Spannendes Naturschauspiel: Einflug von Rotfußfalken in ungewöhnlicher Anzahl in Südwestsachsen begeistert

Spannendes Naturschauspiel: Einflug von Rotfußfalken in ungewöhnlicher Anzahl in Südwestsachsen begeistert

Derzeit (Update unten) ist im südwestsächsischen Landkreis Zwickau in einer nur wenige Hektar großen Feldflur ein ungewöhnliches Naturschauspiel zu erleben. 60 bis 70 Rotfußfalken (Red-footed Falcon) – viele Jung-, aber auch Altvögel – halten sich seit Anfang September 2025 und zum wiederholten Male nach 2023 und 2024 (!) in wachsender Individuenanzahl an diesem Ort auf, während in der weiteren Umgebung wohl nicht ein einziger weiterer Falke der Art zu finden ist. Rotfußfalken sind Nomaden aus dem Osten der Paläarktis, die sich bekanntlicherweise jedes Jahr zum Brüten in bestimmten Regionen in Südeuropa einfinden, um nach einiger Zeit auch von dort wieder unbekannt zu verschwinden. Was die Vögel jetzt zum Ausklang des Sommers veranlasst, in so großer Anzahl und im dritten Jahr in Folge am gleichen Platz einige Tage Rast einzulegen, das bleibt wohl freilich ein Geheimnis der Natur.

Unser VSO-Vereinsfreund Jens Halbauer, bekanntlich ein top-Birder und zugleich begnadeter Vogel- und Naturfotograf (siehe seine Bilder hier) bemüht sich übriges im gleichen Gebiet erfolgreich seit Jahren auch um die Erfassung durchziehender Mornellregenpfeifer. Derzeit bedient er die geneigte Orni-Gemeinde Deutschlands durch korrekte Dokumentation des Rotfußfalken-Einfluges in Wort und Bild täglich über die einschlägigen Orni-Social-Mediakanäle wie ornitho.de und/oder Club300 und lässt die Birder zwischen Bodensee und Nordsee mitfiebern, welches tolle Schauspiel da vor seiner Haustür im Landkreis Zwickau abgeht …

Nach seinen Beobachtungen sind die Vögel bei schönem Wetter hoch in der Luft jagend vermutlich auf Großinsekten zu beobachten (obwohl es dazu visuell kaum etwas zu sehen gibt?) und bei trübem Wetter bzw. bei Regen sitzen die Falken in den Ackerfurchen und sammeln offenbar Engerlinge. Da sich durch deren Anwesenheit bis in Dunkelheit leider noch kein Schlafplatz identifizieren ließ, war es bisher auch nicht möglich, Speiballen (Gewölle) zur Nahrungsanalyse zu sammeln. Und so wird die Ernährung der Rotfußfalken in unserer Insekten armen Argrarsteppe das nächste Geheimnis bleiben, dass uns die hübschen Vögelchen auf ihren überraschenden Wanderungen wohl auch nicht verraten werden …

Hartmut Meyer

Update vom 14.09.2025: Wie Jens Halbauer aktuell informiert, konnten am Sonntag (14.09.) sogar bis zu 90 Individuen an gleichen Platz festgestellt werden, wobei sich die Beobachtungsbedingungen durch die verändernde Wetterlage mit mehr Wind, Regen usw. verschlechtert hat. Die Vögel sind derzeit weiter verstreut, bei Wind nicht auf den Energieleitungen sondern im Acker sitzend und kommen erst später abends, wenn sich der Wind etwas legt, zusammen.

Update vom 21.09.2025: Das Schauspiel klingt langsam aus. Gestern konnten am bechriebenen Platz nur noch 10 Individuen beobachtet, allerdings in Umgebung neue kleinere Trupps bis 11 Ind. gesehen werden. Auch im Grenzgebiet Landkreis Altenburg/TH zu Mittelsachsen/SN konnte der Unterzeichner heute Morgen einen (zwei?) immat. Rotfußfalken beobachten.

Alle Fotos: Jens Halbauer
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