Bartmeise-Reisegruppe erlebt außergewöhnliche Vogelwelt und Säuger von Harpyie bis Jaguar im Pantanal & Südamazonas

Bartmeise-Reisegruppe erlebt außergewöhnliche Vogelwelt und Säuger von Harpyie bis Jaguar im Pantanal & Südamazonas

Anfang dieser Woche (43. KW 2023) kehrte unsere diesjährige Reisegruppe (Foto li. A. Eisen Rupp) aus dem klassischen brasilianischen Pantanal und dem Südamazonas zurück. Die Reise in diesem Jahr wies einige teils extreme Besonderheiten auf, die insbesondere auf das Wetterphänomen El Niño, welches überall in Südamerika drastische Auswirkungen auf die Natur und Vogelwelt hat, zurückzuführen waren. Im ersten Teil der Reise, die von Cuiabá entlang der berühmten ‚Transpantaneira‘ bis an deren Ende am Cuiabá-River führte, erlebten unsere Reisegäste die extreme Trockenheit und eine außergewöhnliche Hitze. Dennoch konnten fast alle wichtigen Zielvogelarten, z.B. der seltene Hyazinthara und die die vom Aussterben bedrohte Witwentangare (Foto unten), gefunden und gut beobachtet werden.

Einer von sechs verschiedenen Jaguaren, die an Cuiba-River formatfüllend fotografiert werden konnten. Foto: A. Eisen Rupp

Am Cuiabá-River warteten neben der außergewöhnlichen Vogelwelt auch tolle Naturerlebnisse mit Jaguar und Riesenotter. Bis zu sechs verschiedenen Jaguare konnten aus nächster Nähe gesehen und gut fotografiert werden! Auch die seltenen Riesenotter begeisterten.

Der zweite Teil der Reise führte wie immer in die berühmten “Gardens of the Amazons” und danach per Flug tief in den Südamazonas, der sich überraschenderweise nicht so stark ausgetrocknet und teilweise „frisch grün“ zeigte. Auch hier waren die wichtigen Zielarten, die großen Aras, aber auch die seltene Weißbrauen-Zwergbekarde (White-browed Purpeltuft) mit Jungvogel am Brutplatz zu erleben. Außergewöhnlich viele Säugetiere rundeten diesen Reiseteil ab. Bis zu drei Tapire am gleichen Platz und äußerst seltene Primatenarten wie Mittermaier’s Saki (sehr selten, VU – Foto li.: A. Eisen Rupp) ließen die Herzen unserer Reisegäste höher schlagen. Und zum ornithologischen Höhepunkt geriet hier ganz zweifellos die Entdeckung einer adulten Harpyie, die aus naher Entfernung gut gesehen und formatfüllend fotografiert werden konnte (Titelfoto).

Eine der seltensten Vogelarten der Welt, CR: Witwentangare. Foto: A. Eisen Rupp

Auch bei dieser Reise, bei der aufgrund des nach der Corona-Pandemie plötzlich stark gestiegenen Interesses brasilianischer (Jaguar-) Touristen, ein enormer Druck auf die wenigen guten Lodges und Hotels herrschte, konnten dennoch beste Bedingungen auch bezüglich der Unterkünfte und aller geplanten Ausflüge, organisiert und angeboten werden, woran unser Mitarbeiter und Leiter dieser Reise, Adrian Eisen Rupp, dessen Muttersprachen Portugiesisch und Deutsch sind, natürlich einen entscheidenden Anteil hatte. Auch unsere Freunde im Südamazons, Vivienne und Fernao, das junge Betreiberehepaar einer tollen Facienda, waren erneut ausgezeichnete Gastgeber für uns, wobei deren tägliches Verpflegungsangebot dem Niveau einer 5-Sterne-Küche nicht nachsteht.

Nach der Reise äußerten sich unsere Gäste begeistert (Stimmen/Auszüge):

Thomas B. (Pollhaben) schreibt: „Wir hatten eine tolle Reise mit einer netten Gruppe! Wirklich große Klasse! Adrian ist nicht nur ein super Ornithologe, sondern auch ein sehr guter und engagierter Reiseleiter. Unsere Ausbeute an Säugetier- und Vogelbeobachtungen war faszinierend (6x Jaguar, 6x Flachlandtapir, Harpyie auf kurze Entfernung, Hyanzinthara und – meine persönliche Lieblingsbeobachtung – ein Paar Weißbrauen-Zwergbekarde (White-browed Purpeltuft), die einen Jungvogel fütterten. Danke!“

Christine L. (München) meint: „Es war eine Bilderbuchreise und die schönste und erlebnisreichste Reise, die ich je gemacht habe. Man kann gar nicht so schön träumen, wie die Wirklichkeit dann ist …Die Reise ist so perfekt organisiert mit den Zeiten unter mittags zum Erholen, dem klimatisiertem Bus, der Zeit für die Liste, die kurzen Wege zu den Beobachtungsstellen… Zimmer, Getränke und die Lodges waren angenehm gekühlt. Und ab und zu ein Pool – einfach wunderbar. Vor allem unser Reiseleiter Adrian Eisen Rupp, so perfekt mit den Stellen an den Beobachtungsstandorten, den Bestimmungen… Ich kann nur immer wieder sagen: alles war unglaublich abgestimmt, wie ich es bei keiner anderen Reise vorher erlebt habe! Ich hätte doch nie gedacht, dass ich einen Jaguar sehen würde, dann noch Gürteltier, Tapir .. und ich habe die Harpyie entdeckt …

Ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich Eure Bartmeise-Annonce im ‚FALKE‘ entdeckt habe. Vielen herzlichen Dank, dass ich diese Reise mit Bartmeise-Reisen erleben durfte. Und so freue ich mich auf die nächste Reise nach Mexiko …“

Martin M.v.G. (Flensburg) schreibt uns seine Eindrücke zur Reise: “… Wir schauen auf unsere Brasilien- Reise mit großer Dankbarkeit und einem riesigen Respekt vor dem Fachwissen und der Ortskenntnis sowie der außerordentlichen Kompetenz als Reiseleiter von Adrian, wie er uns jeden Tag neue fantastische Beobachtungen ermöglicht hat … Mit ganz herzlichen Grüßen und Dank auch an Adrian.”

Nur selten in Amazonien zu beobachten: Krauskopfarassari. Foto: A. Eisen Rupp

Unsere nächste Reise zu diesem tollen Ziel ist für die erste Oktoberhälfte 2024 (ab 1. bis ca. 17.10.) vorbereitet. Da bereits jetzt 78 Prozent der möglichen Reiseplätze vor-reserviert sind bitten wir Interessenten darum, sich rasch zu melden und ihr Interesse vermerken zu lassen (in@bartmeise.de).

