Von Swinhoefasan bis Taiwangimpel  – 31 von 32 möglichen Endemiten Taiwans konnten gesehen werden

Von Swinhoefasan bis Taiwangimpel  – 31 von 32 möglichen Endemiten Taiwans konnten gesehen werden

Eine seltene Fruchttaubenart, die Schwarzkinn-Fruchttaube, lockt taiwanesische Vogelfreunde und auch uns auf die Straßen der Hauptstadt … Foto: A. Eisen Rupp

Vor wenigen Tagen ging unsere erste vogelkundliche Reise auf die ostasiatische Insel Taiwan zu Ende. Zufrieden und mit gut gefüllten Vogellisten kehrten unsere Gäste mit der *****Sterne-Eva Air aus Taipeh im Direktflug nach München zurück, wenn auch mit leichter Verspätung wegen der durch die kriegerischen Handlungen auf der arabischen Halbinsel erzwungenen Umwege an unserem Rückreisetag (14./15. April). „Gut gefüllte“ Vogellisten bedeutet bei Birdwatchern, dass die allermeisten Zielarten der Reise gesehen (und zumeist auch gut fotografiert) werden konnten. Bis auf die Taiwandrossel (Taiwan Trush) konnten 31 der 32 auf der Insel

Schwarzkinn-Fruchttaube. Foto: A. Eisen Rupp

vorkommenden endemischen Vogelarten gefunden werden, was insbesondere der Professionalität unserer taiwanesischen Partnerfirma und deren ausgezeichneten Birdguides, die unsere Reise leiteten, zu verdanken war. Dabei ist Bartmeise-Reisen das erste mitteleuropäische (deutsche) Unternehmen überhaupt, mit dem die Kollegen aus Taiwan, die bisher nur für bekannte britische Reiseunternehmen arbeiten, in Kooperation getreten sind.

Unsere Rundreise über die „schöne Insel“, wie man Taiwan allgemein nennt, führte von der Hauptstadt Taipeh im Norden mit ihren naheliegenden Feuchtgebieten, in denen z.B. der seltene Schwarzgesichtlöffler (Black-faced Spoonbill) beobachtet werden konnte, entlang der Westküste nach Süden  und immer wieder in die zentralen Bergwald-Schutzgebiete bis auf 3.200mNN, wo verschiedene spannende endemische  Vogelarten wie Weißohrsibia (White-eard Sibia), Drosselsäbler (Black-necklaced Scimitar-Babbler) und die beeindruckend schönen Fansanarten wie Swinhoe- & Mikadofasan (Sinhoe’s- & Mikado Pheasant) gefunden werden konnten. Südlichster Punkt dieser Reise war die Insel Lanyu, die in einer zweistündigen Überfahrt bei stürmischer See erreicht wurde, und auf der z.B. die seltene Schmuck-Zwergohreule (Ryukyu-Scops-owl, Foto re. A. Eisen Rupp), die sonst nur auf winzigen Inseln wie den Ryukyu-Inseln verbreitet ist, für Begeisterung sorgte. Dieser Übernacht-Ausflug war zwar anstrengend, aber überaus lohnend, weil hier allein weitere sieben Arten wie z.B. Orpheusbülbül (Brown-eared Bulbul), Luzonbrillenvogel (Lowland White-eye) und Formosagrüntaube (Taiwan Green-pigeon) beobachtet werden konnten, die auf der Hauptinsel Taiwan nicht oder nur ausnahmsweise vorkommen.

Weißbarthäherling, endem. Foto: A. Eisen Rupp

Unsere Tour über diese Insel mit ihrer hohen Biodiversität war dennoch durch den fast täglichen Hotelwechsel anstrengend sowie aufwändig und begann zudem noch mit einem aufregenden und gefährlichen Naturereignis. Das schwerste Erdbeben seit rund 25 Jahren, das die Insel am 3. April mit einer Stärke von 7,2 auf der Richterskala erschütterte, erlebte unsere Gruppe beim morgendlichen birden im Botanischen Garten von Taipeh. Zum Glück weit entfernt von Häusern und herabfallenden Gegenständen, aber unter enorm schwankenden alten Baumbeständen … Niemand wurde verletzt oder anderweitig betroffen, wenngleich alle Teilnehmer es schwer hatten, sich auf den Beinen zu halten. Die zahlreichen Nachbeben verliefen zum glück harmlos.

Eine spezielle Pelagen-Tour mit einer Yacht, die von taiwanesischen Ornithologen einmal im Monat angeboten wird, erbrachte zwar nicht die erhoffte „Masse“, aber durchaus einige interessante und bemerkenswerte Arten wie Weißgesichts-Sturmtaucher (Streaked Sherwater) und Schwarzfußalbatros (Black-footed Albatross). Einige Gäste, leider nicht alle, sahen zusammen mit taiwanesischen Spezialisten eine Feenseeschwalbe (White Tern), die sich als der zweite Nachweise überhaupt für die Insel herausstellte

Bartmeise-Reisegruppe in Taipeh. Foto: A. Eisen Rupp

Die Insel Taiwan präsentierte sich unseren Gästen mit sehr freundlichen Menschen, sauber, sicher und mit perfekter Infrastruktur. Eine hoch-moderne Gesellschaft mit großer Geschichte! Die deutsche Gruppe erregte in Taipeh durchaus auch öffentliches Aufsehen, so bei einem Lokalpolitiker und Journalisten. Ein Pressebeitrag in einer taiwanesischen Zeitung soll uns nun zugeschickt werden.

Danke. Es war wieder eine wunderbare Reise“, schreiben Susanne und Jörg K. „Eine sehr effektive Reise, die meine Erwartungen voll erfüllt hat“, meint Michael S. Und Rainer M. schreibt: „Das war eine tolle Reise. Viele Eindrücke, viele Erlebnisse (mit Erdbeben, was es nicht gebraucht hätte) … „. “Wir sind froh, dass wir dabei sein konnten, die spannende Vogelwelt auf dieser Insel erleben durften …“ meinen Marina und Wolfram N. „Die Pelagen-Tour war für mich etwas enttäuschend, nur wenige Arten … ich hätte mehr erwartet. Ansonsten war die Tour okay“ schreibt Andreas F.

