Zustrom warmer Luftmassen aus dem Süden löst Zugstau auf und bringt tropisch-bunte Vögel nach Mittelsachsen

Zustrom warmer Luftmassen aus dem Süden löst Zugstau auf und bringt tropisch-bunte Vögel nach Mittelsachsen

Mittlerweile haben wir uns in Deutschland bereits daran gewöhnt, dass die hübschen Bienenfresser (Merops apiaster) seit einigen Jahren auch zu unserer heimischen Brutvogelfauna zählen und in fast allen Bundesländern, auch hier in Sachsen und sogar im Erzgebirgsvorland als Brutvögel anzutreffen sind. Doch Aufsehen und Aufmerksamkeit erregen die tropische-bunten Vögel allemal und immer wieder, so wie auch am Montag, den 22. Mai, als die Vögel von der zuströmenden Warmluft aus dem Süden immer weiter nach Norden getragen wurden. An verschiedenen Orten konnten an diesem Tag ziehende Bienenfresser festgestellt werden, deren markante Stimmen die Vögel verraten, auch wenn man sie hoch am Himmel gar nicht sehen kann. Dass sich dann am frühen Abend am Stadtrand von Hohenstein-Ernstthal insgesamt 16 Individuen in Bäumen niederließen, vielleicht um die Nacht zu verbringen, und das diese schöne Vogel-Versammlung beobachtet werden konnte, ist in der Tat ein netter Zufall. Zum Glück hat ein Pressefotograf wie Andreas Kretschel, in der Nähe dessen Grundstückes das Naturschauspiel stattfand, immer eine Kamera bei der Hand und konnte das nicht alltägliche Ereignis im Bild festhalten, wenn auch im ausklingenden Tageslicht.

Insgesamt 16 Bienenfresser machen Rast auf einer alten großen Linde in Hohenstein-Ernstthal (22.05.2023, nach 16.00 Uhr). Foto: Andreas Kretschel

Der Bienenfresser ist in Sachsen Brutvogel vor allem in den Tagebaugebieten. Insbesondere in Mittelsachen findet sich die Art zur Fortpflanzung in größeren Sandgruben ein. Dort gräbt der Vogel über einen Meter lange Niströhren, ähnlich wie der Eisvogel, in geeignete Bodenschichten. Die Tagebauflächen bieten zudem ein besonders günstiges Mikroklima und ziehen auch Großinsekten, die der Vogel als Nahrung bevorzugt, an. Der Ornithologe Hartmut Meyer, der 26 Jahre lang als Geschäftsführer des Landesvereins Sächsischer Orthitholgen tätig war und seit über 40 Jahren die Vogelwelt an den Tagebauflächen in den Landkreisen Zwickau und Mittelsachsen beobachtet und dokumentiert, bezeichnet die Sandabbaugebiete in der Region als ‘Hotspots der Biodiversität’. „Alle in der umliegenden industriellen Agrarlandschaft bereits ausgestorbenen Vogelarten finden sich heute als Brutvögel meist nur noch an, in und in der Umgebung der großen Sandgruben“. Das haben unsere Brutvogelkartierungen und Monitoring-Kontrollen zweifelsfrei nachgewiesen“, meint Hartmut Meyer.
(Beitrag für die Tagespresse erstellt)

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen

 

Zauberhafte Vogelwelt und Natur am Kerkinisee – Bartmeise-Reisegäste mit vielen Erlebnissen zurück aus Griechenland

Zauberhafte Vogelwelt und Natur am Kerkinisee – Bartmeise-Reisegäste mit vielen Erlebnissen zurück aus Griechenland

Wohl einer der schönsten Brutvögel im Nationalpark Kerkinisee bzw. in der Umgebung ist die Blauracke. Foto: G. Spiridakis.

Anfang dieser Woche (20. KW 2023) kehrte unsere Reisegruppe aus dem nordgriechischen Naturparadies und Nationalpark Kerkinisee zurück nach Deutschland und in die Schweiz. Die mediterrane Vogelwelt zur Brutzeit hier erleben zu können, stellt jedes Jahr – auch im 10. Jahr unserer Reisen – den Höhepunkt unserer vogelkundlichen Touren in dieses Zielgebiet dar. Zwar mussten auch wir nach der Pandemie einige logistische Details neu ordnen und auch die Zusammenarbeit mit einem neuen griechischen Birdguide aufnehmen, aber Dank der seit einem Jahrzehnt reibungslos laufenden Unterstützung durch unseren Hotelier Nikos, der gleichzeitig auch als Vogelkundler, Vogelfotograf, Bootsführer und Fahrer für seine Gruppen arbeitet, war der Übergang in die neue Ära nach der Pandemie lautlos und störungsfrei.

