Sie sind wieder da! Aber Klimawandel bedroht Rasthabitate massiv – Hilfe beim Erhalt von Feuchtflächen notwendig

Sie sind wieder da! Aber Klimawandel bedroht Rasthabitate massiv – Hilfe beim Erhalt von Feuchtflächen notwendig

Die Zwergschnepfen Lymnocryptes minimus (Jack Snipe) sind wieder da! Jahr für Jahr kommen sie aus den borealen Wald- und Tundrazonen Eurasiens und aus den Weiten Sibiriens zum Überwintern nach Mitteleuropa, wobei aus dem geheimnisvollen Leben der Art nach wie vor nur Fragmente bekannt sind. Auch hier im Raum Westsachsen hat die Art jetzt ihre verbliebenen Winterquartiere besetzt.

Aber, die Bedingungen werden für die Art hier immer schlechter! Das infolge des Klimawandels absinkende Grundwasser lässt ihre Rasthabitate zunehmend austrocknen. Und so sind auch hier zwischen Chemnitz und dem Tal der Zwickauer Mulde im Landkreis Zwickau in den zurückliegenden Jahren viele jahrzehntelang genutzte, traditionelle Rasthabitate z.B. in Feuchtwiesen und in Teichgebieten einfach ausgetrocknet und stehen für die Art nicht mehr zur Verfügung.

Jens Hering und Dieter Kronbach (Limbach-Oberfrohna) gehören zu den Pionieren bei der Erforschung der Zwergschnepfen im Winterhalbjahr in Deutschland. Ungefähr 2.000 Individuen, so viele wie wohl nirgendwo anders in Europa, wurden hier in den zurückliegenden Jahren gefangen und mit Ringen der Vogelwarte Hiddensee markiert. Die gewonnen Erkenntnisse auch über das Verhalten der Art sind geradezu erstaunlich! Viele Individuen nutzen Jahr für Jahr das gleiche Rasthabitat und werden teils auf dem gleichen Quadratmeter immer wieder angetroffen. Eine unglaubliche Leistung, und zugleich eine wichtige Erkenntnis für den Schutz selbst von Kleinstflächen als Rasthabitate!

Die Experten können über winzige Spuren, über Trittsieggel im Schlamm oder Schnee bzw. über kleine Kothäufchen, schon erkennen, ob ein Gebiet besetzt ist oder nicht. Die Zwergschnepfe hingegen vertraut auf ihre Tarnung und fliegt erst im aller letzten Moment überhaupt auf. Dieses Verhalten machen sich Jens und Dieter zum Nutzen, denn meist greifen sie die kleinen Schnepfen einfach mit der Hand vom Boden ab (Foto und neues Video auf Facebook von Jens Hering).

Aus der jahrzehntelangen Arbeit mit und für die Art haben sich wertvolle Hinweise zum Schutz der winterlichen Rasthabitate ergeben. So konnten zahlreiche Maßnahmen für den Erhalt von Nassstellen, Sumpfwiesen bzw. auch sumpfigen Feldteichen umgesetzt werden. Oft in Zusammenarbeit mit dem Besitzer, aber auch über Naturschutzmaßnahmen im Landkreis. Lediglich dem Klimawandel stehen nun alle machtlos gegenüber, weil durch fehlende Niederschläge das Grundwasser immer weiter absinkt und die Flächen nachhaltig austrocknen. Dennoch kann man etwas tun. Oft sind unbedachte, manchmal unbeabsichtigte Aktivitäten der Grundbesitzer Auslöser für zusätzlichen Wasserablauf aus den Flächen. Manchmal kann man im Gespräch mit einem gutwilligen Eigentümer weiteren Schaden abwenden. Ein unbedacht geöffnet gebliebener Feldteich kann wieder verschlossen werden, ein kleiner Graben, der Nassflächen zusätzlich entwässert, kann gestoppt werden. Vogelkundler, die bei ihren Beobachtungsgängen in der Natur Derartiges feststellen, sollten nichts unversucht lassen, um mit dem Eigentümer ins Gespräch zu kommen und diesen zu sensibilisieren. Notfalls kann auch über die zuständige Untere Naturschutzbehörde im Hilfe angefordert werden.

Wertvolle Feuchtwiesen bieten nicht nur der Zwergschnepfe Winterquartiere, sondern stellen auch auch für zahlreiche weitere seltene und bedrohte Arten – vom Bergpieper bis zur Sumpfohreule –  Rast- und Nahrungsflächen dar. Daher lohnt sich ein Einsatz immer!

Jens Hering und Dieter Kronbach haben ihre Erkenntnisse zum Schutz der Rasthabitate der Zwergschnepfe in zahlreichen Vorträgen deutschlandweit präsentiert, so auch bei der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) in Wort und Poster. In der legendären Zeitschrift „Limicola – Zeitschrift für Feldornithologie“ erschien 2007 ein längerer Hauptbeitrag unter dem Titel „Die Häufigkeit der Zwergschnepfe als Durchzügler und Wintergast in Südwest-Sachsen“, in dem die Autoren all ihr Wissen über die geheimnisvolle Art komprimiert darstellen konnten (Fotos unten).

