Reisebericht Peru: Grandiose Vogelwelt zwischen Cuzco, Amazonas und der Inkastadt Machu Picchu

Reisebericht Peru: Grandiose Vogelwelt zwischen Cuzco, Amazonas und der Inkastadt Machu Picchu

Reisebericht über die Reise nach Peru vom 31. Juli bis 18. August 2019

Mittwoch, 31. Juli 2019: „Gefühlte“ Abreise nach Südamerika
Beim Vortages-online check-in die Überraschung: Die Bordkarten wiesen aus, das unsere Anreise nach Peru geändert, unser Anschlussflug am 1. August von Bogota nach Cuzco (Foto H. Meyer) gestrichen und um 24 Stunden nach hinten verlegt wurde! Warum, das sollten wir schnell erfahren! Flug Avianca 55 von München nach Bogota, der am 31.7. um 22.45 Uhr in München starten sollte, wurde mindestens 10 Stunden später ankommend erwartet (also am frühen Morgen des 1. August), sodass der nächtliche Abflug gestrichen war. Der ‚Dreamliner‘ musste wohl in eine Werkstatt … und wir mussten in München im Hotel übernachten. Avianca hatte aber wenigstens alles gut vorbereitet, sodass unsere Gäste schnell und kostenlos und mit Verpflegungs-Vouchern ausgestattet in die Hotels kamen.

Donnerstag, 1. August: „Reale“ Abreise nach Südamerika
Avianca war am zeitigen Morgen tatsächlich in München eingetroffen und stand nun am Gate bereit. „Pünktlich“ um 8.50 Uhr (mit neun Stunden Verspätung) hob die Maschine in München mit Ziel Bogota endlich ab. Für die 13.580 Kilometer waren 11 Stunden und 30 Minuten Flugzeit berechnet. Gegen 14.00 Uhr Ortszeit erreichten wir Bogota. Leider mussten wir nun nochmals eine ungeplante Zwischenübernachtung, dieses Mal hier in Bogota, in Kauf nehmen, denn unser eigentlicher Anschlussflug nach Cuzco um 6.45 Uhr war natürlich längst weg … und es gab heute keinen weiteren Flug nach Cuzco. Vertreter der Airline warteten aber auch hier wieder mit Hotel- und Verpflegungs-Vouchern, sodass wenigstens dafür gesorgt war. Transfer ins Hotel/Abendessen.

Freitag, 2. August: Ankunft in Cuzco und Weiterfahrt hinauf zu den „Riesen“-Vögeln der Puna
Heute um 10.00 Uhr, am Ende leider mit 24 Stunden Verspätung (1 Tag verspäteter Reisebeginn!), treffen wir in Cuzco, der peruanischen Anden-Hauptstadt, ein. Gegen 11.00 Uhr sind wir bereits fertig mit der völlig unkomplizierten und komplett papierlosen Einreise, Geldwechsel etc., und so können wir unseren Birdguide Adrian begrüßen. Der Mercedes-Sprinter ist rasch beladen. Bei angenehmem Wetter (sonnig, um 20°C) birden wir zuerst in einem Feuchtgebiet (Ramsar-Site) am Stadtrand von Cuzco auf 3.000 mNN. Im Gras und Schilf sind nicht nur wilde Meerschweinchen aktiv. Auch der farbenprächtige Vielfarben-Tachurityrann (Many-colored Rush-tyrant) zeigt sich wenigstens kurz neben anderen typischen Arten für dieses Habitat. Wir sehen u.a. Spitzschwanz- und Südandenente (Yellow-billed Pintail & -Teal), Rollandtaucher (White-tufted Grebe) und Andenmöwe (Andean Gull; Foto li: A Eisen Rupp).

Nach unserem Mittagspicknick am See benutzen wir eine unbefestigte Passstraße, die uns hinauf auf 4.200 mNN in die peruanische Puna, eine Trockensteppe, bringt. Unterwegs an Blüten entdecken wir den Riesenkolibri (Giant Hummingbird), einen echten Riesen aus dieser Vogelgruppe. An einem Puna-See auf über 4.200 mNN können wir Inkataucher (Northern Silvery Grebe), Gruppen von Andengänsen (Andean Goose; Foto re: A. Eisen Rupp), Riesenblässhühner (Giant Coot) und weitere Arten der Andenhochsteppe wie Punaibis (Puna Ibis), Andenkiebitz (Andean Lapwing), Blassbauch- & Schwarzschwanz-Uferwipper (Creme-winged- & White-winged Cincloides) sowie den endemischen Rotgesichtcanastero (Rusty-fronted Canastero) beobachten. Wir überqueren den Pass und fahren die Anden-Ostseite hinunter bis zu einer Lodge, die bereits auf knapp 3.000 mNN im Nebelwald in Richtung Amazonas liegt. Hier bleiben wir eine Nacht (zwei waren geplant …). Wir kommen erst gegen 20.00 Uhr an, das Abendessen wartet und dann auch die Betten.

Sonnabend, 3. August: Nebelwald-Vögel entlang der berühmten Manu-Straße
Nach einem zeitigen Frühstück packen wir unsere Sachen ins Auto und treten die Weiterreise in Richtung Amazonas-Tiefland an. Aber heute und in den nächsten Tagen steht erst einmal die Vogelwelt im Nebelwald der Anden, in Regionen zwischen 3.000 und 1.500 mNN, im Programm. Diese einzige Straße von Cuzco ins Amazonastiefland von Peru ist unbefestigt, einspurig und verlangt vom Fahrer reichlich Geschick und Umsicht, vor allem beim Ausweichen im Gegenverkehr. Unser Fahrer Omar hat das aber gut drauf. Rasch stellen wir zudem fest, dass Omar nicht nur ein geschickter Fahrer, sondern auch ein guter Kenner der Vogelwelt ist, denn er beteiligt sich häufig erfolgreich an der Bestimmung bzw. entdeckt auch selber neue Arten. Wir haben heute Glück und können zahlreiche Bergnebelwald-Arten wie z.B. Andenguan (Andean Guan), den endemischen Hartertkolibri (Peruvian Piedtail), Blautukan (Grey-breasted Mountain-tucan), Bergwald-Baumsteiger (Montane Woodcreeper) sowie die endemischen Arten Marcapataschlüpfer (Marcapata Spinetail) und Rostbrust-Laubtyrann (Inca Flycatcher) finden. Andenklarino (Andean Solitare) und Riesendrossel (Great Thrush) sowie Masken– und Barthakenschnabel (Masked & Moustached Flowerpircer) ergänzen unsere Liste der Nebelwaldarten.

Zum Vogel des Tages wird heute aber ein prächtiger Goldkopftrogon (Golden-headed Quetzal; Foto: A Eisen Rupp), der sich aus nächster Nähe wunderbar beobachten lässt. Dann erreichen wir die berühmte Cock-of-the-rock-Lodge, die uns für die nächsten zwei Nächte Quartier in schönen Bungalows bieten wird. Nach dem schmackhaften Abendessen erledigen wir noch die Vogelliste, die bereits jetzt rund 140 gesehene Arten (dazu weitere „nur gehört“-Arten) aufweist. Aus den Betten heraus genießen wir den nächtlichen Gesang der Salvinkreischeule (Rufescent Screech-owl).

Sonntag, 4. August: Im Nebelwald der Nebel wallt …
… leider auch heute Morgen wieder, sodass wir keine Chance haben auf Vögel im oberen Bergwald. Wir entschließen uns daher, rund um die Lodge am Bergflüsschen zu birden. Wir entdecken abfliegende Sturzbachenten (Torrent Duck) und eine Weißkopf-Wasseramsel (White-capped Dipper), hoffen aber auf eine bessere Gelegenheit am nächsten Tag. Dann wird der Nebel auch hier immer dichter. Wir fahren zurück und erfreuen uns an der bunten Vogelwelt an den Fütterungen in der Lodge. Im Gebüsch dahinter leuchtet es plötzlich rot: ein prächtiger Andenfelsenhahn (Cock-of-the-rock; Foto: A. Eisen Rupp) agiert im Hintergrund. Der Große Veilchenohr-Kolibri (Sparkling Violet-ear) ist der Platzhirsch unter den 6-7 Kolibriarten an den Tränken. Eine, später sogar zwei Tyra, eine große südamerikanische Marderart, betätigen sich als Strauchdiebe an den mit Papaya-Früchten bestückten Tangaren-Fütterungen. Für die Säugetier-Interessenten sicher eine besondere Beobachtung! Wie wir von den Betreibern der Lodge erfahren, ist das Wetter hier auf ca. 1.500m NN dieses Jahr ungewöhnlich kühl. Morgens herrschen nur wenige Grad über Null, tags, im Nebel, kaum 10-12°C, was auf einen ungewöhnlichen Kaltluftstrom aus Südamerika zurückzuführen sei. Dieses Wetterphänomen trete nur alle paar Jahr auf … leider ausgerechnet während unserer Anwesenheit.

Montag, 5. August: Am Balzplatz der Andenfelsenhähne
Die Lodge trägt den Namen des bekannten Anden-Vogels „Cock-of-the-rock“ (Andenfelsenhahn) wohl auch deswegen, weil sich angrenzend ein offenbar seit Jahrzehnten besetzter Tanz- oder Balzplatz der in Familienverbänden lebenden attraktiven Vogelart befindet. Mit dem Hellwerden um 6.00 Uhr suchen wir den Platz, der am Hang getarnt einen Beobachtungsstand für die Vogelfreunde bietet, auf. Die Hähne, etwa fünf bis sieben, sind schon da und zeigen ihre Farbenpracht beim Tanz. Die nur krächzenden Stimmen scheinen so gar nicht zur Farbenpracht des majestätischen Vogels zu passen. Aber so ist das eben in der Vogelwelt. Das eine scheint zum anderen oftmals nicht zu passen. Wir beobachten das Spiel der Hähne eine Weile, dann wartet das Frühstück. Den restlichen Vormittag beobachten wir am Gebirgsbach vor der Lodge, der aus den Anden herabstürzt. Wir können uns an den prächtigen Inkablauraben (Green Jay; Foto: A. Eisen Rupp) erfreuen und auch einen Andenzaunkönig (Mountain Wren) beim Gesang belauschen.

Nach einem vorzüglichen Mittagessen reisen wir weiter und lassen die letzten Reste vom Bergnebelwald hinter uns. Bei einem Stopp an der Straße entdecken wir in einem alten Baum ein besetztes Nest vom Däumlingssperber (Tiny Hawk). Der Zwerg aus dieser Artengruppe lässt sich im Spektiv gut beobachten. Bald erreichen wir unser Quartier für die nächsten zwei Nächte. Hier auf ca. 580 mNN beginnt der Amazonasregenwald und eine neue Faunenregion. Wir checken in die luxuriösen Bungalows (Foto re. von außen ins Wohnzimmer geschaut – Foto: H. Meyer) ein, die eine völlig offene, nur mit festem Insektenschutz bespannte Rückwand zum Regenwald bieten. Die für unsere Ohren ungewöhnlichen Stimmen der Regenwaldnacht bieten aber die beste Einschlafmelodie.

