenen Prinien- und Laubsänger-Arten die volle Aufmerksamkeit bei ihrer Bestimmung. Hier hat unser Som seinem Ruf als einer der besten Guides des Landes alle Ehre gemacht. Mit Enthusiasmus und schier unendlicher Geduld gelang es ihm erneut,  auch die versteckten Arten für jeden sichtbar zu machen.

Unserem Guide Som wurde am letzten Abend mit einem selbstgeschriebenen Gedicht der verdiente Dank entgegengebracht. Durch seinen leidenschaftlichen Einsatz war die Reise erneut ein voller Erfolg. Mit Turkish Airlines ging es am nächsten Tag über Istanbul zurück in Deutschland.

Stimmen unserer Teilnehmer zu dieser Reise: „Diese Nepal-Reise war wirklich ein Traum in allen Aspekten, vom Landschaftlichen, Kulinarischen, Gruppendynamischen und natürlich vom Avifaunistischen …“ schreibt Timo K. aus Braunschweig. Thomas L. aus Oberwang in Österreich meint: “Es war eine tolle Reise in jeglicher Hinsicht! Danke für die gute Organisation und Durchführung! Da fahr ich gerne wieder mit Bartmeise-Reisen.” Susanne & Jörg K. (Arnsdorf/SN) teilten uns ihre Meinung wie folgt mit: “Es war eine wunderschöne Reise … Som ist ein fantastischer Guide. Es war beeindruckend, welche Vögel er uns zeigen konnte. Er kann die Begeisterung für sein Land wunderbar vermitteln… Andre war wieder ein sehr angenehmer, kommunikativer Reiseleiter. Die Gruppe war ausgesprochen angenehm in ihrer Zusammensetzung …” 

Andre Müller
(Bartmeise-Reiseleiter)

Startbild: Bartmeise-Reisegruppe 2025 in Nepal. Im Bild ganz links (stehend) Reiseleiter Andre Müller (Bartmeise-Mitarbeiter) und unser nepalesischer Guide Som in der vorderer Reise knieend (Mitte). Foto: Bartmeise-Reisen

 

Unser neues Reiseangebot Nepal 2026 ist bereits hier wieder buchbar:

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Zu Besuch bei den Insel-Endemiten Madeiras – Atlantikinsel begeistert mit spezieller Vogelwelt

Zu Besuch bei den Insel-Endemiten Madeiras – Atlantikinsel begeistert mit spezieller Vogelwelt

Dass die portugiesische Atlantikinsel Madeira mehr zu bieten hat als Blumen oder ein Christiano-Ronaldo-Museum erlebte eine Bartmeise-Reisegruppe bei einer Kurzreise im Juli (10.-15.07.2024) mit dem Ziel, die speziellen Insel-Endemiten bzw. endemischen Unterarten sowie die pelagischen Vögel beobachten zu können.

Der Ausgangspunkt für die Reise ganz im Osten der Insel war gezielt ausgewählt, denn von dort aus sind die meisten Landvögel gut und schnell erreichbar. Das Wetter im Atlantik zeigte sich äußerst freundlich, sonnig und trocken, so dass alle Exkursionspläne ohne Einschränkungen umgesetzt werden konnten. Die endemische Silberhalstaube (Madeira Laurel-pigeon; Foto ob.re.: A. Rupp) ließ sich am Rande der Stadt im Gebüsch gut beobachten und die hier häufigen Einfarbsegler (Pale Swift) flogen in der Sonne an den Küstenklippen entlang. Etwas weiter bergauf, auf ca. 700mNN, konnten in einer Parkanlage mit vielen alten Koniferen auch Madeiragoldhähnchen (Madeira Firecrest, Foto li.: A. Rupp), fütternde Altvögel am Brutplatz, gefunden werden. Auch die in der Farbgebung durchaus von der mitteleuropäischen Variante abweichenden Madeira-Buchfinken waren hier ebenso anzutreffen wie auch der Kanarengirlitz (Island Canary).

Höhepunkt am Abend war eine Nachtwanderung zur einzigen Brutkolonie der seltenen Madeira-Sturmtaucher (Zino’s Petrel), deren Weltbestand mit aktuell 85 Brutpaaren angegeben wird. Ab 23.00 Uhr kehren die Altvögel rufend zu ihren Jungen zurück, die in Nisthöhlen in den steilen Klippen der höchsten Berge auf ca. 1.800mNN auf das Futter warten. Im Mondlicht konnten nur die Silhouetten der fliegenden Altvögel wahrgenommen werden, wobei das Hörerlebnis beeindruckte. Portugiesische Ornithologen, die die Kolonie wissenschaftlich betreuen, hatte Netze zum Fang der Altvögel aufgestellt, die in der Zeit unserer Anwesenheit aber leer blieben.