Wir bieten diese lohnende Reise, die für die Vogelwelt am Ost-Asien-Australien-Flyway liegt, in diesem Jahr nochmals an, und zwar vom 18. November bis zum 2. Dezember, in der besten Zeit für Stand-, Zug- und Wintervögel auf dieser Insel. Bis zum 12. Mai 2024 kann man sich zu dieser Reise Frühbucher-Konditionen anmelden: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/taiwan-vogelwelt-der-schoenen-insel/

Hartmut Meyer & Adrian Eisen Rupp
Bartmeise-Reisen

Titelfoto: Bartmeise-Reisegruppe vor der Expeditions-Yacht zur Pelagen-Tour. Foto: A. Eisen Rupp
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Aktuelle Sonderangebote zu attraktiven Preisen, neue Reisen und Restplätze bis Jahresende 2024 verfügbar

Aktuelle Sonderangebote zu attraktiven Preisen, neue Reisen und Restplätze bis Jahresende 2024 verfügbar

Bartmeise-Reisegruppe 2021 in Gambia. Foto: H. Meyer

Auch in diesem Jahr bieten wir in der 2. Juli-Hälfte (in den Schulferien vom 17.07. bis 01.08.2024) unser beliebtes westafrikanisches Reiseziel Gambia mit Senegal als Vogelbeobachtungs-Reise an. Auf dieser Rundreise auf kurzen Wegen durch das kleine Gambia – zur Brutzeit der Vogelwelt – durch abgelegene Regionen und in kleinste Dörfer ist ein absolut authentischer und faszinierender Einblick in das Alltagsleben der Menschen und in die senegambische Lebensweise möglich, den normale Pauschal-Touristen so niemals erleben können. Die Menschen in Gambia zeigen sich äußerst freundlich und aufgeschlossen gegenüber Touristen. Das Land gilt als sehr sicher und leicht zu bereisen. Das haben wir bei unseren Touren auch immer so empfunden. Neu in diesem Jahr ist, dass wir unseren Aufenthalt im senegalesischen Nationalpark Niokola-Koba um eine Nacht verlängert haben, um

Senegalfurchenschnabel in Gambia. Foto: B. Möckel

neben der beeindruckenden Vogelwelt auch einige Vertreter der afrikanischen Großsäuger-Fauna zu erleben. Gambia gilt aufgrund seiner “Einfachheit” zudem als wunderbare Einstiegs-Destination in die afrikanische Vogelwelt! Da wir in Gambia über sehr zuverlässige Bedingungen in Sachen Logistik und Guiding verfügen, können wir – trotz der teils drastischen Preissteigerungen fast überall auf der Welt auch im Tourismussektor – auf immer noch sehr günstige Konditionen zurückgreifen. Hier können Sie diese Reisen buchen: Buchungs-Link: https://www.bartmeise.de/reisebuchungen/verbindliche-reiseanmeldung-gambia/)

Yukatanzaunkönig, endemisch. Foto: Adrian Rupp

Ab August bis zum Jahresende haben wir insbesondere bei unseren Südamerika-Reisen nur noch Einzel- und Restplätze (manchmal nur noch “Warteliste”) im Angebot (Verfügbarkeiten nach Abruf, Zwischenverkauf vorbehalten!). Zum Beispiel nach Peru im August (18.8.-02.09.) noch ein Zimmer und einen Restplatz und nach Kolumbien im September, in das Land mit den meisten Vogelarten der Welt, vom 11.-26.09.) ebenfalls noch ein Zimmer. Hier er Buchungs-Link für diese Reise: https://www.bartmeise.de/reisebuchungen/verbindliche-reisebuchung-kolumbien/

Aufgrund dieser Nachfrage haben wir unsere fantastische Reise in den “Zauberwald der Maya”, auf die mexikanischen Yukatan-Halbinsel zusätzlich aufgenommen. Aufgrund der eben erst begonnenen Buchungen sind für die Reise derzeit noch 7-8 Plätze verfügbar. Hier der Link zu dieser Reise: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/mexiko-yucatan/

Portrait Gelbfußmöwe, endemisch. Foto: M. Ortega

Mit tollen Erlebnissen in der Vogelwelt und einer absoluten Überraschung kam vor einigen Tagen unsere Reisegruppe von der mexikanischen Baja-California-Halbinsel zurück.

Eine andere Gruppe ist eben tief im brasilianischen Amazonas ab Manaus im Flusssystem des Rio Negro unterwegs. Hier nebenan finden Sie erste Kurzberichte über die Reisen.

Was es in Taiwan, Marokko und Griechenland zu entdecken gab, können Sie hier unter ‘Bartmeise-Reisen aktuell’ nachlesen.

Aktuelle Fotos und Kurzberichte in kurzen Abständen verfügbar über WhatsApp +49 172 3703374.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen
(12.02.2024)

Startbild: Krauskopfarassari in Amazonien. Foto: A. Eisen Rupp
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Auf Vogelbeobachtungsreise im Amazonas um Manaus unterwegs – seltene Ameisenvögel u.a.m. entdeckt

Auf Vogelbeobachtungsreise im Amazonas um Manaus unterwegs – seltene Ameisenvögel u.a.m. entdeckt

Bartmeise-Reisegruppe mit unserem Guide und Freund Luiz (li.vorn) und A. Eisen Rupp (hi., mitte) am Amazonas-Tower in Manuas. Foto: L. Carvalho.

Aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise am Boden sind sie grundsätzlich schwer zu entdecken, oft  lautlos zusammen mit Treiberameisen unterwegs, meist sehr selten (mit zahlreichen endemischen Vertretern) und daher viel gesuchte Wunsch-Vögel bei unseren Vogeltouren: Die meist attraktiven Vertreter aus der Familie der südamerikanischen Ameisenvögel. Da unser brasilianischer Mitarbeiter (Biologe und Ornithologe) Adrian Eisen Rupp aber gerade auf solche schwierigen Arten spezialisiert ist und deren Vorkommen und Lebensweise gut kennt, gelingt es ihm immer wieder, Vertreter dieser Artengruppe, wie hier den seltenen Grauschopf-Ameisenvogel (Hairy-crested Antbird), bei unseren vogelkundlichen Reisen für unsere Birder und Vogelfreunde sichtbar zu machen, wie vorgestern im Amazonas um Manaus, wo sich unsere Reisegruppe derzeit auf Vogeltour aufhält.

Kapuzinerkotinga, M BK, im Amazonas (6.KW 2024). Foto: A. Eisen Rupp.

Nachdem in den ersten Tagen über den Baumwipfeln des Regenwaldes der Amazonas-Hauptstadt Manaus, vom Tower am Amazonas-Museum aus 40 Metern Höhe, bereits tollte Arten wie Fächerpapagei,  Diademamazone und die ungewöhnliche Kapzuinerkotinga (im Brutkleid mit Schmuckfedern am Flügel!) gesehen werden konnten, ist unsere Reisegruppe aktuell tiefer mit Booten im Flusssystem des Rio Negro und seiner Seitenarme eingedrungen, um  z.B. auf der Machanteria-Insel die dortige, einzigartige Vogelwelt zu beobachten …

In Kürze hier und wie immer im WhatsApp-Status weitere News zum Reiseverlauf mit neuen Fotos!

