Zum 14. deutsch-tschechischen Ringdrossel-Treffen auch Besuch beim Farbberingungsprojekt am Tannenhäher

Zum 14. deutsch-tschechischen Ringdrossel-Treffen auch Besuch beim Farbberingungsprojekt am Tannenhäher

Durchziehende Ringdrosseln am Fichtelberg/Sachsen. Foto: J. Hering

Zum mittlerweile 14. Mal trafen sich am Freitag (17.11.2024) auf dem Erzgebirgskamm (in Böhmen) ehrenamtliche Mitarbeiter des Erfassungsprogramms für die Ringdrossel (Ring Ouzel) in Sachsen und Böhmen. Wie immer initiiert und geleitet von VSO-Vorstandsmitglied & DO-G-Beirat Jens Hering, stand natürlich wieder schwerpunktmäßig die Ringdrossel im Mittelpunkt. Ganz speziell wurde über ein laufendes Kartierungsprojekt zum Frühjahrsdurchzug im Fichtelberg-/Keilberg-Gebiet rastender Ringdrosseln berichtet. Durchgeführt und vorgestellt wurden die Kartierungen von Lukas Pelikan, der insbesondere zur Nutzung von Schlafplätzen neue und sehr wichtige Erkenntnisse präsentieren konnte.

Die wie jedes Jahr zum Treffen anwesenden böhmischen Kollegen konnten erneut überraschende Neuigkeiten zur Avifauna im oberen Erzgebirge vorstellen. So gelang es im zweiten Jahr infolge, die Zitronenstelze (Citrine Wagtail) als Brutvogel (je mit erfolgreicher Brut mit ausgeflogenen Jungvögeln) sicher zu dokumentieren. Und auch der Dreizehenspecht (Eurasian Three-toed Woodpecker), vom dem bis heute im Erzgebirge ein Brutnachweis fehlt, konnte sowohl in den Kammbereichen als auch im angrenzenden Eger-Tal nachgewiesen werden. Und auf sächsischer Seite im Kammgebiet wurde 2023 nach langer Zeit wieder ein Brutnachweis (Henne mit Küken) vom Birkhuhn (Black Grouse) erbracht.

Beringer Thomas Barthel bei der genauen Analyse eines gefangenen Tannenhähers

In der Nacht auf Sonnabend (18.11.) hatte es bei Temperaturen um -2°C leicht geschneit, was insgesamt 21 Birkhähne (Alt- und diesjährige Jungvögel) nicht davon abhielt, in den ersten Stunden des Tages in voller Pracht ihre Herbstbalz vorzuführen. Nach diesem Augenschmaus für die Vogelfreunde stand ein kräftiger Gaumenschmaus in Form eines Frühstücks in einer schönen böhmischen Baude im Programm. Und danach wartete gleich als weiteres Highlight ein Besuch beim Artspezialisten Thomas Barthel (und seinem Mitstreiter Joachim Anger) der ein Farbberingungsprojekt am Tannenhäher (Spotted Nutcracker) durchführt. Da es zu dieser heimlichen Vogelart defacto kaum wissenschaftliche Daten zur Biologie, Arten und Unterarten, Verhalten im Jahreszyklus und Migration gibt, gelten die von Barthel in Sachsen gewonnenen Daten (neben einem weiteren solchen Projekt in Thüringen) als Pionierarbeit. In einem entsprechenden Habitat am Nordhang des Erzgebirges auf ca. 900 Meter über NN gelang es heute zumindest einen anwesenden Tannenhäher (aus mind. 10 Vögel insgesamt) zu fangen und zu beringen. Seit heute trägt der diesjährige Vogel einen blauen Farbring mit weißer Schrift „V1“.

Wie immer kamen der gegenseitige Erfahrungsaustausch und die Pflege von Freundschaften beim Treffen, bei dem auch zahlreichen News ausgetauscht wurden, nicht zu kurz. Dabei standen der anhaltende Rückgang von Wiesenbrütern (Braunkehlchen und Wiesenpieper) ebenso in der Diskussion wie die Situation beim Karmingimpel und Bekassine als längst etablierte, sowie bei Seeadler und Kraniche als kürzlich neu ins Obere Erzgebirge eingewanderte Brutvögel.

Vermutlich bereits in der nächsten Ausgabe der Vereinszeitschrift „Mitteilungen des Vereins Sächsischer Ornithologen“ (www-vso-web.de), die Mitglieder kostenfrei erhalten, können einige der zum Treffen vorgestellten Ergebnisse nachgelesen werden.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

Titelfoto: Gruppe “Ringdrossel-Treffen 2023” zu Besuch beim Farbberingungsprojekt Tannenhäher von Thomas Barthel. 2.v.re. vorn: Jens Hering, 3.v.re. vorn: Joachim Anger; 2.v.re. hinten/Mitte: Lukas Pelikan; 3.v.re. hinten: Thomas Barthel. Foto/s: J. Hering & H. Meyer
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Zwischen Steppe, Tienschan-Gebirge und Tengissee: Bartmeise-Reisegruppe aus Kasachstan zurückgekehrt

Zwischen Steppe, Tienschan-Gebirge und Tengissee: Bartmeise-Reisegruppe aus Kasachstan zurückgekehrt