Sobald es die Situation wieder zulässt, will Bartmeise-Reisen eine Tagesexkursion zur Zwergschnepfe hier in Westsachsen anbieten. Das kann noch im März oder April 2021 sein. Wir informieren kurzfristig.

Hartmut Meyer

Alle Fotos im Beitrag: Jens Hering

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Taigabirkenzeisige A. flammea im Erzgebirge unterwegs – spannende Bestimmungshilfe mit Bildern

Taigabirkenzeisige A. flammea im Erzgebirge unterwegs – spannende Bestimmungshilfe mit Bildern

Es war feldornithologisch schon immer eine echte Herausforderung für Profis, die Unterarten vom Birkenzeisig exakt bestimmen zu können. Neben unserem heimischen Brutvogel, dem Alpenbirkenzeisig (C. f. cabaret) konnten im Winterhalbjahr auch Vögel aus Fennoskandien auftreten, die als Unterarten „Taigabirkenzeisig“ (C. f. flammea) und „Polarbirkenzeisig“ (C. f. hornemanni) geführt wurden. Seit mehr als 10 Jahren gilt jedoch der Polarbirkenzeisig als eigene Art bis dato unter dem wissenschaftlichen Namen Carduelis hornemanni.

Mit der 2019 von der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G, http://www.do-g.de) herausgegebenen neuen amtlichen „Liste der Vögel Deutschlands“ (Barthel & Krüger, unten) wurden nun auch die Änderungen aus der IOC-Weltliste (Gill & Donsker 2019) verbindlich eingeführt. Dieser nun in der Ornithologie international üblichen Anordnung soll auch in Deutschland gefolgt werden, wie die zuständige deutsche Kommission festgelegt hat.

Die Birkenzeisige werden nun unter dem neuen Gattungsnamen Acanthis geführt und in drei Arten getrennt: Alpenbirkenzeisig (Acanthis cabaret), Polarbirkenzeisig (Acanthis hornemanni) und Taigabirkenzeisig (Acanthis flammea).

Am vergangenen Wochenende wurden die ersten beiden Taigabirkenzeisige (englisch: Common Redpoll) an einem Vogelmonitoringplatz im Erzgebirgskreis bei Gelenau gefangen, genauestens bestimmt (vermessen etc.) sowie beringt (Dr. Rico Spangenberg). In der Hand ist die Bestimmung der Art machbar, denn neben den Gefiedermerkmalen (sehr hell, „mealy = mehlig“, grau, weniger gestreift) können hier die Flügelmaße ab mehr als 76mm herangezogen werden.

Man sollte jetzt mit offenen Augen unterwegs sein, denn neben den östlichen Trompetergimpeln sind nun auch diese Wintergäste, die in der borealen Taigazone im östlichen Skandinavien und in den Weiten Sibiriens Brutvögel sind, bei uns unterwegs!

Für die Fotos danke ich meinem Freund Dr. Rico Spangenberg (Stollberg).

Das Startfoto und das 2. Bild (ausgebreiteter Flügel) zeigt ein Männchen (gleiches Individuum) vom 21.11.2020; das 1. Bild (ob. re) zeigt ein Weibchen vom Taigabirkenzeisig vom 21.11.2020. Das untere Bild (re.) wiederum ein Männchen aus 2018, das bereits ins BK mausert.

Hartmut Meyer

Hier im direkten Vergleich: links ein Taigabirkenzeisig (grauer Gesamteindruck und breite, weiße Flügelbinde) und rechts ein Alpenbirkenzeisig (mehr braun und gelbliche Flügelbinde), dazu die Größenmerkmale bei der Beringung in der Hand, die, wenn vorhanden, sehr sicher sind. Foto: Dr. Rico Spangenberg (13.12.2020)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Taigabirkenzeisig (Acanthis flammea) mit grauem Gesamteindruck (13.12.2020). Foto: Dr. Rico Spangenberg

Literatur:

Barthel, PH & Krüger, T (2019): Liste der Vögel Deutschlands. Version 3.2. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft Radolfzell

Barthel, PH et al. (2020): Deutsche Namen der Vögel der Erde. Vogelwarte 58, 2020: I, Deutsche Ornithologen-Gesellschaft Radolfzell

Diese Publikation wird Bartmeise-Reisegästen mit Reiseunterlagen kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Vogelwarte – Zeitschrift für Vogelkunde Heft 1/2020. Bezug unter www.do-g.de

 

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Alpenbraunelle aktuell am Fichtelberg zu sehen – Art neuer Brutvogel im Erzgebirge

Alpenbraunelle aktuell am Fichtelberg zu sehen – Art neuer Brutvogel im Erzgebirge

Bereits seit 2003 wird, wenn auch nicht durchgehend jährlich, zwischen April und Juni, zur Brutzeit also, die Alpenbraunelle (Brunella collaris, Alpine Accentor) im Klinovec-Fichtelberg-Gebiet im Erzgebirge festgestellt. Im Jahr 2018 wurde eher zufällig ein Brutnachweis erbracht (siehe die beigefügte Publikation aus den „Mitteilungen des Vereins Sächsischer Ornithologen e.V.). Kurze Zeit später konnte auch der Brutplatz auf deutscher Seite gefunden werden.