Die uneingeschränkten Stars am See sind die bedrohten europäischen Krauskopfpelikane, die hier mit ca. 100 Brutpaaren ihr zweitwichtigstes Brutgebiet in Europa haben. Foto: A. Schonert.

Während im vergangenen Jahr die Brutkolonie der Krauskopfpelikane infolge eines Gewittersturmes den größten Teil ihrer Jungvögel verloren hatte und nur sieben Pelikane flügge wurden, sieht es in diesem Jahr wieder richtig gut aus. Die etwa 100 Brutpaare, damit die zweitwichtigste Brutkolonie dieser bedrohten europäischen Art, haben in diesem Jahr zahlreiche schon fast flügge Jungvögel zu versorgen. Die im “Schwimmenden Wald” entlang des in den See einfließenden Strymonas-Flusses vom Boot aus zu erlebenden gemischten Brutkolonien von Kormoran und Zwergscharbe, allen europäischen Reiherarten und neuerdings sogar Kuhreiher war wie immer atemberaubend. Dazwischen konnte auch wieder der Schreiadler beobachtet werden, der offenbar bei den Reihern Nahrung absammelt. Hauben- und Schwarzhalstaucher balzten, Beutelmeisen-Männchen bauten  Nester und warteten auf Weibchen und über dem See waren zahlreiche Sumpfseeschwalben aktiv.

In der Umgebung des Sees, in den Laubholzwäldern, konnte dem Schreiadler bei Balz, Kopula, bei Nahrunsübergabe an das Weibchen und beim Sammeln von Nistmaterial zugschaut werden. Schlangen-, Zwergadler, Kurzfangensperber und Baumfalken waren sichtlich aktiv. In der Feldlur am See sind konnten wieder Rotfußfalken (Männchen, Weibchen und vorjährige Jungvögel) gesehen werden und die Blauracke war auffällig häufig und fast täglich auf den Elektroleitungen an den Straßenrändern zu beobachten. Einen weiteren Höhepunkt in der Vogelwelt stellen immer auch die verschiedenen Würgerarten wie Schwarzstirn-, Rotkopf- und der seltene Maskenwürger (Foto re., A. Eisen Rupp) dar, die in guten Beständen vorkommen. In am nördlichen Seeufer angrenzenden Felsformationen im Unteren Bellisgebirge konnte auch wieder ein besetzter Brutplatz vom Felsenkleiber gefunden werden. Und der Steinkauz, der in den Dörfern um den See noch weit verbreitet vorkommt, wurde – trotz derzeit heimlichen Verhaltens in der Brutzeit – gesehen und fotografiert. Auch der Goldschakal war mehrfach zu beobachten, einmal auch Europäische Ziesel.

Viele weitere mediterrane Brutvogelarten, die hier gar nicht weiter aufgezählt werden können, stehen natürlich in der Vogelliste zu dieser Reise.

Höhepunkte waren ein Besuch in den ehemaligen Salzlagunen bei Thessaloniki, wo neben Rosaflamingo, Dünnschnabelmöwe und Spornkiebitz auch wieder Seeregenpfeifer und Stelzenläufer sowie Säbelschnäbler und Rotflügelbrachschwalbe als Brutvögel, und noch drei verspätete Terekwasserläufer auf dem Durchzug beobachtet werden konnten. Zurück am Kerkinisee stellte in Brutpaar Triel (Foto li., A. Eisen Rupp), das in einem Maisfeld zwei kleine Jungvögel führte, eine Überraschung dar. Am Abreisetag bei der Fahrt zum Flughafen wurde eine Rötelfalken-Kolonie, die in Hausdächern brüten, besucht. Mindestens drei Altvögel, die tags ansonsten auf Insektenjagd in der Feldflur anzutreffen sind, waren an den Brutplätzen sehr gut zu beobachten. Da aufgrund des auch in Nordgriechenland außergewöhnlich kühlen April und Mai die Phänologie der Vegetation allgemein ca. zwei Wochen hinter den üblichen Abläufen stand, waren die Maulbeeren in diesem Jahr leider noch nicht reif. Daher konnte vom Rosenstar, der normalerweise ab Mitte Mai zu Reife der leckeren Beeren in großen Trupps ins Gebiet kommt, nur ein einziger Vogel (als “Späher”?) kurz gesehen werden.

Wie immer fand auch die üppige Verpflegung an den Reisetagen zum Frühstück und am Abend in den kleinen Gaststätten Anklang bei unseren Gästen, die insbesondere stets die frischen, lokalen Salate und Speisen lobten.

Wer noch einmal die mitteleuropäische Vogelwelt in einer Dichte, wie wir sie in Deutschland vor der Industrialisierung der Landwirtschaft vielleicht von ca. 50 Jahren noch kannten, erleben möchte, den empfehlen wir unbedingt einen Besuch in dieser abgelegenen nordgriechischen Region im Nationalpark Kerkinisee! 