Blick in den Charyn-Canyon. Foto: Bernd Möckel

Mit beeindruckenden Erlebnissen und tollen Beobachtungen ist vor wenigen Tagen unsere Bartmeise- Reisegruppe aus Kasachstan, dem größten Binnenland der Erde (rund achmtal größer als Deutschland, aber nur mit sieben Einwohnern pro Quadratkilometer)  zurückgekehrt. Mit über 220 gesehenen Arten ist die Vogelliste gut gefüllt. Zudem beeindruckte das sehr gastfreundliche Land mit seiner landschaftlichen Vielfalt von der flachen Wermutsteppe bis zum Hochgebirge. Insbesondere landschaftliche eindrucksvoll waren der Charyn Canycon, welcher einer kleinen Ausgabe des Grand Canyon, gleicht sowie die Boguty-Berge.

Zu den ornithologischen Höhepunkten dieser Reise in das zentralasiatische Land, das zwischen dem Wolgadelta im Westen und dem Altai-Gebirge im Osten liegt, zählen sicher die fantastischen Beobachtungen vom Wermutregenpfeifer am Brutplatz sowie die nach langer Zeit im Gebiet wiederentdeckte Steppenkragentrappe. Neben Mongolengimpel, Braunkopfammer, Steinortolan und Wüstengrasmücke konnten fast alle Zielarten gesehen werden.

Ein weiterer Höhepunkt war das Tienschan-Gebirge mit seiner ganz bezaubernden Vogelwelt. Bergrubinkehlchen, Sprosserrotschwanz (Foto li.: Bernd Möckel) und Himalaya-Königshuhn waren hier einige unserer besonderen Vogelarten.  Am Big Almaty Lake konnten zudem in diesem Jahr wieder der Ibischnabel beobachten werden, welcher dort mit einem Brutpaar vorkommt. Bei einem Abstecher in die Kaskelen Schlucht wurden noch Wiesenammer und Schachwürger entdeckt.

Bei einer 16-stündigen Zugfahrt von Almaty in die neue Hauptstadt Astana bekamen unsere Reiseteilnehmer eine gute Vorstellung von der Größe des riesigen Landes. Mit komfortablen Schlafwagen und einem guten Bordrestaurant war es eine sehr schöne Alternative zum Flug, dazu auch umweltfreundlich.

Wermutregenpfeifer am Brutplatz. Foto: Bernd Möckel.

Um den großen Tengissee bei Astana konnten wir für drei Tage nochmals eine ganz andere Landschaft genießen. Unsere Zielarten waren hier die charakteristischen Schwarzsteppen- und Weissflügellerche. Die Umgebung der kleineren Ortschaften im Gebiet sind zudem Brutplatz des selten gewordenen Steppenkiebitz, welcher ebenfalls gut gesehen werden konnte. Auf den Steppensehen rastete tausende Odinshühnchen und unter den zahlreichen anderen Limikolen konnte sogar auch ein Tundragoldregenpfeifer entdeckt werden.

Hinweis: Im WhatsApp-Status (Hartmut Meyer – 0172 3703374) zeigen wir weitere Vogelfotos von dieser Reise von Bernd Möckel, dem wir dafür sehr danken!

Andre Müller (Reiseleiter)

Bartmeise-Reisegruppe Kasachstan im Mai 2023. Unser Reiseleiter Andre Müller, 2.v.li. (Foto: privat)
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Zustrom warmer Luftmassen aus dem Süden löst Zugstau auf und bringt tropisch-bunte Vögel nach Mittelsachsen

Zustrom warmer Luftmassen aus dem Süden löst Zugstau auf und bringt tropisch-bunte Vögel nach Mittelsachsen

Mittlerweile haben wir uns in Deutschland bereits daran gewöhnt, dass die hübschen Bienenfresser (Merops apiaster) seit einigen Jahren auch zu unserer heimischen Brutvogelfauna zählen und in fast allen Bundesländern, auch hier in Sachsen und sogar im Erzgebirgsvorland als Brutvögel anzutreffen sind. Doch Aufsehen und Aufmerksamkeit erregen die tropische-bunten Vögel allemal und immer wieder, so wie auch am Montag, den 22. Mai, als die Vögel von der zuströmenden Warmluft aus dem Süden immer weiter nach Norden getragen wurden. An verschiedenen Orten konnten an diesem Tag ziehende Bienenfresser festgestellt werden, deren markante Stimmen die Vögel verraten, auch wenn man sie hoch am Himmel gar nicht sehen kann. Dass sich dann am frühen Abend am Stadtrand von Hohenstein-Ernstthal insgesamt 16 Individuen in Bäumen niederließen, vielleicht um die Nacht zu verbringen, und das diese schöne Vogel-Versammlung beobachtet werden konnte, ist in der Tat ein netter Zufall. Zum Glück hat ein Pressefotograf wie Andreas Kretschel, in der Nähe dessen Grundstückes das Naturschauspiel stattfand, immer eine Kamera bei der Hand und konnte das nicht alltägliche Ereignis im Bild festhalten, wenn auch im ausklingenden Tageslicht.