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

Titelfoto: ad. Harpyie im Südamazonas (Oktober 2023). Foto: A. Eisen Rupp
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Von Swinhoefasan bis Taiwangimpel  – 31 von 32 möglichen Endemiten Taiwans konnten gesehen werden

Von Swinhoefasan bis Taiwangimpel  – 31 von 32 möglichen Endemiten Taiwans konnten gesehen werden

Eine seltene Fruchttaubenart, die Schwarzkinn-Fruchttaube, lockt taiwanesische Vogelfreunde und auch uns auf die Straßen der Hauptstadt … Foto: A. Eisen Rupp

Vor wenigen Tagen ging unsere erste vogelkundliche Reise auf die ostasiatische Insel Taiwan zu Ende. Zufrieden und mit gut gefüllten Vogellisten kehrten unsere Gäste mit der *****Sterne-Eva Air aus Taipeh im Direktflug nach München zurück, wenn auch mit leichter Verspätung wegen der durch die kriegerischen Handlungen auf der arabischen Halbinsel erzwungenen Umwege an unserem Rückreisetag (14./15. April). „Gut gefüllte“ Vogellisten bedeutet bei Birdwatchern, dass die allermeisten Zielarten der Reise gesehen (und zumeist auch gut fotografiert) werden konnten. Bis auf die Taiwandrossel (Taiwan Trush) konnten 31 der 32 auf der Insel

Schwarzkinn-Fruchttaube. Foto: A. Eisen Rupp

vorkommenden endemischen Vogelarten gefunden werden, was insbesondere der Professionalität unserer taiwanesischen Partnerfirma und deren ausgezeichneten Birdguides, die unsere Reise leiteten, zu verdanken war. Dabei ist Bartmeise-Reisen das erste mitteleuropäische (deutsche) Unternehmen überhaupt, mit dem die Kollegen aus Taiwan, die bisher nur für bekannte britische Reiseunternehmen arbeiten, in Kooperation getreten sind.

Unsere Rundreise über die „schöne Insel“, wie man Taiwan allgemein nennt, führte von der Hauptstadt Taipeh im Norden mit ihren naheliegenden Feuchtgebieten, in denen z.B. der seltene Schwarzgesichtlöffler (Black-faced Spoonbill) beobachtet werden konnte, entlang der Westküste nach Süden  und immer wieder in die zentralen Bergwald-Schutzgebiete bis auf 3.200mNN, wo verschiedene spannende endemische  Vogelarten wie Weißohrsibia (White-eard Sibia), Drosselsäbler (Black-necklaced Scimitar-Babbler) und die beeindruckend schönen Fansanarten wie Swinhoe- & Mikadofasan (Sinhoe’s- & Mikado Pheasant) gefunden werden konnten. Südlichster Punkt dieser Reise war die Insel Lanyu, die in einer zweistündigen Überfahrt bei stürmischer See erreicht wurde, und auf der z.B. die seltene Schmuck-Zwergohreule (Ryukyu-Scops-owl, Foto re. A. Eisen Rupp), die sonst nur auf winzigen Inseln wie den Ryukyu-Inseln verbreitet ist, für Begeisterung sorgte. Dieser Übernacht-Ausflug war zwar anstrengend, aber überaus lohnend, weil hier allein weitere sieben Arten wie z.B. Orpheusbülbül (Brown-eared Bulbul), Luzonbrillenvogel (Lowland White-eye) und Formosagrüntaube (Taiwan Green-pigeon) beobachtet werden konnten, die auf der Hauptinsel Taiwan nicht oder nur ausnahmsweise vorkommen.

Weißbarthäherling, endem. Foto: A. Eisen Rupp

Unsere Tour über diese Insel mit ihrer hohen Biodiversität war dennoch durch den fast täglichen Hotelwechsel anstrengend sowie aufwändig und begann zudem noch mit einem aufregenden und gefährlichen Naturereignis. Das schwerste Erdbeben seit rund 25 Jahren, das die Insel am 3. April mit einer Stärke von 7,2 auf der Richterskala erschütterte, erlebte unsere Gruppe beim morgendlichen birden im Botanischen Garten von Taipeh. Zum Glück weit entfernt von Häusern und herabfallenden Gegenständen, aber unter enorm schwankenden alten Baumbeständen … Niemand wurde verletzt oder anderweitig betroffen, wenngleich alle Teilnehmer es schwer hatten, sich auf den Beinen zu halten. Die zahlreichen Nachbeben verliefen zum glück harmlos.

Eine spezielle Pelagen-Tour mit einer Yacht, die von taiwanesischen Ornithologen einmal im Monat angeboten wird, erbrachte zwar nicht die erhoffte „Masse“, aber durchaus einige interessante und bemerkenswerte Arten wie Weißgesichts-Sturmtaucher (Streaked Sherwater) und Schwarzfußalbatros (Black-footed Albatross). Einige Gäste, leider nicht alle, sahen zusammen mit taiwanesischen Spezialisten eine Feenseeschwalbe (White Tern), die sich als der zweite Nachweise überhaupt für die Insel herausstellte

Bartmeise-Reisegruppe in Taipeh. Foto: A. Eisen Rupp

Die Insel Taiwan präsentierte sich unseren Gästen mit sehr freundlichen Menschen, sauber, sicher und mit perfekter Infrastruktur. Eine hoch-moderne Gesellschaft mit großer Geschichte! Die deutsche Gruppe erregte in Taipeh durchaus auch öffentliches Aufsehen, so bei einem Lokalpolitiker und Journalisten. Ein Pressebeitrag in einer taiwanesischen Zeitung soll uns nun zugeschickt werden.

Danke. Es war wieder eine wunderbare Reise“, schreiben Susanne und Jörg K. „Eine sehr effektive Reise, die meine Erwartungen voll erfüllt hat“, meint Michael S. Und Rainer M. schreibt: „Das war eine tolle Reise. Viele Eindrücke, viele Erlebnisse (mit Erdbeben, was es nicht gebraucht hätte) … „. “Wir sind froh, dass wir dabei sein konnten, die spannende Vogelwelt auf dieser Insel erleben durften …“ meinen Marina und Wolfram N. „Die Pelagen-Tour war für mich etwas enttäuschend, nur wenige Arten … ich hätte mehr erwartet. Ansonsten war die Tour okay“ schreibt Andreas F.

