Von wegen langweilige Steppe: Kasachstan begeistert mit vielfältiger Natur bis ins Altaigebirge und im Zug bis Astana

Von wegen langweilige Steppe: Kasachstan begeistert mit vielfältiger Natur bis ins Altaigebirge und im Zug bis Astana

Steppenflughuhn. Foto: J. Albert

Auch in diesem Jahr Mitte/Ende Mai war eine Bartmeise-Reisegruppe auf Vogelpirsch im zentralasiatischen Kasachstan unterwegs. Während dieser tollen und sehr ergiebigen Tour konnten auch die 2024er-Teilnehmer die äußerst vielfältige Natur des riesigen Landes erleben. Neben den Gebieten um Almaty, dem Tienshangebirge und dem großen Tengissee bei Astana stand in diesem Jahr auch das Altaigebirge im äußersten Nordosten des Landes mit im Programm.

Mit über 260 gesehen Vogelarten war die Anzahl der gesehenen Spezies entsprechend groß. Ein Höhepunkt war einmal mehr die beeindruckende Bergvogelwelt des Tienshangebirges. Dabei konnten Arten wie Purpurhähnchen, Bergrubinkehlchen, Rosenmantelgimpel und Wacholderkernbeißer bestens gesehen werden. Auch die absoluten Hochgebirgsarten wie Altaibraunelle, Riesenrotschwanz und Mattenschneegimpel zeigten sich teilweise wenig scheu.  Die Beobachtungen in den Boguty-Bergen sowie der Besuch einer Schneegeierkolonie boten ebenfalls unvergessliche Erlebnisse.

Ein ‚ganz anderes‘ Kasachstan konnten alle Teilnehmer danach im Altaigebirge erleben. Unendliche Wildnis mit dichten Taigawäldern stellten ein beeindruckendes Kontrastprogramm dar. Auch wenn zum Reisetermin noch nicht alle Vögel im Brutgebiet angekommen waren, gab es dennoch zahlreiche typische Arten der Region zu bewundern. Unter anderem das populäre Rubinkehlchen (Foto re. J. Albert) aber auch Taigaschnäpper, Fichtenammer und Blauschwanz. Der anschließende Weg nach Astana erfolgte mit dem Zug in bequemen Schlafwagen. Während dieser beeindruckenden Bahnreise konnten alle Teilnehmer die Weite des Landes noch einmal ganz anders erleben.

Die letzten beiden Tage waren für Gebiete um den großen Tengissee bestimmt. Mit Weissflügel- & Schwarzsteppenlerche sowie Steppenweihe konnten die meisten der Zielarten in die Vogelliste der Reise eingetragen werden.

Während dieser 16-tägigen Tour war ein umfassender Einblick in die wichtigsten Naturräume des riesigen Landes möglich. Und für einige Gäste war die Vielfalt, mit der Kasachstan aufwarten kann, doch sehr überraschend.

Andre Müller
Bartmeise-Reiseleiter

Startfoto: Bartmeise-Reisegruppe im Mai 2024 in Kasachstan. Foto: A. Müller (ganz rechts)

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Zu Besuch bei den Insel-Endemiten Madeiras – Atlantikinsel begeistert mit spezieller Vogelwelt

Zu Besuch bei den Insel-Endemiten Madeiras – Atlantikinsel begeistert mit spezieller Vogelwelt

Dass die portugiesische Atlantikinsel Madeira mehr zu bieten hat als Blumen oder ein Christiano-Ronaldo-Museum erlebte eine Bartmeise-Reisegruppe bei einer Kurzreise im Juli (10.-15.07.2024) mit dem Ziel, die speziellen Insel-Endemiten bzw. endemischen Unterarten sowie die pelagischen Vögel beobachten zu können.

Der Ausgangspunkt für die Reise ganz im Osten der Insel war gezielt ausgewählt, denn von dort aus sind die meisten Landvögel gut und schnell erreichbar. Das Wetter im Atlantik zeigte sich äußerst freundlich, sonnig und trocken, so dass alle Exkursionspläne ohne Einschränkungen umgesetzt werden konnten. Die endemische Silberhalstaube (Madeira Laurel-pigeon; Foto ob.re.: A. Rupp) ließ sich am Rande der Stadt im Gebüsch gut beobachten und die hier häufigen Einfarbsegler (Pale Swift) flogen in der Sonne an den Küstenklippen entlang. Etwas weiter bergauf, auf ca. 700mNN, konnten in einer Parkanlage mit vielen alten Koniferen auch Madeiragoldhähnchen (Madeira Firecrest, Foto li.: A. Rupp), fütternde Altvögel am Brutplatz, gefunden werden. Auch die in der Farbgebung durchaus von der mitteleuropäischen Variante abweichenden Madeira-Buchfinken waren hier ebenso anzutreffen wie auch der Kanarengirlitz (Island Canary).

Höhepunkt am Abend war eine Nachtwanderung zur einzigen Brutkolonie der seltenen Madeira-Sturmtaucher (Zino’s Petrel), deren Weltbestand mit aktuell 85 Brutpaaren angegeben wird. Ab 23.00 Uhr kehren die Altvögel rufend zu ihren Jungen zurück, die in Nisthöhlen in den steilen Klippen der höchsten Berge auf ca. 1.800mNN auf das Futter warten. Im Mondlicht konnten nur die Silhouetten der fliegenden Altvögel wahrgenommen werden, wobei das Hörerlebnis beeindruckte. Portugiesische Ornithologen, die die Kolonie wissenschaftlich betreuen, hatte Netze zum Fang der Altvögel aufgestellt, die in der Zeit unserer Anwesenheit aber leer blieben.

An den nächsten drei Exkursionstagen standen Bootstouren auf dem Atlantik im Programm, ganz speziell ausgerichtet zum Beobachten pelagischer Vögel. Das Unternehmen, dass seit vielen Jahren diese Touren anbietet, ist logistisch professionell darauf eingestellt und bietet dafür ein erstklassiges Boot mit erhöhten Shark-Sitzen an. Bei Fahrten bis zu 10 Seemeilen hinaus auf den Atlantik um die Hauptinsel herum konnten wie erhofft die beiden endemischen Arten Desertas– und Madeirasturmvogel, Foto re: A. Rupp (Desertas-  & Zinos’s Petrel) gesehen und fotografiert werden. Am häufigsten zeigten sich  Cory- und Bulwersturmvogel (Cory’s Sherwater & Bulwer’s Petrel). Als Ausnahmegäste aus dem Atlantik konnten je einmal Atlantik- und (Manx Sherwater) und Barolasturmtaucher gesehen und auch fotografiert werden. Die Buntfuß-Sturmschwalbe (Wilson’s Storm-petrel) war an einem der Beobachtungstage sehr häufig, dafür fehlte die Art am nächsten Tag fast vollständig.