Dienstag/Mittwoch, 6./7. August: Im Wald der Ameisenvögel zu Fuße des Amazonasregenwaldes
An beiden Tagen sind wir je nach einem zeitigen Frühstück um 5:30 Uhr im riesigen Gelände des privaten Schutzgebietes unterwegs, insbesondere auf der Suche nach den Spezialitäten in der Vogelwelt. Die dominanten Breithauben-Stirnvögel (Russet-backed Oropendola), die neben ihren Glockenartigen Stimmen immer wieder auch andere Vogelstimmen imitieren, sind allgegenwärtig. Aber insbesondere die Vielfalt an Ameisenvögeln ist beeindruckend. Um die 25 Arten finden wir in diesen Tagen hier, darunter solche Spezialitäten wie Bambusameisenwürger (Bamboo Antshrike), Manuameisenfänger (Manu Antbird) und Goeldiameisenvogel (Goeldi’s Antbird). Von den fast immer „unsichtbaren“ Ameisenpittas ist für uns die Olivmantel-Ameisenpitta (Amazonien Antpitta) wichtig, die man hier angeblich gut sehen kann. Es gibt einen Platz, an der ein Vogel daran gewöhnt ist, ab und zu schmackhafte Würmer gereicht zu bekommen. Das gelingt auch heute: Der scheue Vogel lässt sich nicht lange bitten und reagiert auf die Lockrufe vom lokalen Guide, kommt heran und holt sich eine Belohnung ab. Ein wunderbares Erlebnis für alle Gäste!

Anderswo im Gelände der Lodge hat es ein Beobachtungsversteck, um die scheuen Tinamu‘s, die man sonst immer nur rufen hört, sehen zu können. Zwei Vertreter dieser Bodenvögel, der Wellentinamu (Undulated- &) und der seltene Schwarzkappentinamu (Black-capped Tinamou), lassen sich so bestens beobachten und auch fotografieren. Highlight hier ist aber zweifellos eine weitere seltene, endemische Vogelart: Der attraktiv schwarz-gelb-weiß gefärbte Weißzügel-Todityrann (Black-backed Tody-flycatcher) hat ein Brutrevier hier direkt neben unseren Bungalows. Was für ein prächtiger kleiner Vogel! Auf den Beginn des Amazonasregenwald machen lautstark und erstmals bei dieser Reise Papageien auf sich aufmerksam. Ab hier kommen Palmen vor, die Palmnüsse bieten, und daher finden Gelbbrust– und Blaukopfara (Blue-and-yellow- & Blue-headed Macaw) sowie weitere Arten Lebensraum.

Auch unsere Säugetierfreunde durften sich über eine ganz besondere Begegnung freuen: ein Jaguarundi-Weibchen mit Jungtier – trotz ihrer weiten Verbreitung in Südamerika die am wenigsten erforschte Wildkatze – ließ sich in der Nähe der Lodge eine kurze Zeit gut beobachten. Obwohl sich alle Gäste einig waren, dass man es hier mit der vielfältigen Vogelwelt, in den schönen Bungalows und bei bester Verpflegung gefühlt noch mindestens eine Woche länger ausgehalten hätte, verlassen wir nach dem Mittagessen am 7. August die Lodge und fahren weiter auf der Manu-Road in Richtung Amazonas. An einem speziellen Aussichtspunkt genießen wir den fantastischen Blick (Foto li. H. Meyer) auf das Amazonastiefland und den hier so richtig beginnenden Madre de Dias-Fluss (Mutter-Gottes-Fluss), der viele Kilometer später in den Amazonas münden wird. In einem kleinen Dörfchen endet nun jegliche Straßenverbindung im peruanischen Amazonas. Hier verabschieden wir uns von Omar und dem Auto, denn ab jetzt geht es für einige Tage nur noch per Boot weiter. Rasch wird unser Gepäck verladen, und schon sind wir flussabwärts unterwegs. Das nächste Ziel für wieder zwei Nächte ist nach rund einer Stunde erreicht. Ein unbefestigter Halt am Flussufer und ein „Loch“ im Regenwald nebst kleinem Schild sind die einzigen Hinweise auf die Unterkunft, die sich 200 Meter weiter drinnen im Wald verbirgt.

Donnerstag, 8. August: Mehr Natur geht nicht 
… sagen sich wohl die Gäste, die Zimmer im am Hang gelegenen Neubau der Lodge beziehen! Für jede Mahlzeit hin und zurück 20 Minuten Wanderung durch den peruanischen Urwald, teilweise in völliger Dunkelheit, und dann als krönender Abschluss nochmals 107 große, in den Hang hinein gebaute Betonstufen überwinden, was mehr als einem Fitnessprogramm gleichkommt. Die Belohnung: Natur pur! An den auch hier üblichen Kolibrifütterungen können wir neue Arten entdecken, darunter den attraktiven, sehr seltenen Rotbrust-Brilliantkolibri (Gould’s Brilliant; Foto re: A. Eisen Rupp). Wir entdecken hier allein drei neue Seglerarten für diese Reise: Stutzschwanz-, Gabelschwanz– und Kleiner Schwalbensegler (Short-tailed-, Fork-tailed Palm- & Lesser Swallow-tailed Swift). Am Fluss lassen sich Rotbrust-, Amazonas– und Grünfischer (Ringed, Amazon & Green Kingfisher) sehen und in Ufernähe ein Weißkehlarassari (Greyish-throated Toucanet). Und nur hier können wir den Rotbauch-Zwergspecht (Rufous-breasted Piculet) finden.

Am Vormittag wartet wieder ein Boot auf uns, das uns einige Kilometer flussabwärts bringt. Hier versteckt im Regenwald liegt ein kleiner See, der wiederum einige interessante Vogelarten bereithält. Lautstark begrüßen uns hier die eigentümlichen Hornwehrvögel (Horned Sceemer), die zusammen mit den auch hier häufigen Hoatzin (Foto li: H. Meyer) die “Urzeit” in der Vogelwelt repräsentieren. Später finden wir noch einige seltene Arten wie Marmor- und Blaureiher (Rufescent Tiger-heron, Little Blue Heron) sowie den Rostflügelcanastero (Plain Softtail). Die hübsche Rohrspotdrossel (Donacobius) erfreut uns in der Ufervegetation, und der Drosselzaunkönig (Thrush-like Wren) singt uns zum Abschied sein melodisches Lied. Unseren beschwerlichen Übernachtungs-Aufstieg im Schein der Stirnlampen nach dem Abendessen begleitet ein Urutau-Tagschläfer (Common Patoo), der auf einem abgebrochenen Ast sitzend von oben zuschaut bis wir in den harten Betten verschwunden sind …

Freitag, 9. August: Tagesfahrt per Boot auf dem Madre de Dias-Fluss ins Amazonastiefland
Nach dem Frühstück steht unser Boot für die Tagesreise flussabwärts ins gewaltige Amazonastiefland zum Manu-Nationalpark bereit. Wir sind für die lange Fahrt gut vorbereitet, neben unserem Reisegepäck werden auch das Mittagessen als Lunchpack, Snacks, frisches Obst und genügend Trinkwasser verladen. Das Boot (Foto li: H. Meyer) ist überdacht, sodass niemand in der prallen Sonne sitzen muss. Das tolle Wetter verspricht ein herausragendes Abenteuer auf dem Urwaldfluss. Jeder hat seine Position in Fahrtrichtung rechts- bzw. linksseitig im Boot eingenommen und das Fernglas zur Hand. Es kann losgehen.

Wir sind noch gar nicht lange unterwegs, da entdecken wir bereits ein nächstes Highlight in der peruanischen Vogelwelt: ein Paar Orinokogänse (Orinico Goose). Es sollte die einzige Begegnung mit der seltenen Art bleiben! Sonnenrallen (Sunbittern) sind oft am Ufer jagend zu sehen, ebenso Streifen-, Mangroven-, Cocoi- und Schmuckreiher (Fasciated Tiger-, Green-backed, Cocoi Heron, Snowy Egret). Große Gelbschenkel (Greater Yellowlegs) fliegen von Sandbänken ab, ebenso die Amerikanischen Scherenschnäbel (Black Skimmer), die wie Amazonasseeschwalben (Yellow-billed Tern) hier brüten bzw. schon Junge versorgen. Hinter jeder Kurve erwartet uns eine andere fantastische Szenerie. Gelbkehlkarakara (Black Caracara) und Fledermausfalken (Bat Falcon) jagen am Fluss. Wasserschweine sitzen allerorts auf den Sandbänken.

Zur Mittagspause legen wir am Ufer an. Auf einer Sandbank können wir unseren Lunch verzehren, uns die Füße vertreten. Im weichen Uferschlamm finden wir überall Spuren vom Tapir und einmal auch vom Jaguar, ganz frisch. Er kann noch nicht weit sein … Dann drängt unser Kapitän, denn er will noch bei Tageslicht das Manu-Wildlife-Center erreichen. Wir haben noch einige Stunden bis dahin vor uns, und bei Dunkelheit kann ein Urwaldfluss gefährlich sein … Weißbrauen- (Drab Water-tyrant) und Schwarzkopf-Phoebeyrann (Black Phoebe) sitzen auf im Wasser liegenden Bäumen und mindestens fünf verschiedene Schwalbenarten jagen nach Insekten. Die Zeit vergeht wie im Fluge … und schon versinkt die Sonne langsam hinter der Urwaldriesen. Flussnachtschwalben (Sand-colored Nighthawk) sind bereits auf der Jagd, als wir im letzten Tageslicht und wegen Niedrigwasser sehr mühsam einen unscheinbaren Anlegesteg erreichen. Hier werden wir schon erwartet. Wir sind angekommen. Das bekannte Manu-Wildlife-Center ist erreicht. Schnell wird ausgeladen und in die auf Holzpfählen gegen Hochwasser geschützten Bungalows (Foto ob.li: Manu Wildlife-Center H. Meyer) eingecheckt. Dann wartet das Briefing und danach das Abendessen. Der Generator-Strom verlischt … Ruhe und Nachtruhe kehren ein.

Sonnabend/Sonntag, 10./11. August: Vogelkundliche Abenteuer tief im Amazonas aus der Vogelperspektive
Zwei volle Tage vogelkundliche Abenteuer tief im Amazonas, im Manu-Nationalpark, die können hier schon aus Platzgründen überhaupt nur ansatzweise beschrieben werden. Da wäre am ersten Morgen der Besuch einer Aussichtsplattform in einem Baumwipfel (Foto re. H. Meyer) in mehr als 30 Metern Höhe. Eine schwankende Wendeltreppe, nicht jedermanns Sache, führt nach oben. Dort kann man den Nektar fressenden Vögeln sozusagen von Angesicht zu Angesicht zuschauen. Diverse Arten, die vom Boden aus im Urwald nur sehr schwer zu entdecken sind, sind hier hautnah möglich wie z.B. Zügel- und Rotbauchorganist (Golden- & Rufous-bellied Euphonia) und Olivkopf-Stirnvogel (Amazonian Oropendula). Weitere spezielle Arten wie u.a. die Gelbschopftangare (Yellow-crested Tanager) und Gelbstirn-Würgertangare (White-winged Shrike-Tanager) können beobachtet werden.
Nach der Mittagspause warten wieder Boote auf uns, die uns einige Kilometer flussaufwärts bringen. Im Regenwald versteckt liegt ein kleiner See, ein spezielles Schutzgebiet für den global gefährdeten Riesenotter (Giant Otter), der aber auch für verschiedene Vogelarten äußerst interessant ist. Für uns steht ein Floß (Foto li.: H. Meyer) bereit, mitgebrachte Camping-Hocker dienen als Sitze, und unsere Bootscrew bedient ausschließlich mit Handkraft das Gefährt. Lautlos gleiten wir dahin und können die großartige Szenerie genießen. Eine Familie Riesenotter jagt im See. In den Baumriesen am Ufer sitzen Blaukehlguane (Blue-throated Piping-guan) und ein Schwarzkopf-Zwergtaucher-Paar (Last Grebe) hat hier offenbar einen Brutplatz. Doppelzahnweih (Double-toothed Kite), Sperberweih (Crane Hawk) und Plattschnabelmotmot (Broad-billed Motmot) lassen sich sehen. Es gelingt auch wie erhofft, zwei seltene Tukanarten vor die Ferngläser zu bekommen: Cuvier- und Weißkehltukan (White-throated- & Channel-billed Tucan) sind aktiv in den Baumriesen, ebenso wie Reinwardt- und Rotkopfarassari (Golden-collared Toucanet, Ivory-billed Aracari). Kurz gesichtet wird auch die ungewöhnliche Nackthalskotinga (Bar-necked Fruitcrow). Spezialität hier, und nur hier, in der Ufervegetation ist der seltene Gelbaugenstärling (Pale-eye Blackbird; Foto re: A. Eisen Rupp), der sich auch zeigt.