Insgesamt 16 Bienenfresser machen Rast auf einer alten großen Linde in Hohenstein-Ernstthal (22.05.2023, nach 16.00 Uhr). Foto: Andreas Kretschel

Der Bienenfresser ist in Sachsen Brutvogel vor allem in den Tagebaugebieten. Insbesondere in Mittelsachen findet sich die Art zur Fortpflanzung in größeren Sandgruben ein. Dort gräbt der Vogel über einen Meter lange Niströhren, ähnlich wie der Eisvogel, in geeignete Bodenschichten. Die Tagebauflächen bieten zudem ein besonders günstiges Mikroklima und ziehen auch Großinsekten, die der Vogel als Nahrung bevorzugt, an. Der Ornithologe Hartmut Meyer, der 26 Jahre lang als Geschäftsführer des Landesvereins Sächsischer Orthitholgen tätig war und seit über 40 Jahren die Vogelwelt an den Tagebauflächen in den Landkreisen Zwickau und Mittelsachsen beobachtet und dokumentiert, bezeichnet die Sandabbaugebiete in der Region als ‘Hotspots der Biodiversität’. „Alle in der umliegenden industriellen Agrarlandschaft bereits ausgestorbenen Vogelarten finden sich heute als Brutvögel meist nur noch an, in und in der Umgebung der großen Sandgruben“. Das haben unsere Brutvogelkartierungen und Monitoring-Kontrollen zweifelsfrei nachgewiesen“, meint Hartmut Meyer.
(Beitrag für die Tagespresse erstellt)

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

 

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Zauberhafte Vogelwelt und Natur am Kerkinisee – Bartmeise-Reisegäste mit vielen Erlebnissen zurück aus Griechenland

Zauberhafte Vogelwelt und Natur am Kerkinisee – Bartmeise-Reisegäste mit vielen Erlebnissen zurück aus Griechenland

Wohl einer der schönsten Brutvögel im Nationalpark Kerkinisee bzw. in der Umgebung ist die Blauracke. Foto: G. Spiridakis.

Anfang dieser Woche (20. KW 2023) kehrte unsere Reisegruppe aus dem nordgriechischen Naturparadies und Nationalpark Kerkinisee zurück nach Deutschland und in die Schweiz. Die mediterrane Vogelwelt zur Brutzeit hier erleben zu können, stellt jedes Jahr – auch im 10. Jahr unserer Reisen – den Höhepunkt unserer vogelkundlichen Touren in dieses Zielgebiet dar. Zwar mussten auch wir nach der Pandemie einige logistische Details neu ordnen und auch die Zusammenarbeit mit einem neuen griechischen Birdguide aufnehmen, aber Dank der seit einem Jahrzehnt reibungslos laufenden Unterstützung durch unseren Hotelier Nikos, der gleichzeitig auch als Vogelkundler, Vogelfotograf, Bootsführer und Fahrer für seine Gruppen arbeitet, war der Übergang in die neue Ära nach der Pandemie lautlos und störungsfrei.

Die uneingeschränkten Stars am See sind die bedrohten europäischen Krauskopfpelikane, die hier mit ca. 100 Brutpaaren ihr zweitwichtigstes Brutgebiet in Europa haben. Foto: A. Schonert.

Während im vergangenen Jahr die Brutkolonie der Krauskopfpelikane infolge eines Gewittersturmes den größten Teil ihrer Jungvögel verloren hatte und nur sieben Pelikane flügge wurden, sieht es in diesem Jahr wieder richtig gut aus. Die etwa 100 Brutpaare, damit die zweitwichtigste Brutkolonie dieser bedrohten europäischen Art, haben in diesem Jahr zahlreiche schon fast flügge Jungvögel zu versorgen. Die im “Schwimmenden Wald” entlang des in den See einfließenden Strymonas-Flusses vom Boot aus zu erlebenden gemischten Brutkolonien von Kormoran und Zwergscharbe, allen europäischen Reiherarten und neuerdings sogar Kuhreiher war wie immer atemberaubend. Dazwischen konnte auch wieder der Schreiadler beobachtet werden, der offenbar bei den Reihern Nahrung absammelt. Hauben- und Schwarzhalstaucher balzten, Beutelmeisen-Männchen bauten  Nester und warteten auf Weibchen und über dem See waren zahlreiche Sumpfseeschwalben aktiv.

In der Umgebung des Sees, in den Laubholzwäldern, konnte dem Schreiadler bei Balz, Kopula, bei Nahrunsübergabe an das Weibchen und beim Sammeln von Nistmaterial zugschaut werden. Schlangen-, Zwergadler, Kurzfangensperber und Baumfalken waren sichtlich aktiv. In der Feldlur am See sind konnten wieder Rotfußfalken (Männchen, Weibchen und vorjährige Jungvögel) gesehen werden und die Blauracke war auffällig häufig und fast täglich auf den Elektroleitungen an den Straßenrändern zu beobachten. Einen weiteren Höhepunkt in der Vogelwelt stellen immer auch die verschiedenen Würgerarten wie Schwarzstirn-, Rotkopf- und der seltene Maskenwürger (Foto re., A. Eisen Rupp) dar, die in guten Beständen vorkommen. In am nördlichen Seeufer angrenzenden Felsformationen im Unteren Bellisgebirge konnte auch wieder ein besetzter Brutplatz vom Felsenkleiber gefunden werden. Und der Steinkauz, der in den Dörfern um den See noch weit verbreitet vorkommt, wurde – trotz derzeit heimlichen Verhaltens in der Brutzeit – gesehen und fotografiert. Auch der Goldschakal war mehrfach zu beobachten, einmal auch Europäische Ziesel.