Hartmut Meyer
(WhatsApp 0172 3703374)
11.02.2024

Startfoto: Grauschopf-Ameisenvogel. Foto: A. Eisen Rupp
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Wo Kalifornische Kondore kreisen und Spechte in den Riesenkakteen leben – Höhepunkt seltener Marmelalk

Wo Kalifornische Kondore kreisen und Spechte in den Riesenkakteen leben – Höhepunkt seltener Marmelalk

Typischer, aber seltener Wüstenvogel: Rotkardinal. Foto: M. Ortega.

In die grandiosen Landschaften der mexikanischen Halbinsel Baja California führte gleich zum Jahresbeginn 2024 unsere diesjährige Birdwatchingtour in die Faunenregion der Sonora-Wüste und entlang der gewaltigen Pazifikküste des amerikanischen Kontinents. Dabei war diese Reise erstmals neu konfiguriert, denn der Start lag in diesem Jahr ganz im Norden, in der Grenzstadt zu Kalifornien, in Tijuana, und führte im zweiten Reiseteil (per Flug) bis an die Südspitze der Halbinseln nach Cabo San Lucas über rund 1.800 Kilometer.

Im Norden um Tijuana standen zuerst die bis 2.500 Meter hohen Bergwelten des Nationalparks  Sierra de San Pedro Mártir im Programm, wo heute wieder Kalifornische Kondore (California Condor, Foto re. Ch. Lange) leben und gut beobachtet werden konnten. Trotz Neuschnee in den Wäldern der hier häufigen Zwergkleiber (Pygmy Nuthatch) konnten wir bis zu vier der beeindruckenden Vögel gut beobachten. Zwischen Tijuana und Ensenada standen auch die Watt- und Mündungsgebiete des Pazifiks und seiner gewaltigen Buchten für Limikolen, Wasservögel und andere Arten in unserem Programm. Hier beigeisterten riesige Trupps attraktiver Brillenenten (Surf Scoter), die durch die  Pazifkwellen nahe an der Küste reitend nach Muscheln tauchten, die Birder, Tolle Beobachtungen

Surf Scoter (Brillenenten) auf der Baja California. Foto: M. Ortega

gelangen von zahlreichen Arten, die wegen ihrer speziellen Lebensraumansprüche nicht so oft zu sehen oder generell nicht häufig sind wie Südamerikanischer Austernfischer (Blackish Ostercatcher), Schwarzkopf-Steinwälzer (Black Turnstone), Wanderwasserläufer (Wandering Tuttler) und bis zu 18 (!) der seltenen Gischtläufer (Surfbird) am gleichen Platz!

Höhepunkt hier im Norden der Halbinsel war eine ganztätige Pelagen-Tour mit einem Hochsee tauglichen Boot hinaus in die Inselwelt des Pazifiks, bei der verschiedene Arten wie Nashorn- (Rhinoceros Auklet), Aleuten– (Cassins’s Auklet) und Kalifornienalk (Scripp’s Murrelt) beobachtet werden konnten. Hunderten endemischer Schwarzsteiß-Sturmtaucher (Black-ventend Shearwater) konnte bei der Jagd zugeschaut werden. Auch die hoch-arktische Beringmöwe (Glaucos-winged Gull) wurde mehrfach gesehen.

Pelagen-Tour. Foto: H. Meyer

Ein Höhepunkt zum Abschluss der Tour erwartete uns beim Wiederanlaufen in den Hafen: Zwischen den Yachten tauchte ein kleiner Alk auf und konnte fotografiert werden. Anhang der Fotos war die Bestimmung zweifelsfrei möglich. Bei dem Vogel handelte es ich um einen Marmelalk (Marble Murrelet; Foto re. u. Ch. Lange). Da unsere Pelagen-Tour von einem lokalen Experten, der zugleich als Administrator für die Region bei eBird tätig ist, begleitet wurde, konnte der Vogel umgehend bei eBird gemeldet werden. Dies löste – so wie hier in Europa

Nach 1984 zum 2. Mal (nach genau 30 Jahren) von Bartmeise-Reisegästen auf der Baja California entdeckt: Marmelalk. Foto: Ch. Lange

bei seltenen Ausnahmebeobachtungen auch – einen Run von Birdwatchern auf den Hafen aus, denn auch Mexikaner und Nordamerikaner wollten sich diese Seltenheit, die nach 1984 erst zum zweiten Mal gesichtet wurde, nicht entgehen lassen! Die außergewöhnliche Brutbiologie dieser ungewöhnlichen Art, die in den nordamerikanischen Küstenregenwäldern bis zu 40 Kilometer vom Meer entfernt auf den höchsten Ästen der größten Mammutbäume in Einzelbrutpaaren brütet, und die man auch nur selten auf dem Meer sieht, erhöhte das Interesse nochmals. Nach unseren Informationen war der Vogel, von dem man aufgrund seines Aufenthaltes im Hafenbecken von einer nicht sichtbaren Verölung ausgehen musste, auch vor wenigen Tagen noch immer munter unterwegs.

Grauspottdrossel, endem. Foto: M. Ortega

Im Süden der Baja standen die Wüstenlandschaften der Sonorawüste im Vordergrund des Interesses. Eine der hier sonst gut und häufig zu sehenden Charakterarten, der Wegekuckuck (Greater Roadrunner), machte sich leider sehr rar und konnte, da offenbar außerhalb der Brutzeit wenig Reviertreu, nur zwei-, dreimal kurz gesehen werden. Ansonsten gelang es, viele weitere Zielarten, seltene und endemische Vögel, zu sehen und oft auch gut zu fotografieren wie Gelbfußmöwe (Yello-footed Gull), Schwarzstirn-Saphirkolibri (Xantus’s Hummingbird), die beeindruckende Grau- und die hübsche Kalifonienspottdrossel (Grey- & California Thraser), die äußerst seltene San-Lucas-Wanderdrossel (San Lucas Robin), Sumpfgelbkehlchen (Belding’s Yellowthroat und auch die Amerikakrähe (America Crow), die hier ihre südliche Verbreitungsgrenze erreicht.

San Lucas Wanderdrossel, endem. Foto: J.L. Günther.

Insgesamt wurden mehr als 220 Vogelarten in die Vogelliste der Reise eingetragen, was für die Avifauna der Sonorawüste einen tollen Wert darstellt.

Diese fantastische Reise, die man effektiv und erfolgreich nur mit lokalen Experten durchführen kann, wird auch im kommenden Winterhalbjahr wieder im BARTMEISE-Reiseprogramm zu finden sein. Interessenten sollten bitte auf die Terminbekanntmachung achten bzw. jetzt schon ihr Interesse unverbindlich (per Email an: info@bartmeise.de) anmelden (für weitere Infos).