An den nächsten drei Exkursionstagen standen Bootstouren auf dem Atlantik im Programm, ganz speziell ausgerichtet zum Beobachten pelagischer Vögel. Das Unternehmen, dass seit vielen Jahren diese Touren anbietet, ist logistisch professionell darauf eingestellt und bietet dafür ein erstklassiges Boot mit erhöhten Shark-Sitzen an. Bei Fahrten bis zu 10 Seemeilen hinaus auf den Atlantik um die Hauptinsel herum konnten wie erhofft die beiden endemischen Arten Desertas– und Madeirasturmvogel, Foto re: A. Rupp (Desertas-  & Zinos’s Petrel) gesehen und fotografiert werden. Am häufigsten zeigten sich  Cory- und Bulwersturmvogel (Cory’s Sherwater & Bulwer’s Petrel). Als Ausnahmegäste aus dem Atlantik konnten je einmal Atlantik- und (Manx Sherwater) und Barolasturmtaucher gesehen und auch fotografiert werden. Die Buntfuß-Sturmschwalbe (Wilson’s Storm-petrel) war an einem der Beobachtungstage sehr häufig, dafür fehlte die Art am nächsten Tag fast vollständig.

An den Beobachtungstagen nahm der Wind im Atlantik immer weiter ab und so herrschte am letzten Exkursionstag sozusagen „Flaute“, und damit kein „Sturmtaucher-Wetter“ mehr, dafür aber beste Bedingungen, um Meeressäuger aus naher Entfernung gut beobachten zu können. Zuerst war es ein Pottwal, der an der Oberfläche ruhend gesehen werden konnte. Ihm folgten mehrere Gruppen Indischer Grindwale (je 15-20 Tiere) sowie Große Tümmler. Zum Abschluss dieses Tages erfreute uns ein große Schule Atlantischer Fleckendelfine, die in den Bugwellen unseres Bootes spielten und immer wieder nah am Boot schwammen.

Madeira-Buchfink. Foto: A. Rupp

Mit insgesamt sieben (von 8-9 möglichen) gesehenen Pelagen-Arten (alle Wunscharten) und allen endemischen Vögeln bzw. endemischen Unterarten, dazu weitere Highlight wie Brillengrasmücke (Spectacled Warbler) am Brutplatz, Kanarenpieper (Berthelot’s Pipit), Steinsperling (Rock Sparrow) usw. waren alle Wunscharten vertreten, so dass alle Reiseteilnehmer zufrieden und mit erfüllten Erwartungen den Christiano-Ronaldo-Airport in Richtung Lissabon und Zentraleuropa verlassen konnten.

Sonnentergang auf Madeira. Foto: H. Meyer

Diese Reise wird voraussichtlich 2026 wieder in unserem Reiseprogramm angeboten. 2025 besuchen wir Kap Verde, eine andere Atlantikinsel, die wieder andere spezielle Vogelarten bietet.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

Titelfoto: Unser Exkursionsboot mit professionellen Shark-Sitzen zur Pelagen-Beobachtung. Foto: H. Meyer
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Aktuelle Sonderangebote zu attraktiven Preisen, neue Reisen und Restplätze bis Jahresende 2024 verfügbar

Aktuelle Sonderangebote zu attraktiven Preisen, neue Reisen und Restplätze bis Jahresende 2024 verfügbar

Bartmeise-Reisegruppe 2021 in Gambia. Foto: H. Meyer

Auch in diesem Jahr bieten wir in der 2. Juli-Hälfte (in den Schulferien vom 17.07. bis 01.08.2024) unser beliebtes westafrikanisches Reiseziel Gambia mit Senegal als Vogelbeobachtungs-Reise an. Auf dieser Rundreise auf kurzen Wegen durch das kleine Gambia – zur Brutzeit der Vogelwelt – durch abgelegene Regionen und in kleinste Dörfer ist ein absolut authentischer und faszinierender Einblick in das Alltagsleben der Menschen und in die senegambische Lebensweise möglich, den normale Pauschal-Touristen so niemals erleben können. Die Menschen in Gambia zeigen sich äußerst freundlich und aufgeschlossen gegenüber Touristen. Das Land gilt als sehr sicher und leicht zu bereisen. Das haben wir bei unseren Touren auch immer so empfunden. Neu in diesem Jahr ist, dass wir unseren Aufenthalt im senegalesischen Nationalpark Niokola-Koba um eine Nacht verlängert haben, um

Senegalfurchenschnabel in Gambia. Foto: B. Möckel

neben der beeindruckenden Vogelwelt auch einige Vertreter der afrikanischen Großsäuger-Fauna zu erleben. Gambia gilt aufgrund seiner “Einfachheit” zudem als wunderbare Einstiegs-Destination in die afrikanische Vogelwelt! Da wir in Gambia über sehr zuverlässige Bedingungen in Sachen Logistik und Guiding verfügen, können wir – trotz der teils drastischen Preissteigerungen fast überall auf der Welt auch im Tourismussektor – auf immer noch sehr günstige Konditionen zurückgreifen. Hier können Sie diese Reisen buchen: Buchungs-Link: https://www.bartmeise.de/reisebuchungen/verbindliche-reiseanmeldung-gambia/)