An den Beobachtungstagen nahm der Wind im Atlantik immer weiter ab und so herrschte am letzten Exkursionstag sozusagen „Flaute“, und damit kein „Sturmtaucher-Wetter“ mehr, dafür aber beste Bedingungen, um Meeressäuger aus naher Entfernung gut beobachten zu können. Zuerst war es ein Pottwal, der an der Oberfläche ruhend gesehen werden konnte. Ihm folgten mehrere Gruppen Indischer Grindwale (je 15-20 Tiere) sowie Große Tümmler. Zum Abschluss dieses Tages erfreute uns ein große Schule Atlantischer Fleckendelfine, die in den Bugwellen unseres Bootes spielten und immer wieder nah am Boot schwammen.

Madeira-Buchfink. Foto: A. Rupp

Mit insgesamt sieben (von 8-9 möglichen) gesehenen Pelagen-Arten (alle Wunscharten) und allen endemischen Vögeln bzw. endemischen Unterarten, dazu weitere Highlight wie Brillengrasmücke (Spectacled Warbler) am Brutplatz, Kanarenpieper (Berthelot’s Pipit), Steinsperling (Rock Sparrow) usw. waren alle Wunscharten vertreten, so dass alle Reiseteilnehmer zufrieden und mit erfüllten Erwartungen den Christiano-Ronaldo-Airport in Richtung Lissabon und Zentraleuropa verlassen konnten.

Sonnentergang auf Madeira. Foto: H. Meyer

Diese Reise wird voraussichtlich 2026 wieder in unserem Reiseprogramm angeboten. 2025 besuchen wir Kap Verde, eine andere Atlantikinsel, die wieder andere spezielle Vogelarten bietet.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

Titelfoto: Unser Exkursionsboot mit professionellen Shark-Sitzen zur Pelagen-Beobachtung. Foto: H. Meyer
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Vögel vor der Kamera: Bei den Prachtamazonen am kältesten Ort Brasiliens – Gruppe vom Hochwasser in Südbrasilien nicht betroffen

Vögel vor der Kamera: Bei den Prachtamazonen am kältesten Ort Brasiliens – Gruppe vom Hochwasser in Südbrasilien nicht betroffen

Paar Prachtamazonen in Aurakarien. Foto: A. Eisen Rupp.

Auf einer speziellen Fotoreise zum grandiosen Naturschauspiel der Prachtamazonen (Red-spectacled Amazon), die hauptsächlich in Südbrasilien vorkommen und die sich jährlich in dieser Jahreszeit in riesigen Trupps an den reifen Araukarien-Nüssen in der Region um Urupema, dem kältesten Ort Brasiliens, zum „großen Fressen“ einfinden, befindet sich derzeit eine Bartmeise-Foto-Reisegruppe unter Leitung von Adrian Eisen Rupp (Foto li.). Der brasilianisch-deutsche Biologe und Ornithologe wurde hier geboren und lebte bis zu seiner Übersiedlung nach Deutschland vor zwei Jahren genau hier in dieser Gegend, kennt sich nicht nur bestens aus, sondern ist auch als Experte und kenntnisreicher Vogelfotograf bekannt. Unter seiner Leitung suchen derzeit sechs Vogel-Fotografen nicht nur bei den Prachtamazonen nach guten Motiven, sondern sind mittlerweile auch weiter in Brasiliens Süden von der Mata Atlantica bis zur Küste – aber Hochwasser sicher – vorgedrungen.

Von den schweren Überflutungen in dieser Region, von denen derzeit allabendlich im TV berichtet wird, ist die Gruppe (Foto re. A. Eisen Rupp) nicht direkt betroffen, hatte aber durchaus mit ungewöhnlichen Wetterunbilden wie anhaltenden Regenfällen, die normal in dieser Jahreszeit so nicht auftreten, zu kämpfen. Auch dieses Naturereignis dürfte auf das extreme Wetterphänomen El Niño zurückzuführen sein, dass weltweit, aber insbesondere in Südamerika und Asien, für ungewöhnliche Erscheinungen wie Hochwasser und anderswo extreme Dürren sorgt.

Derzeit ist unsere Fotogruppe im Gebiet der Südküste Brasiliens um Joinville unterwegs und beschäftigt sich z.B. auch mit den bezaubernden Scharlachsichlern (Scarlet Ibis), von denen sich bereits tolle Aufnahmen auf den Speicherkarten der Kameras befinden. Bis zur Heimreise am Sonnabend warten nun noch einige gute Fotogelegenheiten und verschiedene Hide’s z.B. in einem Kolibri-Garten. Wenn die Fotoreise-Gäste am Sonnabend ihre Heimreise ab Sao Paulo nach Frankfurt antreten, sind bereits unsere nächsten Vogelfotografen der zweiten Gruppe aus Frankfurt/M. auf dem Weg nach Südbrasilien, die Adrian Eisen Rupp (Foto re.) ab Sonntag erneut durch die zauberhafte Mata Atlantica führen wird.

In unserem WhatsApp-Status 0172 3703374 (H. Meyer) sind regelmäßig Fotos der laufenden Reisen zu sehen.