Unsere nächste Reise zum Ausklang des Jahres, zum “Christmas-Birding” vom 21. bis 27. Novmeber 2023) kann jetzt hier gebucht werden: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/griechenland-christmas-birding-statt-christmas-market/

Hartmut Meyer

Das meinen unsere Gäste zur Reise:Die Reise war ein wirkliches Highlight! (nur die Fußwege hätten etwas länger sein können, die mit dem Auto zurückgelegten Strecken kürzer, aber es ist natürlich schwierig, es für jeden passend zu machen.) Ich bin gern wieder dabei und werde das Ziel und Bartmeise-Reisen auf jeden Fall weiterempfehlen”, schreibt uns Jutta W. aus Berlin. Und Marion M. aus dem Erzgebirge sagt: “Es war ein Erlebnis für uns! Die Vogelwelt, die Natur, nette, freundliche griechische Menschen und eine sehr harmonische Reisegruppe. Für uns hat alles gepasst.” 

Startfoto: Balkan-Bartgrasmücke, verbreitet vorkommend in den Gebüschwäldern um den See. Foto: A. Eisen Rupp.

 

 

Wenn der Raps blüht werden Erinnerungen wach  – nächste Reisen nach Ost- & Westafrika buchbar

Wenn der Raps blüht werden Erinnerungen wach – nächste Reisen nach Ost- & Westafrika buchbar

Im Mai wenn der Raps blüht, dann erinnert sich unser Freund, Pressefotograf Andreas Kretschel, an seine Erlebnisse mit dem weißen Rehbock im Hirschgrund bei Oberlungwitz/Lkr. Zwickau. „Hier, genau hier auf den angrenzenden Feldern, habe ich 2008 den weißen Rehbock fotografiert. Das war der Anfang der Tierfotografie bei mir, und bis heute bin ich dabeigeblieben“, meint Andreas. Er konnte sich gut an die 15 Jahre zurückliegenden Ereignisse erinnern. Von einem Jagdpächter bekam er im Herbst 2007 Kenntnis davon, dass sich hier auf den Feldern ein „Albino-Reh“ aufhalten würde. Nach entsprechender Vorbereitung war es dann im Frühjahr 2008 soweit. „Nächtelang habe ich gewartet, um das Tier vor meine Kamera zu bekommen … und dann, nach einer weiteren kalten Mai-Nacht ohne Schlaf war er da, der weiße Rehbock im blühenden Raps“, schwärmt Andreas. Danach habe ich das Tier, ein Bock, noch mehrfach gesehen, bis in das Jahr 2009 hinein.

Nachdem seine Fotos in der großen sächsischen Tageszeitung „Freie Presse“ und anderen lokalen Medien für Aufsehen sorgten, gingen die Bilder auch deutschlandweit in verschiedene Printmedien ein. Die Aufmerksamkeit war riesig, denn ein komplett weißes Reh (Albino) ist äußerst selten und gute Bilder gibt es fast keine. Die Spitzen der sächsischen Jägerschaft waren der Meinung, dass so ein abnormales Tier nicht in die Natur und abgeschossen gehöre … und so machte der Albino-Rehbock auch kontrovers Schlagzeilen in der Boulevardpresse, was wiederum Pressenagenturen auf den Plan rief. Nachdem eine internationale Agentur den weißen Rehbock aus Westsachsen in ihre Bild-Datenbank aufgenommen hatte, druckten sogar Zeitungen außerhalb Europas die Bilder ab. Nachweislich erschienen diese Fotos von Andreas Kretschel z.B. in den Vereinigten Arabischen Emiraten in den Zeitungen, und erfreuten die Jagd-wütigen Scheichs.

Über das Schicksal des hübschen Tieres, dem die Boulevardpresse den Namen “Schneeweißchen” gab, ist indes nichts bekannt. Der hiesige Jagdpächter hatte versprochen, dem Tier kein Haar zu krümmen. Nach knapp zwei Jahren verschwand das Reh aus dem “Hirschgrund” und wurde nie wieder gesehen. Ob der Bock dennoch als Trophäe in einem Jagdzimmer verstaubt, ob er im Kochtopf verschwand oder aber am Straßenrand sein Leben als Verkehrsopfer verlor, ist unbekannt. Einige Jahre später wurde etwa 60 Kilometer weiter in Mittelsachsen ein weißes Reh gesehen. Zusammenhänge mit dem weißen Rehbock aus dem „Hirschgrund“ erschienen nach so langer Zeit aber eher unwahrscheinlich.