Vor dem Abendessen können wir an den Blütensträuchern im Schatten des Haupthauses einen Roten Zwergschattenkolibiri (Reddish Hermit) entdecken. Der Winzling wird uns jeden Tag genau immer wieder hier an „seinen Blüten“, die er eifrig gegen Konkurrenten verteidigt, erfreuen. Nach dem Abendessen suchen wir nach einem ganz ungewöhnlichen Vogel, dessen unheimliche Stimme wir bereits gehört haben. Im Schein der Taschenlampe sitzt ein Riesentagschläfer (Great Patoo) deutlich größer als eine Schleiereule, in aufrechter Körperhaltung sozusagen als „Spitze“ auf einem abgerochenen Baumstamm und ruft sein gruseliges Lied in die Nacht. Sein schnarchender „Gesang“ ertönt die halbe Nacht und wird hier im Camp zu unserer Bettmelodie.

Auch am nächsten Tag warten verschiedene Abenteuer auf uns. Erneut im Morgengrauen geht es mit dem Boot flussaufwärts, und wieder wandern wir ein Stück in den Regenwald bis zu einem anderen See. Birding erneut aus den Baumwipfeln eines Urwaldriesen, noch etwas höher als gestern, bestimmt 35 Meter. Und wieder viele neue Vogelarten, die wir vom Boden nicht hätten entdecken können, darunter z.B. Elsteradler (Black-and-white Hawk-eagle), Purpurbrust– und Veilchenkehlkotinga (Purple-throated Fruitcrow, Plum-throated Cotinga), Silberkopf-Breitschnabeltyrann (White-crested Spadebill), Türkisnaschvogel (Red-legged Honeycreeper), Maskenpitpit (Black-faced Dacnis) und Trauertangare (White-shouldered Tanager). Über uns laben sich Hunderte der kaum Staren großen Kobaltflügelsittiche (Cobalt-winged Parakeet) am süßen Nektar der Baumblüten, und verschiedene Arten der großen, bunten Aras fliegen lärmend hin und her. Amazonas eben.

Später suchen wir am Waldrand nach dem sehr seltenen Purusglanzvogel (Purus Jacamar, Foto re: A. Eisen Rupp), der nur hier ein bekanntes Vorkommen aufweist. Wir haben Glück und finden eine Familie von 5-6 Vögeln, die sich auch gut fotografieren lassen. Als wir zurück ins Camp kommen, haben wir gerade „Vanessa“, einen halbzahmen Flachlandtapir, verpasst. Das Tierchen kommt in regelmäßigen Abständen in die Lodge und lässt sich mit Früchten füttern … Dafür ist wieder unser Riesentagschläfer aktiv.

Montag, 12. August: Papageien an der Lehmwand und seltene Amazonassittiche zum Abschied
Geweckt werden wir irgendwann gegen 4.00 Uhr wieder vom schaurigen Gesang des Riesentagschläfers. Das Frühstück wartet bereits um 5.00 Uhr. Rasch wird unser Gepäck ins Boot verladen, wir verabschieden uns von unvergesslichen Erlebnissen im Manu Wildlife-Camp, und mit Tagesanbruch starten wir. Heute steht der nächste Höhepunkt im Programm. Wir besuchen am Morgen eine Lehmwand, an der sich die großen Papageien mit Mineralien versorgen. Vom Versteck aus können wir das wirklich bunte Treiben gut verfolgen. Bereits bei unserer Ankunft sind mehrere Hundert Schwarzohrpapageien (Blue-headed Parrot) am Lehmplatz. Dazu viele Mülleramazonen (Southern Mealy Amazon). Zu unserer Freude können wir auch die eher seltenen Goldwangenpapageien (Orange-cheaked Parrot) und auch einige Gelbscheitelamazonen (Yellow-cronwned Amazon) entdecken. Dazwischen wuseln viele der kleinen Kobaltflügelsittiche (Cobalt-winged Parakeet). Später erscheinen die prächtig rot-grün-blau leuchtenden Gelbbrustaras (Blue-and-yellow Macaw). Wir beobachten das bunte Vogelleben ca. zwei Stunden, dann machen wir uns auf den ca. zwei Kilometer langen Rückweg zum Boot. Wir ahnen jetzt noch nicht, dass wir den Höhepunkt erst auf diesem Marsch finden werden. In einer Cecropia (Ameisenbaum) – wir schauen nach einer ganz anderen Vogelart – sehen wir 5-6 kleine Papageichen, die völlig still sind. Schnell finden wir die Vögel im Spektiv. Adrian, unser Birdguide, fertigt Belegaufnahmen per Digiskopie an, denn es sind tatsächlich die hier äußerst seltenen Amazonassittiche (Amazonian Parrotlet). Nach seiner Information wurde diese Art in den vergangenen 30 Jahren hier nur zweimal gesehen!

Dann wartet das Reise-Boot am Flussufer auf uns, denn wir müssen heute noch die nächste größere Siedlung Puerto Maldonado erreichen. Das ist logistisch gar nicht so einfach. Zuerst fahren wir mehr als zwei Stunden weiter flussabwärts. Dann erreichen wir eine eher schäbige Goldschürfer-Siedlung. Das Flusswasser ist vom Gold waschen rot gefärbt. Wir wissen nicht, ob das Schürfen legal oder illegal ist … Aber die Siedlung lässt Klischees vom „Wilden Westen“ (Foto re.: H. Meyer) aufleben. Wenig später treffen unsere Landrover ein, die uns etwa eine Stunde auf staubiger, mit abenteuerlichen Brücken bestückten Piste zu einem anderen großen Urwaldfluss bringen. Was wir dort am Ufer sehen können, übersteigt alle Erwartungen an „Peru live“. Es ist unglaublich, unter welchen Umständen, mit welchem Einfallsreichtum, die Peruaner in dieser abgelegenen Gegend ihr tägliches Leben meistern! Da werden auf drei kleinen Booten, parallel gestellt und quer mit dicken Brettern belegt, Lastkraftwagen übergesetzt. Nicht auszudenken, wenn eines der unbefestigten Boote in der Strömung die Kontrolle verliert und ausschert.

Unser Boot ist auch schon sehr alt, der Fährmann auch, nur noch zwei Zähne im Mund … aber freundlich und bestimmt. Mit der einen Hand bedient er den Außenbordmotor, mit der anderen Hand schöpft er das Wasser aus dem Boot … Wir denken einfach mal, das muss so sein. Zwei Stromschnellen müssen „bergauf“ überwunden werden, eine unglaubliche Leistung, denn der Fluss führt Niedrigwasser. Trotz allen Befürchtungen erreichen wir das andere Ufer, wo bereits wieder ein Minibus auf uns wartet. Rasch verladen wir, und dann beginnt die Fahrt in die Kleinstadt Puerto Maldonado, wo wir nach 2 ½ Stunden Reise auf guter Straße gegen 18.00 Uhr eintreffen. Im Stadthotel wartet ein super-Abendessen, bevor wir müde in die Betten sinken.

Dienstag, 13. August: Aus dem Amazonas ins „Geheime Tal der Inka“
Am heutigen Vormittag können wir im schönen Stadthotel erstmals auf dieser Reise eine kurze Erholungsphase genießen. Frühstück um 8:30 Uhr – welch ein Luxus! Dann packen wir unsere Sachen, genießen einen Sprung in den Pool oder kaufen ein paar Reisemitbringsel ein, dann noch ein frühes Mittagessen und ab geht es zum Mini-Flughafen. Gegen 14.00 Uhr bringt uns LAN zurück nach Cuzco. Auf dem Parkplatz am Flughafen winkt uns schon Omar, unser Fahrer, mit dem wir bereits bis zum Madre de Dias-Fluss unterwegs waren. Schnell ist alles in den Mercedes- Sprinter verladen und dann starten wir zum Pass. Bei knapp 3.600 mNN stoppen wir kurz und genießen die traumhaft-sonnige Puna. Unterwegs sehen wir immer wieder Buntfalken (American Kestrel) und Bergkarakaras (Mountain Caracara, Foto re: A. Eisen Rupp). Dann geht es talabwärts und bald haben wir unser Ziel vor den Augen: Das „Geheime Tal der Inka“ (Foto li. o.: H. Meyer) liegt vor uns, sozusagen der Eingang nach Machu Picchu! Was für ein tolles Panorama! Schnell erreichen wir das alte, ursprüngliche Inka-Dorf Ollantaytambo, heute eine touristisch-geschäftige Kleinstadt, zu Füßen einer mächtigen Inka-Festung. In unserem Hotel mitten im Ort (auf 2.800 mNN) warten sehr schöne Zimmer auf uns und auch schon das Abendessen.

Mittwoch, 14. August: Beim Andenkondor am „Mirador del Condor“ am Abra Malaga-Pass
Ein wieder sehr zeitiges Frühstück steht an, denn wir wollen ganz hinauf in die Puna, zum Abra Malaga-Pass auf 4.200 mNN. Zügig bringt uns Omar mit dem Bus die gut ausgebaute Passstraße hinauf. Unterwegs stoppen wir uns suchen nach einigen seltenen Kolibri-Arten der Hochlagen wie Braunes– und Schwarzkopf-Glänzschwänzchen (Olivaceous- & Blue-manteld Thornbill) sowie Schwertschnabelkolibri (Sword-billed Hummingbird), die wir auch sehen können. Ganz intensiv suchen wir nach einer endemischen Art, die nur hier zu finden ist, den Rotbrust-Andenkolibri (White-tufted Sunbeam). Auch wenn das Vögelchen sehr unruhig ist, die Beobachtung gelingt dennoch. Ganz oben auf dem Pass liegen Schneereste und Eis, es ist winterlich kalt, Handschuhe, Mütze und Schal werden ausgepackt. Die dünne Luft in dieser Höhe macht sich bemerkbar. Jeder Schritt fällt schwer. Aber die, die es schaffen, wandern ein Stück durch das karge Grasland der Puna aufwärts in ein Schutzgebiet zum Polylepsis-Wald (Foto re.u.: H. Meyer) Leder vergeblich suchen wir hier nach dem akut vom Aussterben bedrohte Weißkehl-Uferwipper (Royal Cinclodes). Wir haben heute leider kein Glück, der Vogel ist nicht zu finden. Am „Mirador del Condor“ (Kondor-Aussichtspunkt) bei fast 4.400 mNN scheint die Sonne auf einen vor uns liegenden Schnee bedeckten 5.000er, und plötzlich segeln zwei Andenkondore in den weißen Wolken! Ein Alt- und ein Jungvogel. Ein fantastisches Erlebnis, dass wir einige Zeit genießen können. Und dann noch ein Falke über den Polylepsis-Wald! Eine seltene Begegnung, ein Aplomadofalke (Aplomado Falcon) auf Jagd. In der Puna begegnet uns nochmals der eigenwillige Andenspecht (Andean Flicker, Foto li. o.: A. Eisen Rupp), der in bis 4500 mNN Höhe vorkommt und in Erdhöhlen brütet.