Hartmut Meyer
Inhaber Bartmeise-Reisen

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Von Adlerbussard, Maskenwürger und Sumpfläufer: Natur und Vogelwelt am Kerkinisee begeistert Bartmeise-Reiseteilnehmer im April

Von Adlerbussard, Maskenwürger und Sumpfläufer: Natur und Vogelwelt am Kerkinisee begeistert Bartmeise-Reiseteilnehmer im April

Mit Nikos in Booten zu den schwimmenden Reiherkolonien unterwegs. Foto: H. Meyer

Am späten Abend vor dem 1. Mai kehrte unsere deutsch-schweizer Reisegruppe vom Kerkinisee aus Nordgriechenland zurück. Seit über 11 Jahren begeistert das griechische Naturparadies Nationalpark Kerkinisee unsere Bartmeise-Gäste, die wir bis zu viermal pro Jahr in diese Region einladen und begleiten. Denn jede Jahreszeit hat ihre eigenen Reize und bietet eine andere Vogelwelt. Dabei können wir uns immer auf gleichbleibend perfekte Logistik, die vor Ort von unserem Geschäftspartner und Freund Nikos, dem Inhaber vom Limneo-Hotel, organsiert und vorgehalten wird, verlassen.

Maskenwürger. Foto: G. Spiridakis.

Bei unserem Reisetermin in diesem Jahr zum Ausklang des Monats April trafen sozusagen die letzten Zugvögel auf die allermeisten Brutvögel zum Beginn der Brutzeit am See. Allerdings waren offenbar einige wenige Arten, wie z.B. die Rotfußalken, tatsächlich noch nicht aus dem Winterquartier zurückgekommen. Auch die sonst im Mai an verschiedenen Stellen anzutreffende Blauracke fehlte noch. Masken- und Schwarzstirnwürger (Masked- & Lesser Grey Shrike) trafen nach und nach an ihren Brutplätzen ein.

Wie immer an den ersten beiden Tagen erkundeten unsere Gäste den See und die nähere Umgebung. Bei den seltenen Krauskopfpelikanen (Dalmatian Pelican), für die der Kerkinisee das zweitwichtigste Brutgebiet in Europa darstellt, deutet sich in diesem Jahr eine gute Brutsaison an. Ungefähr 90 Brutpaare versorgen derzeit ihre bereits mind. sechs Wochen alten Küken. Auch Rosapelikane (Great White Pelican) mit ca. 10 Brutpaaren und viele weitere Nahrungsgäste hielten sich wie immer am Fisch reichen Gewässer auf. In der Hügellandschaft um den See waren die Schreiadler (Lesser Spotted Eagle) aktiv, die täglich gesehen werden konnten.

Wie immer am Abend: schmackhaftes griechisches Essen und nette Gespräche. Foto: H. Meyer

Später stand dann der Tagesauflug zur Kolochiri-Lagune und dem Axios-Delta (Schutzgebiete bzw. Nationalpark) in Thessaloniki im Programm Ganzjährig können hier Rosaflamingos (Greater Flamingo), angetroffen werden, in dieser Jahreszeit insbesondere Nichtbrüter, die hier den Sommer verbringen. Der Heimzug der Schwarzkopfmöwen (Mediterranean Gull) war im vollen Gange, Dünnschnabelmöwen (Slenber-billed Gull) und Lachseeschwalben (Common Gull-billed Tern) hatten ihre Brutplätze bereits ausgewählt und auch einige Brutpaare vom Spornkiebitz (Spur-winged Lapwing), der hier sein nördlichstes Vorkommen in Griechenland hat, konnten beobachtet werden.

Unter den letzten Zugvögeln befand sich – ungewöhnlich für den Frühjahrsdurchzug in dieser Region (!) – ein adulter Sumpfläufer (Broad-billed Sandpiper), der bereits ins Brutkleid mauserte. Leider gelangen keine Fotos, da der Vogel durch einen überfliegenden Greifvogel erschreckt wurde und abflog. Später erfuhren wir jedoch, dass auch britische Ornithologen die Art am gleichen Platz zweifelsfrei bestimmen konnten.

Wie immer fanden neben der spannenden Vogelwelt auch Säugtiere, Lurche und Kriechtiere sowie  Schmetterlinge die Aufmerksamkeit unserer Gäste. Eine europäische Wildkatze lief uns über den Weg, immer wieder griechische Landschildkröten (in zwei Arten) und ein riesiger Scheltopusik. Seltene Insekten, Käfer und Pflanzen waren täglich zu entdecken.

Die Reste vom “schwimmenden Wald” mit Kormoran- und Reiherkolonien im Kerkinisee. Foto: H. Meyer

Am letzten Tag unserer Reise auf dem Weg zum Flughafen gab es wieder zwei Stopps am Stadtrand von Thessaloniki, wo auch dieses Jahr die kleine Rötelfalken-Kolonie (Lesser Kestrel) gut besetzt war. Nach einiger Wartezeit präsentierten sich die Paare an ihren Brutplätzen. In einem Steinbruch konnte das besetze Nest eines Adlerbussard-Paares (Long-legged Buzzard), der nicht jedes Jahr in der Serres brütet, gefunden werden. Mit insgesamt knapp 170 gesehenen (und gehörten) Arten in der Vogelliste der Reise ging unser Reisetermin im April sehr erfolgreich zu Ende.

Meinungen und Stimmen unserer Gäste zu dieser Reise: 
Michel T. aus dem Vogtland schreibt: “… Die Tour war schön und interessant, und ich hatte auch neue Arten. Das Beobachten in Gesellschaft hat gut funktioniert. Was der eine nicht sah, konnte er von den Anderen erfahren. Für mich war die Reise ein voller Erfolg, auch mit einigen annehmbaren Fotos, auch wenn ich kein spezieller Fotograf bin. Nochmals vielen Dank.” Thomas G. aus dem Landkreis Zwickau meint: “Ein großes Lob für die Durchführung der ornithologischen Reise zum Kerkinisee! Die Reise war top und brachte viele wunderschöne Momente, Beobachtungen und Erkenntnisse. Die gut harmonierende Gruppe trug zu einem sehr guten Reiseklima bei. Verpflegung und Unterkunft Klasse. Alles in allem sehr zu empfehlen!”

