Mit über 250 gesehenen Vogelarten (von rund 550 insgesamt) im kleinen westafrikanischen Land Gambia kehrte diese Woche eine weitere Bartmeise-Reisegruppe (nach Kenia und Uganda) vom schwarzen Kontinent zurück. Die Vielfalt und Anzahl der Vogelarten war schon überraschend, zumal die gesamte Palette an europäischen Wintergästen überwiegend noch gar nicht eingetroffen waren. Da diese Reise Covid19-bedingt zum Ende der Regenzeit außerhalb der sonst üblichen Reisezeit stattfand, war die Rundreise zudem klimatisch wirklich anstrengend. Mit täglichen Temperaturen über +30°C und einer hohen Luftfeuchte waren die Bedingungen ungewohnt hart. Wegen der Pandemie, die zwar im Land kaum spürbar ist, war eine Weiterreise auf dem Landweg in den Senegal nicht möglich, wodurch die Reise an zwei Tagen live umorganisiert werden musste.
Belohnt wurden unsere Teilnehmer aber durch ein Land, das sich üppigst subtropisch grün von seiner schönsten Seite zeigte, und durch seine spannende westafrikanische Vogelwelt, die sich in Gambia sehr vertraut und nicht scheu präsentiert. Viele in Afrika weit verbreitete Vogelarten, die anderswo aber schwer zu entdecken sind, waren konnten nord- und südlich entlang des gewaltigen Gambia-Rivers oft aus nächster Nähe erlebt werden. Außerdem bot diese Reise einen ungewohnt intimen Einblick in das Leben der Menschen in den kleinen Dörfern, welches nur wenigen Naturtouristen vorbehalten sein dürfte.
Von vielen wichtigen afrikanischen Vogelfamilien konnten die herausragenden Vertreter beobachtet und fotografiert werden. So bei den Bienenfressern z.B. auch der in Gambia nicht häufige. Karminspint (Northern Carmin Bee-eater) und die hübschen Rotkehlspinte (Red-throated Bee-eater) in einer riesigen Brutkolonie (mind. 450 Brutpaare). Für Gambia interessante Vertreter aus der Gruppe der Hornvögel bis hin zum größten, dem Blaugesicht-Hornrabe (Northern Ground-hornbill; am Brutplatz) und der wohl schönsten Limikole der Welt, dem seltenen Krokodilwächter (Egyptian Plover; Digiskopie-Foto li. u. H. Meyer) konnten gesehen werden.
Ein bisschen „große Kultur“ bot zur Abwechselung ein kurzer Aufenthalt in den „Heiligen Steinen“ (prähistorische Steinkreise) von Wassu, die zum UNESCO-Welterbe gehören.
Unser umsichtiges Personal, Ansu („Professor“), unser Birdguide, und unser Busfahrer Liam, der uns immer sicher durch den Verkehrs-Wahnsinn der Hauptstadt Banjul brachte, und die unsere Versorgung mit gekühltem Trinkwasser und immer frischen Früchten für unterwegs vorbildlich organisierten, trugen westlich zum Gelingen auch dieser Reise bei!
Unser Gambia-Reiseangebot ist insbesondere für „Afrika-Einsteiger“ gedacht, die sich einen ersten Überblick verschaffen möchten. Nach einer Gambia-Reise lässt sich die westafrikanische Vogelwelt besten erweitern bei einem Besuch z.B.
im Ghana (wieder im August 2022), welches z.B. noch über einen ausgedehnten Guinea-Regenwald mit zahlreichen neuen Vertretern afrikanischer Vogelfamilien verfügt.
Aufgrund der Nachfrage haben wir eine Neuauflage für diese Gambia-Reise, dann hoffentlich auch wieder in den Senegal, zum im Nikolo-Kobo-Nationalpark führen kann, für den Zeitraum vom 27.11. bis 12.12.2021 aufgelegt. Hier sind jetzt noch Plätze buchbar, und die Flüge von Deutschland über Brüssel nach Banjul derzeit äußerst kostengünstig reservierbar!
Ein detaillierter Reisebericht wird hier in Kürze zu finden sein.
Hartmut Meyer