Viele weitere mediterrane Brutvogelarten, die hier gar nicht weiter aufgezählt werden können, stehen natürlich in der Vogelliste zu dieser Reise.

Höhepunkte waren ein Besuch in den ehemaligen Salzlagunen bei Thessaloniki, wo neben Rosaflamingo, Dünnschnabelmöwe und Spornkiebitz auch wieder Seeregenpfeifer und Stelzenläufer sowie Säbelschnäbler und Rotflügelbrachschwalbe als Brutvögel, und noch drei verspätete Terekwasserläufer auf dem Durchzug beobachtet werden konnten. Zurück am Kerkinisee stellte in Brutpaar Triel (Foto li., A. Eisen Rupp), das in einem Maisfeld zwei kleine Jungvögel führte, eine Überraschung dar. Am Abreisetag bei der Fahrt zum Flughafen wurde eine Rötelfalken-Kolonie, die in Hausdächern brüten, besucht. Mindestens drei Altvögel, die tags ansonsten auf Insektenjagd in der Feldflur anzutreffen sind, waren an den Brutplätzen sehr gut zu beobachten. Da aufgrund des auch in Nordgriechenland außergewöhnlich kühlen April und Mai die Phänologie der Vegetation allgemein ca. zwei Wochen hinter den üblichen Abläufen stand, waren die Maulbeeren in diesem Jahr leider noch nicht reif. Daher konnte vom Rosenstar, der normalerweise ab Mitte Mai zu Reife der leckeren Beeren in großen Trupps ins Gebiet kommt, nur ein einziger Vogel (als “Späher”?) kurz gesehen werden.

Wie immer fand auch die üppige Verpflegung an den Reisetagen zum Frühstück und am Abend in den kleinen Gaststätten Anklang bei unseren Gästen, die insbesondere stets die frischen, lokalen Salate und Speisen lobten.

Wer noch einmal die mitteleuropäische Vogelwelt in einer Dichte, wie wir sie in Deutschland vor der Industrialisierung der Landwirtschaft vielleicht von ca. 50 Jahren noch kannten, erleben möchte, den empfehlen wir unbedingt einen Besuch in dieser abgelegenen nordgriechischen Region im Nationalpark Kerkinisee! 

Unsere nächste Reise zum Ausklang des Jahres, zum “Christmas-Birding” vom 21. bis 27. Novmeber 2023) kann jetzt hier gebucht werden: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/griechenland-christmas-birding-statt-christmas-market/

Hartmut Meyer

Das meinen unsere Gäste zur Reise:Die Reise war ein wirkliches Highlight! (nur die Fußwege hätten etwas länger sein können, die mit dem Auto zurückgelegten Strecken kürzer, aber es ist natürlich schwierig, es für jeden passend zu machen.) Ich bin gern wieder dabei und werde das Ziel und Bartmeise-Reisen auf jeden Fall weiterempfehlen”, schreibt uns Jutta W. aus Berlin. Und Marion M. aus dem Erzgebirge sagt: “Es war ein Erlebnis für uns! Die Vogelwelt, die Natur, nette, freundliche griechische Menschen und eine sehr harmonische Reisegruppe. Für uns hat alles gepasst.” 

Startfoto: Balkan-Bartgrasmücke, verbreitet vorkommend in den Gebüschwäldern um den See. Foto: A. Eisen Rupp.

 

 

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Wenn der Raps blüht werden Erinnerungen wach  – nächste Reisen nach Ost- & Westafrika buchbar

Wenn der Raps blüht werden Erinnerungen wach – nächste Reisen nach Ost- & Westafrika buchbar

Im Mai wenn der Raps blüht, dann erinnert sich unser Freund, Pressefotograf Andreas Kretschel, an seine Erlebnisse mit dem weißen Rehbock im Hirschgrund bei Oberlungwitz/Lkr. Zwickau. „Hier, genau hier auf den angrenzenden Feldern, habe ich 2008 den weißen Rehbock fotografiert. Das war der Anfang der Tierfotografie bei mir, und bis heute bin ich dabeigeblieben“, meint Andreas. Er konnte sich gut an die 15 Jahre zurückliegenden Ereignisse erinnern. Von einem Jagdpächter bekam er im Herbst 2007 Kenntnis davon, dass sich hier auf den Feldern ein „Albino-Reh“ aufhalten würde. Nach entsprechender Vorbereitung war es dann im Frühjahr 2008 soweit. „Nächtelang habe ich gewartet, um das Tier vor meine Kamera zu bekommen … und dann, nach einer weiteren kalten Mai-Nacht ohne Schlaf war er da, der weiße Rehbock im blühenden Raps“, schwärmt Andreas. Danach habe ich das Tier, ein Bock, noch mehrfach gesehen, bis in das Jahr 2009 hinein.