Die nächste Reise im Oktober, bei der dann unter den Wintergästen die letzten skandinavischen Zwerggänse (Lesser White-fronted Goose)  zu entdecken sein werden und auch die am See überwinternde Schelladler ((Greater Spotted Eagle) eingetroffen sein sollten, kann vom 20. bis 26. Oktober 2024 gebucht werden. Noch sind Zimmer verfügbar: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/griechenland-herbst-im-naturparadies-kerkinisee/

Hartmut Meyer
Inhaber Bartmeise-Reisen

 

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Flughühner, Lerchen und Steinschmätzer – tolle Beobachtungen zwischen Hohem Atlas und der Sahara

Flughühner, Lerchen und Steinschmätzer – tolle Beobachtungen zwischen Hohem Atlas und der Sahara

Endlose Sanddünen in der Sahara. Foto: B. Möckel

Nach acht erlebnisreichen Tagen mit vielen tollen Beobachtungen und vollen Speicherkarten ist unsere BARTMEISE-Reisegruppe vor wenigen Tagen aus Marokko zurückgekehrt. Während der Rundreise ab/an Marrakesch zwischen Hohem Atlas und der Sahara konnten so gut wie alle erwünschten und möglichen Zielarten gesehen werden. Höhepunkte waren unter anderem die zahlreichen Flughühner in drei verschiedenen Arten, die beim morgendlichen Trinken aus geringer Distanz beobachtet und natürlich auch fotografiert werden konnten. Auch verschiedene Arten Steinschmätzer wie Schwarzrücken- (Unterart: „Berbersteinschmätzer“ – O.l. halophila) &  Atlassteinschmätzer (Black-throated Wheatear) sowie Lerchen wie z.B. die Knackerlerche (Thick-billed Lark) gelangten vor die Ferngläser.

Als eine nicht alltägliche Sichtung muss unbedingt auch die Entdeckung eines Brutpaares vom  Wüstenuhu (Pharaoh Eagle-owl) mit Jungen unweit eines Lannerfalken-Nestes, ebenfalls mit Jungvögeln, genannt werden. Auch die Pharaonennachtschwalbe ( Egyptian Nightjar) wurde tagsüber entdeckt. Ohne spezielle Kenntnis ist das Auffinden der perfekt getarnten Vögel unmöglich.

Atlasgrünspecht. Foto: B. Möckel.

Die landschaftliche Vielfalt war zudem beeindruckend. Dabei waren die spektakulären Aussichten im Hohen Atlas, die Todra-Schlucht sowie die riesigen Sanddünen von Erg Chebbi besondere Highlights. Ein Stopp bei Zaida galt der äußerst heimlichen Dupontlerche (Dupont’s Lark). In der Dunkelheit am frühen Morgen konnten mehrere Exemplare singend angetroffen werden. Die Vögel zu sehen, obwohl direkt vor den Beobachtern, war hingegen äußerst schwierig und die Art hat hier ihrem Ruf alle Ehre gemacht.

Besonders schön war der anschließende Rückweg über den Mittleren Atlas. Hier konnten wir nochmals eine ganz andere Landschaft kennenlernen. In den Wäldern mit teils uralten Zedern waren Atlasgrünspecht (Maghreb Green Woodpecker), Atlasschnäpper (Atlas Pied Flycatcher) sowie ein Maghrebkauz (Maghreb Owl) die letzten Höhepunkt der Reise.

Bartmeise-Reisegruppe im April 2024 in Marokko (ganz rechts außen Reiseleiter Andre Müller). Foto: A. Müller.

Die Stimmen unserer Gäste zu dieser Reise sind durchweg äußerst positiv. Einige Beispiele dafür: Marco Z. aus Niedersachsen schreibt: „Es war große Klasse! Es gab viel zu bestaunen, die Reise war aus meiner Sicht optimal organisiert, die Reiseleiter sehr engagiert und sachkundig … Ich habe nicht eine Art vermisst … Ich reise gerne wieder mit Bartmeise-Reisen.“ Detlef und Alexander S. aus Thüringen teilen uns mit: „Eine wunderschöne Reise ist zu Ende. Ich kann nur für Alexandra und mich sprechen, aber wir sind recht sicher, auch die anderen Teilnehmer sind zufrieden bis begeistert. Nein wirklich, alles gut gelaufen.“. Und Eric M. (Sachsen) lässt und wissen: „Es war insgesamt eine tolle Reise mit unverwechselbaren Eindrücken von Birds, Land und Leuten. Dafür noch mal vielen Dank. Der Guide war auch sehr fähig und willig, uns so viel wie möglich von der Wunschliste präsentieren zu können (hätte ich vorher nie für möglich gehalten). Schade war halt nur die die späte Nachtankunft in Marrakesch, aber man ist machtlos gegenüber den Flugplänen der Airlines …“ Kurz und knapp bringt es Erwin S. aus Baden-Württemberg auf den Punkt: „Mit dem Wissen von heute, würde ich diese Marokko-Reise sofort wieder antreten.“

Voraussichtlich werden wir diese Reise im kommenden Frühjahr wieder im Bartmeise-Reiseprogramm anbieten. Derzeit werden dazu die Voraussetzungen geprüft. Vormerkungen sind unverbindlich immer möglich an info@bartmeise.de.

Andre Müller
Reiseleiter

Startbild: Tropfenflughühner (Spotted Sandgrouse). Foto: B. Möckel.
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Von Swinhoefasan bis Taiwangimpel  – 31 von 32 möglichen Endemiten Taiwans konnten gesehen werden

Von Swinhoefasan bis Taiwangimpel  – 31 von 32 möglichen Endemiten Taiwans konnten gesehen werden

Eine seltene Fruchttaubenart, die Schwarzkinn-Fruchttaube, lockt taiwanesische Vogelfreunde und auch uns auf die Straßen der Hauptstadt … Foto: A. Eisen Rupp

Vor wenigen Tagen ging unsere erste vogelkundliche Reise auf die ostasiatische Insel Taiwan zu Ende. Zufrieden und mit gut gefüllten Vogellisten kehrten unsere Gäste mit der *****Sterne-Eva Air aus Taipeh im Direktflug nach München zurück, wenn auch mit leichter Verspätung wegen der durch die kriegerischen Handlungen auf der arabischen Halbinsel erzwungenen Umwege an unserem Rückreisetag (14./15. April). „Gut gefüllte“ Vogellisten bedeutet bei Birdwatchern, dass die allermeisten Zielarten der Reise gesehen (und zumeist auch gut fotografiert) werden konnten. Bis auf die Taiwandrossel (Taiwan Trush) konnten 31 der 32 auf der Insel

Schwarzkinn-Fruchttaube. Foto: A. Eisen Rupp

vorkommenden endemischen Vogelarten gefunden werden, was insbesondere der Professionalität unserer taiwanesischen Partnerfirma und deren ausgezeichneten Birdguides, die unsere Reise leiteten, zu verdanken war. Dabei ist Bartmeise-Reisen das erste mitteleuropäische (deutsche) Unternehmen überhaupt, mit dem die Kollegen aus Taiwan, die bisher nur für bekannte britische Reiseunternehmen arbeiten, in Kooperation getreten sind.