Immer wieder tritt die Art auch im Winterhalbjahr sowohl am Keilberg und an der Felsformation Meluzina auf böhmischer als auch am Fichtelberg auf deutscher Seite auf. So auch in diesem Jahr aktuell, als am 25. November 2020 der tschechische Ornithologe V. Teply einen Vogel am Fichtelberg beobachten und fotografieren konnte (beide Fotos hier: V. Teply). Am gleichen Tag, so wurde bekannt, konnte auch ein Vogel im Harz auf dem Brocken (Sachsen-Anhalt) festgestellt werden, was auf Zuzug deutet.

Das Vorkommen der Art in beiden Mittelgebirgen ist eine spannende Entwicklung, da die Gebiete recht weit abseits der üblichen Brutareale in den Alpen und im Riesengebirge liegen und geografisch isoliert sind. In Deutschland brütete die Alpenbraunelle bisher ausschließlich in Bayern, in den Nördlichen Kalkalpen und in den Schwäbisch-Oberbayerischen Voralpen, seit 2018 auch im Erzgebirge. Das in östliche Richtung vom Fichtelberg existierende Brutvorkommen am Krkonose/Riesengebirge liegt ca. 190 km entfernt (Hering 2018).

Wer also jetzt im oberen Erzgebirge auf dem Fichtelberg unterwegs ist, der sollte sein Augenmerk auf die Alpenbraunelle richten. Die Art ist oft am Boden oder bodennah (Foto oben) an Gebäudeteilen unterwegs und überhaupt nicht scheu, wie im Foto vom 25.11.2020 zu erkennen ist. Man kann sie daher eher übersehen, wenn man nicht genau auf die Art achtet!

Hartmut Meyer

Alle Fotos: V. Teply

Mitt. Sächs. Orn. Kurzmitteilung + Jahresvers + Register

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Fortsetzung, die neunte: Mauerläufer im Winterquartier im Erzgebirge eingetroffen – Exkursion im März 2021?

Fortsetzung, die neunte: Mauerläufer im Winterquartier im Erzgebirge eingetroffen – Exkursion im März 2021?

Mauerläufer im Winterquartier. Foto: B. Franzke

Und noch einmal ist er zurückgekommen. Ein wirklich unglaubliches Naturwunder! Am 13. November 2020 traf der kleine Hochgebirgsvogel nunmehr den neunten (!) Winter in Folge in seinem Winterquartier auf der Südseite des Erzgebirges in Böhmen, in einem kleinen Dörfchen unweit des Fichtelbergs, ein. Zwar ist es nicht bewiesen, dass es sich um den gleichen Vogel handelt, aber die Tatsache, das er auch dieses Jahr sofort bei Ankunft seine Futterbretter anflog und die dort schon für ihn ausgelegten Mehlwürmer absammelte, spricht wie immer für den gleichen Vogel, der ‘sein Winterquartier’ bestens kennt!

Sein jährlicher Brutort im Hochgebirge (in den Alpen?) bleibt freilich unbekannt. Im Erzgebirge und den anderen deutschen Mittelgebirgen jedenfalls sind noch nie Bruten von dieser Art nachgewiesen worden. Vor der Lebensleistung dieses Vögelchens, dessen Brutgebiete Hunderte Kilometer weit entfernt zu suchen sein müssten, kann man nur ehrfurchtsvoll stauen. In der Tat, ein Naturwunder!

Den neunten Winter in Folge hat nun der Vogel sein Winterquartier an einem alten Fabrikgebäude, wo er im Dachfirst Schlafplätze hat, bezogen. Dort wird sein Aufenthalt von einem böhmischen Ornithologen, unserem Freund Vladimir, gut dokumentiert. Und wenn ihm auch in diesem traurigen Corona-Winter nichts zustößt, dann wird der Vogel, ein Männchen, bis in den März hinein dort zu sehen sein. Dann wir er wie jedes Jahr ins Brutkleid mausern und erste Balzflüge kündigen dann seinen baldigen Abzug ins Brutgebiet an …

Einmal am Tag holt er sich einige Mehlwürmer, die man für ihn auf einem Fenstersims auslegt. Stellt sich die Frage, wie alt ein Mauerläufer in Freiheit werden kann? Dazu gibt es keine Angaben in der Literatur. Aber in Gefangenschaft kann die Art durchaus ein hohes Alter erreichen wie aus dem Alpenzoo Innsbruck bekannt ist, wo 2016 der letzte seiner Art mit 15 Jahren gestorben ist. Vielleicht ist es nun doch der letzte Winter, in dem dieser kleiner Lebenskünstler so weit abseits seines Brutplatz im Erzgebirge zu sehen sein wird?

