Bartmeise-Reisen startete im Juli in die „Nach-Pandemie-Reisezeit“ mit zwei Reisegruppen zuerst nach Peru. Beide Reisen begannen und endeten jeweils in der berühmten Anden-Metropole, der alten Kaiserstadt aus Inka-Zeiten, in Cuzco (auf 3.000m NN). Um Cuzco herum wurden zuerst interessante Feuchtgebiete aufgesucht, die ein breites Spektrum an seltenen Anden-Arten boten. Auch der im Norden Südamerikas nur spärlich verbreitete Vielfarben-Tachurityrann – Many-colored Rush-tyrant (Titelfoto: Adrian Eisen Rupp), der zudem zu den farbenprächtigsten Vertretern seiner Artengruppe zählt, konnte gut beobachtet werden.
Unsere Reisen führten dann weiter jeweils über den San Francisco-Pass bei 4.200mNN immer entlang der legendären Manu Road den Ostabfall der Anden hinunter bis zum Amazonas-Tiefland am Madre de Dias-Fluss. In den verschiedenen Höhenstufen entlang dieser einzigen Straßenverbindung konnten viele spezielle Vogelarten, darunter die Endemiten des Nebelwaldes sowie des Tieflandes, beobachtet werden. Ab Puerto Atalaya ging es per Tagesfahrt im Boot hinunter in den Amazonas bis zum Manu-Wildlife-Center tief im gleichnamigen Nationalpark. Diese Reise auf dem gewaltigen Urwaldstrom wird immer als ein grandioses Erlebnis wahrgenommen.
Die erste Reisegruppe im August erlebte im Amazonas ein außergewöhnliches Wetterphänomen: antarktische Kaltluft aus dem Süden des Kontinentes zog mehrere Tage lang fast über ganz Südamerika hinweg und verursachte z.B. ungewöhnliche Fröste und Schneefall im Süden Brasiliens. Dieses Wetterphänomen war sogar mehr als eine Meldung in europäischen Nachrichtenkanälen wert! Im peruanischen Amazonas fielen die Temperaturen nachts auf ungewöhnliche 12°C und tags wurden kaum mehr als 16°C erreicht. Das hatte natürlich Auswirkungen auf die Wärme gewohnte tropische Vogelwelt. Bestimmte Artengruppen blieben in dieser Kälteperiode „unsichtbar“, andere wiederum verhielten sich sehr inaktiv und unsichtbar. Glücklicherweise hielt dieses Wetterphänomen nur vier Tag an, dennoch war unsere erste Gruppe im Amazonas voll davon betroffen und war über diese Auswirkungen nicht glücklich. Mit dem Rückflug von Puerto Maldonada, der Urwald-Metropole, zurück nach Cuzco, besserte sich das Wetter und die Normalwerte kehrten zurück.
Die letzten Tage beider Reisen führten ins „Geheime Tal der Inka“ und dort auch zur berühmten Inka-Festung Machu Picchu. Beim geführten Rundgang durch die gewaltige Ruinen-Stadt waren natürlich auch spezielle Vogelarten zu sehen, auch die eigentümlichen Viscacha (Hasenmäuse), die zwischen Steinen ihre Baue haben.
Leider waren nach den 15-monatigen Schließzeiten durch die Pandemie noch nicht alle Lodges auf unserer Reise wieder aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Es gab hier und da Unregelmäßigkeiten, insbesondere auch beim Personal, welches sich in der Corona-Auszeit einfach andere Jobs zum Überleben suchen musste. Aber auch das konnten unsere Kollegen vor Ort in Peru meistern. In den Amazonas sind unserer Gruppen mit eigenem Koch gereist, der dort die feinste peruanische Küche zauberte. Und das Bootspersonal arbeitete abends als Bedienung. Welch eine Überraschung!
Während der Exkursionen gab es keine Einschränkungen durch Covid19-Maßnahmen etc. Unsere vollständig geimpften (und dazu getesteten) Reisegruppen konnten sich frei und ohne Masken in der Natur bewegen! In den Siedlungsgebieten gelten auch in Peru die üblichen Vorsichtsmaßnahmen, die aber mittlerweile zum Alltag in der ganzen Welt gehören. Mit 450 bis 500 Vogelarten in den Listen kehrten die Teilnehmer zufrieden und entspannt nach Deutschland zurück.
Im kommenden Jahr im August wird diese Reise wieder im Bartmeise-Programm im enthalten sein. Bereits jetzt liegen Vormerkungen dafür vor, so dass nur noch vier Plätze im Angebot sind.
Das schreiben unsere Gäste zu den Reisen: “Die Reise war phantastisch und wir waren sehr begeistert! Adrian ist ein toller und kompetenter Bird Guide und wir würden gerne wieder mit ihm eine Tour machen. Mal sehen wann das möglich ist …” (Thomas Pleschke). “Die Peru-Reise fand ich toll. Sie war wirklich sehr schön und Adrian ist ein sehr guter Guide und er hat das wirklich gut gemacht obwohl er alleine war und den Organisationsaufwand mit Flügen, Boot, Zug und Autos dennoch präzise und sehr anspruchsvoll gemeistert hat. Die Unterkünfte waren gut, das Essen war sehr gut (J. Hottinger)” Und Sigrid & Herbert Lange schreiben: “Die Reise war sehr gut organisiert, Adrian half auch sofort, wenn es mal hakte. Der Reisetag nach Puerto Maldonado hatte schon ein wahnsinniges Tempo, aber alles hat geklappt. Die Unterkünfte waren überwiegend sehr schön, Manu Wildlife Center leider noch etwas im Corona-Schlaf und nicht gut vorbereitet … Der Flug dann über Lima nach Cuzcos hatte seine Tücken, aber auch da hat Adrian sich unermüdlich dafür eingesetzt, dass wir doch noch nach Cuzco gekommen sind … Unseren Koch werden wir in guter Erinnerung behalten, im übrigen das ganze übrige Essen – besonders hervorzuheben das in Aguas Calientes.”
Unsere nächsten Reisen führen jetzt im September nach Bulgarien, Gambia/Senegal (ausgebucht), im Oktober nach Ghana (noch buchbar) und nach Nordgriechenland (ausgebucht), und dann im November/Dezember nach Sri Lanka (ausgebucht).
Aufgrund der Wiederöffnung unserer Reiseziele nach Covid-19 haben wir weitere Reisen nach Mexiko/Yucatán sowie in den ersten beiden Dezemberwochen nach Kolumbien (Santa Marta-Endemiten und Amazonas/Mitu) sowie nochmals nach Gambia/Senegal kurzfristig ins Programm genommen. Diese Reisen können hier auf unserer Seite gebucht werden.
Hartmut Meyer