Unsere Rundreise über die „schöne Insel“, wie man Taiwan allgemein nennt, führte von der Hauptstadt Taipeh im Norden mit ihren naheliegenden Feuchtgebieten, in denen z.B. der seltene Schwarzgesichtlöffler (Black-faced Spoonbill) beobachtet werden konnte, entlang der Westküste nach Süden  und immer wieder in die zentralen Bergwald-Schutzgebiete bis auf 3.200mNN, wo verschiedene spannende endemische  Vogelarten wie Weißohrsibia (White-eard Sibia), Drosselsäbler (Black-necklaced Scimitar-Babbler) und die beeindruckend schönen Fansanarten wie Swinhoe- & Mikadofasan (Sinhoe’s- & Mikado Pheasant) gefunden werden konnten. Südlichster Punkt dieser Reise war die Insel Lanyu, die in einer zweistündigen Überfahrt bei stürmischer See erreicht wurde, und auf der z.B. die seltene Schmuck-Zwergohreule (Ryukyu-Scops-owl, Foto re. A. Eisen Rupp), die sonst nur auf winzigen Inseln wie den Ryukyu-Inseln verbreitet ist, für Begeisterung sorgte. Dieser Übernacht-Ausflug war zwar anstrengend, aber überaus lohnend, weil hier allein weitere sieben Arten wie z.B. Orpheusbülbül (Brown-eared Bulbul), Luzonbrillenvogel (Lowland White-eye) und Formosagrüntaube (Taiwan Green-pigeon) beobachtet werden konnten, die auf der Hauptinsel Taiwan nicht oder nur ausnahmsweise vorkommen.

Weißbarthäherling, endem. Foto: A. Eisen Rupp

Unsere Tour über diese Insel mit ihrer hohen Biodiversität war dennoch durch den fast täglichen Hotelwechsel anstrengend sowie aufwändig und begann zudem noch mit einem aufregenden und gefährlichen Naturereignis. Das schwerste Erdbeben seit rund 25 Jahren, das die Insel am 3. April mit einer Stärke von 7,2 auf der Richterskala erschütterte, erlebte unsere Gruppe beim morgendlichen birden im Botanischen Garten von Taipeh. Zum Glück weit entfernt von Häusern und herabfallenden Gegenständen, aber unter enorm schwankenden alten Baumbeständen … Niemand wurde verletzt oder anderweitig betroffen, wenngleich alle Teilnehmer es schwer hatten, sich auf den Beinen zu halten. Die zahlreichen Nachbeben verliefen zum glück harmlos.

Eine spezielle Pelagen-Tour mit einer Yacht, die von taiwanesischen Ornithologen einmal im Monat angeboten wird, erbrachte zwar nicht die erhoffte „Masse“, aber durchaus einige interessante und bemerkenswerte Arten wie Weißgesichts-Sturmtaucher (Streaked Sherwater) und Schwarzfußalbatros (Black-footed Albatross). Einige Gäste, leider nicht alle, sahen zusammen mit taiwanesischen Spezialisten eine Feenseeschwalbe (White Tern), die sich als der zweite Nachweise überhaupt für die Insel herausstellte

Bartmeise-Reisegruppe in Taipeh. Foto: A. Eisen Rupp

Die Insel Taiwan präsentierte sich unseren Gästen mit sehr freundlichen Menschen, sauber, sicher und mit perfekter Infrastruktur. Eine hoch-moderne Gesellschaft mit großer Geschichte! Die deutsche Gruppe erregte in Taipeh durchaus auch öffentliches Aufsehen, so bei einem Lokalpolitiker und Journalisten. Ein Pressebeitrag in einer taiwanesischen Zeitung soll uns nun zugeschickt werden.

Danke. Es war wieder eine wunderbare Reise“, schreiben Susanne und Jörg K. „Eine sehr effektive Reise, die meine Erwartungen voll erfüllt hat“, meint Michael S. Und Rainer M. schreibt: „Das war eine tolle Reise. Viele Eindrücke, viele Erlebnisse (mit Erdbeben, was es nicht gebraucht hätte) … „. “Wir sind froh, dass wir dabei sein konnten, die spannende Vogelwelt auf dieser Insel erleben durften …“ meinen Marina und Wolfram N. „Die Pelagen-Tour war für mich etwas enttäuschend, nur wenige Arten … ich hätte mehr erwartet. Ansonsten war die Tour okay“ schreibt Andreas F.

Wir bieten diese lohnende Reise, die für die Vogelwelt am Ost-Asien-Australien-Flyway liegt, in diesem Jahr nochmals an, und zwar vom 18. November bis zum 2. Dezember, in der besten Zeit für Stand-, Zug- und Wintervögel auf dieser Insel. Bis zum 12. Mai 2024 kann man sich zu dieser Reise Frühbucher-Konditionen anmelden: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/taiwan-vogelwelt-der-schoenen-insel/

Hartmut Meyer & Adrian Eisen Rupp
Bartmeise-Reisen

Titelfoto: Bartmeise-Reisegruppe vor der Expeditions-Yacht zur Pelagen-Tour. Foto: A. Eisen Rupp
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Aktuelle Sonderangebote zu attraktiven Preisen, neue Reisen und Restplätze bis Jahresende 2024 verfügbar

Aktuelle Sonderangebote zu attraktiven Preisen, neue Reisen und Restplätze bis Jahresende 2024 verfügbar

Bartmeise-Reisegruppe 2021 in Gambia. Foto: H. Meyer

Auch in diesem Jahr bieten wir in der 2. Juli-Hälfte (in den Schulferien vom 17.07. bis 01.08.2024) unser beliebtes westafrikanisches Reiseziel Gambia mit Senegal als Vogelbeobachtungs-Reise an. Auf dieser Rundreise auf kurzen Wegen durch das kleine Gambia – zur Brutzeit der Vogelwelt – durch abgelegene Regionen und in kleinste Dörfer ist ein absolut authentischer und faszinierender Einblick in das Alltagsleben der Menschen und in die senegambische Lebensweise möglich, den normale Pauschal-Touristen so niemals erleben können. Die Menschen in Gambia zeigen sich äußerst freundlich und aufgeschlossen gegenüber Touristen. Das Land gilt als sehr sicher und leicht zu bereisen. Das haben wir bei unseren Touren auch immer so empfunden. Neu in diesem Jahr ist, dass wir unseren Aufenthalt im senegalesischen Nationalpark Niokola-Koba um eine Nacht verlängert haben, um