Da wir uns nicht zu lange in dieser Höhe aufhalten wollen, damit niemand arg unter der Höhenkrankheit leiden muss, treten wir am frühen Nachmittag den Rückzug ins Tal an. Auf der Fahrt stoppen wir in verschiedenen Höhenstufen mehrmals, um nach weiteren seltenen Arten der hohen Anden zu suchen. Wir haben hier mehr Glück und können u.a. Weißschwanz-Tachurityrann (White-tailed Tyrannulet) und Meisentachurityrann (Tufted Tit-tyrant) sowie (endemisch) Fahlkappen-Baumschlüpfer (Creamy-crested Spinetail) und Inkazaunkönig (Inca Wren) gut beobachten. Erwartet hatten wir hier auch die endemische Schieferbuschammer (den legendären Cuzco Brush-finch), die wir ebenfalls vor die Ferngläser bekommen. Der Tag war sehr erfolgreich, nicht 100 %, aber immerhin um die 90. Als ‚Zugabe‘ die Andenkondore – Mensch was willst Du mehr! Im Hotel in Ollantaytambo wartet das Abendessen, Vogelliste und danach rufen dringend die Betten …

Donnerstag/Freitag, 15./16. August: Mit dem Inka-Rail nach Machu Picchu-Pueblo
Heute Morgen wird unser Reisegepäck in den Bus verladen und schon nach Cuzco transportiert. Wir starten nur mit einem kleinen Tagesrucksack, denn im berühmten Inka-Rail (Foto: H. Meyer), dem Zug nach Aquas Calientes (Machu Picchu-Pueblo) ist kein Reisegepäck zugelassen. Der Bahnhof liegt nur wenige Meter zu Fuß vom Hotel entfernt und dort wartet auch schon der „Luxus-Zug“. In jedem der sechs oder sieben Reisewaggons ist jeder Platz, den man Monate vor einer Reise reservieren muss, nummeriert und auch heute jeder einzelne Platz belegt. Das wird peinlich genau vom Schaffner kontrolliert. Der Zug startet am Morgen pünktlich und ruckelt in langsamer Fahrt, ca. 1 1/2h lang das Tal der Inka entlang bis zu seiner Endstation Aquas Calientes. Auf der Fahrt im engen Tal immer am Gebirgsfluß entlang zählen wir über 40 (!) Sturzbachenten, die teilweise auch Junge führen. Im Ort angekommen, der nicht per Straßenverbindung, sondern nur zu Fuß oder per Zug zu erreichen ist, tummeln sich Tausende Touristen aus aller Welt, die ebenso wie wir die berühmte „Stadt in den Wolken“ besuchen wollen. Wir deponieren rasch unseren Rucksack im Hotel und begeben uns zu den Shuttlebussen, denn die Zeit drängt. Viele Menschen warten hier in langer Schlange, aber es geht sehr zügig voran. Mittlerweile gibt es feste Zeiten für die Führungen in Machu Picchu, so dass es kaum noch zu Wartezeiten kommt. Etwa 20 Minuten stehen wir oben auf 2.800 Meter Höhe am Eingang zur „Stadt in den Wolken“. Hier wartet unser archäologischer Führer auf uns für den Rundgang. Machu Picchu (Foto re. und unten mit Gruppe: H. Meyer) beschreiben zu wollen, hieße Eulen nach Athen tragen (Verweis auf Reiseführer). Zurecht ist diese archäologische Stätte Weltkulturerbe der UNESCO und eine der am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten der Welt. Egal wie viele Menschen in den Ruinen unterwegs sind, allein die Lage von Machu Picchu hoch über dem „Geheimen Tal“ der Inka auf einem Felsvorsprung umgeben von grandioser Natur ist einfach umwerfend. Man kann sich kaum sattsehen … und fotografiert immer und immer wieder die gleichen Motive. Wir sind ungefähr zwei Stunden unterwegs und bekommen die wichtigsten Bauwerke und vielen historische Fakten gut erklärt.

Während unseres Rundganges achten wir auch auf Vögel, denn es gibt hier einige Arten, die ganz speziell und typisch sind für Machu Picchu. Wir suchen hier u.a. nach zwei seltenen Kolibri-Arten und werden fündig: Rotbauchkolibri (Chestnut-braested Coronet) und die endemische Grünweißamazilie (Green-and-white-Hummingbird) lassen sich beobachten. Einige Gäste entdecken die zu den Chinchillas gehörende Peruanische Hasenmaus (Bergviscachas). Diese Hasen großen Nager leben hier in den Ruinen und sogar bis 5.000 Meter hoch in den Anden. Nach dem Rundgang wartet ein spätes Mittagessen in Machu Picchu auf uns, wie man es an einem solchen Ort nie erwarten würde. Statt Touristen-Fastfood ein Nobel-Buffet vom Feinsten mit diversen Spezialitäten von Meeresfrüchten bis Sushi und edlen Nachspeisen aller Art.

Am Nachmittag checken wir rasch in unsere Zimmer ein, nutzen aber die restliche Tageszeit noch, um im Tal entlang des Urubamba-Flusses zu beobachten. Hunderte Meter steil über uns erkennen wir Teile der äußeren Mauern von Machu Picchu. Wir finden Berg- und Andensegler (White-tippend- & Andean Swift), Weißkehlbussard (White-throated Hawk), den seltenen Buntbartvogel (Blue-moustached Barbet) sowie Grünscheitelorganist (Bronze-green Euphonia). Am Fluss bzw. auf den großen Steinen entdecken wir Graubrust- und Sturzbach-Kleintyrann (Sclater’s- & Torrent Tyrannulet).

Der rauschende Gebirgsfluss ist unser Wecker am nächsten Morgen und vom Fenster aus können wir schon wieder einzelne Sturzbachenten entdecken. Die haben hier wenig Scheu vor den Menschen. Heute Morgen wollen nochmals, aber weiter flussabwärts, entlang des Urubamba birden und versuchen, noch einige Spezialitäten in der Vogelwelt zu finden. Wir freuen uns u.a. über Ockerkehl-Faulvogel (Black-streaked Puffbird), Südlicher Tropfenameisenwüger (Variable Antshrike) und Wellenbekarde (Barred Becard), Olivgelb-Laubtyrann (Mottle-cheeked Tyrannulet) sowie Taczanowskidrossel (Pale-eyed Thrush). Besonders intensiv sucht Adrian bestimmte Fruchtbäume ab und dann entdecken wir  d i e  Vogelart des Tages, die attraktive Gelbbrustkotinga (Masked Fruiteater), eine endemische Art, die nur ein kleines Vorkommensgebiet hat und hier im Tal eine Spezialität ist. Den Abschluss in der Vogelliste bildet der Goldbauch-Kernknacker (Black-backed Grosbeak), der auch nicht alltäglich ist gesehen wird.

Im Bahnhofsrestaurant nehmen wir das Mittagessen ein und dann starten wir mit dem Inka-Rail zurück nach Ollantaytambo. Auf der Rückfahrt können wir noch einen Agula (Black-chested Buzzard-eagle) ausmachen. Am Bahnhof erwartet uns Omar mit dem Bus und wir fahren sofort zurück nach Cuzco (Foto H. Meyer). Unsere letzte Nacht in Peru verbringen wir in einem wunderbaren Hotel in einem Kolonialhaus aus der Spanierzeit. Unser Reisegepäck wartet hier schon auf uns. Und unser Abschluss-Abendessen hat Gloria, unsere peruanische Geschäftspartnerin, angeblich im besten Restaurant der Stadt bestellt, welches für seine ausgezeichnete peruanische und internationale Küche bekannt sein soll. Und das können wir am Ende des Abends voll und ganz bestätigen!

Sonnabend, 17. August: Abschieds-Birding am Waipu-See und Rückreise nach Europa
Wer immer noch nicht genug hatte von Peru’s Vogelwelt der konnte heute Morgen nochmals mit Adrian an einem kleinen See oben in der Puna birden. In der Vogelliste kommen nun noch neu Kaninchenkauz (Burrowing Owl) und Grauweihe (Cinereous Harrier) hinzu. Und der letzte Endemit, der auf dieser Reise gesehen wird, ist der Buntflügel-Schmätzertyrann (Piuara Chat-tyrant). Unsere Vogelliste weist jetzt am Ende der Reise knapp 522 Arten aus, davon wurden 486 gut gesehen!
Andere Gäste nutzten den Vormittag, um wenigstens einen kurzen Stadtrundgang durch die hervorragend restaurierte Kolonialstadt Cuzco zu unternehmen. Und ganz Mutige probierten sogar noch eine andere Spezialität (Foto li: H. Meyer), für die das Land weltbekannt ist. Allerdings ist es nicht jedermanns Sache, Tiere zu essen, die anderswo auf der Welt als Kuscheltiere in vielen Kinderzimmern gehalten werden … Gegen 14.00 Uhr verabschieden wir uns am Flughafen von Adrian und von Gloria. Beide haben einen tollen Job gemacht! Eine außergewöhnliche intensive Zeit in einem faszinierenden Land geht zu Ende. Gegen 16.00 Uhr bringt Avianca Peru uns zurück in die kolumbianische Hauptstadt nach Bogota, wo um 22.45 Uhr der Direktflug nach München wartet. Nach einer langen Nacht und einen ganzen Tag im Flugzeug landen wir pünktlich am frühen Abend des 18.08. in München. Die Anschlussflüge nach Hause warten.

Zusammenfassung:  Im Programm dieser speziellen Reise waren die Hohen Anden ab Abra Malaga Pass (4.400 mNN), das Urubamba-Gebirge um Cuzco bis zu Manu-Nationalpark im Amazonasbecken, einem der Orte mit der höchsten Biodiversität der Welt, enthalten. Die Reise war anspruchsvoll, denn die Beobachtungsorte lagen zwischen 4.400 und 250 Meter über Meeresspiegel, klimatisch somit zwischen 0°C und 32°C in wenigen Tagen. Im Interesse stand die Vogelwelt in der Puna (trockene Hochsteppe ab 4.000 mNN), in den Nebelwaldgebieten am Ostabfall der Anden und im Amazonasbecken am Flusslauf Madre de Dias bis zum Manu-Nationalpark. Diese Reise bot 522 Vogelarten, darunter 486 gut gesehene. Insbesondere die Vielfalt der Tangaren-Arten (Beispiel Goldbrusttangare, Green-and-Gold Tanager. Foto: A. Eisen Rupp) im Nebelwald und die fantastischen Ameisenvögel im Amazonastiefland begeisterten die Teilnehmer an dieser Reise. Zu den Höhepunkten zählen sicherlich die gesehenen endemischen Vogelarten, Beobachtungen am Balzplatz der Andenfelsenhähne (Cock-of-the-rock”), vom Andenkondor, Sturzbachenten (mit pull.) am Urubamba-Fluss und die Entdeckung einer seltenen Papageienart, dem Amazonassittich. Touristisches Highlight war Machu Picchu, die “Geheime Stadt der Inka in den Wolken”.

Diese Reise erforderte einen enormen logistischen (und personellen) Aufwand. An sieben verschiedenen Orten waren unterschiedliche Fahrzeuge (Mercedes-Sprinter, Kleinbus, Landrover usw.) erforderlich. Für fünf Tage wurde ein Boot auf dem Madre de Dias-Fluss mit zwei Mann Besatzung gebraucht sowie dazu zwei weitere Fährboote. Zwei Tage lang war die Gruppe im Tal der Inka mit dem Zug unterwegs, und ein Inlandsflug (Foto: H. Meyer) vom Amazonas zurück in die Anden war notwendig.