Nachdem seine Fotos in der großen sächsischen Tageszeitung „Freie Presse“ und anderen lokalen Medien für Aufsehen sorgten, gingen die Bilder auch deutschlandweit in verschiedene Printmedien ein. Die Aufmerksamkeit war riesig, denn ein komplett weißes Reh (Albino) ist äußerst selten und gute Bilder gibt es fast keine. Die Spitzen der sächsischen Jägerschaft waren der Meinung, dass so ein abnormales Tier nicht in die Natur und abgeschossen gehöre … und so machte der Albino-Rehbock auch kontrovers Schlagzeilen in der Boulevardpresse, was wiederum Pressenagenturen auf den Plan rief. Nachdem eine internationale Agentur den weißen Rehbock aus Westsachsen in ihre Bild-Datenbank aufgenommen hatte, druckten sogar Zeitungen außerhalb Europas die Bilder ab. Nachweislich erschienen diese Fotos von Andreas Kretschel z.B. in den Vereinigten Arabischen Emiraten in den Zeitungen, und erfreuten die Jagd-wütigen Scheichs.

Über das Schicksal des hübschen Tieres, dem die Boulevardpresse den Namen “Schneeweißchen” gab, ist indes nichts bekannt. Der hiesige Jagdpächter hatte versprochen, dem Tier kein Haar zu krümmen. Nach knapp zwei Jahren verschwand das Reh aus dem “Hirschgrund” und wurde nie wieder gesehen. Ob der Bock dennoch als Trophäe in einem Jagdzimmer verstaubt, ob er im Kochtopf verschwand oder aber am Straßenrand sein Leben als Verkehrsopfer verlor, ist unbekannt. Einige Jahre später wurde etwa 60 Kilometer weiter in Mittelsachsen ein weißes Reh gesehen. Zusammenhänge mit dem weißen Rehbock aus dem „Hirschgrund“ erschienen nach so langer Zeit aber eher unwahrscheinlich.

Ungewöhnliche Erlebnisse mit Vögeln und vielen anderen Tieren bieten unsere Bartmeise-Reisen in alle Welt immer. Im späten August, ab 23.08., führt eine Reise in das zauberhafte Amazonien ab Manaus per Boot zu den endemischen Vögeln in die bis 12 Meter hoch unter Wasser stehenden Amazonaswälder entlang des Amazonas- und Inambari-Flusses. Ein grandioses Erlebnis, bei dem Sie auch Kontakt mit den rosa Flussdelfinen, den Botos, haben können. Das ostafrikanische Kenia mit dem gewaltigen Naturschauspiel der Massenwanderung der Gnus in der Masai Mara wartet vom 16. bis 30. September und in das geheimnisvolle Kongo-Becken mit seiner speziellen Vogelwelt führt unser diesjährige Reise zur “Perle Afrikas” nach Uganda vom 7. bis 21. Oktober. Für diese Reisen sind Restplätze buchbar.

Für unsere Jahresendreise über den Jahreswechsel in das westafrikanische Ghana (auch zu einem der seltensten Vögel der Welt, den Gelbkopf-Felshüpfern), ab 26.12.2023 bis 10.01.2024 haben wir noch drei Plätze frei.  Alle weiteren Angebote von Borneo über Ecuador, Pantanal/Südamazonas bis Kolumbien sind bereits ausgebucht. 

Hartmut Meyer

Alle Fotos urheberrechtlich geschützt! Pressefotograf: Andreas Kretschel
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Naturtourismus-Boom ins klassische Pantanal lässt Preise explodieren – jetzt Zimmer für Reise im Oktober 2024 sichern!

Naturtourismus-Boom ins klassische Pantanal lässt Preise explodieren – jetzt Zimmer für Reise im Oktober 2024 sichern!

Sie haben vielleicht ab 2024 das Naturparadies Pantanal in Brasilien, das größte Feuchtgebiet der Erde, als Vogel- und Naturbeobachtungsreise in ihren Reiseplan aufgenommen? Dann ist Eile angeraten! Sofern Sie mit uns 2024, mit unserem brasilianischen Biologen und Ornithologen, Adrian Eisen Rupp, zur Trockenzeit im Oktober, der besten Reisezeit für das klassische Pantanal, dorthin reisen, die zauberhafte (vielfach endemische) Vogelwelt und die berühmten Wildtiere Südamerikas (“Big Five”) wie Jaguar, Riesenotter, Tapir, Wasserschwein und vielleicht auch Großen und Kleinen Ameisenbär, erleben möchten, dann empfehlen wir Ihnen die nachfolgenden Hinweise!