Senegalfurchenschnabel in Gambia. Foto: B. Möckel

neben der beeindruckenden Vogelwelt auch einige Vertreter der afrikanischen Großsäuger-Fauna zu erleben. Gambia gilt aufgrund seiner “Einfachheit” zudem als wunderbare Einstiegs-Destination in die afrikanische Vogelwelt! Da wir in Gambia über sehr zuverlässige Bedingungen in Sachen Logistik und Guiding verfügen, können wir – trotz der teils drastischen Preissteigerungen fast überall auf der Welt auch im Tourismussektor – auf immer noch sehr günstige Konditionen zurückgreifen. Hier können Sie diese Reisen buchen: Buchungs-Link: https://www.bartmeise.de/reisebuchungen/verbindliche-reiseanmeldung-gambia/)

Yukatanzaunkönig, endemisch. Foto: Adrian Rupp

Ab August bis zum Jahresende haben wir insbesondere bei unseren Südamerika-Reisen nur noch Einzel- und Restplätze (manchmal nur noch “Warteliste”) im Angebot (Verfügbarkeiten nach Abruf, Zwischenverkauf vorbehalten!). Zum Beispiel nach Peru im August (18.8.-02.09.) noch ein Zimmer und einen Restplatz und nach Kolumbien im September, in das Land mit den meisten Vogelarten der Welt, vom 11.-26.09.) ebenfalls noch ein Zimmer. Hier er Buchungs-Link für diese Reise: https://www.bartmeise.de/reisebuchungen/verbindliche-reisebuchung-kolumbien/

Aufgrund dieser Nachfrage haben wir unsere fantastische Reise in den “Zauberwald der Maya”, auf die mexikanischen Yukatan-Halbinsel zusätzlich aufgenommen. Aufgrund der eben erst begonnenen Buchungen sind für die Reise derzeit noch 7-8 Plätze verfügbar. Hier der Link zu dieser Reise: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/mexiko-yucatan/

Portrait Gelbfußmöwe, endemisch. Foto: M. Ortega

Mit tollen Erlebnissen in der Vogelwelt und einer absoluten Überraschung kam vor einigen Tagen unsere Reisegruppe von der mexikanischen Baja-California-Halbinsel zurück.

Eine andere Gruppe ist eben tief im brasilianischen Amazonas ab Manaus im Flusssystem des Rio Negro unterwegs. Hier nebenan finden Sie erste Kurzberichte über die Reisen.

Was es in Taiwan, Marokko und Griechenland zu entdecken gab, können Sie hier unter ‘Bartmeise-Reisen aktuell’ nachlesen.

Aktuelle Fotos und Kurzberichte in kurzen Abständen verfügbar über WhatsApp +49 172 3703374.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen
(12.02.2024)

Startbild: Krauskopfarassari in Amazonien. Foto: A. Eisen Rupp
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Bartmeise-Reisegruppe in Westafrika unterweges zwischen Steppe und Volta-River, Regenwald und Goldküste

Bartmeise-Reisegruppe in Westafrika unterweges zwischen Steppe und Volta-River, Regenwald und Goldküste

Nach einer sehr erfolgreichen und warmen Reise über den Jahreswechsel 2023/24 sind alle Gäste der Bartmeise-Reise nach Ghana am 10. Januar 2024 sicher wieder im eisigen Mitteleuropa angekommen. Ghana begeistert aufgrund seiner Lage zwischen Sahel, tropischem Regenwald und Dahomey Gap mit vielfältigen Landschaften und vielen Vogelarten. So konnte unsere Reisegruppe über 380 Vogelarten beobachten und einige weitere Arten belauschen, ebenso wie 27 Säugetierarten. Auch die reiche Geschichte Ghanas, das sich von der dunklen Vergangenheit als Hauptstadt des Sklavenhandels zu einem sicheren und demokratischen Land entwickelte und sich als erstes aus der Kolonialherrschaft befreite, war allgegenwärtig.

Krokodilwächter am Volta-Fluss. Foto: M. Williams

Unsere Reise führte zuerst, neuerdings durch einen Flug schnell zu erreichen, in den Mole National Park. Sicher von unserem lokalen Guide Paul und seinem Helfer Johnsen geführt, konnte mit dem Krokodilwächter bereits am ersten Reisetag eine der Zielarten am White Volta River beobachtet werden. Weitere Highlights in der Savannenlandschaft waren neben Afrikanischen Elefanten vor allem die Fahnennachtschwalbe mit ihren langen Handschwingenfedern, eine Familie Blaugesichts-Hornraben, der Forbesregenpfeifer, ebenso wie Togo- und Langschwanzwitwe im Prachtkleid.

Nach dem Ausflug in die Sahel-Zone ging es in das Dahomey Gap, einem fast waldfreien Gebiet an der Küste zwischen Guinea- und Kongoregenwald. Hier konnte neben dem wunderschönen Glanzlappenschnäpper, auch die Opalracke und insgesamt 7 Bartvogelarten, inklusive des beeindruckenden Doppelzahn- und Furchenschnabel-Bartvogels, gesehen werden. Danach ging es weiter zum sonderbarsten Vogel Westafrikas: dem Gelbkopf-Felsenhüpfer. Diese Art konnten wir aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den lokalen Guides und dem erfolgreichen Schutz der Brutgebiete lange auf kürzeste Distanz beobachten!