Yukatanzaunkönig, endemisch. Foto: Adrian Rupp

Ab August bis zum Jahresende haben wir insbesondere bei unseren Südamerika-Reisen nur noch Einzel- und Restplätze (manchmal nur noch “Warteliste”) im Angebot (Verfügbarkeiten nach Abruf, Zwischenverkauf vorbehalten!). Zum Beispiel nach Peru im August (18.8.-02.09.) noch ein Zimmer und einen Restplatz und nach Kolumbien im September, in das Land mit den meisten Vogelarten der Welt, vom 11.-26.09.) ebenfalls noch ein Zimmer. Hier er Buchungs-Link für diese Reise: https://www.bartmeise.de/reisebuchungen/verbindliche-reisebuchung-kolumbien/

Aufgrund dieser Nachfrage haben wir unsere fantastische Reise in den “Zauberwald der Maya”, auf die mexikanischen Yukatan-Halbinsel zusätzlich aufgenommen. Aufgrund der eben erst begonnenen Buchungen sind für die Reise derzeit noch 7-8 Plätze verfügbar. Hier der Link zu dieser Reise: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/mexiko-yucatan/

Portrait Gelbfußmöwe, endemisch. Foto: M. Ortega

Mit tollen Erlebnissen in der Vogelwelt und einer absoluten Überraschung kam vor einigen Tagen unsere Reisegruppe von der mexikanischen Baja-California-Halbinsel zurück.

Eine andere Gruppe ist eben tief im brasilianischen Amazonas ab Manaus im Flusssystem des Rio Negro unterwegs. Hier nebenan finden Sie erste Kurzberichte über die Reisen.

Was es in Taiwan, Marokko und Griechenland zu entdecken gab, können Sie hier unter ‘Bartmeise-Reisen aktuell’ nachlesen.

Aktuelle Fotos und Kurzberichte in kurzen Abständen verfügbar über WhatsApp +49 172 3703374.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen
(12.02.2024)

Startbild: Krauskopfarassari in Amazonien. Foto: A. Eisen Rupp
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Auf Vogelbeobachtungsreise im Amazonas um Manaus unterwegs – seltene Ameisenvögel u.a.m. entdeckt

Auf Vogelbeobachtungsreise im Amazonas um Manaus unterwegs – seltene Ameisenvögel u.a.m. entdeckt

Bartmeise-Reisegruppe mit unserem Guide und Freund Luiz (li.vorn) und A. Eisen Rupp (hi., mitte) am Amazonas-Tower in Manuas. Foto: L. Carvalho.

Aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise am Boden sind sie grundsätzlich schwer zu entdecken, oft  lautlos zusammen mit Treiberameisen unterwegs, meist sehr selten (mit zahlreichen endemischen Vertretern) und daher viel gesuchte Wunsch-Vögel bei unseren Vogeltouren: Die meist attraktiven Vertreter aus der Familie der südamerikanischen Ameisenvögel. Da unser brasilianischer Mitarbeiter (Biologe und Ornithologe) Adrian Eisen Rupp aber gerade auf solche schwierigen Arten spezialisiert ist und deren Vorkommen und Lebensweise gut kennt, gelingt es ihm immer wieder, Vertreter dieser Artengruppe, wie hier den seltenen Grauschopf-Ameisenvogel (Hairy-crested Antbird), bei unseren vogelkundlichen Reisen für unsere Birder und Vogelfreunde sichtbar zu machen, wie vorgestern im Amazonas um Manaus, wo sich unsere Reisegruppe derzeit auf Vogeltour aufhält.

Kapuzinerkotinga, M BK, im Amazonas (6.KW 2024). Foto: A. Eisen Rupp.

Nachdem in den ersten Tagen über den Baumwipfeln des Regenwaldes der Amazonas-Hauptstadt Manaus, vom Tower am Amazonas-Museum aus 40 Metern Höhe, bereits tollte Arten wie Fächerpapagei,  Diademamazone und die ungewöhnliche Kapzuinerkotinga (im Brutkleid mit Schmuckfedern am Flügel!) gesehen werden konnten, ist unsere Reisegruppe aktuell tiefer mit Booten im Flusssystem des Rio Negro und seiner Seitenarme eingedrungen, um  z.B. auf der Machanteria-Insel die dortige, einzigartige Vogelwelt zu beobachten …

In Kürze hier und wie immer im WhatsApp-Status weitere News zum Reiseverlauf mit neuen Fotos!