Wir bieten diese lohnende Reise zur Vogelwelt am Ost-Asien-Australien-Flyway wieder vom 13. bis 27. April 2026, in der besten Zeit für Stand-, Zug- und Wintervögel auf dieser Insel, an. Derzeit (12.05.2025, Zwischenverkauf vorbehalten) gibt es noch vier Plätze: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/taiwan-vogelwelt-der-schoenen-insel/

Hartmut Meyer & Adrian Eisen Rupp
Bartmeise-Reisen

Titelfoto: Bartmeise-Reisegruppe vor der Expeditions-Yacht zur Pelagen-Tour. Foto: A. Eisen Rupp
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Bartmeise-Reisen unterwegs … beim nordamerikanischen Vogelzug in Kanada und in der grandiosen Cerrado in Brasilien

Bartmeise-Reisen unterwegs … beim nordamerikanischen Vogelzug in Kanada und in der grandiosen Cerrado in Brasilien

Derzeit befinden sich zwei Bartmeise-Reisegruppen ‚on tour‘ auf dem amerikanischen Kontinent. Während die eine in Kanada den nordamerikanischen Vogelzug hautnah erlebt,  befindet sich unsere andere Gruppe tief im Süden Brasiliens, in Hinterland der Mata Atlantica, auf der Suche nach seltenen Vogelarten in der zauberhaften Landschaft der Cerrado (Steppe), die leider durch Lebensraumschwund und zahlreiche menschliche Eingriffe immer mehr bedroht ist.

Eine Reise in diese Region verspricht dennoch tolle Erlebnisse in der Vogelwelt, die nirgendwo anders so möglich sind. Eine wichtige Zielart dieser Reise in die Cerrado war der endemische Dunkelsäger (Brazilian Merganser) der akut vom Aussterben bedroht ist. Nur an einem einzigen Flusslauf ist diese Art – eine der seltensten Vogelarten Brasiliens – überhaupt noch regelmäßig zu finden! Dank der internen Kenntnis unsere brasilianisch-deutschen Mitarbeiters Adrian Eisen Rupp, war es allen Reisegästen vergönnt, eine kleine Gruppe dieser Säger-Art zu beobachten, wie das Foto (re.) von Adrian hier zeigt. Viele weitere typische Vogelarten wie Königsgeier und Rotfußserima konnten bereits gefunden werden. Aber auch die charismatischen Säugetiere dieser einzigartigen Landschaft, der Großen Ameisenbär (Foto: M. Schulz, li.) und der südamerikanische Mähnenwolf, die leider ebenfalls Bestandsabnahmen verzeichnen, begeisterten bereits unsere Gäste auf dieser Reise. Und zum Tagesausklang wartet wie immer die gute brasilianische Küche … (Foto li. A. Eisen Rupp).

Während unserer Brasilien-Gruppe in der Südhälfte Amerikas ihre Tour in einer Steppenlandschaft fortsetzt, bewegt sich unserer Gruppe in Kanada zwischen den „Big Lakes“ und großen Wäldern derzeit in Richtung der Niagarafälle. Gestern schickte unser Reiseleiter Andre Müller ein Gruppenfoto (Startbild), das bei einem Besuch der in Kanada bekannten Vogel-Beringungsstation „Long Point“ aufgenommen wurde …

Demnächst mehr vom Fortgang beider Reisen!

Hartmut Meyer

Sonderangebot: Für unsere Reise im August 2025 in das klassische Pantanal/Brasilien mit Besuch in den „Garden oft he Amazons“ bieten wir noch ein Zimmer (Doppelzimmer) zu einem „Super-last-minute-Sonderpreis“ an! Interessenten bitten wir, sich rasch zu bewerben an h.meyer@bartmeise.de
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Zu Besuch bei Mister Blyth’s und Mister Gould’s – vogelkundliche Reise auf Borneo (Sabah/Malaysia) begeistert

Zu Besuch bei Mister Blyth’s und Mister Gould’s – vogelkundliche Reise auf Borneo (Sabah/Malaysia) begeistert

Mit der Rückkehr – im Riesen-Airbus A380 der *****Singapore Airline – aus Singapore nach fast 13 Stunden Direktflug nach Frankfurt/M. endete am Gründonnerstag Abend unsere diesjährige Birdwatchingtour auf der zweitgrößten Insel der Erde, auf Borneo (Sabah/Malaysia).

Whitehead’s Trogon – Graubrusttrogon (endem.). Digiskopie-Foto: H. Meyer

Auf Borneo wurden im malaysischen Teil verschiedene Nationalparke (teilweise UNESCO-Weltnaturerbe) wie das grandiose Danum Valley mit den ältesten noch vorhandenen  Regenwäldern der Welt, der Kinabatagang-Fluss, das Sepilok-Rainforest-Center sowie der Mount Kinabalu (4.095 mNN) mit seinen Bergwäldern besucht. Am Ende der Reise standen ganz spezielle Arten in den Crocker-Ranch-Mountains sowie im Randgebiet der Stadt Kota Kinabalu im Interesse unserer Reiseteilnehmer. Von den ca. 600 regelmäßig auf der gesamten Insel (mit Brunei und Indonesien) vorkommenden Vogelarten konnten rund 260 gut gesehen und einige gehört werden, darunter rund 40 (der 54) Endemiten der Insel.

Zu den vogelkundlichen Höhepunkten auf dieser erfolgreichen Tour zählen zweifellos zwei äußerst seltene Fasanen-Arten (je an einem Hide), darunter der bis vor kurzer Zeit als ausgestorben angenommene Bornean Peacock-Pheasant (Borneo-Pfauenfasan, Digiskopie-Foto re. H. Meyer) und der ebenso seltene Bulwer’s Pheasant (Bulwerfasan). Das seltene White-froned Falkonet (Weißscheitelfälkchen), das nur im malaysischen Teil der Insel vorkommt, konnte gut beobachtet werden ebenso wie der ungewöhnliche Bornean Bristlehead (Warzenkopf), als wichtige Zielarten jeder Reise auf diese Insel. Auch drei Pitta-Arten, darunter zwei endemische, Black-crowned- & Blue-headed Pitta (Schwarz- und Blauscheitelpitta), konnten entdeckt und teilweise fotografiert werden, ebenso wie die hübsche Western Hooded Pitta (Kappenpitta) am Ufer des Kinabatagang-Flusses. An einer Steinmole am Chinesischen Meer in der Stadt Kota Kinabalu freuten sich unsere Reisegäste am letzten Beobachtungstag auf Borneo über bis zu sechs nicht häufig zu sehende Wintergäste aus den Weiten Kamtschatkas, Gray-tailed Tattler (Grauschwanz-Wasserläufer), die als Durchzügler dort rasteten.