Aufgrund der Pandemie-Einschränkungen sowohl auf tschechischer als auch auf deutscher Seite können wir jetzt noch keinen Exkursionstermin bekanntgeben. Aber kurz vor Abzug des Vogels ins Brutgebiet, vielleicht im März 2021, sofern sich die Situation entspannt hat, planen wir kurzfristig einen Besuch ein. Die Bekanntgabe erfolgt hier an dieser Stelle. 

Titelfoto und Foto 2: Vladimir Teply

Hartmut Meyer

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Jetzt geht es wieder los: Mornellregenpfeifer auf dem Wegzug beobachten – Exkursionsangebot für Reisegäste

Jetzt geht es wieder los: Mornellregenpfeifer auf dem Wegzug beobachten – Exkursionsangebot für Reisegäste

Da gähnt er müde …, denn nach einem nächtlichen Flug vermutlich aus dem Norden Skandinaviens kommend, ist er am Vormittag zur Tagesrast und Nahrungsaufnahme auf einem Feld in der Nähe von Werdau im Landkreis Zwickau gelandet, wo der Langstreckenzieher bereits vom Ornithologen Jens Halbauer erwartet (und 2019 fotografiert) wurde. Die hübschen Mornellregenpfeifer (Eurasian Dotterel), die in Europa in den Tundren Skandinaviens brüten, überwintern in Afrika nördlich der Sahara. Zweimal im Jahr treten die Vögel ihre ca. 8.000 bis 10.000 Kilometer lange Reise an, auf der sie traditionelle Zwischen-Rastplätze in der Feldflur nutzen. Diese Rastplätze können über Jahrzehnte genutzt werden, wobei es echt verblüffend ist, dass die Vögel fast immer auf den gleichen Flächen (abhängig auch von der Fruchtfolge), teils auf den halben Hektar genau, zur Rast einfallen!

Nun ist es wieder so weit. Der Sommer ist vorbei und die Zugvögel treten den Wegzug an. In Norddeutschland wurden am 13. August die ersten 12 rastenden Mornellregenpfeifer entdeckt. Bei uns hier in Westsachsen liegen die üblichen Durchzugszeiten der Art zwischen dem 25. August und 5. September mit Schwerpunkt um den Monatswechsel August/September.

Der bekannte westsächsische Ornithologe Jens Halbauer beobachtet seit vielen Jahren das Durchzugsgeschehen der Art in so einem traditionellen Rastgebiet in der Nähe von Werdau. Er kennt die Verhältnisse und die Gewohnheiten der Vögel genau und beobachtet daher dort auch jeden Herbst rastende Mornellregenpfeifer. Mit ihm in dieser Zeit unterwegs zu sein, bietet hohe Chancen, die seltenen Vögel beobachten zu können. Allerdings, eine Erfolgsgarantie kann niemand geben, denn die Tagesverhältnisse, auch was die Wettersituation anbetrifft, kann niemand voraussagen!

Wir laden unsere Bartmeise-Reisegäste zu einer gemeinsamen Exkursion am Dienstag, 1. September, nach 08412 Werdau bei Zwickau ein. Die Exkursion beginnt um 8.30 Uhr in Werdau (Ende gegen 11.00 Uhr). Aufgrund der bekannten Sicherheitsvorkehrungen infolge der Pandemie müssen wir um Anmeldung bitten! Die Teilnahme ist kostenfrei. Mit der Bestätigung der Anmeldung wird auch der genaue Treffpunkt bekanntgegeben. Anreise mit eigenem PKW ist Voraussetzung zur Teilnahme.

Anmeldungen bitte an:

per E-Mail: info@bartmeise.de oder hartmutmeyer11@gmail.com oder per Fax 03723 – 44211.

Hartmut Meyer

Bildautor aller Fotos (2019): Jens Halbauer (Werdau) 

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Silberreiher seit 11 Jahren Brutvogel in Ostdeutschland – Exkursion für Bartmeise-Reisegäste zum NSG „Große Rosin“

Silberreiher seit 11 Jahren Brutvogel in Ostdeutschland – Exkursion für Bartmeise-Reisegäste zum NSG „Große Rosin“

Silberreiher am Nest in Niederdorf. Foto: E. Akkermann

Auch wenn der Silberreiher in Deutschland nun bereit seit mehr als 20 Jahren (bis auf die Monate Mai bis Juli) Jahresvogel ist und auch hier in Sachsen im Herbst Ansammlungen von bis zu 600 Vögeln in Fischteichgebieten keine große Seltenheit mehr sind, hat kein anderes deutsches Bundesland so viele Silberreiher wie Mecklenburg-Vorpommern, wo an mind. einem Schlafplatz Maximalzahlen von bis zu 1.600 Silberreihern nachgewiesen wurden. Daher war es vielleicht auch für Profis keine Überraschung, dass der erste deutsche Brutnachweis 2009 für die Art in Mecklenburg-Vorpommern, an der Ostsee, erbracht wurde. Aber für viele Vogelfreunde ist dieser Umstand noch immer noch recht unbekannt.