Weiter ging es in Richtung der letzten Primärwälder des „Upper Guinea Rainforest“, welche wir sowohl im Kakum als auch im Ankasa National Park bestaunen konnten. So hatten wir das Glück, direkt am ersten Morgen von der Hängebrücke im Kakum-Nationalpark ein fütterndes Paar der seltenen Plantagenschnäpper zu beobachten, das ihr Nest am Baum der Beobachtungsplattform gebaut hatte. Auch der Preussweber zeigte sich schön an dem Baum. Die beeindruckenden Goldhelm-, Schwarzhelm-, und Braunwangen-Hornvögel konnten alle, wenn auch aus größerer Entfernung, gesehen werden. Auf dem Weg zur luxuriösen Ankasa Lodge hatten wir noch das große Glück sowohl eine der seltenen Hartlaubenten ebenso wie ein Brutpaar Binsenrallen zu entdecken, eine Art, die unser lokaler Guide seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Reisegruppe in der komfortablen Ankasa-Logde. Foto: M. Hock

In Ankasa gab es an der Lodge neben gutem Essen und sehr bequemen Bungalows auch die Möglichkeit die strahlenden Purpurspinte aus nächster Nähe zu bestaunen. Im Nationalpark hatten wir zum Schluss der Reise viele Arten, die im Upper Guinea Rainforest endemisch sind. So haben wir die Orangebrust-Waldrötel gut beobachten können, ebenso wie die den Olivrücken-Haarbülbül, Kurzschwanz-Feinsänger, Diadembraunschwanz und Rostschwingen-Laubdrossling. Schöne Sichtungen gelangen auch von einer Familie Rotfußrallen und einem Trupp Riesenturakos, ebenso wie von zweien nur knapp 50 cm langen Stumpfkrokodilen. Bei einer nächtlichen Safari wurde auch der zu den Primaten gehörende Potto und der kleinsten Primat Afrikas, der Demidoff-Galago, entdeckt.

Dr. Jannick Beninde (Reiseleiter Bartmeise-Reisen)

 

Startfoto: Reisegruppe in Ghana. Foto: M. Hock
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Zweimal Landkreis Zwickau und zurück: “Struppi” und “Silas” auf Abwegen auch durch Sachsen unterwegs

Zweimal Landkreis Zwickau und zurück: “Struppi” und “Silas” auf Abwegen auch durch Sachsen unterwegs

Dieses Foto ging durch die Presse: Einige der 23 Waldrappe am 3.11. bei Bleckede in Lüneburg. Foto: Z. Smietanka.

Als unser Reisegast Zygmund Smietanka aus dem Landkreis Lüneburg (Niedersachsen) am 3. November bei Bleckede 23 Waldrappe auf eine Wiese sah, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen! Waldrappe in Niedersachsen? So was gab es in neuerer Zeit wohl noch nie! Schnell stellte sich heraus, dass es sich um eine größere Gruppe von Vögeln aus dem EU-Life-Projekt Wiederansiedlung Waldrapp aus der Brutkolonie im bayerischen Burghausen – übrigens der Partnerstadt unserer Bartmeise-Heimatstadt  Hohenstein-Ernstthal – handelt. Warum die Vögel statt Richtung Toskana, wo sie bisher ihre Winterheimat hatten, strikt nach Norden zogen, bleibt ein Rätsel. Doch Niedersachsen war noch nicht der Endpunkt des Reiseausfluges der ‘schwarzen Gesellen’, was dank GPS und moderner Satellitentelemetrie heute immer live im “Vogel-Kino” zu verfolgen ist. Die Gruppe spaltet sich auf und einige Vögel zogen sogar über die Ostsee weiter bis nach Schweden, wo sie es sich in kleineren Gruppen einige Tag gutgehen ließen.

Rastende Vögel am 18.11. im Landkreis Zwickau/Sachsen. Foto: J. Halbauer

Unser sächsischer Landkreis Zwickau war bereits auf dem Weg der Gruppe in den Norden Zwischenrastplatz für die Gruppen, denn mindestens ein Vogel konnte bereits Anfang November in der Nähe von Wilkau-Haßlau von Jens Halbauer fotografiert werden. Und wer nun glaubte, die teilweise von Menschenhand aufgezogenen Vögel würden nie wieder zurück zum Ausgangspunkt Burghausen bzw. vielleicht sogar in ein südlich gelegenes Winterquartier finden, der wurde seit Freitag (17.11.) eines Besseren belehrt! Die GPS-Daten meldeten zweifelsfrei: „Struppi“ und „Silas“ (zwei besenderte Vögel, jeder mit individuellen Namen ausgestattet) rasten heute erneut zwischen Reinsdorf und Zwickau-Planitz. Unser Werdauer VSO-Freund ließ es sich natürlich nicht nehmen, am Sonnabendvormittag auf die Suche nach den Vögel zu gehen. Mit Erfolg, wie die Fotos hier zeigen. Insgesamt 11 Vögel, darunter auch der Vogel mit dem Farbring “654” (Foto li. J. Halbauer) hatten die Nacht unbeschadet im Zwickauer Umland verbracht. Nach morgendlicher Nahrungssuche (offenbar auf Glyphosat-freien Feld …) sind die Vögel mittags in südwestliche Richtung abgezogen. Am Nachmittag wurden die besenderten Individuen (und offenbar die gesamte Gruppe) im Süden Tschechiens, zwischen Holysov (wo unser Vereinsfreund, der Ornithologe Libor Schröpfer Bürgermeister ist) und der bayerischen Grenze geortet, also nicht mehr sehr weit weg vom Ausgangspunkt ihres Ausfluges gen Norden, von Burghausen, entfernt!

Man darf gespannt sein, ob die Vögel nun noch ihren verspäteten Wegzug in den Süden über die Alpen schaffen. Sobald es Neuigkeiten dazu gibt, berichten wir gern darüber.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

Gefiederpflege der Gruppe am 3.11. in Niedersachsen. Foto: Z. Smietanka.

Da das hier dargestellte Migrationsverhalten der Waldrappe nur ein verkürzter Auszug aus dem Gesamtgeschehen ist, teilt uns Dr. Andre Günther (Freiberg) dazu ergänzend Folgendes mit:

“Am 12.11.2023 sah Jens Halbauer (Werdau) den unbesenderten Jungvogel Tulip, der sich auf der Nordtour irgendwo abgesondert hat und auch gegenwärtig wieder vermisst wird. Er war definitiv nicht in dem Trupp vom Sonnabend dabei. Meines Wissens sollte das der erste Nachweis eines Waldrapps für Sachsen sein.

