Nach einer sehr erfolgreichen und warmen Reise über den Jahreswechsel 2023/24 sind alle Gäste der Bartmeise-Reise nach Ghana am 10. Januar 2024 sicher wieder im eisigen Mitteleuropa angekommen. Ghana begeistert aufgrund seiner Lage zwischen Sahel, tropischem Regenwald und Dahomey Gap mit vielfältigen Landschaften und vielen Vogelarten. So konnte unsere Reisegruppe über 380 Vogelarten beobachten und einige weitere Arten belauschen, ebenso wie 27 Säugetierarten. Auch die reiche Geschichte Ghanas, das sich von der dunklen Vergangenheit als Hauptstadt des Sklavenhandels zu einem sicheren und demokratischen Land entwickelte und sich als erstes aus der Kolonialherrschaft befreite, war allgegenwärtig.
Unsere Reise führte zuerst, neuerdings durch einen Flug schnell zu erreichen, in den Mole National Park. Sicher von unserem lokalen Guide Paul und seinem Helfer Johnsen geführt, konnte mit dem Krokodilwächter bereits am ersten Reisetag eine der Zielarten am White Volta River beobachtet werden. Weitere Highlights in der Savannenlandschaft waren neben Afrikanischen Elefanten vor allem die Fahnennachtschwalbe mit ihren langen Handschwingenfedern, eine Familie Blaugesichts-Hornraben, der Forbesregenpfeifer, ebenso wie Togo- und Langschwanzwitwe im Prachtkleid.
Nach dem Ausflug in die Sahel-Zone ging es in das Dahomey Gap, einem fast waldfreien Gebiet an der Küste zwischen Guinea- und Kongoregenwald. Hier konnte neben dem wunderschönen Glanzlappenschnäpper, auch die Opalracke und insgesamt 7 Bartvogelarten, inklusive des beeindruckenden Doppelzahn- und Furchenschnabel-Bartvogels, gesehen werden. Danach ging es weiter zum sonderbarsten Vogel Westafrikas: dem Gelbkopf-Felsenhüpfer. Diese Art konnten wir aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den lokalen Guides und dem erfolgreichen Schutz der Brutgebiete lange auf kürzeste Distanz beobachten!
Weiter ging es in Richtung der letzten Primärwälder des „Upper Guinea Rainforest“, welche wir sowohl im Kakum als auch im Ankasa National Park bestaunen konnten. So hatten wir das Glück, direkt am ersten Morgen von der Hängebrücke im Kakum-Nationalpark ein fütterndes Paar der seltenen Plantagenschnäpper zu beobachten, das ihr Nest am Baum der Beobachtungsplattform gebaut hatte. Auch der Preussweber zeigte sich schön an dem Baum. Die beeindruckenden Goldhelm-, Schwarzhelm-, und Braunwangen-Hornvögel konnten alle, wenn auch aus größerer Entfernung, gesehen werden. Auf dem Weg zur luxuriösen Ankasa Lodge hatten wir noch das große Glück sowohl eine der seltenen Hartlaubenten ebenso wie ein Brutpaar Binsenrallen zu entdecken, eine Art, die unser lokaler Guide seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen hatte.
In Ankasa gab es an der Lodge neben gutem Essen und sehr bequemen Bungalows auch die Möglichkeit die strahlenden Purpurspinte aus nächster Nähe zu bestaunen. Im Nationalpark hatten wir zum Schluss der Reise viele Arten, die im Upper Guinea Rainforest endemisch sind. So haben wir die Orangebrust-Waldrötel gut beobachten können, ebenso wie die den Olivrücken-Haarbülbül, Kurzschwanz-Feinsänger, Diadembraunschwanz und Rostschwingen-Laubdrossling. Schöne Sichtungen gelangen auch von einer Familie Rotfußrallen und einem Trupp Riesenturakos, ebenso wie von zweien nur knapp 50 cm langen Stumpfkrokodilen. Bei einer nächtlichen Safari wurde auch der zu den Primaten gehörende Potto und der kleinsten Primat Afrikas, der Demidoff-Galago, entdeckt.
Dr. Jannick Beninde (Reiseleiter Bartmeise-Reisen)