Dank unseres sachkundigem Birdguides Azmil (und einigen Helfern) gelang es, zahlreiche weitere ungewöhnliche und schwer zu findende bzw. äußerst seltene Arten vor die Ferngläser zu bekommen. Dazu zählen auch die in der Überschrift genannten Nachtvögel, die ihre Namen britischen Naturforschern verdanken, wie Blyth’s- und Gould’s Frogmouth (Malaien- und Schuppenschwalm, Foto re. R. Schwindling), die bei einer Nachtexkursion im Danum Valley sicht- und hörbar gemacht werden konnten.

Auch die Vielfalt an Säugern ist immer wieder ein echtes Erlebnis für jeden Naturfreund, der diese Insel bereist. Allein drei Begegnungen mit wilden Oran Utans, jeweils Weibchen mit Jungtieren, ganz nah, fünf bis maximal 10 Metern über den Köpfen unsere Gäste, begeisterten unsere Vogelfreunde. Auch die endemischen Nasenaffen (Foto li. R. Schwindling), die insbesondere am den Ufern des Kinabatagang-Flusses leben, konnten gut gesehen und fotografiert werden. Und schließlich war es trotz Hochwassers möglich, auch wieder eine kleine Gruppe von Borneo-Zwergelefanten zu finden. Verschiedene weitere ungewöhnliche Tierbeobachtungen – vom Sunda-Koboldmaki über den Großen Rattenigel bis zum Riesenflughörnchen (deren abendlichem „Aus- und Abflug“ beigewohnt werden konnte)  – ergänzen die tollen Naturerlebnisse auf der Insel.

Ein Besuch (nach langer Schließzeit) in der Gomantong-Höhle, eine der größten Kalksteinhöhlen der Welt, die ca. 1,5 Millionen Weiß- und Schwarznestsalangen Brutplatz bietet, war einfach nur atemberaubend. Die Nester der Weißnestsalangane sind genau die “essbaren Vogelnester”, die dort geerntet und als Delikatesse insbesondere nach China verkauft werden.

Bei unserem eineinhalb-tägigem Verlängerungsbesuch im Stadtstaat Singapur, in der Welt- und Gartenstadt Singapur, standen wie immer einige außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten wie die „Gardens oft the Bay“ und das beeindruckende, in Form eines Schiffes erbaute “Marina Sands Bay-Hotel” mit seinem über 200 Meter hohen Aussichtsdeck mit grandiosen Blick auf das Lichtermeer der abendlichen Weltstadt auf dem Programm, ebenso wie das erst vor zwei Jahren neu eröffnete Mandai-Birdparadies mit seinen bis zu 2ha großen Freifluganlagen. Und trotz hohen Temperaturen absolvierten einige Gäste auch noch ein kleines Birding-Programm. Dabei konnte ein weiterer außergewöhnlicher Gast aus Kamtschatka, ein rastender Oriental Plover (Steppenregenpfeifer, Foto li. K. Ruske) gefunden und – siehe Bild – fotografiert werden, ebenso wie der akut vom Aussterben bedrohte Straw-headed Bulbul (Gelbscheitelbülbul), für den es sogar ein Erhaltungszuchtprogramm im Mandai-Birdpardies gibt.

Im kommenden Jahr bieten wir diese Reise vom 9. bis 25. Mai 2026. Derzeit gibt es noch wenige freie Plätze für diese Reise, die gebucht werden kann:

 

Hartmut Meyer (Reiseleiter)

Startfoto: Ein Bierchen zum erfolgreichen Abschluss der Reise … Bartmeise-Reisegruppe in Kota Kinabalu am 14. April 2025. Foto: H. Meyer

Stimmen unsere Gäste zur Reise: Klaus-Peter M. & Heike E. aus Schleswig-Holstein meinen: “Vielen Dank für diese großartige Reise. Es war einfach nur toll. Wir sind froh, dass wir dabei sein konnten …” Barbara & Ralf S. aus Berlin schreiben: “Die Reise ist im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug vergangen, und sie war mal wieder perfekt von Bartmeise-Reisen durchorganisiert … Wir sind wirklich dankbar und tief ergriffen von dem Erlebten, und sehr glücklich darüber, dass wir uns mit dieser Reise einen weiteren Lebenstraum erfüllen konnten … und das ist ein unglaublich schönes Gefühl”. 

 

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Unterwegs im tropischen Vogelparadies: Im Regenwald der Endemiten auf Sri Lanka unterwegs

Unterwegs im tropischen Vogelparadies: Im Regenwald der Endemiten auf Sri Lanka unterwegs

Um den 20. Januar kehrten die ersten beiden Bartmeise-Reisegruppen 2025 von ihren Reisen nach Deutschland zurück. Eine Reise führte entlang der mexikanischen Pazifikküste von Puerto Vallarta bis nach Mazatlán und die andere, über die nachfolgend zusammenfassend berichtet wird, hatte erneut das tropische Inselparadies Sri Lanka, das koloniale Ceylon, im Programm.

Mit dem einzigen Direktflug aus Deutschland, den die Srilankan Airlines täglich ab Frankfurt/Main zur Südspitze des indischen Subkontinents anbietet, konnten unsere Gäste über Nacht in rund 10 Stunden in die Hauptstadt nach Colombo reisen. Die Einreiseformalitäten verliefen erneut völlig unkompliziert und innerhalb weniger Minuten, so dass unser Kollege vor Ort, Tharanga, die Gäste zügig auf der Insel willkommen heißen und ins nahe gelegene Ramada-Hotel an ein tolles Frühstücksbuffet führen konnte, bevor die Rundreise startete.

Auch in diesem Jahr führte unsere Tour auf mehr südöstlicher Richtung in alle für die Vogelwelt wichtigen Lebensräume der Insel, so in das berühmte Sinharaja-Regenwaldgebiet (Weltnaturerbe), die Bergregionen oberhalb 2.000 Metern, in die berühmten Horton Plains, sowie in weitere Schutzgebiete für Vögel und Wildtiere wie den Udawalawe-Nationalpark, in dem die größten Elefantenherden der Insel leben, aber auch nach Yala- und Wilpattu, die berühmt sind für ihre Vorkommen der größten Leoparden der Erde und anderer Säugetiere. Weiterhin wurden auch eine spezielle Gebiete besucht, die wichtig sind für ihr Vorkommen bestimmter endemischen Vogelarten, wie z.B. das Regenwaldgebiet von Kitulgala. Aber auch der direkt im Hinterland zur Küste des Indischen Ozeans liegende Bundula-Nationalpark, der mit seinen alten Salinenbecken für einen unglaublichen Reichtum an Limikolen und anderen rastenden bzw. überwinternden Wasservögel bekannt ist, enttäuschte auch diese Mal nicht. Neben allen möglichen Limikolen in Mengen konnten hier die hübschen Sandbrachschwalben und eine Rastgemeinschaft von sieben Odinshühnchen neben mind. vier Seeschwalben-Arten entdeckt werden.