Die 11 vom Sonnabend sind nach den Daten der besenderten Vögel mit weiteren Jungvögeln im Oktober nach Norden aufgebrochen (über Thüringen, nicht über Sachsen) und waren einige Tage stationär auf Rømø in Dänemark. Dann sind sie in zwei Tagen sehr geradlinig bis Zwickau zurückgezogen, wo sie in Oberhohndorf übernachtet haben und wir sie am nächsten Morgen finden konnten. Gegen Mittag sind sie erneut gestartet, wieder zügig gezogen und haben schließlich in der Nähe von Regen in Niederbayern übernachtet. Dort haben sie den Sonntag verbracht und haben sich am Montag offensichtlich getrennt. Drei Sendervögel sind auch heute noch dort, einer („Struppi“) hat am Montagabend Salzburg erreicht. Die 11 Vögel von Zwickau sind in drei unterschiedlichen Kolonien frei erbrütet worden. Bei einigen sind wohl auch die Eltern schon Nachkommen von ausgesetzten Tieren. Alle weiterführenden Infos stammen vom Waldtrappteam bzw. der App Animal Tracker. Da die nicht besenderten und teilweise auch unberingten Vögel schwer zu finden sind, freut sich das Waldrappteam über jede Sichtung (https://www.waldrapp.eu/).” 

Startfoto: Waldrappe am 18.11.2023 im Landkreis Zwickau. Foto: J. Halbauer
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Zum 14. deutsch-tschechischen Ringdrossel-Treffen auch Besuch beim Farbberingungsprojekt am Tannenhäher

Zum 14. deutsch-tschechischen Ringdrossel-Treffen auch Besuch beim Farbberingungsprojekt am Tannenhäher

Durchziehende Ringdrosseln am Fichtelberg/Sachsen. Foto: J. Hering

Zum mittlerweile 14. Mal trafen sich am Freitag (17.11.2024) auf dem Erzgebirgskamm (in Böhmen) ehrenamtliche Mitarbeiter des Erfassungsprogramms für die Ringdrossel (Ring Ouzel) in Sachsen und Böhmen. Wie immer initiiert und geleitet von VSO-Vorstandsmitglied & DO-G-Beirat Jens Hering, stand natürlich wieder schwerpunktmäßig die Ringdrossel im Mittelpunkt. Ganz speziell wurde über ein laufendes Kartierungsprojekt zum Frühjahrsdurchzug im Fichtelberg-/Keilberg-Gebiet rastender Ringdrosseln berichtet. Durchgeführt und vorgestellt wurden die Kartierungen von Lukas Pelikan, der insbesondere zur Nutzung von Schlafplätzen neue und sehr wichtige Erkenntnisse präsentieren konnte.

Die wie jedes Jahr zum Treffen anwesenden böhmischen Kollegen konnten erneut überraschende Neuigkeiten zur Avifauna im oberen Erzgebirge vorstellen. So gelang es im zweiten Jahr infolge, die Zitronenstelze (Citrine Wagtail) als Brutvogel (je mit erfolgreicher Brut mit ausgeflogenen Jungvögeln) sicher zu dokumentieren. Und auch der Dreizehenspecht (Eurasian Three-toed Woodpecker), vom dem bis heute im Erzgebirge ein Brutnachweis fehlt, konnte sowohl in den Kammbereichen als auch im angrenzenden Eger-Tal nachgewiesen werden. Und auf sächsischer Seite im Kammgebiet wurde 2023 nach langer Zeit wieder ein Brutnachweis (Henne mit Küken) vom Birkhuhn (Black Grouse) erbracht.

Beringer Thomas Barthel bei der genauen Analyse eines gefangenen Tannenhähers

In der Nacht auf Sonnabend (18.11.) hatte es bei Temperaturen um -2°C leicht geschneit, was insgesamt 21 Birkhähne (Alt- und diesjährige Jungvögel) nicht davon abhielt, in den ersten Stunden des Tages in voller Pracht ihre Herbstbalz vorzuführen. Nach diesem Augenschmaus für die Vogelfreunde stand ein kräftiger Gaumenschmaus in Form eines Frühstücks in einer schönen böhmischen Baude im Programm. Und danach wartete gleich als weiteres Highlight ein Besuch beim Artspezialisten Thomas Barthel (und seinem Mitstreiter Joachim Anger) der ein Farbberingungsprojekt am Tannenhäher (Spotted Nutcracker) durchführt. Da es zu dieser heimlichen Vogelart defacto kaum wissenschaftliche Daten zur Biologie, Arten und Unterarten, Verhalten im Jahreszyklus und Migration gibt, gelten die von Barthel in Sachsen gewonnenen Daten (neben einem weiteren solchen Projekt in Thüringen) als Pionierarbeit. In einem entsprechenden Habitat am Nordhang des Erzgebirges auf ca. 900 Meter über NN gelang es heute zumindest einen anwesenden Tannenhäher (aus mind. 10 Vögel insgesamt) zu fangen und zu beringen. Seit heute trägt der diesjährige Vogel einen blauen Farbring mit weißer Schrift „V1“.

Wie immer kamen der gegenseitige Erfahrungsaustausch und die Pflege von Freundschaften beim Treffen, bei dem auch zahlreichen News ausgetauscht wurden, nicht zu kurz. Dabei standen der anhaltende Rückgang von Wiesenbrütern (Braunkehlchen und Wiesenpieper) ebenso in der Diskussion wie die Situation beim Karmingimpel und Bekassine als längst etablierte, sowie bei Seeadler und Kraniche als kürzlich neu ins Obere Erzgebirge eingewanderte Brutvögel.

Vermutlich bereits in der nächsten Ausgabe der Vereinszeitschrift „Mitteilungen des Vereins Sächsischer Ornithologen“ (www-vso-web.de), die Mitglieder kostenfrei erhalten, können einige der zum Treffen vorgestellten Ergebnisse nachgelesen werden.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

Titelfoto: Gruppe “Ringdrossel-Treffen 2023” zu Besuch beim Farbberingungsprojekt Tannenhäher von Thomas Barthel. 2.v.re. vorn: Jens Hering, 3.v.re. vorn: Joachim Anger; 2.v.re. hinten/Mitte: Lukas Pelikan; 3.v.re. hinten: Thomas Barthel. Foto/s: J. Hering & H. Meyer
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