Hartmut Meyer

Immer viel Spaß in den mexikanischen Restaurants auf der Baja. Reisegäste zusammen mit unseren Guides Martin (2.v.li.) und Ernesto (re.). Foto: H. Meyer

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Bartmeise-Reisegruppe in Westafrika unterweges zwischen Steppe und Volta-River, Regenwald und Goldküste

Bartmeise-Reisegruppe in Westafrika unterweges zwischen Steppe und Volta-River, Regenwald und Goldküste

Nach einer sehr erfolgreichen und warmen Reise über den Jahreswechsel 2023/24 sind alle Gäste der Bartmeise-Reise nach Ghana am 10. Januar 2024 sicher wieder im eisigen Mitteleuropa angekommen. Ghana begeistert aufgrund seiner Lage zwischen Sahel, tropischem Regenwald und Dahomey Gap mit vielfältigen Landschaften und vielen Vogelarten. So konnte unsere Reisegruppe über 380 Vogelarten beobachten und einige weitere Arten belauschen, ebenso wie 27 Säugetierarten. Auch die reiche Geschichte Ghanas, das sich von der dunklen Vergangenheit als Hauptstadt des Sklavenhandels zu einem sicheren und demokratischen Land entwickelte und sich als erstes aus der Kolonialherrschaft befreite, war allgegenwärtig.

Krokodilwächter am Volta-Fluss. Foto: M. Williams

Unsere Reise führte zuerst, neuerdings durch einen Flug schnell zu erreichen, in den Mole National Park. Sicher von unserem lokalen Guide Paul und seinem Helfer Johnsen geführt, konnte mit dem Krokodilwächter bereits am ersten Reisetag eine der Zielarten am White Volta River beobachtet werden. Weitere Highlights in der Savannenlandschaft waren neben Afrikanischen Elefanten vor allem die Fahnennachtschwalbe mit ihren langen Handschwingenfedern, eine Familie Blaugesichts-Hornraben, der Forbesregenpfeifer, ebenso wie Togo- und Langschwanzwitwe im Prachtkleid.

Nach dem Ausflug in die Sahel-Zone ging es in das Dahomey Gap, einem fast waldfreien Gebiet an der Küste zwischen Guinea- und Kongoregenwald. Hier konnte neben dem wunderschönen Glanzlappenschnäpper, auch die Opalracke und insgesamt 7 Bartvogelarten, inklusive des beeindruckenden Doppelzahn- und Furchenschnabel-Bartvogels, gesehen werden. Danach ging es weiter zum sonderbarsten Vogel Westafrikas: dem Gelbkopf-Felsenhüpfer. Diese Art konnten wir aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den lokalen Guides und dem erfolgreichen Schutz der Brutgebiete lange auf kürzeste Distanz beobachten!

Weiter ging es in Richtung der letzten Primärwälder des „Upper Guinea Rainforest“, welche wir sowohl im Kakum als auch im Ankasa National Park bestaunen konnten. So hatten wir das Glück, direkt am ersten Morgen von der Hängebrücke im Kakum-Nationalpark ein fütterndes Paar der seltenen Plantagenschnäpper zu beobachten, das ihr Nest am Baum der Beobachtungsplattform gebaut hatte. Auch der Preussweber zeigte sich schön an dem Baum. Die beeindruckenden Goldhelm-, Schwarzhelm-, und Braunwangen-Hornvögel konnten alle, wenn auch aus größerer Entfernung, gesehen werden. Auf dem Weg zur luxuriösen Ankasa Lodge hatten wir noch das große Glück sowohl eine der seltenen Hartlaubenten ebenso wie ein Brutpaar Binsenrallen zu entdecken, eine Art, die unser lokaler Guide seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Reisegruppe in der komfortablen Ankasa-Logde. Foto: M. Hock

In Ankasa gab es an der Lodge neben gutem Essen und sehr bequemen Bungalows auch die Möglichkeit die strahlenden Purpurspinte aus nächster Nähe zu bestaunen. Im Nationalpark hatten wir zum Schluss der Reise viele Arten, die im Upper Guinea Rainforest endemisch sind. So haben wir die Orangebrust-Waldrötel gut beobachten können, ebenso wie die den Olivrücken-Haarbülbül, Kurzschwanz-Feinsänger, Diadembraunschwanz und Rostschwingen-Laubdrossling. Schöne Sichtungen gelangen auch von einer Familie Rotfußrallen und einem Trupp Riesenturakos, ebenso wie von zweien nur knapp 50 cm langen Stumpfkrokodilen. Bei einer nächtlichen Safari wurde auch der zu den Primaten gehörende Potto und der kleinsten Primat Afrikas, der Demidoff-Galago, entdeckt.

Dr. Jannick Beninde (Reiseleiter Bartmeise-Reisen)

 

Startfoto: Reisegruppe in Ghana. Foto: M. Hock
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Zweimal Landkreis Zwickau und zurück: “Struppi” und “Silas” auf Abwegen auch durch Sachsen unterwegs

Zweimal Landkreis Zwickau und zurück: “Struppi” und “Silas” auf Abwegen auch durch Sachsen unterwegs

Dieses Foto ging durch die Presse: Einige der 23 Waldrappe am 3.11. bei Bleckede in Lüneburg. Foto: Z. Smietanka.

Als unser Reisegast Zygmund Smietanka aus dem Landkreis Lüneburg (Niedersachsen) am 3. November bei Bleckede 23 Waldrappe auf eine Wiese sah, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen! Waldrappe in Niedersachsen? So was gab es in neuerer Zeit wohl noch nie! Schnell stellte sich heraus, dass es sich um eine größere Gruppe von Vögeln aus dem EU-Life-Projekt Wiederansiedlung Waldrapp aus der Brutkolonie im bayerischen Burghausen – übrigens der Partnerstadt unserer Bartmeise-Heimatstadt  Hohenstein-Ernstthal – handelt. Warum die Vögel statt Richtung Toskana, wo sie bisher ihre Winterheimat hatten, strikt nach Norden zogen, bleibt ein Rätsel. Doch Niedersachsen war noch nicht der Endpunkt des Reiseausfluges der ‘schwarzen Gesellen’, was dank GPS und moderner Satellitentelemetrie heute immer live im “Vogel-Kino” zu verfolgen ist. Die Gruppe spaltet sich auf und einige Vögel zogen sogar über die Ostsee weiter bis nach Schweden, wo sie es sich in kleineren Gruppen einige Tag gutgehen ließen.