Hartmut Meyer
(WhatsApp 0172 3703374)
11.02.2024

Startfoto: Grauschopf-Ameisenvogel. Foto: A. Eisen Rupp
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Bartmeise-Reisegruppe in Westafrika unterweges zwischen Steppe und Volta-River, Regenwald und Goldküste

Bartmeise-Reisegruppe in Westafrika unterweges zwischen Steppe und Volta-River, Regenwald und Goldküste

Nach einer sehr erfolgreichen und warmen Reise über den Jahreswechsel 2023/24 sind alle Gäste der Bartmeise-Reise nach Ghana am 10. Januar 2024 sicher wieder im eisigen Mitteleuropa angekommen. Ghana begeistert aufgrund seiner Lage zwischen Sahel, tropischem Regenwald und Dahomey Gap mit vielfältigen Landschaften und vielen Vogelarten. So konnte unsere Reisegruppe über 380 Vogelarten beobachten und einige weitere Arten belauschen, ebenso wie 27 Säugetierarten. Auch die reiche Geschichte Ghanas, das sich von der dunklen Vergangenheit als Hauptstadt des Sklavenhandels zu einem sicheren und demokratischen Land entwickelte und sich als erstes aus der Kolonialherrschaft befreite, war allgegenwärtig.

Krokodilwächter am Volta-Fluss. Foto: M. Williams

Unsere Reise führte zuerst, neuerdings durch einen Flug schnell zu erreichen, in den Mole National Park. Sicher von unserem lokalen Guide Paul und seinem Helfer Johnsen geführt, konnte mit dem Krokodilwächter bereits am ersten Reisetag eine der Zielarten am White Volta River beobachtet werden. Weitere Highlights in der Savannenlandschaft waren neben Afrikanischen Elefanten vor allem die Fahnennachtschwalbe mit ihren langen Handschwingenfedern, eine Familie Blaugesichts-Hornraben, der Forbesregenpfeifer, ebenso wie Togo- und Langschwanzwitwe im Prachtkleid.

Nach dem Ausflug in die Sahel-Zone ging es in das Dahomey Gap, einem fast waldfreien Gebiet an der Küste zwischen Guinea- und Kongoregenwald. Hier konnte neben dem wunderschönen Glanzlappenschnäpper, auch die Opalracke und insgesamt 7 Bartvogelarten, inklusive des beeindruckenden Doppelzahn- und Furchenschnabel-Bartvogels, gesehen werden. Danach ging es weiter zum sonderbarsten Vogel Westafrikas: dem Gelbkopf-Felsenhüpfer. Diese Art konnten wir aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den lokalen Guides und dem erfolgreichen Schutz der Brutgebiete lange auf kürzeste Distanz beobachten!

Weiter ging es in Richtung der letzten Primärwälder des „Upper Guinea Rainforest“, welche wir sowohl im Kakum als auch im Ankasa National Park bestaunen konnten. So hatten wir das Glück, direkt am ersten Morgen von der Hängebrücke im Kakum-Nationalpark ein fütterndes Paar der seltenen Plantagenschnäpper zu beobachten, das ihr Nest am Baum der Beobachtungsplattform gebaut hatte. Auch der Preussweber zeigte sich schön an dem Baum. Die beeindruckenden Goldhelm-, Schwarzhelm-, und Braunwangen-Hornvögel konnten alle, wenn auch aus größerer Entfernung, gesehen werden. Auf dem Weg zur luxuriösen Ankasa Lodge hatten wir noch das große Glück sowohl eine der seltenen Hartlaubenten ebenso wie ein Brutpaar Binsenrallen zu entdecken, eine Art, die unser lokaler Guide seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Reisegruppe in der komfortablen Ankasa-Logde. Foto: M. Hock

In Ankasa gab es an der Lodge neben gutem Essen und sehr bequemen Bungalows auch die Möglichkeit die strahlenden Purpurspinte aus nächster Nähe zu bestaunen. Im Nationalpark hatten wir zum Schluss der Reise viele Arten, die im Upper Guinea Rainforest endemisch sind. So haben wir die Orangebrust-Waldrötel gut beobachten können, ebenso wie die den Olivrücken-Haarbülbül, Kurzschwanz-Feinsänger, Diadembraunschwanz und Rostschwingen-Laubdrossling. Schöne Sichtungen gelangen auch von einer Familie Rotfußrallen und einem Trupp Riesenturakos, ebenso wie von zweien nur knapp 50 cm langen Stumpfkrokodilen. Bei einer nächtlichen Safari wurde auch der zu den Primaten gehörende Potto und der kleinsten Primat Afrikas, der Demidoff-Galago, entdeckt.

Dr. Jannick Beninde (Reiseleiter Bartmeise-Reisen)

 

Startfoto: Reisegruppe in Ghana. Foto: M. Hock
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