Reiseteilnehmer Michael F. aus Dresden schreibt zur Reise: “Es war eine wahnsinnig intensive Zeit für mich in Peru. Der Amazonasregenwald mit seiner ungeheuren Artenvielfalt und natürlich die gewaltigen Anden, deren Schönheit atemberaubend ist … Ich habe zudem selten so gut gegessen wie auf dieser Reise … danke an Bartmeise-Reise für eine absolut reibungslose Organisation.”

Reisegäste nach Boarding. Foto: H. Meyer

Susanne und Ernst K. aus Hamburg meinen: “Eine absolut tolle Reise, ein unglaublich intensives Erlebnis. Unser deutschsprachiger Birdguide Adrian ist nicht nur ein kenntnisreicher Ornithologe und Biologe, sondern auch ein super-netter Mensch”.

Für diese Reise im August 2020 kann derzeit noch 1 Platz (Einzelzimmer) gebucht werden. 

Hartmut Meyer

 

 

 

Und von oben schaut die junge Harpyie aus dem  Nest … Bartmeise-Reisegruppe in biodiversen Peru unterwegs

Und von oben schaut die junge Harpyie aus dem Nest … Bartmeise-Reisegruppe in biodiversen Peru unterwegs

Wie in jedem Jahr im August, in der für die Vogelwelt der Region besten Reisezeit, ist unsere Bartmeise-Reisegruppe derzeit in der grandiosen Anden-Natur von Peru unterwegs. Das Foto (Startbild) entstand bei einem Picknick an der bei Vogelkundlern berühmten “Manu-Road” im Manu-Nationalpark, und von oben schaute (symbolisch …) die junge Harpyie (Foto re.; A. Eisen Rupp) aus dem Nest zu. Die Ereignisse liegen zwar zeit- und örtlich auseinander, zeigen aber, dass auch in diesem Jahr in den Regenwäldern wieder ein Brutplatz der seltenen Greifvogelart gefunden werden konnte.

Unsere Reise führt insgesamt ab/an Cuzco, der ehemaligen Hauptstadt des Kaiserreichs der Inka, über hohe Pässe vorbei an den Hochgebirgsvögeln wie u.a. der Andengans (Andean Goose) hinunter in das Tiefland vom Manu-Biosphärenreservat, dem Ort mit der höchsten Biodiversität der Welt. Dort war der Aufenthalt in der legendären “Cock-of-the-rock”-Lodge wieder der Höhepunkt, weil neben diversen Kolibiri-Arten auch die Sturzbachente (Torrent Duck) im angrenzenden Bach zu finden ist und der attraktive Andenfelsenhahn (Cock-of-the-rock) einen Gruppenbalzplatz hat, der der Lodge seinen Name gab. Viele weitere bemerkenswerte Vogelarten wie Kammtrogon (Crested Quetzal, Foto li.: A. Eisen Rupp) konnten schon gesehen und meist auch gut fotografiert werden.

Im zweiten Teil der Reise steht nun die Vogelwelt um Cuzco im Programm. Darüber und Weiteres mehr wird es zu berichten geben, wenn die Gruppe am kommenden Wochenende nach Deutschland zurückkehrt.

Weitere Fotos fortlaufend über den Bartmeise-Whats-App-Status 0172-3703374.

Hartmut Meyer
Geschäftsführer

Von wegen langweilige Steppe: Kasachstan begeistert mit vielfältiger Natur bis ins Altaigebirge und im Zug bis Astana

Von wegen langweilige Steppe: Kasachstan begeistert mit vielfältiger Natur bis ins Altaigebirge und im Zug bis Astana

Steppenflughuhn. Foto: J. Albert

Auch in diesem Jahr Mitte/Ende Mai war eine Bartmeise-Reisegruppe auf Vogelpirsch im zentralasiatischen Kasachstan unterwegs. Während dieser tollen und sehr ergiebigen Tour konnten auch die 2024er-Teilnehmer die äußerst vielfältige Natur des riesigen Landes erleben. Neben den Gebieten um Almaty, dem Tienshangebirge und dem großen Tengissee bei Astana stand in diesem Jahr auch das Altaigebirge im äußersten Nordosten des Landes mit im Programm.

Mit über 260 gesehen Vogelarten war die Anzahl der gesehenen Spezies entsprechend groß. Ein Höhepunkt war einmal mehr die beeindruckende Bergvogelwelt des Tienshangebirges. Dabei konnten Arten wie Purpurhähnchen, Bergrubinkehlchen, Rosenmantelgimpel und Wacholderkernbeißer bestens gesehen werden. Auch die absoluten Hochgebirgsarten wie Altaibraunelle, Riesenrotschwanz und Mattenschneegimpel zeigten sich teilweise wenig scheu.  Die Beobachtungen in den Boguty-Bergen sowie der Besuch einer Schneegeierkolonie boten ebenfalls unvergessliche Erlebnisse.

Ein ‚ganz anderes‘ Kasachstan konnten alle Teilnehmer danach im Altaigebirge erleben. Unendliche Wildnis mit dichten Taigawäldern stellten ein beeindruckendes Kontrastprogramm dar. Auch wenn zum Reisetermin noch nicht alle Vögel im Brutgebiet angekommen waren, gab es dennoch zahlreiche typische Arten der Region zu bewundern. Unter anderem das populäre Rubinkehlchen (Foto re. J. Albert) aber auch Taigaschnäpper, Fichtenammer und Blauschwanz. Der anschließende Weg nach Astana erfolgte mit dem Zug in bequemen Schlafwagen. Während dieser beeindruckenden Bahnreise konnten alle Teilnehmer die Weite des Landes noch einmal ganz anders erleben.

Die letzten beiden Tage waren für Gebiete um den großen Tengissee bestimmt. Mit Weissflügel- & Schwarzsteppenlerche sowie Steppenweihe konnten die meisten der Zielarten in die Vogelliste der Reise eingetragen werden.

Während dieser 16-tägigen Tour war ein umfassender Einblick in die wichtigsten Naturräume des riesigen Landes möglich. Und für einige Gäste war die Vielfalt, mit der Kasachstan aufwarten kann, doch sehr überraschend.

Andre Müller
Bartmeise-Reiseleiter

Startfoto: Bartmeise-Reisegruppe im Mai 2024 in Kasachstan. Foto: A. Müller (ganz rechts)

Vogelkundliche Abenteuer im kleinen Land am großen Fluss – Gambia und Senegal begeisterten zur Brutzeit der Vögel

Vogelkundliche Abenteuer im kleinen Land am großen Fluss – Gambia und Senegal begeisterten zur Brutzeit der Vögel

Immer ein Höhepunkt: eine der schönsten Limikolen der Welt, der Krokodilwächter, am Gambia-Fluss. Foto: H. Teichmann.

Vor wenigen Tagen kehrte eine Bartmeise-Reisegruppe aus Gambia zurück, bei der auch ein dreitägiger Besuch (auf dem Landweg) im Senegal im Programm stand. Diese vogelkundliche Reise fand in durchaus ungewöhnlicher Jahreszeit statt, denn im Juli herrscht im Land formell „Regenzeit“. Da wir uns aber immer auf die Informationen unserer lokalen Mitarbeiter verlassen können, die uns im vorab mitteilten, dass diese Jahreszeit sehr gut geeignet ist, viele heimische Vögel Gambias zur Brutzeit erleben zu können, war diese Reise auch ein Erfolg. Die täglichen Temperaturen von 28 bis 32°C bei hoher Luftfeuchte sowie Regenschauer nur in der Nähe des Atlantiks waren gut beherrschbar und boten beste Bedingungen in einem wunderbar „grünen“ Land.

Bootsfahrt auf dem Gambia-Fluss. Foto: H. Meyer

Unsere Rundreise begann am Atlantik in Serekunda und führte weiter in Etappen bis ganz in den Osten des Landes immer entlang oder auf dem wunderbaren Gambia-Fluss, der Lebensader dieses kleinen Landes. Bis in den Senegal waren ca. 450 km Landweg notwendig. Bei insgesamt sieben Bootsfahrten auf dem bis knapp zwei Kilometer breiten Fluss und in die Mangrovensümpfe konnten fast alle wichtigen Vogelarten Senegambias, von der Binsenralle (African Finfooth) bis zum Krokodilwächter (Egyptian Plover) gesehen und meist auch gut fotografiert werden.

Als Höhepunkte in der Vogelwelt zeigten sich weiterhin u.a. seltene Vogelarten wie Adamauaturteltaube (Adamawa Turtle-dove), Weißrückenreiher (White-backed Night-heron), Kampfadler (Martial Eagle) am Brutplatz sowie der beeindruckende Blaugesicht-Hornrabe (Northern Ground-hornbill), aber auch Furchenschnabel-Bartvogel (Bearded Barbet) und Gelbkehlbülbül (flavicollis; Yellow-throated Greenbul). Afrika-Zwergohreule (African Scops-owl), Nordbüscheleule (Northern White-face Owl) und Blassuhu (Verraux’s Eagle-owl) konnten am Tagesschlafplatz gefunden werden. Allein die Bindenfischeule (Pel’s Fishing-owl) blieb dieses Mal leider unsichtbar. Die ungewöhnliche Gelbbauchhyliota (Yellow-bellid Hyliota), die meist nur wenige Mal im Jahr im Land überhaupt festgestellt wird, konnte sogar fotografiert werden. Im Senegal waren es Flusspferde und seltene Antilopen wie Pferde- und die Senegal-Grasantilope, die die Ornithologie wunderbar ergänzten.

Nordbüscheleule. Foto: H. Teichmann

Im Vergleich zu unseren vorherigen Reisen konnten die Übernachtung-Standards deutlich verbessert werden, was auch durch Neubauten bzw. Renovierungen in den vorhandenen Lodges möglich wurde. Um in das Landesinnere Gambias und und den Senegal zum Beobachten spezieller Vogelarten vordringen zu können, macht es sich erforderlich, auch Gegenden zu bereisen, die kaum über eine  touristische Infrastruktur verfügen.

Insgesamt konnten auf der Reise um die 250 Vogelarten, zumeist die Brutvogelarten des Landes, gesehen werden. Beeindruckend im Gambia ist die Vielfalt an Eisvögeln und Racken. Allein neun (9) Eisvogel-Arten, eine schöner als die andere, sind im Land vertreten, die man mit etwas Glück auch alle an einem einzigen Beobachtungstag sehen kann. Bis zu 15 Taubenarten (9 an einem Tag möglich!), Kuckucke, Bienenfresser, Bart- und Webervögel und andere Artengruppen mehr bieten einen beeindruckend Einblick in die westafrikanische Vogelwelt, die sich dem ‚Beginner in Afrika‘ auch nicht scheu präsentiert, da Vögel im Lande nicht bejagt werden.

Unser Dankeschön an die freundlichen Kollegen und Menschen in Gambia. Foto: H. Meyer

Bei unserer Rundreise durch abgelegene Regionen und in kleinste Dörfer war erneut ein absolut authentischer und faszinierender Einblick in das Alltagsleben der – Fremden gegenüber sehr freundlichen und aufgeschlossenen – Menschen und in die senegambische Lebensweise möglich, den normale Pauschal-Touristen so niemals erleben können!