Der größte Storch der Welt, der Jaribu, ist ein typischer Brutvogel im Pantanal. Foto: A. Eisen Rupp

In der Pandemiezeit hat der innerbrasilianische Tourismus in das klassische Pantanal enormen Zuspruch erfahren. Durch gutgemachte, landesweit immer wieder ausgestrahlte TV-Berichte haben naturinteressierte Menschen in Brasilien Kenntnis davon erhalten, dass ausschließlich in diesem Gebiet die Begegnung mit dem größten Raubtier ihres Landes, dem Jaguar, sicher und so hautnah möglich ist, wie sonst nirgendwo anders in Südamerika! Verstärkt durch die Berichterstattung über die enorme Brandkatastrophe im größten Feuchtgebiet der Welt im Jahr 2020 und deren Folgen auf die Tierwelt – siehe unser Bericht hier über den Jaguar „Ousado“ – erlebt der Naturtourismus in diesem Gebiet zur besten Reisezeit im europäischen Herbst einen bis dato unbekannten Boom. Und in dieser Region befinden sich auch wichtigsten Zielgebiete für den internationalen Birdwatching-Tourismus, der ebenfalls zur Trockenzeit im Herbst seinen Höhepunkt hat! Hotelbetreiber unterscheiden nicht nach den Interessen ihrer Gäste. Jeder zahlende Gast ist willkommen, gerade nach dem durch die Pandemie erzwungen Geschäftsstillstand und enormen Umsatzausfall!

Innerhalb von nur zwei Jahren haben sich die Zimmerpreise in den wenigen, meist kleinen Lodges und Hotels (manchmal nur mit 6-8 Zimmern ausgestattet) mindestens vervierfacht! Zimmer müssen jetzt ein Jahr im Voraus bestellt und bezahlt werden, sonst sind Verfügbarkeiten (Reiseplanungen) gar nicht mehr möglich! Ein Ende dieser Situation ist nicht in Sicht, da die außerordentlich schwache Infrastruktur im entlegenen Pantanal (zum Glück für die Natur …) keine großen Investitionen in Neu- und Erweiterungsbauten von Hotels und Lodges zulässt.

schwimmender Tapir im Pantanal. Foto: H. Meyer

Auch wir sind daher gezwungen, uns dieser Situation anzupassen. Wer mit uns im Oktober 2024 zur Vogel- und Tierbeobachtung in das klassische Pantanal reisen möchte, der müsste ab sofort mit uns einen Reisevertrag abschließen. Nur dadurch wird es uns in den nächsten Wochen noch möglich sein, Zimmerkontingente für 2024 zu erwerben. Wir werden versuchen, für Oktober 2024 2×7 Zimmer zu bekommen (pauschal für den Zeitraum 1. bis 15. und 16. bis 31. Oktober 2024), so das wir je mit 10 bis 12 Gästen reisen könnten!

Anderenfalls, und das wäre sehr traurig, müssten wir das beliebte Birdwatching-Reiseziel Pantanal wohl dauerhaft aus unserem Programm streichen.

Bitte melden Sie Ihr Interesse jetzt an: info@bartmeise.de (ein Reisevertrag wird danach erstellt).

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen
25.04.2023

Startfoto: Bartmeise-Reisegruppe per Boot unterwegs auf dem Cuiabá-River im Pantanal zur Vogelbeobachtung und zum Jaguar. Foto: H. Meyer
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Nicht alltägliches Naturschauspiel: Massenansammlungen vom Bergfinken im Erzgebirge durch Zugstau

Nicht alltägliches Naturschauspiel: Massenansammlungen vom Bergfinken im Erzgebirge durch Zugstau

“So etwas habe ich noch nie gesehen! In meinem Garten, am Futterhaus, Hunderte von Finkenvögeln, etwas bunter als ein Buchfink, mit einer kleinen Federhaube … Welche Art ist das? Wo kommen die her und warum so viele auf einmal?”, das wollte gestern ein Anrufer aus dem benachbarten Erzgebirgskreis Stollberg von den Ornithologen bei Bartmeise-Reisen wissen. Eine Nachfrage bei Thomas Hallfahrt, dem Sprecher der Avifaunistischen Kommission Sachsen (AKSN) brachte gleich das gewünschte Ergebnis. Es sind Bergfinken, einer unserer letzten “Massen”vögel, die jetzt aus ihren mitteleuropäischen Winterquartieren zurück in die Brutgebiete nach Skandinavien ziehen. Das machen die Vögel meist in großen Trupps, aber nur selten kommt es bei uns zu solchen Massenereignissen. Thomas Hallfahrt wusste, dass seit zwei Tagen in den Wäldern im Raum Stollberg im Erzgebirge durch die Ornithologen ungewöhnlich große Ansammlungen der Art festgestellt werden. “Ich schätze, 250.000 Individuen mindestens, vermutlich deutlich mehr”, meint Hallfarth zur aktuellen Situation, die auf einen Zugstau der Art verweist, der mit Sicherheit durch den derzeitigen Zustrom polarer Kaltluft mit erneuten Schneefällen aus Skandinavien verursacht wird.

Interessant in diesem Zusammenhang erscheint, dass es im Raum Göttingen, also keine 250 km Luftlinie von Stollberg aus, einen Winter-Massenschlafplatz vom Bergfinken gab. Dort wurden mehr als 1 Million Vögel, möglicherweise sogar bis 2 Millionen, allabendlich an einem Schlafplatz festgestellt. Bei der milden Witterung in der zurückliegenden Woche hat sich der Schlafplatz jedoch ‘planmäßig’ aufgelöst und die Vögel sind offenbar in Richtung Skandinavien aufgebrochen. Jedenfalls waren die Bergfinken dort über Nacht schlagartig verschwunden.