Rastende Vögel am 18.11. im Landkreis Zwickau/Sachsen. Foto: J. Halbauer

Unser sächsischer Landkreis Zwickau war bereits auf dem Weg der Gruppe in den Norden Zwischenrastplatz für die Gruppen, denn mindestens ein Vogel konnte bereits Anfang November in der Nähe von Wilkau-Haßlau von Jens Halbauer fotografiert werden. Und wer nun glaubte, die teilweise von Menschenhand aufgezogenen Vögel würden nie wieder zurück zum Ausgangspunkt Burghausen bzw. vielleicht sogar in ein südlich gelegenes Winterquartier finden, der wurde seit Freitag (17.11.) eines Besseren belehrt! Die GPS-Daten meldeten zweifelsfrei: „Struppi“ und „Silas“ (zwei besenderte Vögel, jeder mit individuellen Namen ausgestattet) rasten heute erneut zwischen Reinsdorf und Zwickau-Planitz. Unser Werdauer VSO-Freund ließ es sich natürlich nicht nehmen, am Sonnabendvormittag auf die Suche nach den Vögel zu gehen. Mit Erfolg, wie die Fotos hier zeigen. Insgesamt 11 Vögel, darunter auch der Vogel mit dem Farbring “654” (Foto li. J. Halbauer) hatten die Nacht unbeschadet im Zwickauer Umland verbracht. Nach morgendlicher Nahrungssuche (offenbar auf Glyphosat-freien Feld …) sind die Vögel mittags in südwestliche Richtung abgezogen. Am Nachmittag wurden die besenderten Individuen (und offenbar die gesamte Gruppe) im Süden Tschechiens, zwischen Holysov (wo unser Vereinsfreund, der Ornithologe Libor Schröpfer Bürgermeister ist) und der bayerischen Grenze geortet, also nicht mehr sehr weit weg vom Ausgangspunkt ihres Ausfluges gen Norden, von Burghausen, entfernt!

Man darf gespannt sein, ob die Vögel nun noch ihren verspäteten Wegzug in den Süden über die Alpen schaffen. Sobald es Neuigkeiten dazu gibt, berichten wir gern darüber.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

Gefiederpflege der Gruppe am 3.11. in Niedersachsen. Foto: Z. Smietanka.

Da das hier dargestellte Migrationsverhalten der Waldrappe nur ein verkürzter Auszug aus dem Gesamtgeschehen ist, teilt uns Dr. Andre Günther (Freiberg) dazu ergänzend Folgendes mit:

“Am 12.11.2023 sah Jens Halbauer (Werdau) den unbesenderten Jungvogel Tulip, der sich auf der Nordtour irgendwo abgesondert hat und auch gegenwärtig wieder vermisst wird. Er war definitiv nicht in dem Trupp vom Sonnabend dabei. Meines Wissens sollte das der erste Nachweis eines Waldrapps für Sachsen sein.

Die 11 vom Sonnabend sind nach den Daten der besenderten Vögel mit weiteren Jungvögeln im Oktober nach Norden aufgebrochen (über Thüringen, nicht über Sachsen) und waren einige Tage stationär auf Rømø in Dänemark. Dann sind sie in zwei Tagen sehr geradlinig bis Zwickau zurückgezogen, wo sie in Oberhohndorf übernachtet haben und wir sie am nächsten Morgen finden konnten. Gegen Mittag sind sie erneut gestartet, wieder zügig gezogen und haben schließlich in der Nähe von Regen in Niederbayern übernachtet. Dort haben sie den Sonntag verbracht und haben sich am Montag offensichtlich getrennt. Drei Sendervögel sind auch heute noch dort, einer („Struppi“) hat am Montagabend Salzburg erreicht. Die 11 Vögel von Zwickau sind in drei unterschiedlichen Kolonien frei erbrütet worden. Bei einigen sind wohl auch die Eltern schon Nachkommen von ausgesetzten Tieren. Alle weiterführenden Infos stammen vom Waldtrappteam bzw. der App Animal Tracker. Da die nicht besenderten und teilweise auch unberingten Vögel schwer zu finden sind, freut sich das Waldrappteam über jede Sichtung (https://www.waldrapp.eu/).” 

Startfoto: Waldrappe am 18.11.2023 im Landkreis Zwickau. Foto: J. Halbauer
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Zum 14. deutsch-tschechischen Ringdrossel-Treffen auch Besuch beim Farbberingungsprojekt am Tannenhäher

Zum 14. deutsch-tschechischen Ringdrossel-Treffen auch Besuch beim Farbberingungsprojekt am Tannenhäher

Durchziehende Ringdrosseln am Fichtelberg/Sachsen. Foto: J. Hering

Zum mittlerweile 14. Mal trafen sich am Freitag (17.11.2024) auf dem Erzgebirgskamm (in Böhmen) ehrenamtliche Mitarbeiter des Erfassungsprogramms für die Ringdrossel (Ring Ouzel) in Sachsen und Böhmen. Wie immer initiiert und geleitet von VSO-Vorstandsmitglied & DO-G-Beirat Jens Hering, stand natürlich wieder schwerpunktmäßig die Ringdrossel im Mittelpunkt. Ganz speziell wurde über ein laufendes Kartierungsprojekt zum Frühjahrsdurchzug im Fichtelberg-/Keilberg-Gebiet rastender Ringdrosseln berichtet. Durchgeführt und vorgestellt wurden die Kartierungen von Lukas Pelikan, der insbesondere zur Nutzung von Schlafplätzen neue und sehr wichtige Erkenntnisse präsentieren konnte.

Die wie jedes Jahr zum Treffen anwesenden böhmischen Kollegen konnten erneut überraschende Neuigkeiten zur Avifauna im oberen Erzgebirge vorstellen. So gelang es im zweiten Jahr infolge, die Zitronenstelze (Citrine Wagtail) als Brutvogel (je mit erfolgreicher Brut mit ausgeflogenen Jungvögeln) sicher zu dokumentieren. Und auch der Dreizehenspecht (Eurasian Three-toed Woodpecker), vom dem bis heute im Erzgebirge ein Brutnachweis fehlt, konnte sowohl in den Kammbereichen als auch im angrenzenden Eger-Tal nachgewiesen werden. Und auf sächsischer Seite im Kammgebiet wurde 2023 nach langer Zeit wieder ein Brutnachweis (Henne mit Küken) vom Birkhuhn (Black Grouse) erbracht.

Beringer Thomas Barthel bei der genauen Analyse eines gefangenen Tannenhähers

In der Nacht auf Sonnabend (18.11.) hatte es bei Temperaturen um -2°C leicht geschneit, was insgesamt 21 Birkhähne (Alt- und diesjährige Jungvögel) nicht davon abhielt, in den ersten Stunden des Tages in voller Pracht ihre Herbstbalz vorzuführen. Nach diesem Augenschmaus für die Vogelfreunde stand ein kräftiger Gaumenschmaus in Form eines Frühstücks in einer schönen böhmischen Baude im Programm. Und danach wartete gleich als weiteres Highlight ein Besuch beim Artspezialisten Thomas Barthel (und seinem Mitstreiter Joachim Anger) der ein Farbberingungsprojekt am Tannenhäher (Spotted Nutcracker) durchführt. Da es zu dieser heimlichen Vogelart defacto kaum wissenschaftliche Daten zur Biologie, Arten und Unterarten, Verhalten im Jahreszyklus und Migration gibt, gelten die von Barthel in Sachsen gewonnenen Daten (neben einem weiteren solchen Projekt in Thüringen) als Pionierarbeit. In einem entsprechenden Habitat am Nordhang des Erzgebirges auf ca. 900 Meter über NN gelang es heute zumindest einen anwesenden Tannenhäher (aus mind. 10 Vögel insgesamt) zu fangen und zu beringen. Seit heute trägt der diesjährige Vogel einen blauen Farbring mit weißer Schrift „V1“.