Unsere Gäste äußerten sich am Ende sehr zufrieden. „Es war eine schöne Reise“ meint Hartmut H. aus Berlin. „Rundum gelungen und faszinierend“ fand Hans-Jochen F. aus Garmisch-Partenkirchen das Reiseprogramm, und Heiko W. aus Leipzig fand neben der Vogelwelt auch die Masse an alten E-Klasse Mercedes im Land faszinierend, die aus Deutschland als „Schrott“ importiert werden, in Gambia durch das Geschick der Menschen aber noch jahrzehntelang ihren Dienst als „Taxi“ oder sonstige Nutzfahrzeuge tun.

Diese faszinierende, dabei einfache Reise bieten wir ab 6. Januar 2025 erneut an. Insbesondre Vogelkundlern und interessierten Vogelfotografen, die erstmals nach Afrika reisen wollen, empfehlen wir dieses Angebot unbedingt! Hier das Buchungsformular: 

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen/Reiseleiter

Titelfoto: Schwalbenschwanzspint (Swallow-tailed Bee-eater) mit großem Schmetterling. Foto: H. Teichmann.
Zu Besuch bei den Insel-Endemiten Madeiras – Atlantikinsel begeistert mit spezieller Vogelwelt

Zu Besuch bei den Insel-Endemiten Madeiras – Atlantikinsel begeistert mit spezieller Vogelwelt

Dass die portugiesische Atlantikinsel Madeira mehr zu bieten hat als Blumen oder ein Christiano-Ronaldo-Museum erlebte eine Bartmeise-Reisegruppe bei einer Kurzreise im Juli (10.-15.07.2024) mit dem Ziel, die speziellen Insel-Endemiten bzw. endemischen Unterarten sowie die pelagischen Vögel beobachten zu können.

Der Ausgangspunkt für die Reise ganz im Osten der Insel war gezielt ausgewählt, denn von dort aus sind die meisten Landvögel gut und schnell erreichbar. Das Wetter im Atlantik zeigte sich äußerst freundlich, sonnig und trocken, so dass alle Exkursionspläne ohne Einschränkungen umgesetzt werden konnten. Die endemische Silberhalstaube (Madeira Laurel-pigeon; Foto ob.re.: A. Rupp) ließ sich am Rande der Stadt im Gebüsch gut beobachten und die hier häufigen Einfarbsegler (Pale Swift) flogen in der Sonne an den Küstenklippen entlang. Etwas weiter bergauf, auf ca. 700mNN, konnten in einer Parkanlage mit vielen alten Koniferen auch Madeiragoldhähnchen (Madeira Firecrest, Foto li.: A. Rupp), fütternde Altvögel am Brutplatz, gefunden werden. Auch die in der Farbgebung durchaus von der mitteleuropäischen Variante abweichenden Madeira-Buchfinken waren hier ebenso anzutreffen wie auch der Kanarengirlitz (Island Canary).

Höhepunkt am Abend war eine Nachtwanderung zur einzigen Brutkolonie der seltenen Madeira-Sturmtaucher (Zino’s Petrel), deren Weltbestand mit aktuell 85 Brutpaaren angegeben wird. Ab 23.00 Uhr kehren die Altvögel rufend zu ihren Jungen zurück, die in Nisthöhlen in den steilen Klippen der höchsten Berge auf ca. 1.800mNN auf das Futter warten. Im Mondlicht konnten nur die Silhouetten der fliegenden Altvögel wahrgenommen werden, wobei das Hörerlebnis beeindruckte. Portugiesische Ornithologen, die die Kolonie wissenschaftlich betreuen, hatte Netze zum Fang der Altvögel aufgestellt, die in der Zeit unserer Anwesenheit aber leer blieben.

An den nächsten drei Exkursionstagen standen Bootstouren auf dem Atlantik im Programm, ganz speziell ausgerichtet zum Beobachten pelagischer Vögel. Das Unternehmen, dass seit vielen Jahren diese Touren anbietet, ist logistisch professionell darauf eingestellt und bietet dafür ein erstklassiges Boot mit erhöhten Shark-Sitzen an. Bei Fahrten bis zu 10 Seemeilen hinaus auf den Atlantik um die Hauptinsel herum konnten wie erhofft die beiden endemischen Arten Desertas– und Madeirasturmvogel, Foto re: A. Rupp (Desertas-  & Zinos’s Petrel) gesehen und fotografiert werden. Am häufigsten zeigten sich  Cory- und Bulwersturmvogel (Cory’s Sherwater & Bulwer’s Petrel). Als Ausnahmegäste aus dem Atlantik konnten je einmal Atlantik- und (Manx Sherwater) und Barolasturmtaucher gesehen und auch fotografiert werden. Die Buntfuß-Sturmschwalbe (Wilson’s Storm-petrel) war an einem der Beobachtungstage sehr häufig, dafür fehlte die Art am nächsten Tag fast vollständig.

An den Beobachtungstagen nahm der Wind im Atlantik immer weiter ab und so herrschte am letzten Exkursionstag sozusagen „Flaute“, und damit kein „Sturmtaucher-Wetter“ mehr, dafür aber beste Bedingungen, um Meeressäuger aus naher Entfernung gut beobachten zu können. Zuerst war es ein Pottwal, der an der Oberfläche ruhend gesehen werden konnte. Ihm folgten mehrere Gruppen Indischer Grindwale (je 15-20 Tiere) sowie Große Tümmler. Zum Abschluss dieses Tages erfreute uns ein große Schule Atlantischer Fleckendelfine, die in den Bugwellen unseres Bootes spielten und immer wieder nah am Boot schwammen.

Madeira-Buchfink. Foto: A. Rupp

Mit insgesamt sieben (von 8-9 möglichen) gesehenen Pelagen-Arten (alle Wunscharten) und allen endemischen Vögeln bzw. endemischen Unterarten, dazu weitere Highlight wie Brillengrasmücke (Spectacled Warbler) am Brutplatz, Kanarenpieper (Berthelot’s Pipit), Steinsperling (Rock Sparrow) usw. waren alle Wunscharten vertreten, so dass alle Reiseteilnehmer zufrieden und mit erfüllten Erwartungen den Christiano-Ronaldo-Airport in Richtung Lissabon und Zentraleuropa verlassen konnten.

Sonnentergang auf Madeira. Foto: H. Meyer

Diese Reise wird voraussichtlich 2026 wieder in unserem Reiseprogramm angeboten. 2025 besuchen wir Kap Verde, eine andere Atlantikinsel, die wieder andere spezielle Vogelarten bietet.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

Titelfoto: Unser Exkursionsboot mit professionellen Shark-Sitzen zur Pelagen-Beobachtung. Foto: H. Meyer
Vögel vor der Kamera: Bei den Prachtamazonen am kältesten Ort Brasiliens – Gruppe vom Hochwasser in Südbrasilien nicht betroffen

Vögel vor der Kamera: Bei den Prachtamazonen am kältesten Ort Brasiliens – Gruppe vom Hochwasser in Südbrasilien nicht betroffen

Paar Prachtamazonen in Aurakarien. Foto: A. Eisen Rupp.

Auf einer speziellen Fotoreise zum grandiosen Naturschauspiel der Prachtamazonen (Red-spectacled Amazon), die hauptsächlich in Südbrasilien vorkommen und die sich jährlich in dieser Jahreszeit in riesigen Trupps an den reifen Araukarien-Nüssen in der Region um Urupema, dem kältesten Ort Brasiliens, zum „großen Fressen“ einfinden, befindet sich derzeit eine Bartmeise-Foto-Reisegruppe unter Leitung von Adrian Eisen Rupp (Foto li.). Der brasilianisch-deutsche Biologe und Ornithologe wurde hier geboren und lebte bis zu seiner Übersiedlung nach Deutschland vor zwei Jahren genau hier in dieser Gegend, kennt sich nicht nur bestens aus, sondern ist auch als Experte und kenntnisreicher Vogelfotograf bekannt. Unter seiner Leitung suchen derzeit sechs Vogel-Fotografen nicht nur bei den Prachtamazonen nach guten Motiven, sondern sind mittlerweile auch weiter in Brasiliens Süden von der Mata Atlantica bis zur Küste – aber Hochwasser sicher – vorgedrungen.

Von den schweren Überflutungen in dieser Region, von denen derzeit allabendlich im TV berichtet wird, ist die Gruppe (Foto re. A. Eisen Rupp) nicht direkt betroffen, hatte aber durchaus mit ungewöhnlichen Wetterunbilden wie anhaltenden Regenfällen, die normal in dieser Jahreszeit so nicht auftreten, zu kämpfen. Auch dieses Naturereignis dürfte auf das extreme Wetterphänomen El Niño zurückzuführen sein, dass weltweit, aber insbesondere in Südamerika und Asien, für ungewöhnliche Erscheinungen wie Hochwasser und anderswo extreme Dürren sorgt.

Derzeit ist unsere Fotogruppe im Gebiet der Südküste Brasiliens um Joinville unterwegs und beschäftigt sich z.B. auch mit den bezaubernden Scharlachsichlern (Scarlet Ibis), von denen sich bereits tolle Aufnahmen auf den Speicherkarten der Kameras befinden. Bis zur Heimreise am Sonnabend warten nun noch einige gute Fotogelegenheiten und verschiedene Hide’s z.B. in einem Kolibri-Garten. Wenn die Fotoreise-Gäste am Sonnabend ihre Heimreise ab Sao Paulo nach Frankfurt antreten, sind bereits unsere nächsten Vogelfotografen der zweiten Gruppe aus Frankfurt/M. auf dem Weg nach Südbrasilien, die Adrian Eisen Rupp (Foto re.) ab Sonntag erneut durch die zauberhafte Mata Atlantica führen wird.

In unserem WhatsApp-Status 0172 3703374 (H. Meyer) sind regelmäßig Fotos der laufenden Reisen zu sehen.

Hartmut Meyer
Inhaber Bartmeise-Reisen

Von Adlerbussard, Maskenwürger und Sumpfläufer: Natur und Vogelwelt am Kerkinisee begeistert Bartmeise-Reiseteilnehmer im April

Von Adlerbussard, Maskenwürger und Sumpfläufer: Natur und Vogelwelt am Kerkinisee begeistert Bartmeise-Reiseteilnehmer im April

Mit Nikos in Booten zu den schwimmenden Reiherkolonien unterwegs. Foto: H. Meyer

Am späten Abend vor dem 1. Mai kehrte unsere deutsch-schweizer Reisegruppe vom Kerkinisee aus Nordgriechenland zurück. Seit über 11 Jahren begeistert das griechische Naturparadies Nationalpark Kerkinisee unsere Bartmeise-Gäste, die wir bis zu viermal pro Jahr in diese Region einladen und begleiten. Denn jede Jahreszeit hat ihre eigenen Reize und bietet eine andere Vogelwelt. Dabei können wir uns immer auf gleichbleibend perfekte Logistik, die vor Ort von unserem Geschäftspartner und Freund Nikos, dem Inhaber vom Limneo-Hotel, organsiert und vorgehalten wird, verlassen.

Maskenwürger. Foto: G. Spiridakis.

Bei unserem Reisetermin in diesem Jahr zum Ausklang des Monats April trafen sozusagen die letzten Zugvögel auf die allermeisten Brutvögel zum Beginn der Brutzeit am See. Allerdings waren offenbar einige wenige Arten, wie z.B. die Rotfußalken, tatsächlich noch nicht aus dem Winterquartier zurückgekommen. Auch die sonst im Mai an verschiedenen Stellen anzutreffende Blauracke fehlte noch. Masken- und Schwarzstirnwürger (Masked- & Lesser Grey Shrike) trafen nach und nach an ihren Brutplätzen ein.