Ein Zusammenhang zwischen diesen Vögeln und dem jetzt hier durch die Wettersituation verursachten Massenauftreten der Art im Erzgebirge weiter südlich erscheint kaum denkbar, dann dann müssten die Vögel aus dem Raum Göttingen statt nach Norden in Richtung Südosten abgezogen sein, was für diese Jahreszeit kaum wahrscheinlich erscheint. Wie auch immer: Ein solches Naturschauspiel, eine solche Massenansammlung von Vögeln, kann man in Zeiten anhaltenden Artensterbens und massivem Rückgang der Bestandsdichten in der europäischen Vogelwelt nicht jeden Tag erleben!

Hartmut Meyer
CEO

Foto: Bergfink im Schnee. Foto: A. Kretschel

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Mit 44 Arten mehr als bei den “Felsspringern”: Bartmeise-Reisegruppe aus Nordwest-Argentinien zurückgekehrt

Mit 44 Arten mehr als bei den “Felsspringern”: Bartmeise-Reisegruppe aus Nordwest-Argentinien zurückgekehrt

Die menschenleere, endlose Anden-Hochsteppe. Foto: A. Eisen Rupp.

Erneut unter der bewährten Leitung unseres Südamerika-Spezialisten, Adrian Eisen Rupp, unserem brasilianisch-deutschen Mitarbeiter, kehrte gestern unsere Argentinien-Reisegruppe wohlbehalten zurück nach Deutschland. Mehr als 360 gesehene Arten, darunter fast alle seltenen Arten der Anden-Hochsteppe (Puna) und auch zahlreiche Endemiten Nordwestargentiniens stehen in der Vogelliste zu unserer Reise, die nach fast 14-stündigem Direktflug aus Buenos Aires nach Amsterdam/Berlin bzw. nach Frankfurt/M. zu Ende ging.

Einer der vogelkundl. Höhepunkte dieser Reise: Orangekehl-Regenpfeifer (Tawny-throated Dotterel). Foto: A. Eisen Rupp.

Diese neue Reise führt in das nordwestliche Argentinien zur neotropischen Vogelwelt am Ostabfall der gewaltigen Anden in den Provinzen Jujuy, Salta und Tucuman zwischen Altiplano, Puna, Chaco und den feuchten Tälern der Yunga im gleichnamigen UNESCO Biosphärenreservat. Höhepunkte sind die subtropischen Bergregenwälder im Nationalpark Calilegula, die Trockenwälder und Dornbuschsavannen der Gran Chaco, die argentinische Puna, die Altiplano mit ihren Salzlagunen. Die bemerkenswerte Vogelwelt der Puna mit z.B. drei Flamingo-Arten und fünf Arten von Blässrallen war ganz sicher einer der Höhepunkte dieser tollen Reise.

Wie üblich konnten Bartmeise-Reisegäste per WhatsApp-Status (über die kostenfreie Bartmeise-Mobilnummer 0172-3703374) auch während der Reise kurze Eindrücke vom Verlauf, der grandiosen Anden-Landschaft und ihrer Vogelwelt bekommen. Dieser Service, der fast für jede laufende Reise angeboten wird, wird stets von rund 100 Gästen genutzt.

“Adrian Eisen Rupp ist auf jeden Fall einer der besten Vogelführer für Südamerika, da bin ich mir nach einigen Reisen mit ihm zusammen und vor allem auch nach dieser Reise mehr als sicher. Seine Kenntnisse sind faszinierend und sein Einfühlungsvermögen menschlicherseits sind bemerkenswert. Daher ist auch diese Reise für mich ein absoluter Erfolg” meint Teilnehmer Michael S. aus Leipzig.

Graubrust-Höhenläufer. Foto: A. Eisen Rupp

Obwohl Vogelbeobachtung natürlich immer eine vom Zufall bestimmte Momentaufnahme ist, konnte ein anderer Reisegast, der zwei Wochen vor unserer Reise genau die gleiche Region mit einem bekannten südafrikanischen Spezialreise-Anbieter (den “Felsspringern” ) unternommen hatte, auf unserer Reise unter Adrians Leitung 44 Arten mehr in seiner Liste verbuchen!

In unserer Bildergalerie (Startseite oben “Bilder” auswählen) steht jetzt eine Auswahl von bemerkenswerten Vogelaufnahmen von dieser Reise zur Verfügung: https://www.bartmeise.de/photo-gallery/fotos-von-unserer-reise-nach-nordargentinien-mit-anden-hochsteppe-im-november-2022/

Im kommenden Jahr zum Jahresende hin wir eine nächste Reise nach Nordost-Argentinien in einer neuen Kombination mit den berühmten Iguaszu-Wasserfällen in Brasilien angeboten.