Wie immer kamen der gegenseitige Erfahrungsaustausch und die Pflege von Freundschaften beim Treffen, bei dem auch zahlreichen News ausgetauscht wurden, nicht zu kurz. Dabei standen der anhaltende Rückgang von Wiesenbrütern (Braunkehlchen und Wiesenpieper) ebenso in der Diskussion wie die Situation beim Karmingimpel und Bekassine als längst etablierte, sowie bei Seeadler und Kraniche als kürzlich neu ins Obere Erzgebirge eingewanderte Brutvögel.

Vermutlich bereits in der nächsten Ausgabe der Vereinszeitschrift „Mitteilungen des Vereins Sächsischer Ornithologen“ (www-vso-web.de), die Mitglieder kostenfrei erhalten, können einige der zum Treffen vorgestellten Ergebnisse nachgelesen werden.

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

Titelfoto: Gruppe “Ringdrossel-Treffen 2023” zu Besuch beim Farbberingungsprojekt Tannenhäher von Thomas Barthel. 2.v.re. vorn: Jens Hering, 3.v.re. vorn: Joachim Anger; 2.v.re. hinten/Mitte: Lukas Pelikan; 3.v.re. hinten: Thomas Barthel. Foto/s: J. Hering & H. Meyer
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Zwischen Sahara & Atlantik: Bartmeise-Spezialisten mit interessanten Ergebnissen aus Mauretanien zurückgekehrt

Zwischen Sahara & Atlantik: Bartmeise-Spezialisten mit interessanten Ergebnissen aus Mauretanien zurückgekehrt

Vor wenigen Tagen ist unsere Reisegruppe aus dem westafrikanischen Mauretanien zurückgekehrt. Bei dieser expeditionsartigen Reise, bei der viele Übernachtungen in Zeltcamps (Foto li.: A. Müller) stattfanden, wurde das Land von Hauptstadt Nouakschott immer entlang der Küste zuerst nach Süden und dann nach Norden bereist. Erstes Ziel war der Diawling-Nationalpark im Süden des Landes. In den riesigen Feuchtgebieten konnten viele westafrikanische Arten sowie überwinternde Limikolen beobachtet werden. Darunter Weißbrustkormoran, Rosapelikan, verschiedene Reiher, Blaustirn-Blatthühnchen, Bronzesultanshuhn sowie die Flussprinie als Brutvogel. In der savannenartigen Umgebung waren Blaunacken-Mausvögel, Blauwagenspinte und Kaptäubchen häufig anzutreffen.  Auch einige wenige Afrikanische Scherenschnäbel, die mittlerweile selten geworden sind, konnten hier entdeckt werden.

Reisegäste-Stilleben 🙂 Foto: B. Nicolai

Der anschließende Weg in den Norden führte in den Banc d’Arguin-Nationalpark. Er ist berühmt für die großen Bestände überwinternder europäischer Limikolen. Durch die während unserer Reisezeit vorherrschenden stürmischen Wetterverhältnisse im Atlantik musste eine geplante Bootstour zu den außen liegenden Sandbänken ausfallen. Das Erlebnis der riesigen Wattflächen voller Limikolen blieb verwehrt. Auch von der großen Artenvielfalt im Süden des Landes blieb im Norden kaum etwas übrig. Nur sehr wenige angepasste Arten können hier überleben. Sehr schöne Beobachtungen gelangen von Wüstensperlingen, welche stellenweise häufig waren. Wüstenläuferlerche, Raubwürger und Wüstensteinschmätzer waren die wenigen regelmäßig vertretenen Arten in dieser Landschaft.

Während der Stopps entlang der Strecke und bei Beobachtungen in Flachwasserbereichen gelang es einigen Teilnehmern, insgesamt ca. 80 farbberingte Vögel in 12 Arten abzulesen, darunter Fischadler (4), Löffler (die meisten), Zwerg-, Fluss-, Brand- und Raubsee- sowie eine Rüppelseeschwalbe, vermutlich aus einem libyschen Farbberingungsprogramm stammend. Bei den Limikolen wurden Farbringe von Sanderling, Steinwälzer und einer Uferschnepfe identifiziert.

Bartmeise-Reisegruppe Mauretanien mit lokalem Personal und Reiseleiter Andre Müller (re.). Foto: A. Müller

Während der 11 vollen Beobachtungstage konnten trotz der geringen Arten- und Individuendichte im Norden des Landes weit über 200 Vogelarten beobachtet werden, so dass die Reiseteilnehmer einen recht guten Eindruck von der Avifauna dieses weitgehend  unbekannten und selten so bereisten  westafrikanischen Landes erhielten. Mit guten Ergebnissen und Erinnerungen trat die Gruppe die Heimreise an.

Wegen der grundsätzlich schwierigen Logistik, in Kauf zu nehmenden Entbehrungen, Temperaturen von über 40°C, Wetterunwägbarkeiten wie Sandstürmen bzw. Sturm im Atlantik usw. wird das Ziel Mauretanien zukünftig nicht im „normalen“ Reiseprogramm von Bartmeise-Reisen zu finden sein. Dieses touristisch kaum erschlossene Land kann aber für ‘geschlossene’ Kleingruppen oder Spezialisten wie Vogelberinger, die sich gern intensiver mit speziellen Vogelarten bzw. mit Ringablesungen beschäftigen möchten, ab sechs Teilnehmern organisiert angeboten werden.