Dank der geschickten, fachkundigen Zusammenstellung dieser Reise durch unsere Partnerfirma, die von einem ausgewiesenen Kenner der Vogelwelt der Insel geleitet wird, war es möglich, alle 35 Endemiten der Insel mitzubekommen, 34 davon gut zu sehen, und die meisten auch fotografieren zu können. Lediglich eine Art, der große Ceylonspecht, der eigentlich gar nicht selten ist, der blieb dieses Mal einfach unerklärlicherweise unsichtbar. Die Liste der 35 endemischen Arten, zu denen seltene Häherlinge, Kuckucke, die noch gar nicht so lange erst wissenschaftlich beschriebene Ceylon-Zwergohreule sowie die wunderbare Weißbürzel-Shama u.a.m. zählen, kann in den Reiseplänen für die nächsten beiden Reisen auf die Insel nachgelesen werden.

Sri Lanka ist neben der Vogelwelt auch bekannt für seinen Reichtum an Säugetieren, die sich alle vertraut zeigen, weil es noch nie irgendeine Firm der Bejagung oder Verfolgung von Tieren auf dieser Insel gab. So konnten die wilden asiatischen Elefanten genauso beobachtet werden wie diverse Primaten-Arten, Hirsche, Büffel, Schweine, Schakale und zahlreiche kleinere Säuger wie Hörnchen, Mangusten usw. Lippenbären – ein Weibchen mit Jungtier und ein weiteres Tier – sowie ein Leoparden-Weibchen mit erwachsenen Jungtier, wenige Meter vor uns auf dem Weg, dürften neben den endemischen Vogelwarten weitere Höhepunkte in der Tierwelt gewesen sein. Aber auch die Fülle an Reptilien und Schlangen u.a. auch mit seltenen endemischen Arten wie die Leierkopf-Agame mit ihrem beeindrucken Nasenaufsatz war ein Erlebnis. Eine Kolonie aus ungefähr 10-15.000 Indischen Riesenflughunden ist ebenfalls immer wieder ein einzigartiges Naturwunder.

Alles in allem begeisterte die Rundreise erneut durch perfekte Logistik, einem bequemen Toyota-Reisebus mit 24 Plätzen (für 10 Gäste) nebst extra Gepäck-Kleinbus, wunderbaren Hotels mit Teils riesigen komfortablen Zimmern, mit toller Verpflegung fast immer von großen Buffets, und – von zwei Regentagen abgesehenen (die aber als Transporttage im Plan waren und daher keinen Einfluss auf das Bobachtungsprogramm hatten) – mit schönem Wetter. 34 gesehene Vogel-Endemiten (von 35) bei insgesamt rund 240 gesehenen Vogelarten beweisen den Erfolg auch dieser Tour.

Auf eine Nachreise-Befragung antworten unsere Gäste u.a. mit folgenden Statements zur Reise:

„Die Reise nach Sri Lanka entsprach voll und ganz meinen Erwartungen. Ich wüsste nichts, was man verbessern könnte. Auch der örtliche Reiseleiter hat seine Arbeit prima gemacht. Er kannte die Vorkommen der Zielarten und machte sie uns erlebbar. Bis auf einen konnten wir alle Endemiten gut sehen. Eine besondere Freude für mich war zudem die Beobachtung von Lippenbären“, schreibt uns Dr. Reinhard M. aus Brandenburg. Und Dr. Evelyne Sch. meint dazu: „Ich kann mich dieser Einschätzung voll anschließen. Es war wirklich ein harmonisches Miteinander. Das wog die Tatsache auf, dass ich davon ausgegangen war, während dieser Reise ein bisschen mehr Kultur zu erleben. Die ‚Birder‘ machten mir es aber leicht, mich in die Situation einzufinden und viele spannende Momente zu erleben. Tharanga, unser lokaler Guide, war einzigartig, ein wunderbarer kompetenter und einfühlsamer Führer. Die Reise wird mir in angenehmer Erinnerung bleiben. Ich habe viel dazu gelernt. So soll es auch bei einer so weiten Reise sein …“.

Unsere nächsten beiden Reisen auf die zauberhafte Insel Sri Lanka können hier bereits gebucht werden. Während das nächste Reiseangebot im Dezember 2025 mit der Besonderheit aufwartet, auch den Norden der Insel, die berühmten Wasservogelrastgebiete in Richtung Indisches Festland, mit berühren, führt die Reise Anfang Februar 2026 auf genau gleichen Route in die genau gleichen Gebiete, die hier beschrieben sind.

Hartmut Meyer

Startbild: Die attraktive Schmuckkitta (Blue Magpie, endem.) ist immer wieder einer der Höhepunkte auf Sri Lanka. Foto: B. Schwindling

 

 

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Grandiose Erlebnisse auf der Insel der Endemiten: endemische Vangas, Erdracken… und Lemuren auf Madagaskar

Grandiose Erlebnisse auf der Insel der Endemiten: endemische Vangas, Erdracken… und Lemuren auf Madagaskar

Unsere letzte Bartmeise-Reisegruppe in diesem Jahr ist derzeit und noch bis 23. Dezember auf der viertgrößten Insel der Welt, auf Madagaskar, unterwegs. Die Natur, die endemische Vogelwelt und die seltenen Lemuren begeistern unsere Reiseteilnehmer, wie sie in Wort und Bild täglich auf WhatsApp bzw. in sozialen Medien und zu uns in die Zentrale berichten.

Nach Aufenthalten im Andasibe-Mantadia-Nationalpark und im Indri-Wald, wo auch die beeindruckenden Indri (Foto unten) hautnah zu erleben waren, führte ein erster Inlandsflug von der Hauptstadt an den Indischen Ozean. Von dort ging es per Schnellboot auf die Nosy-Ve-Inseln, nächstes Highlight dieser Reise. Nach zwei Tagen Traumkulisse und spektakulären Vogelarten am Indischen Ozean führte die Reise wieder zurück aufs Festland und dort folgte ein Besuch in den berühmten Dornenwäldern von Mangily. Die zahlreichen Vogelarten, fast 100 endemische, kann man hier gar nicht alle aufzählen und werden am Ende der Reise ganz sicher in einem ausführlichen Reisebericht zu erwähnen sein. Ebenso die Begegnungen mit den vom Aussterben bedrohten (CR) Schwarzweißer Vari (Black-and-White Ruffed-Lemur) und Diademsifaka (Diademed Sifaka (Foto oben A. Rupp).