Unser Reisefreund Frank Vökler, ein bekannter Avifaunist und Vorstandsmitglied der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern OAMV, der die Kolonie betreut, kennt die Geschichte von Anfang an und hat für Bartmeise-Reisen den Verlauf der Besiedlung bis heute nachgezeichnet:

Seit 2005 nahm das Auftreten des Silberreihers in Mecklenburg-Vorpommern (MVP) wie auch in anderen Teilen Deutschlands, deutlich zu. Erstmals seit 2009 brütet die Art in MVP, in Niederhof bei Stralsund in der bekannten Graureiher- und Kormorankolonie. Die Silberreiher brüten hier inmitten der Graureiher teils auf den gleichen Nistbäumen (Rotbuchen). 2015 hatten sich bereits 12 Brutpaare angesiedelt, und in diesem Jahr habe ich bereits 32 Brutpaare mit Nest beobachten können. Die Reiher werden hier alljährlich von mir erfasst. 2015 brüteten auch zwei Paare im NSG „Große Rosin“ am Kummerower See auf Grauweidenbüschen, allerdings leider erfolglos. Zwar werden alljährlich auch weiterhin hier Vögel im Brutkleid festgestellt, eine Brut konnte seither allerdings nicht mehr festgestellt werden. Im NSG „Große Rosin“ sammeln sich alljährlich nach der Brutzeit Silberreiher, die im August/September Höchstzahlen erreichen (Ende Sept. 2015: max. 1.620 Exemplare). Daneben gibt es zahlreiche weitere Schlafplätze an verschiedenen Stellen in Mecklenburg-Vorpommern mit oft mehr als 300-500 Vögeln. Die Tabelle (oben) zeigt das jährliche Auftreten der Art in MVP.

Bartmeise-Reisen lädt seine Reisegäste (und gern auch solche, die es werden möchten) am 29./30. August 2020 zu zwei geführten Exkursionen in das NSG “Große Rosin“ am Kummerower See ein. Die wiedervernässten Polderflächen der Peene am Kummerower See haben sich in wenigen Jahren zu einem Vogelparadies der Sonderklasse entwickelt, welches in Deutschland einzigartig ist. Bruten der Weißbartseeschwalbe (2020 ca. 30 Paare, nach Unwetterereignis vermutlich erfolglos), 40-50 BP Trauerseeschwalbe, dazu Weißflügelseeschwalben zur Brutzeit anwesend, verdeutlichen die herausragende Qualität dieses Schutzgebietes. Der einzigartige Charakter dieser permanent unter Wasser stehenden Polder versetzt den Besucher in eine Art “deutsches Pantanal”. Diesen Eindruck hat unser brasilianischer Mitarbeiter, der Ornithologe und Biologe Adrian Eisen Rupp aus Santa Catarina in Südbrasilien, bei einem Besuch im Jahr 2018 mit den Worten auf den Punkt gebracht: „Es fehlen nur die Wasserschweine, ansonsten Pantanal pur!“

Unsere Exkursionen finden am Sonnabend und Sonntag 29./30. August 2020 statt. Erster Treffpunkt wird am Sonnabend, 29.08., um 17.00 Uhr in Aalbude (Ortsteil von 17159 Dargun) sein, zu einer Abendexkursion in das Gebiet, um Silberreiher am Schlafplatz und die weitere Vogelwelt zu beobachten. Und am Sonntagvormittag steht dann eine weitere gemeinsame Exkursion an, zu der es aus berufenem Munde von Frank Vökler auch viele Inforationen geben wird.

Da vermutlich auch noch Ende August gewisse Schutzmaßnahmen infolge der COVID-19-Pandemie zu beachten sein werden, muss die Teilnehmerzahl limitiert werden. Interessenten müssen sich daher bitte ab sofort verbindlich per Email an info@bartmeise.de anmelden (mit Name/Adresse/Geburtsdatum und Telefonnummer mobil). Und das bitte bis 30. Juli 2020. Der Unkostenbeitrag von 20,00 € pro Person ist nach Bestätigung der Anmeldung zu überweisen.

Details zum Ablauf, zu den genauen Treffpunkten etc., werden nach der Bestätigung der Anmeldung gegeben.

In der Gemeinde 17159 Dargun bzw. in der Umgebung des Kummerower Sees, zwischen Demmin und Malchow (Umkreis 20km) gibt es zahlreiche Pensionen, Hotels, Gasthöfe und Ferienwohnungen, die genutzt und von Jedermann nach Bedarf selbst gebucht werden können.

Hartmut Meyer

info@bartmeise.de

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Der Wiedehopf als neuer Brutvogel im Zschopautal bzw. im Ergebirgsvorland – eine Folge des Klimanwandels?

Der Wiedehopf als neuer Brutvogel im Zschopautal bzw. im Ergebirgsvorland – eine Folge des Klimanwandels?

