
Bartmeise-Reisegruppe vom 30.09. bis 6.10.2023 am nordgriechischen Kerkinisee unterwegs. Foto: A. Eisen Rupp
Dass das Naturparadies Nationalpark Kerkinisee in Nordgriechenland immer gut ist für tolle Vogelbeobachtungen und auch außergewöhnliche Sichtungen übers gesamte Jahr konnten unsere zahlreichen Reisegruppen in den vergangenen 10 Jahren mehrfach bestätigen. Dass aber unsere Oktober-Reise eine neue Vogelart für das gesamte Land nachweisen konnte, war ganz sicher eine Überraschung und ein schöner Zufall! Am 2. Oktober 2023 entdeckten unsere Reisegäste beim birden unweit vom Damm des Sees eine adulte Schwalbenmöwe (Xema sabini, Sabine’s Gull) und konnten den Nachweis durch Fotos und Videos sicher dokumentieren. Es war auch kaum wahrscheinlich, dass diese hocharktische Art vorher übersehen wurde, da sich am See eigentlich täglich und insbesondere zur Zugzeit im Herbst Beobachter aus Griechenland und aus anderen Ländern Europas, insbesondere aus Großbritannien, aufhalten. Durch welches überregionale Wetterereignis sich diese Vogelart aus der Tundra so weit in den Süden verflogen hat, bleibt ein Geheimnis. Jedenfalls machte der Vogel, der von Stefan Jansen (Brandenburg) aus unsere Reisegruppe zuerst entdeckt wurde, einen unverletzten und sehr mobilen Eindruck.
Nachdem die Meldung über diese für Griechenland außergewöhnliche Vogelart über die entsprechenden Meldekanäle (Seltenheitenkommission Balkan, eBird) abgesetzt wurde, pilgern seit 3.10. täglich Birder aus ganz Griechenland und auch aus dem Ausland hierher in den Norden Griechenlands. Aus Athen kommen vielen Beobachter, nachts per 7-stündiger Autobahnfahrt, um den Vogel zu sehen. Von diesen wissen wir auch verbindlich, dass es sich tatsächlich um den Erstnachweis dieser Art für Griechenland handelt!

ad. Schwalbenmöwe am Kerkinisee. Foto: N. Gallios
Noch bis zum 8.10.2023 (letzte Meldung) konnte der Vogel jeden Tag an wechselndem Ort am See beobachtet werden. Meist frisst die Möwe vormittags an toten Fischen in Ufernähe.
Die hier gezeigten Fotos gelangen Nikolaos Gallios, unserem Hotelier und Guide am Kerkinisee.
Dem Entdecker, Stefan Jansen, obliegt es nun, in einer kleinen wiss. Publikation seinen Ernstnachweis in die Literatur zu bringen.
Unsere Reisegruppe, die vom 30.09. bis 6.10.2023 im Nationalpark unterwegs war, konnte trotz der für die Reisezeit ungewöhnlich hohen Tagestemperaturen von bis zu 28°C und extremer Trockenheit mit niedrigsten Wasserständen um die 155 Vogelarten beobachten. Die norwegische Rest-Population der vom akut vom Aussterben bedrohten Zwerggänse (Lesser White-fronted Goose) war mit 131 Vögeln anwesend und auch die ersten überwinternden Schelladler (Greater Spotted Eagle) hatten das Gebiet erreicht. Viele weitere wichtige Vogelwarten vom Triel (Eurasian Stone-curlew) bis zu Balkanmeise (Sombre Tit), Felsenkleiber (Western Rock Nuthatch) und Weißrückenspecht (White-backed Woodpecker) konnten ebenfalls gesehen werden. Nikos und sein Team vom Hotel machten den Aufenthalt im Limneo-Hotel wie schon seit 10 Jahren immer zu einem perfekten Erlebnis. Alles passte und lief reibungslos ab. Unser Dankeschön geht daher an Nikos, seinem Team und auch unseren Birdguide Dimitris für ihre Bemühungen!
Hartmut Meyer
Das meinen unsere Gäste zur Reise:
“Es war ein tolles Erlebnis, ich bin begeistert”, meinte Margrit S. (Islikon/Schweiz). Und Stefan J. (Hinzdorf) schreibt: “Vielen Dank für die schöne und gut organisierte Reise zum Kerkinisee! Ich finde es faszinierend wie ihr es geschafft habt, im Laufe der Jahre Kontakte zu so vielen Leuten in aller Welt aufzubauen, um solche Reisen anzubieten. Eure Guides sind nicht nur exzellente Vogelkenner, sondern man bekommt auch einen direkten Einblick in die jeweiligen Ländern abseits der Ornithologie, wenn man sich ein wenig mit ihnen unterhalten kann …”.
Und Matthias S-E (Au/Breisgau), drückt seine Eindrücke von der Reise gereimt aus:
“Vogelhochzeit in Kerkini. Ein Vogel wollte Hochzeit machen in dem grünen Walde. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Zur Sammlung am Kerkini-See traf sich das Hochzeitskommittee. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Die Drossel war der Bräutigam, die Amsel war die Braute. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Der Sperber, der Sperber, der war der Hochzeitswerber. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Die Attraktion der Pelikan Krauskopf und rosa kam gut an. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Der Kormoran gleich tausendfach zog er über des Holzboots Dach. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. So oft gesehn wie die Taube war die Lerche, meist mit Haube. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Doch die Kalanderlerche war’s nicht zeigt die Recherche. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Der Triel im Kalohari Stil, er zeigte sich, weil’s ihm gefiel. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Der Knut, obwohl vorbei die Brut, am Wasser stand er wohlgemut. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Die Schwalbenmöwe war so klug zum Kerkini-See fand sie im Flug. Selbst aus Athen eilt man herbei, Sabines Gull war’s einerlei. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Der Steinkauz vor dem Frühstück schon ein Foto schenkt uns zum Lohn. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Ja, wir hatten’s uns gedacht, viel Spaß ‘ne Vogelhochzeit macht. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala.”
Aufgrund der Nachfrage nach diesem schönen Ziel, zwei Stunden vor unserer “mitteleuropäischen Haustür” gelegen, laden wir alle Interessenten zu einem Sondertermin “Christmas-Birding” in der Woche vor dem Ersten Advent zum Kerkinisee ein. Diese Kurzreise vom 21. bis 27.11.2023 ist ab sofort buchbar:
Hartmut Meyer
Startfoto: ad. Schwalbenmöwe am Kerkinisee. Foto: N. Gallios