Seltener Sichelschnabelvanga, endem.

Als Zwischenfazit kann festgestellt werden, dass man in diesem Inselstaat, der als eines der ärmsten Länder der Welt gilt, durchaus erkennbare Anstrengungen unternimmt, um die Vielfalt der Natur nun endlich zu schützen und zu erhalten, was noch zu erhalten ist. Und das war nicht immer so und wurde noch vor einigen Jahren von Experten auch durchaus anders wahrgenommen.

Unsere Reisegäste jedenfalls sind begeistert von dieser Reise auf Madagaskar. Hannes U., weltweit auf Vogelreisen unterwegs, schreibt uns heute: „Unsere Tour ist prima, bis jetzt alles super. Habe schon 94 neue Arten. Der lokale Guide und Adrian als Bartmeise-Reiseleiter sind top … In den NP’s sind die Verhältnisse bestens…. Ich glaube, das Land hat Zukunft!“

Diese Reise (24 Tage bzw. verkürzt 19 Tage) bieten wir voraussichtlich erst 2026 wieder an. 

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

Langschwanz-Erdracke, endem.

Madagaskar-Bekassine, endem. alle Fotos: A. Rupp, Bartmeise-Reisen.

Indri, CR

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Von wegen langweilige Steppe: Kasachstan begeistert mit vielfältiger Natur bis ins Altaigebirge und im Zug bis Astana

Von wegen langweilige Steppe: Kasachstan begeistert mit vielfältiger Natur bis ins Altaigebirge und im Zug bis Astana

Steppenflughuhn. Foto: J. Albert

Auch in diesem Jahr Mitte/Ende Mai war eine Bartmeise-Reisegruppe auf Vogelpirsch im zentralasiatischen Kasachstan unterwegs. Während dieser tollen und sehr ergiebigen Tour konnten auch die 2024er-Teilnehmer die äußerst vielfältige Natur des riesigen Landes erleben. Neben den Gebieten um Almaty, dem Tienshangebirge und dem großen Tengissee bei Astana stand in diesem Jahr auch das Altaigebirge im äußersten Nordosten des Landes mit im Programm.

Mit über 260 gesehen Vogelarten war die Anzahl der gesehenen Spezies entsprechend groß. Ein Höhepunkt war einmal mehr die beeindruckende Bergvogelwelt des Tienshangebirges. Dabei konnten Arten wie Purpurhähnchen, Bergrubinkehlchen, Rosenmantelgimpel und Wacholderkernbeißer bestens gesehen werden. Auch die absoluten Hochgebirgsarten wie Altaibraunelle, Riesenrotschwanz und Mattenschneegimpel zeigten sich teilweise wenig scheu.  Die Beobachtungen in den Boguty-Bergen sowie der Besuch einer Schneegeierkolonie boten ebenfalls unvergessliche Erlebnisse.

Ein ‚ganz anderes‘ Kasachstan konnten alle Teilnehmer danach im Altaigebirge erleben. Unendliche Wildnis mit dichten Taigawäldern stellten ein beeindruckendes Kontrastprogramm dar. Auch wenn zum Reisetermin noch nicht alle Vögel im Brutgebiet angekommen waren, gab es dennoch zahlreiche typische Arten der Region zu bewundern. Unter anderem das populäre Rubinkehlchen (Foto re. J. Albert) aber auch Taigaschnäpper, Fichtenammer und Blauschwanz. Der anschließende Weg nach Astana erfolgte mit dem Zug in bequemen Schlafwagen. Während dieser beeindruckenden Bahnreise konnten alle Teilnehmer die Weite des Landes noch einmal ganz anders erleben.

Die letzten beiden Tage waren für Gebiete um den großen Tengissee bestimmt. Mit Weissflügel- & Schwarzsteppenlerche sowie Steppenweihe konnten die meisten der Zielarten in die Vogelliste der Reise eingetragen werden.

Während dieser 16-tägigen Tour war ein umfassender Einblick in die wichtigsten Naturräume des riesigen Landes möglich. Und für einige Gäste war die Vielfalt, mit der Kasachstan aufwarten kann, doch sehr überraschend.

Andre Müller
Bartmeise-Reiseleiter

Startfoto: Bartmeise-Reisegruppe im Mai 2024 in Kasachstan. Foto: A. Müller (ganz rechts)

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Vogelkundliche Abenteuer im kleinen Land am großen Fluss – Gambia und Senegal begeisterten zur Brutzeit der Vögel

Vogelkundliche Abenteuer im kleinen Land am großen Fluss – Gambia und Senegal begeisterten zur Brutzeit der Vögel

Immer ein Höhepunkt: eine der schönsten Limikolen der Welt, der Krokodilwächter, am Gambia-Fluss. Foto: H. Teichmann.

Vor wenigen Tagen kehrte eine Bartmeise-Reisegruppe aus Gambia zurück, bei der auch ein dreitägiger Besuch (auf dem Landweg) im Senegal im Programm stand. Diese vogelkundliche Reise fand in durchaus ungewöhnlicher Jahreszeit statt, denn im Juli herrscht im Land formell „Regenzeit“. Da wir uns aber immer auf die Informationen unserer lokalen Mitarbeiter verlassen können, die uns im vorab mitteilten, dass diese Jahreszeit sehr gut geeignet ist, viele heimische Vögel Gambias zur Brutzeit erleben zu können, war diese Reise auch ein Erfolg. Die täglichen Temperaturen von 28 bis 32°C bei hoher Luftfeuchte sowie Regenschauer nur in der Nähe des Atlantiks waren gut beherrschbar und boten beste Bedingungen in einem wunderbar „grünen“ Land.

Bootsfahrt auf dem Gambia-Fluss. Foto: H. Meyer

Unsere Rundreise begann am Atlantik in Serekunda und führte weiter in Etappen bis ganz in den Osten des Landes immer entlang oder auf dem wunderbaren Gambia-Fluss, der Lebensader dieses kleinen Landes. Bis in den Senegal waren ca. 450 km Landweg notwendig. Bei insgesamt sieben Bootsfahrten auf dem bis knapp zwei Kilometer breiten Fluss und in die Mangrovensümpfe konnten fast alle wichtigen Vogelarten Senegambias, von der Binsenralle (African Finfooth) bis zum Krokodilwächter (Egyptian Plover) gesehen und meist auch gut fotografiert werden.