Eine erfolgreiche Brut vom Wiedehopf (Eurasian Hoopoe) in Landkreis Mittelsachsen, in

einem Kleingarten in Ortslage im Zschopautal/Landkreis Mittelsachsen, bei der in diesen Tagen die flüggenJungvögel in einer Baumhöhle in einem alten Obstbaum gefüttert werden, stellt eine weitere neue Entwicklung in der sächsischen Vogelwelt dar. Zwar ist der Wiedehopf (Foto re.: F. Seifert) vor allem in den klimatisch begünstigten Heidegebieten in Ostsachsen (punktuell auch in Nordsachsen) ein regelmäßiger, wenn auch nicht häufiger Brutvogel auf Truppenübungsplätzen, in der Bergbaufolgelandschaft und in angrenzenden Dörfern, jedoch wurden in Sachsen bisher keine Bruten außerhalb der genannten Gebiete bekannt, schon gar nicht im Erzgebirgischen Becken und seinen Flusstälern bzw. im angrenzenden Erzgebirgsvorland im Landkreis Zwickau und im Chemnitzer Umland.

Vermutlich lässt die aktuelle Brut im Raum Kriebstein auf eine Entwicklung schließen, die im Zusammenhang mit den klimatischen Veränderungen zu sehen ist, auf die auch die derzeitige Ausbreitung der Art im sächsischen Elbtal zurückzuführen sein könnte. Nachdem es auch im angrenzenden Landkreis Zwickau aktuell Brutzeitbeobachtungen von der Art gibt, wurde in der vergangenen Woche per Zeitungsaufruf die interessierte Bevölkerung aufmerksam gemacht, nach der Art in Privatgärten etc., die bei Kartierungen bzw. Beobachtungsgängen nur schwer berührt werden können, zu achten. Erstaunlicherweise erbrachte dieser Presseaufruf konkrete Angaben zu mindestens vier seit Mai und bis jetzt besetzten Wiedehopf-Revieren: Zwei im Umland der Großstadt Chemnitz und zwei im Tal der Zwickauer Mulde im Landkreis Zwickau. In fast allen Fällen handelt es sich um ländliche, dörfliche Strukturen. Die Reviere befinden sich meist in der Umgebung von Bauerngehöften mit altem Baumbestand, mit offenen Schuppen, Holz- und Strohlagern, mit Viehhaltung (Schafe, Rinder) und mit Obstgärten. Auch wenn im Moment noch kein weiterer Brutnachweis (mit Jungvögeln) erbracht werden konnte, gelten die seit Wochen bestehenden Vorkommen als Revierpaare. Das stellt in der Tat eine bemerkenswerte Entwicklung dar, die vielleicht auch im Einklang mit einem seit diesem Jahr wieder leichten Anstieg von Großinsekten zu sehen ist. Zumindest bei der Brut in Mittelsachsen wurde beobachtet, dass die Altvögel viele Insekten, insbesondere Libellen und große Würmer, füttern. Foto: ruf. Wiedehopf jetzt im Juni in Niederlichtenau. Foto: privat.

Unser Aufruf an alle Beobachter in Sachsen außerhalb der bekannten Brutgebiete: Unbedingt auf die Anwesenheit dieser Vogelart, die bei erfolgreicher Brut jetzt im Juni flügge Jungvögel haben müsste, achten. Und das auch in den kommenden Jahren! Meldungen nimmt der Verein Sächsischer Ornithologen e.V. www.vso-web.de und hier Eberhard Flöter e_floeter@web.de gern entgegen. Mehr zur Art als Brutvogel in Deutschland bei Gedeon et. al (2014): “Altas Deutscher Brutvogelarten”, (Seiten 362/363). 

Der Wiedehopf ist bei unseren Reisen in Südeuropa, in Bulgarien und am Kerkinisee, ein häufiger Brutvogel und im Herbst auch regelmäßiger Durchzügler. Gerade im September bei unserer Reise zum Vogelzug am Schwarzen Meer in Bulgarien sollte dieser hübsche Vogel häufig als Durchzügler zu sehen sein.

Hartmut Meyer

Eine aktuelle Publikation zum Wiedehopf im südlichen Brandenburg aus “Die Vogelt” von Möckel & Raden finden Sie hier: Möckel_Raden_Wiedehopf_Südbrandenburg_Vogelwelt_042019

Startfoto: Wiedehopf als Durchzügler im Lkr. Zwickau. Foto: Jens Halbauer.
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Ungewöhnliches mehr aus unserer Vogelwelt: Was macht der Mauersegler als Brutvogel in einem Knorpelkirschaum?

Ungewöhnliches mehr aus unserer Vogelwelt: Was macht der Mauersegler als Brutvogel in einem Knorpelkirschaum?

Dass der Mauersegler (Common Swift) in grauer Vorzeit vermutlich ausschließlich in Baumhöhlen (und Felsen) gebrütet hat, lässt sich gut vermuten. Mindestens seit dem Menschen größere Behausungen bauen und bewohnen und die Industriekultur Einzug hielt, hat sich die Art dem Menschen eng als Gebäudebrüter angeschlossen. Und das wird ihr heutzutage leider allzu oft zum Verhängnis, da bei Gebäudesanierungen meist gezielt alle Hohlräume verschlossen werden. Ebenso wie beim Kleingärtner-Wahn, das Gras alle sechs Tage auf englischen Standard mähen zu müssen, siegt heute oft der Zwang, auch nur jede Ritze am Haus zu verschließen … um der EU-Norm XYZ irgendwie gerecht zu werden.