Unsere nächste Möglichkeit, mit Adrian auf Vogelpirsch zu gehen, bietet sich ab 13. Mai 2023 auf unserer Reise in die zauberhafte brasilianische Cerrado (Steppe) im Hinterland der Mata Atlantica (mit Besuch bei den einst ausgestorben geglaubten Blauaugentäubchen) bei Seltenheiten wie Dunkelsäger (Brazialian Merganser) und mit Säugern wie Mähnenwolf und Großer Ameisenbär: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/brasilien-seltenste-voegel-in-der-endlosen-steppe/

Hartmut Meyer

Reisegruppe auf über 4.000 mNN in der Puna. In Bildmitte (blau) Adrian Eisen Rupp. Foto: privat

Startbild: Morenotäubchen (Moreno Ground-Dove), ein seltener Endemit der Hohen Anden. Alle Fotos: A. Eisen Rupp
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Thorhühnchen machte Station an den Limbacher Teichen  – arktischer Brutvogel ins Binnenland verdriftet

Thorhühnchen machte Station an den Limbacher Teichen – arktischer Brutvogel ins Binnenland verdriftet

Einen seltenen Anblick bot bis zum 1. Juni 2021 über eine Woche lang ein Thorshühnchen (Phalaropus fulicarius – Red Phalarope), eine ca. 20cm große und um die 50g schwere Limikole, an den Limbacher Teichen/Lkr. Zwickau im Erzgebirgsvorland. Der hoch arktische Vogel, der in Europa nur auf Grönland, Spitzbergen und der Bäreninsel brütet, wurde offenbar durch das extreme Wetter von seinem Weg vielleicht nach Grönland abgebracht, und in dieses sächsische Teichgebiet verflogen. Vermutlich dürfte der ungewöhnlich heftige und anhaltende Starkwind (Jetstream) der

Größenvergleich zwischen Thorshühnchen und Stockente; derzeit an den Limbacher Teichen/Lkr. Zwickau möglich.Fotos: Andreas Kretschel

vergangenen Wochen Schuld daran sein, dass der kleine Watvogel aus der Familie der Wassertreter auf dem Rückzug aus seinem Winterquartier im offenen Meer weit vor den Küsten West- und Südafrikas soweit ins europäische Binnenland verdriftet wurde. Zwar passiert dies regelmäßig, insbesondere im Winterhalbjahr an der Nordseeküste (z.B. auf Helgoland), aber das Auftreten der Art Ende Mai im sächsischen Binnenland und noch dazu im vollen Brutkleid stellt schon eine herausragende faunistische Besonderheit dar!

Das Wassertreter-Weibchen, prächtig rot-braun brutzeitlich gefärbt und mopsfidel, erfreute einige Tge lang die Vogelkundler und die Club-300-Vogelfotografen aus nah und fern. Dabei zeigte der Vogel an den Limbacher Teichen das typische wenig scheue Verhalten arktischer Vogelarten, die kaum Bekanntschaft mit Menschen machen und diese daher bis auf wenige Meter herankommen lassen. Die Art weist zudem eine recht ungewöhnliche Brutbiologie auf, bei der die Geschlechterrollen vertauscht sind: Weibchen nehmen die Rolle der Männchen ein, tragen das farbenfreudigere Brutkleid und wählen sich einen Partner aus. Nachdem das Gelege mit 2-4 Eiern vollständig ist, verlässt das Weibchen die Brut und paart sich ggf. neu. Das zurückbleibende Männchen, das zum Schutz der Brut deutlich schlichter gefärbt ist, brütet das Gelege aus und führt die Jungen. Eine Verhaltensweise, die in der Vogelwelt ungewöhnlich ist, aber z.B. auch vom Nandu, einem großen Laufvogel, so praktiziert wird.  Hier brütet auch ausschließlich der Hahn und führt die Jungen.

Hartmut Meyer

Startfoto: Weibliches Thorshühnchen im Brutkleid, entspannt. Foto: Andreas Kretschel

 

 

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Auf dem Gambia- und Nikolo-Kobe-River unterwegs zu den orn. Höhepunkten Westafrikas

Auf dem Gambia- und Nikolo-Kobe-River unterwegs zu den orn. Höhepunkten Westafrikas

Mit über 290 gesehenen Arten und übervollen Speicherkarten ist eine Bartmeise Reisegruppe vor wenigen Tagen (12.01.) aus dem westafrikanischen Gambia und dem Senegal zurückgekehrt. Auf dieser erlebnisreichen Tour entlang des Gambiarivers bis in den Senegal und fünf mehrstündigen Bootstouren in die Mangrovenwälder des Gambia sowie auf dem Fluss Nikolo-Kobo im Senegal ließen sich sehr viele Arten super beobachten und fotografieren.

Bartmeise-Reisegruppe über den Jahreswechsel 2019/20 in Gambia und im Senegal. Fotos: Andrè Müller.

Dabei wurden aus den farbenprächtigen Gruppen der Racken, Spinte und Eisvögel alle möglichen Arten gesehen. Unser Guide hat uns mit super Orts- und Artenkenntnissen sicher zu allen Highlights dieser Reise geführt. So konnten auch bei dieser Reise die Binsenralle und der Krokodilwächter wieder mehrfach beobachtet werden.

Ein weiteres Highlight war die Beobachtung einer Waldkobra bei der Jagd. Flusspferde und Krokodile ließen sich regelmäßig entlang der Flüsse beobachten.

Unsere nächste Reise nach Gambia steht Ende Juli 2020 im Programm. Bitte achten sie auf die Ankündigung dazu in Kürze hier.

Andrè Müller (Bartmeise-Reiseleiter)

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