Als Höhepunkte in der Vogelwelt zeigten sich weiterhin u.a. seltene Vogelarten wie Adamauaturteltaube (Adamawa Turtle-dove), Weißrückenreiher (White-backed Night-heron), Kampfadler (Martial Eagle) am Brutplatz sowie der beeindruckende Blaugesicht-Hornrabe (Northern Ground-hornbill), aber auch Furchenschnabel-Bartvogel (Bearded Barbet) und Gelbkehlbülbül (flavicollis; Yellow-throated Greenbul). Afrika-Zwergohreule (African Scops-owl), Nordbüscheleule (Northern White-face Owl) und Blassuhu (Verraux’s Eagle-owl) konnten am Tagesschlafplatz gefunden werden. Allein die Bindenfischeule (Pel’s Fishing-owl) blieb dieses Mal leider unsichtbar. Die ungewöhnliche Gelbbauchhyliota (Yellow-bellid Hyliota), die meist nur wenige Mal im Jahr im Land überhaupt festgestellt wird, konnte sogar fotografiert werden. Im Senegal waren es Flusspferde und seltene Antilopen wie Pferde- und die Senegal-Grasantilope, die die Ornithologie wunderbar ergänzten.

Nordbüscheleule. Foto: H. Teichmann

Im Vergleich zu unseren vorherigen Reisen konnten die Übernachtung-Standards deutlich verbessert werden, was auch durch Neubauten bzw. Renovierungen in den vorhandenen Lodges möglich wurde. Um in das Landesinnere Gambias und und den Senegal zum Beobachten spezieller Vogelarten vordringen zu können, macht es sich erforderlich, auch Gegenden zu bereisen, die kaum über eine  touristische Infrastruktur verfügen.

Insgesamt konnten auf der Reise um die 250 Vogelarten, zumeist die Brutvogelarten des Landes, gesehen werden. Beeindruckend im Gambia ist die Vielfalt an Eisvögeln und Racken. Allein neun (9) Eisvogel-Arten, eine schöner als die andere, sind im Land vertreten, die man mit etwas Glück auch alle an einem einzigen Beobachtungstag sehen kann. Bis zu 15 Taubenarten (9 an einem Tag möglich!), Kuckucke, Bienenfresser, Bart- und Webervögel und andere Artengruppen mehr bieten einen beeindruckend Einblick in die westafrikanische Vogelwelt, die sich dem ‚Beginner in Afrika‘ auch nicht scheu präsentiert, da Vögel im Lande nicht bejagt werden.

Unser Dankeschön an die freundlichen Kollegen und Menschen in Gambia. Foto: H. Meyer

Bei unserer Rundreise durch abgelegene Regionen und in kleinste Dörfer war erneut ein absolut authentischer und faszinierender Einblick in das Alltagsleben der – Fremden gegenüber sehr freundlichen und aufgeschlossenen – Menschen und in die senegambische Lebensweise möglich, den normale Pauschal-Touristen so niemals erleben können!

Unsere Gäste äußerten sich am Ende sehr zufrieden. „Es war eine schöne Reise“ meint Hartmut H. aus Berlin. „Rundum gelungen und faszinierend“ fand Hans-Jochen F. aus Garmisch-Partenkirchen das Reiseprogramm, und Heiko W. aus Leipzig fand neben der Vogelwelt auch die Masse an alten E-Klasse Mercedes im Land faszinierend, die aus Deutschland als „Schrott“ importiert werden, in Gambia durch das Geschick der Menschen aber noch jahrzehntelang ihren Dienst als „Taxi“ oder sonstige Nutzfahrzeuge tun.

Diese faszinierende, dabei einfache Reise bieten wir ab 6. Januar 2025 erneut an. Insbesondre Vogelkundlern und interessierten Vogelfotografen, die erstmals nach Afrika reisen wollen, empfehlen wir dieses Angebot unbedingt! Hier das Buchungsformular: 

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen/Reiseleiter

Titelfoto: Schwalbenschwanzspint (Swallow-tailed Bee-eater) mit großem Schmetterling. Foto: H. Teichmann.
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Zu Besuch bei den Insel-Endemiten Madeiras – Atlantikinsel begeistert mit spezieller Vogelwelt

Zu Besuch bei den Insel-Endemiten Madeiras – Atlantikinsel begeistert mit spezieller Vogelwelt

Dass die portugiesische Atlantikinsel Madeira mehr zu bieten hat als Blumen oder ein Christiano-Ronaldo-Museum erlebte eine Bartmeise-Reisegruppe bei einer Kurzreise im Juli (10.-15.07.2024) mit dem Ziel, die speziellen Insel-Endemiten bzw. endemischen Unterarten sowie die pelagischen Vögel beobachten zu können.

Der Ausgangspunkt für die Reise ganz im Osten der Insel war gezielt ausgewählt, denn von dort aus sind die meisten Landvögel gut und schnell erreichbar. Das Wetter im Atlantik zeigte sich äußerst freundlich, sonnig und trocken, so dass alle Exkursionspläne ohne Einschränkungen umgesetzt werden konnten. Die endemische Silberhalstaube (Madeira Laurel-pigeon; Foto ob.re.: A. Rupp) ließ sich am Rande der Stadt im Gebüsch gut beobachten und die hier häufigen Einfarbsegler (Pale Swift) flogen in der Sonne an den Küstenklippen entlang. Etwas weiter bergauf, auf ca. 700mNN, konnten in einer Parkanlage mit vielen alten Koniferen auch Madeiragoldhähnchen (Madeira Firecrest, Foto li.: A. Rupp), fütternde Altvögel am Brutplatz, gefunden werden. Auch die in der Farbgebung durchaus von der mitteleuropäischen Variante abweichenden Madeira-Buchfinken waren hier ebenso anzutreffen wie auch der Kanarengirlitz (Island Canary).

Höhepunkt am Abend war eine Nachtwanderung zur einzigen Brutkolonie der seltenen Madeira-Sturmtaucher (Zino’s Petrel), deren Weltbestand mit aktuell 85 Brutpaaren angegeben wird. Ab 23.00 Uhr kehren die Altvögel rufend zu ihren Jungen zurück, die in Nisthöhlen in den steilen Klippen der höchsten Berge auf ca. 1.800mNN auf das Futter warten. Im Mondlicht konnten nur die Silhouetten der fliegenden Altvögel wahrgenommen werden, wobei das Hörerlebnis beeindruckte. Portugiesische Ornithologen, die die Kolonie wissenschaftlich betreuen, hatte Netze zum Fang der Altvögel aufgestellt, die in der Zeit unserer Anwesenheit aber leer blieben.