Ob die Entdeckung einer Mauerseglerbrut in einer Buntspechthöhle hier in der sächsischen Kleinstadt Hohenstein-Ernstthal eine Art „zurück zu den Wurzeln“ bei der Art ist, muss völlig offenbleiben. Schließlich gab es vor einigen Jahren auch noch eine kleine Baumbrüterkolonie in großen Bäumen in Mitteldeutschland (Literatur dazu siehe unten), wohl als Relikt aus der früheren Zeit. Ersatzmaßnahmen wie das Aufstellen von Mauersegler-Laternen, wie hier im Bild (unten) in Oberlungwitz, führen, wenn der Standort optimal ist, meist zu einem guten Erfolg und helfen der Art auch.

Dass sich der Mauersegler im zweiten Jahr in Folge in einer Buntspechthöhle in ca. 4 Meter Höhe in einem Kirschbaum in einem innerstädtischen Hausgarten seine Kinderstube eingerichtet hat, ist jedoch absolut ungewöhnlich! Weder in der regionalen sächsischen Literatur noch in den neuzeitlichen Datensammlung beim Verein Sächsischer Ornithologen e.V. bzw. beim Landesamt für Umwelt und Geologie (SMUL) ist je ein derartiger Brutplatz bekannt bekannt geworden!

Dieser Fund in westsächsischen Kleinstadt Hohenstein-Ernstthal am Rande des Erzgebirges reiht sich also ein in die anhaltenden Veränderungen, die unsere heimische Vogelwelt derzeit permanent erfährt.

Noch am Montag (13.07.) hat das Paar seine Jungvögel im Kirschbaum gefüttert. Andreas Kretschel gelangen die hier gezeigten ungewöhnlichen Bilder. Und wenn am 30. Juli die Masse der Mauersegler in den Süden Afrikas aufbricht dann könnten vielleicht „zwei Jungvögel davon berichten, dass sie nicht in einem schnöden Mauerloch, sondern einem gut gepflegten Knorpelkirschenbaum das Licht der Welt erblickt haben.“

Ein großes Dankeschön gilt der Familie Schenk aus Hohenstein-Ernsttahl, die den Brutplatz in ihrem Garten 2019 entdeckten und das Umweltamt des Landkreises darüber informierten! Außerdem hat die Familie bei der Sanierung ihres Hauses im Dachbereich weitere Brutplätze für die Art geschaffen, die auch genutzt werden.

Bei unserer Reise im September in die Savannen Ostafrikas, nach Kenia, haben wir – vor Mai 2021 –  wieder Chancen, „unsere“ Mauersegler zu sehen. Vielleicht sogar die Kirschbaum-Brüter? Aber das bleibt ein Geheimnis. Unsere Reise nach Kenia in die Masai Mara zur großen Tierwanderung kann nach heutigem Kenntnisstand durchgeführt werden. Noch sind vier Plätze verfügbar.

Mauersegler_baumbr._Vogelwelt2004

Mauersegler_VogeldesJahres203_OrniKalender_BNicolai

Hartmut Meyer

Alle Fotos: Pressefotograf Andreas Kretschel

 

Mausersegler-Brutkolonie (mind. 12 BP) in der Mauersegler-Laterne in 09358 Oberlungwitz, Abteistraße.

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Rosenstare in Deutschland unterwegs – bemerkenswerter Einflug nach Süd- und Norddeutschland im Gange

Rosenstare in Deutschland unterwegs – bemerkenswerter Einflug nach Süd- und Norddeutschland im Gange

Wer jetzt in der Natur unterwegs ist sollte die Starenschwärme genauer anschauen! Insbesondere solche, die in diesen Tagen in Kirschbäume mit reifen Früchten einfallen. Seit einigen Wochen schon werden insbesondere im Süden Deutschlands, in Bayern und Baden-Württemberg, und natürlich auch auf Helgoland die hübschen Rosenstare beobachtet. Die Art kommt hauptsächlich in den mittelasiatischen Steppengebieten vor und brütet dort vagabundierend kolonieartig. Fast jedes Jahr kommt es im südlichen Europa, schon ab Ungarn, zu mehr oder weniger großen Einflügen der Art, die unter günstigen Nahrungsverhältnissen dann auch brüten können. In zentralen Mitteleuropa, hier bei uns in Deutschland, trat die Art bisher eher selten auf. Meist können ab Spätsommer einzelne, schlicht hellbraun gefärbte Jungvögel in Starenschwärmen beobachtet werden. Der aktuelle Einflug von Vögeln im Brutkleid im Mai und Juni ist bemerkenswert, da es sich um Altvögel handelt. Ein Zusammenhang mit den klimatischen Veränderungen ist sehr wahrscheinlich. R. Steffens et al. in „Die Vogelwelt Sachsen“ (1998) verzeichnet aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts Einzelnachweise in Sachsen, die aber auch Gefangenschaftsflüchtlinge vermuten lassen.