Um die westafrikanische Vogelwelt kennenzulernen empfehlen wir unser regelmäßiges Reiseziel Gambia mit Senegal, mit einer vergleichbaren Küstenvogelwelt und dazu vielen weiteren westafrikanischen Arten. Zur Brutzeit im Juli 2024 bieten wir die nächste Reise an, die hier gebucht werden kann: 

Andre Müller (Reiseleiter) & Hartmut Meyer (CEO)

Startfoto: Bartmeise-Reisegruppe beim Mittagstisch in der Sahara. Foto: A. Müller
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Bartmeise-Reisegruppe erlebt außergewöhnliche Vogelwelt und Säuger von Harpyie bis Jaguar im Pantanal & Südamazonas

Bartmeise-Reisegruppe erlebt außergewöhnliche Vogelwelt und Säuger von Harpyie bis Jaguar im Pantanal & Südamazonas

Anfang dieser Woche (43. KW 2023) kehrte unsere diesjährige Reisegruppe (Foto li. A. Eisen Rupp) aus dem klassischen brasilianischen Pantanal und dem Südamazonas zurück. Die Reise in diesem Jahr wies einige teils extreme Besonderheiten auf, die insbesondere auf das Wetterphänomen El Niño, welches überall in Südamerika drastische Auswirkungen auf die Natur und Vogelwelt hat, zurückzuführen waren. Im ersten Teil der Reise, die von Cuiabá entlang der berühmten ‚Transpantaneira‘ bis an deren Ende am Cuiabá-River führte, erlebten unsere Reisegäste die extreme Trockenheit und eine außergewöhnliche Hitze. Dennoch konnten fast alle wichtigen Zielvogelarten, z.B. der seltene Hyazinthara und die die vom Aussterben bedrohte Witwentangare (Foto unten), gefunden und gut beobachtet werden.

Einer von sechs verschiedenen Jaguaren, die an Cuiba-River formatfüllend fotografiert werden konnten. Foto: A. Eisen Rupp

Am Cuiabá-River warteten neben der außergewöhnlichen Vogelwelt auch tolle Naturerlebnisse mit Jaguar und Riesenotter. Bis zu sechs verschiedenen Jaguare konnten aus nächster Nähe gesehen und gut fotografiert werden! Auch die seltenen Riesenotter begeisterten.

Der zweite Teil der Reise führte wie immer in die berühmten “Gardens of the Amazons” und danach per Flug tief in den Südamazonas, der sich überraschenderweise nicht so stark ausgetrocknet und teilweise „frisch grün“ zeigte. Auch hier waren die wichtigen Zielarten, die großen Aras, aber auch die seltene Weißbrauen-Zwergbekarde (White-browed Purpeltuft) mit Jungvogel am Brutplatz zu erleben. Außergewöhnlich viele Säugetiere rundeten diesen Reiseteil ab. Bis zu drei Tapire am gleichen Platz und äußerst seltene Primatenarten wie Mittermaier’s Saki (sehr selten, VU – Foto li.: A. Eisen Rupp) ließen die Herzen unserer Reisegäste höher schlagen. Und zum ornithologischen Höhepunkt geriet hier ganz zweifellos die Entdeckung einer adulten Harpyie, die aus naher Entfernung gut gesehen und formatfüllend fotografiert werden konnte (Titelfoto).

Eine der seltensten Vogelarten der Welt, CR: Witwentangare. Foto: A. Eisen Rupp

Auch bei dieser Reise, bei der aufgrund des nach der Corona-Pandemie plötzlich stark gestiegenen Interesses brasilianischer (Jaguar-) Touristen, ein enormer Druck auf die wenigen guten Lodges und Hotels herrschte, konnten dennoch beste Bedingungen auch bezüglich der Unterkünfte und aller geplanten Ausflüge, organisiert und angeboten werden, woran unser Mitarbeiter und Leiter dieser Reise, Adrian Eisen Rupp, dessen Muttersprachen Portugiesisch und Deutsch sind, natürlich einen entscheidenden Anteil hatte. Auch unsere Freunde im Südamazons, Vivienne und Fernao, das junge Betreiberehepaar einer tollen Facienda, waren erneut ausgezeichnete Gastgeber für uns, wobei deren tägliches Verpflegungsangebot dem Niveau einer 5-Sterne-Küche nicht nachsteht.

Nach der Reise äußerten sich unsere Gäste begeistert (Stimmen/Auszüge):

Thomas B. (Pollhaben) schreibt: „Wir hatten eine tolle Reise mit einer netten Gruppe! Wirklich große Klasse! Adrian ist nicht nur ein super Ornithologe, sondern auch ein sehr guter und engagierter Reiseleiter. Unsere Ausbeute an Säugetier- und Vogelbeobachtungen war faszinierend (6x Jaguar, 6x Flachlandtapir, Harpyie auf kurze Entfernung, Hyanzinthara und – meine persönliche Lieblingsbeobachtung – ein Paar Weißbrauen-Zwergbekarde (White-browed Purpeltuft), die einen Jungvogel fütterten. Danke!“

Christine L. (München) meint: „Es war eine Bilderbuchreise und die schönste und erlebnisreichste Reise, die ich je gemacht habe. Man kann gar nicht so schön träumen, wie die Wirklichkeit dann ist …Die Reise ist so perfekt organisiert mit den Zeiten unter mittags zum Erholen, dem klimatisiertem Bus, der Zeit für die Liste, die kurzen Wege zu den Beobachtungsstellen… Zimmer, Getränke und die Lodges waren angenehm gekühlt. Und ab und zu ein Pool – einfach wunderbar. Vor allem unser Reiseleiter Adrian Eisen Rupp, so perfekt mit den Stellen an den Beobachtungsstandorten, den Bestimmungen… Ich kann nur immer wieder sagen: alles war unglaublich abgestimmt, wie ich es bei keiner anderen Reise vorher erlebt habe! Ich hätte doch nie gedacht, dass ich einen Jaguar sehen würde, dann noch Gürteltier, Tapir .. und ich habe die Harpyie entdeckt …

Ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich Eure Bartmeise-Annonce im ‚FALKE‘ entdeckt habe. Vielen herzlichen Dank, dass ich diese Reise mit Bartmeise-Reisen erleben durfte. Und so freue ich mich auf die nächste Reise nach Mexiko …“

Martin M.v.G. (Flensburg) schreibt uns seine Eindrücke zur Reise: “… Wir schauen auf unsere Brasilien- Reise mit großer Dankbarkeit und einem riesigen Respekt vor dem Fachwissen und der Ortskenntnis sowie der außerordentlichen Kompetenz als Reiseleiter von Adrian, wie er uns jeden Tag neue fantastische Beobachtungen ermöglicht hat … Mit ganz herzlichen Grüßen und Dank auch an Adrian.”

Nur selten in Amazonien zu beobachten: Krauskopfarassari. Foto: A. Eisen Rupp

Unsere nächste Reise zu diesem tollen Ziel ist für die erste Oktoberhälfte 2024 (ab 1. bis ca. 17.10.) vorbereitet. Da bereits jetzt 78 Prozent der möglichen Reiseplätze vor-reserviert sind bitten wir Interessenten darum, sich rasch zu melden und ihr Interesse vermerken zu lassen (in@bartmeise.de).