An den nächsten drei Exkursionstagen standen Bootstouren auf dem Atlantik im Programm, ganz speziell ausgerichtet zum Beobachten pelagischer Vögel. Das Unternehmen, dass seit vielen Jahren diese Touren anbietet, ist logistisch professionell darauf eingestellt und bietet dafür ein erstklassiges Boot mit erhöhten Shark-Sitzen an. Bei Fahrten bis zu 10 Seemeilen hinaus auf den Atlantik um die Hauptinsel herum konnten wie erhofft die beiden endemischen Arten Desertas– und Madeirasturmvogel, Foto re: A. Rupp (Desertas-  & Zinos’s Petrel) gesehen und fotografiert werden. Am häufigsten zeigten sich  Cory- und Bulwersturmvogel (Cory’s Sherwater & Bulwer’s Petrel). Als Ausnahmegäste aus dem Atlantik konnten je einmal Atlantik- und (Manx Sherwater) und Barolasturmtaucher gesehen und auch fotografiert werden. Die Buntfuß-Sturmschwalbe (Wilson’s Storm-petrel) war an einem der Beobachtungstage sehr häufig, dafür fehlte die Art am nächsten Tag fast vollständig.

An den Beobachtungstagen nahm der Wind im Atlantik immer weiter ab und so herrschte am letzten Exkursionstag sozusagen „Flaute“, und damit kein „Sturmtaucher-Wetter“ mehr, dafür aber beste Bedingungen, um Meeressäuger aus naher Entfernung gut beobachten zu können. Zuerst war es ein Pottwal, der an der Oberfläche ruhend gesehen werden konnte. Ihm folgten mehrere Gruppen Indischer Grindwale (je 15-20 Tiere) sowie Große Tümmler. Zum Abschluss dieses Tages erfreute uns ein große Schule Atlantischer Fleckendelfine, die in den Bugwellen unseres Bootes spielten und immer wieder nah am Boot schwammen.

Madeira-Buchfink. Foto: A. Rupp

Mit insgesamt sieben (von 8-9 möglichen) gesehenen Pelagen-Arten (alle Wunscharten) und allen endemischen Vögeln bzw. endemischen Unterarten, dazu weitere Highlight wie Brillengrasmücke (Spectacled Warbler) am Brutplatz, Kanarenpieper (Berthelot’s Pipit), Steinsperling (Rock Sparrow) usw. waren alle Wunscharten vertreten, so dass alle Reiseteilnehmer zufrieden und mit erfüllten Erwartungen den Christiano-Ronaldo-Airport in Richtung Lissabon und Zentraleuropa verlassen konnten.

Sonnentergang auf Madeira. Foto: H. Meyer

Diese Reise wird voraussichtlich 2026 wieder in unserem Reiseprogramm angeboten. 2025 besuchen wir Kap Verde, eine andere Atlantikinsel, die wieder andere spezielle Vogelarten bietet.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

Titelfoto: Unser Exkursionsboot mit professionellen Shark-Sitzen zur Pelagen-Beobachtung. Foto: H. Meyer
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Vögel vor der Kamera: Bei den Prachtamazonen am kältesten Ort Brasiliens – Gruppe vom Hochwasser in Südbrasilien nicht betroffen

Vögel vor der Kamera: Bei den Prachtamazonen am kältesten Ort Brasiliens – Gruppe vom Hochwasser in Südbrasilien nicht betroffen

Paar Prachtamazonen in Aurakarien. Foto: A. Eisen Rupp.

Auf einer speziellen Fotoreise zum grandiosen Naturschauspiel der Prachtamazonen (Red-spectacled Amazon), die hauptsächlich in Südbrasilien vorkommen und die sich jährlich in dieser Jahreszeit in riesigen Trupps an den reifen Araukarien-Nüssen in der Region um Urupema, dem kältesten Ort Brasiliens, zum „großen Fressen“ einfinden, befindet sich derzeit eine Bartmeise-Foto-Reisegruppe unter Leitung von Adrian Eisen Rupp (Foto li.). Der brasilianisch-deutsche Biologe und Ornithologe wurde hier geboren und lebte bis zu seiner Übersiedlung nach Deutschland vor zwei Jahren genau hier in dieser Gegend, kennt sich nicht nur bestens aus, sondern ist auch als Experte und kenntnisreicher Vogelfotograf bekannt. Unter seiner Leitung suchen derzeit sechs Vogel-Fotografen nicht nur bei den Prachtamazonen nach guten Motiven, sondern sind mittlerweile auch weiter in Brasiliens Süden von der Mata Atlantica bis zur Küste – aber Hochwasser sicher – vorgedrungen.

Von den schweren Überflutungen in dieser Region, von denen derzeit allabendlich im TV berichtet wird, ist die Gruppe (Foto re. A. Eisen Rupp) nicht direkt betroffen, hatte aber durchaus mit ungewöhnlichen Wetterunbilden wie anhaltenden Regenfällen, die normal in dieser Jahreszeit so nicht auftreten, zu kämpfen. Auch dieses Naturereignis dürfte auf das extreme Wetterphänomen El Niño zurückzuführen sein, dass weltweit, aber insbesondere in Südamerika und Asien, für ungewöhnliche Erscheinungen wie Hochwasser und anderswo extreme Dürren sorgt.

Derzeit ist unsere Fotogruppe im Gebiet der Südküste Brasiliens um Joinville unterwegs und beschäftigt sich z.B. auch mit den bezaubernden Scharlachsichlern (Scarlet Ibis), von denen sich bereits tolle Aufnahmen auf den Speicherkarten der Kameras befinden. Bis zur Heimreise am Sonnabend warten nun noch einige gute Fotogelegenheiten und verschiedene Hide’s z.B. in einem Kolibri-Garten. Wenn die Fotoreise-Gäste am Sonnabend ihre Heimreise ab Sao Paulo nach Frankfurt antreten, sind bereits unsere nächsten Vogelfotografen der zweiten Gruppe aus Frankfurt/M. auf dem Weg nach Südbrasilien, die Adrian Eisen Rupp (Foto re.) ab Sonntag erneut durch die zauberhafte Mata Atlantica führen wird.

In unserem WhatsApp-Status 0172 3703374 (H. Meyer) sind regelmäßig Fotos der laufenden Reisen zu sehen.

Hartmut Meyer
Inhaber Bartmeise-Reisen

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