Die hübschen Vögel scheinen genau zu wissen, wann sie wo sein sollten. In Nordgriechenland, z.B. im Nationalpark Kerkinisee, treffen die Vagabunden ab Mitte Mai ein, und zwar genau dann, wenn die leckeren Maulbeeren reif sind. Im Volksmund werden diese Stare dort auch als „Maulbeerfresser“ bezeichnet. Jedes Jahr am Kerkinisee, wenn Bartmeise-Reisegruppen in der zweiten Maihälfte unterwegs sind, gelingen gute Beobachtungen. Dann werden gezielt die reifen Maulbeerbäune angefahren (die nicht nur für die Stare eine Delikatesse sind), und es dauert nicht lange, dann sind die wirklich sehr attraktiven Vögel zu sehen.

In diesem Jahr, in dem das weltweite Reisen bis in der Herbst hinein eher verhindert sein wird und man sich auf europäische Ziele konzentrieren muss, bieten wir neue Kurzreisen zum Höhepunkt des Vogelzuges am Schwarzen Meer in Bulgarien Ende September und an den Kerkinisee nach Nordgriechenland Ende Oktober an. Europa ist wieder offen, diese Reisen sind problemlos buchbar.

Hartmut Meyer

Titelfoto: Rosenstar im Brutkleid und Trupps von Rosenstaren aktuell am Schwarzen Meer bei Durankulak/Bulgarien. Fotos: Pavel Simeonov.

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Nachwuchs beim “Europäischen Naturwunder” Rotmilan – Afrikanische Naturwunder im September zu erleben

Nachwuchs beim “Europäischen Naturwunder” Rotmilan – Afrikanische Naturwunder im September zu erleben

 

Rotmilan mit Jungvögeln im Nest. Startfoto: Rotmilan-Paar mit Futter am Nest. Fotos: Andreas Kretschel

Jetzt im Juni sind wieder die  Jungvögel erfolgreicher Rotmilan-Bruten in den Nestern zu sehen. Auch wenn diese Greifvogelart z.B. hier in Südwestsachsen zwischen Februar und Herbst ein alltäglicher Anblick ist, so ist der Rotmilan aber ein ganz besonderer Vertreter unserer Greifvogelwelt. Er ist der einzige echte europäische Endemit, kommt also hauptsächlich nur in Zentraleuropa vor mit Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland im Osten, und in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen besonders. Im Rahmen eines Greifvogelmonitorings werden in Teilen Südwestsachsens jedes Jahr die Nester erfasst und zahlreiche Jungvögel beringt und markiert. Noch ist die Art weit verbreitet und kommt teilweise in hohen Siedlungsdichten vor. Ein Alarmsignal dürften aber die sinkenden Nachwuchszahlen sein, die auf Nahrungsmangel in unserer lebensfeindlichen Agrarlandschaft hindeuten. Hoffen wir, dass Schutzprojekte für die Art und ein langsames Umdenken hin zu mehr ökologischer Vielfalt Hilfe auch für diesen Edelstein in unserer Natur, diesen wunderschönen Greifvogel bringt. Autor der hier gezeigten Fotos ist Pressefotograf Andreas Kretschel aus Hohenstein-Ernstthal, dem ich dafür sehr herzlich danke.

Gepard mit Beute in der Masai Mara. Foto: Birgit Beckers.

Naturwunder außerhalb Europas sind bald wieder auf Bartmeise-Reisen zu erleben. So in Kenia z.B. im Maisa Mara-Nationalpark, wo wir uns auf das grandiose Naturwunder Migration Zehntausender Gnus zu neuen Weidegründen freuen dürfen. Im einzigen Tieflandsregenwald von Kenia, im Kagamega-Forst, warten zahlreiche endemische Vogelarten, ebenso wie am Mount Kenia. Zwei der schönsten Seen im Großen Afrikanischen Grabenbruch, der Lake Baringo und der Lake Bogoria stehen auch im Reiseplan. Während der Lake Baringo mit Süßwasser aufwartet, dürften mit etwas Glück über 1 Million Zwergflamingos im Salzwassersee Lake Bogoria zu erwarten sein. Diese Reise beginnt am 10. September. Noch sind Plätze buchbar.

Und ab 19. Oktober steht ein neues Afrika-Abenteuer in den trockenen Norden Kenias zu den Vögeln des Somali-Bioms im Programm. Erkundet wird die Vogelwelt zwischen Samburu- und dem geheimnisvollen Abedare-Nationalpark. Außerdem erinnert diese Reise an die berühmte Löwin “Elsa” aus dem Tierfilm “Frei geborgen – Königin der Wildnis”, der seinerzeit die Menschen in aller Welt emotional berührte. Auch hier sind noch Plätze buchbar (Reiseprogramme zum Download).

Hartmut Meyer

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