Wie immer an den ersten beiden Tagen erkundeten unsere Gäste den See und die nähere Umgebung. Bei den seltenen Krauskopfpelikanen (Dalmatian Pelican), für die der Kerkinisee das zweitwichtigste Brutgebiet in Europa darstellt, deutet sich in diesem Jahr eine gute Brutsaison an. Ungefähr 90 Brutpaare versorgen derzeit ihre bereits mind. sechs Wochen alten Küken. Auch Rosapelikane (Great White Pelican) mit ca. 10 Brutpaaren und viele weitere Nahrungsgäste hielten sich wie immer am Fisch reichen Gewässer auf. In der Hügellandschaft um den See waren die Schreiadler (Lesser Spotted Eagle) aktiv, die täglich gesehen werden konnten.

Wie immer am Abend: schmackhaftes griechisches Essen und nette Gespräche. Foto: H. Meyer

Später stand dann der Tagesauflug zur Kolochiri-Lagune und dem Axios-Delta (Schutzgebiete bzw. Nationalpark) in Thessaloniki im Programm Ganzjährig können hier Rosaflamingos (Greater Flamingo), angetroffen werden, in dieser Jahreszeit insbesondere Nichtbrüter, die hier den Sommer verbringen. Der Heimzug der Schwarzkopfmöwen (Mediterranean Gull) war im vollen Gange, Dünnschnabelmöwen (Slenber-billed Gull) und Lachseeschwalben (Common Gull-billed Tern) hatten ihre Brutplätze bereits ausgewählt und auch einige Brutpaare vom Spornkiebitz (Spur-winged Lapwing), der hier sein nördlichstes Vorkommen in Griechenland hat, konnten beobachtet werden.

Unter den letzten Zugvögeln befand sich – ungewöhnlich für den Frühjahrsdurchzug in dieser Region (!) – ein adulter Sumpfläufer (Broad-billed Sandpiper), der bereits ins Brutkleid mauserte. Leider gelangen keine Fotos, da der Vogel durch einen überfliegenden Greifvogel erschreckt wurde und abflog. Später erfuhren wir jedoch, dass auch britische Ornithologen die Art am gleichen Platz zweifelsfrei bestimmen konnten.

Wie immer fanden neben der spannenden Vogelwelt auch Säugtiere, Lurche und Kriechtiere sowie  Schmetterlinge die Aufmerksamkeit unserer Gäste. Eine europäische Wildkatze lief uns über den Weg, immer wieder griechische Landschildkröten (in zwei Arten) und ein riesiger Scheltopusik. Seltene Insekten, Käfer und Pflanzen waren täglich zu entdecken.

Die Reste vom “schwimmenden Wald” mit Kormoran- und Reiherkolonien im Kerkinisee. Foto: H. Meyer

Am letzten Tag unserer Reise auf dem Weg zum Flughafen gab es wieder zwei Stopps am Stadtrand von Thessaloniki, wo auch dieses Jahr die kleine Rötelfalken-Kolonie (Lesser Kestrel) gut besetzt war. Nach einiger Wartezeit präsentierten sich die Paare an ihren Brutplätzen. In einem Steinbruch konnte das besetze Nest eines Adlerbussard-Paares (Long-legged Buzzard), der nicht jedes Jahr in der Serres brütet, gefunden werden. Mit insgesamt knapp 170 gesehenen (und gehörten) Arten in der Vogelliste der Reise ging unser Reisetermin im April sehr erfolgreich zu Ende.

Meinungen und Stimmen unserer Gäste zu dieser Reise: 
Michel T. aus dem Vogtland schreibt: “… Die Tour war schön und interessant, und ich hatte auch neue Arten. Das Beobachten in Gesellschaft hat gut funktioniert. Was der eine nicht sah, konnte er von den Anderen erfahren. Für mich war die Reise ein voller Erfolg, auch mit einigen annehmbaren Fotos, auch wenn ich kein spezieller Fotograf bin. Nochmals vielen Dank.” Thomas G. aus dem Landkreis Zwickau meint: “Ein großes Lob für die Durchführung der ornithologischen Reise zum Kerkinisee! Die Reise war top und brachte viele wunderschöne Momente, Beobachtungen und Erkenntnisse. Die gut harmonierende Gruppe trug zu einem sehr guten Reiseklima bei. Verpflegung und Unterkunft Klasse. Alles in allem sehr zu empfehlen!”

Die nächste Reise im Oktober, bei der dann unter den Wintergästen die letzten skandinavischen Zwerggänse (Lesser White-fronted Goose)  zu entdecken sein werden und auch die am See überwinternde Schelladler ((Greater Spotted Eagle) eingetroffen sein sollten, kann vom 20. bis 26. Oktober 2024 gebucht werden. Noch sind Zimmer verfügbar: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/griechenland-herbst-im-naturparadies-kerkinisee/

Hartmut Meyer
Inhaber Bartmeise-Reisen

 

Flughühner, Lerchen und Steinschmätzer – tolle Beobachtungen zwischen Hohem Atlas und der Sahara

Flughühner, Lerchen und Steinschmätzer – tolle Beobachtungen zwischen Hohem Atlas und der Sahara

Endlose Sanddünen in der Sahara. Foto: B. Möckel

Nach acht erlebnisreichen Tagen mit vielen tollen Beobachtungen und vollen Speicherkarten ist unsere BARTMEISE-Reisegruppe vor wenigen Tagen aus Marokko zurückgekehrt. Während der Rundreise ab/an Marrakesch zwischen Hohem Atlas und der Sahara konnten so gut wie alle erwünschten und möglichen Zielarten gesehen werden. Höhepunkte waren unter anderem die zahlreichen Flughühner in drei verschiedenen Arten, die beim morgendlichen Trinken aus geringer Distanz beobachtet und natürlich auch fotografiert werden konnten. Auch verschiedene Arten Steinschmätzer wie Schwarzrücken- (Unterart: „Berbersteinschmätzer“ – O.l. halophila) &  Atlassteinschmätzer (Black-throated Wheatear) sowie Lerchen wie z.B. die Knackerlerche (Thick-billed Lark) gelangten vor die Ferngläser.

Als eine nicht alltägliche Sichtung muss unbedingt auch die Entdeckung eines Brutpaares vom  Wüstenuhu (Pharaoh Eagle-owl) mit Jungen unweit eines Lannerfalken-Nestes, ebenfalls mit Jungvögeln, genannt werden. Auch die Pharaonennachtschwalbe ( Egyptian Nightjar) wurde tagsüber entdeckt. Ohne spezielle Kenntnis ist das Auffinden der perfekt getarnten Vögel unmöglich.

Atlasgrünspecht. Foto: B. Möckel.

Die landschaftliche Vielfalt war zudem beeindruckend. Dabei waren die spektakulären Aussichten im Hohen Atlas, die Todra-Schlucht sowie die riesigen Sanddünen von Erg Chebbi besondere Highlights. Ein Stopp bei Zaida galt der äußerst heimlichen Dupontlerche (Dupont’s Lark). In der Dunkelheit am frühen Morgen konnten mehrere Exemplare singend angetroffen werden. Die Vögel zu sehen, obwohl direkt vor den Beobachtern, war hingegen äußerst schwierig und die Art hat hier ihrem Ruf alle Ehre gemacht.

Besonders schön war der anschließende Rückweg über den Mittleren Atlas. Hier konnten wir nochmals eine ganz andere Landschaft kennenlernen. In den Wäldern mit teils uralten Zedern waren Atlasgrünspecht (Maghreb Green Woodpecker), Atlasschnäpper (Atlas Pied Flycatcher) sowie ein Maghrebkauz (Maghreb Owl) die letzten Höhepunkt der Reise.

Bartmeise-Reisegruppe im April 2024 in Marokko (ganz rechts außen Reiseleiter Andre Müller). Foto: A. Müller.

Die Stimmen unserer Gäste zu dieser Reise sind durchweg äußerst positiv. Einige Beispiele dafür: Marco Z. aus Niedersachsen schreibt: „Es war große Klasse! Es gab viel zu bestaunen, die Reise war aus meiner Sicht optimal organisiert, die Reiseleiter sehr engagiert und sachkundig … Ich habe nicht eine Art vermisst … Ich reise gerne wieder mit Bartmeise-Reisen.“ Detlef und Alexander S. aus Thüringen teilen uns mit: „Eine wunderschöne Reise ist zu Ende. Ich kann nur für Alexandra und mich sprechen, aber wir sind recht sicher, auch die anderen Teilnehmer sind zufrieden bis begeistert. Nein wirklich, alles gut gelaufen.“. Und Eric M. (Sachsen) lässt und wissen: „Es war insgesamt eine tolle Reise mit unverwechselbaren Eindrücken von Birds, Land und Leuten. Dafür noch mal vielen Dank. Der Guide war auch sehr fähig und willig, uns so viel wie möglich von der Wunschliste präsentieren zu können (hätte ich vorher nie für möglich gehalten). Schade war halt nur die die späte Nachtankunft in Marrakesch, aber man ist machtlos gegenüber den Flugplänen der Airlines …“ Kurz und knapp bringt es Erwin S. aus Baden-Württemberg auf den Punkt: „Mit dem Wissen von heute, würde ich diese Marokko-Reise sofort wieder antreten.“

Voraussichtlich werden wir diese Reise im kommenden Frühjahr wieder im Bartmeise-Reiseprogramm anbieten. Derzeit werden dazu die Voraussetzungen geprüft. Vormerkungen sind unverbindlich immer möglich an info@bartmeise.de.

Andre Müller
Reiseleiter

Startbild: Tropfenflughühner (Spotted Sandgrouse). Foto: B. Möckel.
Von Swinhoefasan bis Taiwangimpel  – 31 von 32 möglichen Endemiten Taiwans konnten gesehen werden

Von Swinhoefasan bis Taiwangimpel  – 31 von 32 möglichen Endemiten Taiwans konnten gesehen werden

Eine seltene Fruchttaubenart, die Schwarzkinn-Fruchttaube, lockt taiwanesische Vogelfreunde und auch uns auf die Straßen der Hauptstadt … Foto: A. Eisen Rupp

Vor wenigen Tagen ging unsere erste vogelkundliche Reise auf die ostasiatische Insel Taiwan zu Ende. Zufrieden und mit gut gefüllten Vogellisten kehrten unsere Gäste mit der *****Sterne-Eva Air aus Taipeh im Direktflug nach München zurück, wenn auch mit leichter Verspätung wegen der durch die kriegerischen Handlungen auf der arabischen Halbinsel erzwungenen Umwege an unserem Rückreisetag (14./15. April). „Gut gefüllte“ Vogellisten bedeutet bei Birdwatchern, dass die allermeisten Zielarten der Reise gesehen (und zumeist auch gut fotografiert) werden konnten. Bis auf die Taiwandrossel (Taiwan Trush) konnten 31 der 32 auf der Insel

Schwarzkinn-Fruchttaube. Foto: A. Eisen Rupp

vorkommenden endemischen Vogelarten gefunden werden, was insbesondere der Professionalität unserer taiwanesischen Partnerfirma und deren ausgezeichneten Birdguides, die unsere Reise leiteten, zu verdanken war. Dabei ist Bartmeise-Reisen das erste mitteleuropäische (deutsche) Unternehmen überhaupt, mit dem die Kollegen aus Taiwan, die bisher nur für bekannte britische Reiseunternehmen arbeiten, in Kooperation getreten sind.