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

Titelfoto: ad. Harpyie im Südamazonas (Oktober 2023). Foto: A. Eisen Rupp
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Bartmeise-Reisegruppe am Kerkinisee mit Erstnachweis einer hocharktischen Schwalbenmöwe für Griechenland

Bartmeise-Reisegruppe am Kerkinisee mit Erstnachweis einer hocharktischen Schwalbenmöwe für Griechenland

Bartmeise-Reisegruppe vom 30.09. bis 6.10.2023 am nordgriechischen Kerkinisee unterwegs. Foto: A. Eisen Rupp

Dass das Naturparadies Nationalpark Kerkinisee in Nordgriechenland immer gut ist für tolle Vogelbeobachtungen und auch außergewöhnliche Sichtungen übers gesamte Jahr konnten unsere zahlreichen Reisegruppen in den vergangenen 10 Jahren mehrfach bestätigen. Dass aber unsere Oktober-Reise eine neue Vogelart für das gesamte Land nachweisen konnte, war ganz sicher eine Überraschung und ein schöner Zufall! Am 2. Oktober 2023 entdeckten unsere Reisegäste beim birden unweit vom Damm des Sees eine adulte Schwalbenmöwe (Xema sabini, Sabine’s Gull) und konnten den Nachweis durch Fotos und Videos sicher dokumentieren. Es war auch kaum wahrscheinlich, dass diese hocharktische Art vorher übersehen wurde, da sich am See eigentlich täglich und insbesondere zur Zugzeit im Herbst Beobachter aus Griechenland und aus anderen Ländern Europas, insbesondere aus Großbritannien, aufhalten. Durch welches überregionale Wetterereignis sich diese Vogelart aus der Tundra so weit in den Süden verflogen hat, bleibt ein Geheimnis. Jedenfalls machte der Vogel, der von Stefan Jansen (Brandenburg) aus unsere Reisegruppe zuerst entdeckt wurde, einen unverletzten und sehr mobilen Eindruck.

Nachdem die Meldung über diese für Griechenland außergewöhnliche Vogelart über die entsprechenden Meldekanäle (Seltenheitenkommission Balkan, eBird) abgesetzt wurde, pilgern seit 3.10. täglich Birder aus ganz Griechenland und auch aus dem Ausland hierher in den Norden Griechenlands. Aus Athen kommen vielen Beobachter, nachts per 7-stündiger Autobahnfahrt, um den Vogel zu sehen. Von diesen wissen wir auch verbindlich, dass es sich tatsächlich um den Erstnachweis dieser Art für Griechenland handelt!

ad. Schwalbenmöwe am Kerkinisee. Foto: N. Gallios

Noch bis zum 8.10.2023 (letzte Meldung) konnte der Vogel jeden Tag an wechselndem Ort am See beobachtet werden. Meist frisst die Möwe vormittags an toten Fischen in Ufernähe.

Die hier gezeigten Fotos gelangen Nikolaos Gallios, unserem Hotelier und Guide am Kerkinisee.

Dem Entdecker, Stefan Jansen, obliegt es nun, in einer kleinen wiss. Publikation seinen Ernstnachweis in die Literatur zu bringen.

Unsere Reisegruppe, die vom 30.09. bis 6.10.2023 im Nationalpark unterwegs war, konnte trotz der für die Reisezeit ungewöhnlich hohen Tagestemperaturen von bis zu 28°C und extremer Trockenheit mit niedrigsten Wasserständen um die 155 Vogelarten beobachten. Die norwegische Rest-Population der vom akut vom Aussterben bedrohten Zwerggänse (Lesser White-fronted Goose) war mit 131 Vögeln anwesend und auch die ersten überwinternden Schelladler (Greater Spotted Eagle) hatten das Gebiet erreicht. Viele weitere wichtige Vogelwarten vom Triel (Eurasian Stone-curlew) bis zu Balkanmeise (Sombre Tit), Felsenkleiber (Western Rock Nuthatch) und Weißrückenspecht (White-backed Woodpecker) konnten ebenfalls gesehen werden. Nikos und sein Team vom Hotel machten den Aufenthalt im Limneo-Hotel wie schon seit 10 Jahren immer zu einem perfekten Erlebnis. Alles passte und lief reibungslos ab. Unser Dankeschön geht daher an Nikos, seinem Team und auch unseren Birdguide Dimitris für ihre Bemühungen!

Hartmut Meyer

Das meinen unsere Gäste zur Reise: 
“Es war ein tolles Erlebnis, ich bin begeistert”, meinte Margrit S. (Islikon/Schweiz). Und Stefan J. (Hinzdorf) schreibt: “Vielen Dank für die schöne und gut organisierte Reise zum Kerkinisee! Ich finde es faszinierend wie ihr es geschafft habt, im Laufe der Jahre Kontakte zu so vielen Leuten in aller Welt aufzubauen, um solche Reisen anzubieten. Eure Guides sind nicht nur exzellente Vogelkenner, sondern man bekommt auch einen direkten Einblick in die jeweiligen Ländern abseits der Ornithologie, wenn man sich ein wenig mit ihnen unterhalten kann …”.

Und Matthias S-E (Au/Breisgau), drückt seine Eindrücke von der Reise gereimt aus:
“Vogelhochzeit in Kerkini. Ein Vogel wollte Hochzeit machen in dem grünen Walde. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Zur Sammlung am Kerkini-See traf sich das Hochzeitskommittee. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Die Drossel war der Bräutigam, die Amsel war die Braute. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Der Sperber, der Sperber, der war der Hochzeitswerber. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Die Attraktion der Pelikan Krauskopf und rosa kam gut an. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Der Kormoran gleich tausendfach zog er über des Holzboots Dach. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. So oft gesehn wie die Taube war die Lerche, meist mit Haube. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Doch die Kalanderlerche war’s nicht zeigt die Recherche. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Der Triel im Kalohari Stil, er zeigte sich, weil’s ihm gefiel. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Der Knut, obwohl vorbei die Brut, am Wasser stand er wohlgemut. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Die Schwalbenmöwe war so klug zum Kerkini-See fand sie im Flug. Selbst aus Athen eilt man herbei, Sabines Gull war’s einerlei. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Der Steinkauz vor dem Frühstück schon ein Foto schenkt uns zum Lohn. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala. Ja, wir hatten’s uns gedacht, viel Spaß ‘ne Vogelhochzeit macht. Fidiralala, fidiralala, fidiralalalala.”

Aufgrund der Nachfrage nach diesem schönen Ziel, zwei Stunden vor unserer “mitteleuropäischen Haustür” gelegen, laden wir alle Interessenten zu einem Sondertermin “Christmas-Birding” in der Woche vor dem Ersten Advent zum Kerkinisee ein. Diese Kurzreise vom 21. bis 27.11.2023 ist ab sofort buchbar:

 

Hartmut Meyer

Startfoto: ad. Schwalbenmöwe am Kerkinisee. Foto: N. Gallios
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