Unsere Rundreise über die „schöne Insel“, wie man Taiwan allgemein nennt, führte von der Hauptstadt Taipeh im Norden mit ihren naheliegenden Feuchtgebieten, in denen z.B. der seltene Schwarzgesichtlöffler (Black-faced Spoonbill) beobachtet werden konnte, entlang der Westküste nach Süden  und immer wieder in die zentralen Bergwald-Schutzgebiete bis auf 3.200mNN, wo verschiedene spannende endemische  Vogelarten wie Weißohrsibia (White-eard Sibia), Drosselsäbler (Black-necklaced Scimitar-Babbler) und die beeindruckend schönen Fansanarten wie Swinhoe- & Mikadofasan (Sinhoe’s- & Mikado Pheasant) gefunden werden konnten. Südlichster Punkt dieser Reise war die Insel Lanyu, die in einer zweistündigen Überfahrt bei stürmischer See erreicht wurde, und auf der z.B. die seltene Schmuck-Zwergohreule (Ryukyu-Scops-owl, Foto re. A. Eisen Rupp), die sonst nur auf winzigen Inseln wie den Ryukyu-Inseln verbreitet ist, für Begeisterung sorgte. Dieser Übernacht-Ausflug war zwar anstrengend, aber überaus lohnend, weil hier allein weitere sieben Arten wie z.B. Orpheusbülbül (Brown-eared Bulbul), Luzonbrillenvogel (Lowland White-eye) und Formosagrüntaube (Taiwan Green-pigeon) beobachtet werden konnten, die auf der Hauptinsel Taiwan nicht oder nur ausnahmsweise vorkommen.

Weißbarthäherling, endem. Foto: A. Eisen Rupp

Unsere Tour über diese Insel mit ihrer hohen Biodiversität war dennoch durch den fast täglichen Hotelwechsel anstrengend sowie aufwändig und begann zudem noch mit einem aufregenden und gefährlichen Naturereignis. Das schwerste Erdbeben seit rund 25 Jahren, das die Insel am 3. April mit einer Stärke von 7,2 auf der Richterskala erschütterte, erlebte unsere Gruppe beim morgendlichen birden im Botanischen Garten von Taipeh. Zum Glück weit entfernt von Häusern und herabfallenden Gegenständen, aber unter enorm schwankenden alten Baumbeständen … Niemand wurde verletzt oder anderweitig betroffen, wenngleich alle Teilnehmer es schwer hatten, sich auf den Beinen zu halten. Die zahlreichen Nachbeben verliefen zum glück harmlos.

Eine spezielle Pelagen-Tour mit einer Yacht, die von taiwanesischen Ornithologen einmal im Monat angeboten wird, erbrachte zwar nicht die erhoffte „Masse“, aber durchaus einige interessante und bemerkenswerte Arten wie Weißgesichts-Sturmtaucher (Streaked Sherwater) und Schwarzfußalbatros (Black-footed Albatross). Einige Gäste, leider nicht alle, sahen zusammen mit taiwanesischen Spezialisten eine Feenseeschwalbe (White Tern), die sich als der zweite Nachweise überhaupt für die Insel herausstellte

Bartmeise-Reisegruppe in Taipeh. Foto: A. Eisen Rupp

Die Insel Taiwan präsentierte sich unseren Gästen mit sehr freundlichen Menschen, sauber, sicher und mit perfekter Infrastruktur. Eine hoch-moderne Gesellschaft mit großer Geschichte! Die deutsche Gruppe erregte in Taipeh durchaus auch öffentliches Aufsehen, so bei einem Lokalpolitiker und Journalisten. Ein Pressebeitrag in einer taiwanesischen Zeitung soll uns nun zugeschickt werden.

Danke. Es war wieder eine wunderbare Reise“, schreiben Susanne und Jörg K. „Eine sehr effektive Reise, die meine Erwartungen voll erfüllt hat“, meint Michael S. Und Rainer M. schreibt: „Das war eine tolle Reise. Viele Eindrücke, viele Erlebnisse (mit Erdbeben, was es nicht gebraucht hätte) … „. “Wir sind froh, dass wir dabei sein konnten, die spannende Vogelwelt auf dieser Insel erleben durften …“ meinen Marina und Wolfram N. „Die Pelagen-Tour war für mich etwas enttäuschend, nur wenige Arten … ich hätte mehr erwartet. Ansonsten war die Tour okay“ schreibt Andreas F.

Wir bieten diese lohnende Reise, die für die Vogelwelt am Ost-Asien-Australien-Flyway liegt, in diesem Jahr nochmals an, und zwar vom 18. November bis zum 2. Dezember, in der besten Zeit für Stand-, Zug- und Wintervögel auf dieser Insel. Bis zum 12. Mai 2024 kann man sich zu dieser Reise Frühbucher-Konditionen anmelden: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/taiwan-vogelwelt-der-schoenen-insel/

Hartmut Meyer & Adrian Eisen Rupp
Bartmeise-Reisen

Titelfoto: Bartmeise-Reisegruppe vor der Expeditions-Yacht zur Pelagen-Tour. Foto: A. Eisen Rupp
Aktuelle Sonderangebote zu attraktiven Preisen, neue Reisen und Restplätze bis Jahresende 2024 verfügbar

Aktuelle Sonderangebote zu attraktiven Preisen, neue Reisen und Restplätze bis Jahresende 2024 verfügbar

Bartmeise-Reisegruppe 2021 in Gambia. Foto: H. Meyer

Auch in diesem Jahr bieten wir in der 2. Juli-Hälfte (in den Schulferien vom 17.07. bis 01.08.2024) unser beliebtes westafrikanisches Reiseziel Gambia mit Senegal als Vogelbeobachtungs-Reise an. Auf dieser Rundreise auf kurzen Wegen durch das kleine Gambia – zur Brutzeit der Vogelwelt – durch abgelegene Regionen und in kleinste Dörfer ist ein absolut authentischer und faszinierender Einblick in das Alltagsleben der Menschen und in die senegambische Lebensweise möglich, den normale Pauschal-Touristen so niemals erleben können. Die Menschen in Gambia zeigen sich äußerst freundlich und aufgeschlossen gegenüber Touristen. Das Land gilt als sehr sicher und leicht zu bereisen. Das haben wir bei unseren Touren auch immer so empfunden. Neu in diesem Jahr ist, dass wir unseren Aufenthalt im senegalesischen Nationalpark Niokola-Koba um eine Nacht verlängert haben, um

Senegalfurchenschnabel in Gambia. Foto: B. Möckel

neben der beeindruckenden Vogelwelt auch einige Vertreter der afrikanischen Großsäuger-Fauna zu erleben. Gambia gilt aufgrund seiner “Einfachheit” zudem als wunderbare Einstiegs-Destination in die afrikanische Vogelwelt! Da wir in Gambia über sehr zuverlässige Bedingungen in Sachen Logistik und Guiding verfügen, können wir – trotz der teils drastischen Preissteigerungen fast überall auf der Welt auch im Tourismussektor – auf immer noch sehr günstige Konditionen zurückgreifen. Hier können Sie diese Reisen buchen: Buchungs-Link: https://www.bartmeise.de/reisebuchungen/verbindliche-reiseanmeldung-gambia/)

Yukatanzaunkönig, endemisch. Foto: Adrian Rupp

Ab August bis zum Jahresende haben wir insbesondere bei unseren Südamerika-Reisen nur noch Einzel- und Restplätze (manchmal nur noch “Warteliste”) im Angebot (Verfügbarkeiten nach Abruf, Zwischenverkauf vorbehalten!). Zum Beispiel nach Peru im August (18.8.-02.09.) noch ein Zimmer und einen Restplatz und nach Kolumbien im September, in das Land mit den meisten Vogelarten der Welt, vom 11.-26.09.) ebenfalls noch ein Zimmer. Hier er Buchungs-Link für diese Reise: https://www.bartmeise.de/reisebuchungen/verbindliche-reisebuchung-kolumbien/

Aufgrund dieser Nachfrage haben wir unsere fantastische Reise in den “Zauberwald der Maya”, auf die mexikanischen Yukatan-Halbinsel zusätzlich aufgenommen. Aufgrund der eben erst begonnenen Buchungen sind für die Reise derzeit noch 7-8 Plätze verfügbar. Hier der Link zu dieser Reise: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/mexiko-yucatan/

Portrait Gelbfußmöwe, endemisch. Foto: M. Ortega

Mit tollen Erlebnissen in der Vogelwelt und einer absoluten Überraschung kam vor einigen Tagen unsere Reisegruppe von der mexikanischen Baja-California-Halbinsel zurück.

Eine andere Gruppe ist eben tief im brasilianischen Amazonas ab Manaus im Flusssystem des Rio Negro unterwegs. Hier nebenan finden Sie erste Kurzberichte über die Reisen.

Was es in Taiwan, Marokko und Griechenland zu entdecken gab, können Sie hier unter ‘Bartmeise-Reisen aktuell’ nachlesen.

Aktuelle Fotos und Kurzberichte in kurzen Abständen verfügbar über WhatsApp +49 172 3703374.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen
(12.02.2024)

Startbild: Krauskopfarassari in Amazonien. Foto: A. Eisen Rupp
Auf Vogelbeobachtungsreise im Amazonas um Manaus unterwegs – seltene Ameisenvögel u.a.m. entdeckt

Auf Vogelbeobachtungsreise im Amazonas um Manaus unterwegs – seltene Ameisenvögel u.a.m. entdeckt

Bartmeise-Reisegruppe mit unserem Guide und Freund Luiz (li.vorn) und A. Eisen Rupp (hi., mitte) am Amazonas-Tower in Manuas. Foto: L. Carvalho.

Aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise am Boden sind sie grundsätzlich schwer zu entdecken, oft  lautlos zusammen mit Treiberameisen unterwegs, meist sehr selten (mit zahlreichen endemischen Vertretern) und daher viel gesuchte Wunsch-Vögel bei unseren Vogeltouren: Die meist attraktiven Vertreter aus der Familie der südamerikanischen Ameisenvögel. Da unser brasilianischer Mitarbeiter (Biologe und Ornithologe) Adrian Eisen Rupp aber gerade auf solche schwierigen Arten spezialisiert ist und deren Vorkommen und Lebensweise gut kennt, gelingt es ihm immer wieder, Vertreter dieser Artengruppe, wie hier den seltenen Grauschopf-Ameisenvogel (Hairy-crested Antbird), bei unseren vogelkundlichen Reisen für unsere Birder und Vogelfreunde sichtbar zu machen, wie vorgestern im Amazonas um Manaus, wo sich unsere Reisegruppe derzeit auf Vogeltour aufhält.

Kapuzinerkotinga, M BK, im Amazonas (6.KW 2024). Foto: A. Eisen Rupp.

Nachdem in den ersten Tagen über den Baumwipfeln des Regenwaldes der Amazonas-Hauptstadt Manaus, vom Tower am Amazonas-Museum aus 40 Metern Höhe, bereits tollte Arten wie Fächerpapagei,  Diademamazone und die ungewöhnliche Kapzuinerkotinga (im Brutkleid mit Schmuckfedern am Flügel!) gesehen werden konnten, ist unsere Reisegruppe aktuell tiefer mit Booten im Flusssystem des Rio Negro und seiner Seitenarme eingedrungen, um  z.B. auf der Machanteria-Insel die dortige, einzigartige Vogelwelt zu beobachten …

In Kürze hier und wie immer im WhatsApp-Status weitere News zum Reiseverlauf mit neuen Fotos!

Hartmut Meyer
(WhatsApp 0172 3703374)
11.02.2024

Startfoto: Grauschopf-Ameisenvogel. Foto: A. Eisen Rupp
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