Ungewöhnliche Erlebnisse mit Vögeln und vielen anderen Tieren bieten unsere Bartmeise-Reisen in alle Welt immer. Im späten August, ab 23.08., führt eine Reise in das zauberhafte Amazonien ab Manaus per Boot zu den endemischen Vögeln in die bis 12 Meter hoch unter Wasser stehenden Amazonaswälder entlang des Amazonas- und Inambari-Flusses. Ein grandioses Erlebnis, bei dem Sie auch Kontakt mit den rosa Flussdelfinen, den Botos, haben können. Das ostafrikanische Kenia mit dem gewaltigen Naturschauspiel der Massenwanderung der Gnus in der Masai Mara wartet vom 16. bis 30. September und in das geheimnisvolle Kongo-Becken mit seiner speziellen Vogelwelt führt unser diesjährige Reise zur “Perle Afrikas” nach Uganda vom 7. bis 21. Oktober. Für diese Reisen sind Restplätze buchbar.

Für unsere Jahresendreise über den Jahreswechsel in das westafrikanische Ghana (auch zu einem der seltensten Vögel der Welt, den Gelbkopf-Felshüpfern), ab 26.12.2023 bis 10.01.2024 haben wir noch drei Plätze frei.  Alle weiteren Angebote von Borneo über Ecuador, Pantanal/Südamazonas bis Kolumbien sind bereits ausgebucht. 

Hartmut Meyer

Alle Fotos urheberrechtlich geschützt! Pressefotograf: Andreas Kretschel
Naturtourismus-Boom ins klassische Pantanal lässt Preise explodieren – jetzt Zimmer für Reise im Oktober 2024 sichern!

Naturtourismus-Boom ins klassische Pantanal lässt Preise explodieren – jetzt Zimmer für Reise im Oktober 2024 sichern!

Sie haben vielleicht ab 2024 das Naturparadies Pantanal in Brasilien, das größte Feuchtgebiet der Erde, als Vogel- und Naturbeobachtungsreise in ihren Reiseplan aufgenommen? Dann ist Eile angeraten! Sofern Sie mit uns 2024, mit unserem brasilianischen Biologen und Ornithologen, Adrian Eisen Rupp, zur Trockenzeit im Oktober, der besten Reisezeit für das klassische Pantanal, dorthin reisen, die zauberhafte (vielfach endemische) Vogelwelt und die berühmten Wildtiere Südamerikas (“Big Five”) wie Jaguar, Riesenotter, Tapir, Wasserschwein und vielleicht auch Großen und Kleinen Ameisenbär, erleben möchten, dann empfehlen wir Ihnen die nachfolgenden Hinweise!

Der größte Storch der Welt, der Jaribu, ist ein typischer Brutvogel im Pantanal. Foto: A. Eisen Rupp

In der Pandemiezeit hat der innerbrasilianische Tourismus in das klassische Pantanal enormen Zuspruch erfahren. Durch gutgemachte, landesweit immer wieder ausgestrahlte TV-Berichte haben naturinteressierte Menschen in Brasilien Kenntnis davon erhalten, dass ausschließlich in diesem Gebiet die Begegnung mit dem größten Raubtier ihres Landes, dem Jaguar, sicher und so hautnah möglich ist, wie sonst nirgendwo anders in Südamerika! Verstärkt durch die Berichterstattung über die enorme Brandkatastrophe im größten Feuchtgebiet der Welt im Jahr 2020 und deren Folgen auf die Tierwelt – siehe unser Bericht hier über den Jaguar „Ousado“ – erlebt der Naturtourismus in diesem Gebiet zur besten Reisezeit im europäischen Herbst einen bis dato unbekannten Boom. Und in dieser Region befinden sich auch wichtigsten Zielgebiete für den internationalen Birdwatching-Tourismus, der ebenfalls zur Trockenzeit im Herbst seinen Höhepunkt hat! Hotelbetreiber unterscheiden nicht nach den Interessen ihrer Gäste. Jeder zahlende Gast ist willkommen, gerade nach dem durch die Pandemie erzwungen Geschäftsstillstand und enormen Umsatzausfall!

Innerhalb von nur zwei Jahren haben sich die Zimmerpreise in den wenigen, meist kleinen Lodges und Hotels (manchmal nur mit 6-8 Zimmern ausgestattet) mindestens vervierfacht! Zimmer müssen jetzt ein Jahr im Voraus bestellt und bezahlt werden, sonst sind Verfügbarkeiten (Reiseplanungen) gar nicht mehr möglich! Ein Ende dieser Situation ist nicht in Sicht, da die außerordentlich schwache Infrastruktur im entlegenen Pantanal (zum Glück für die Natur …) keine großen Investitionen in Neu- und Erweiterungsbauten von Hotels und Lodges zulässt.

schwimmender Tapir im Pantanal. Foto: H. Meyer

Auch wir sind daher gezwungen, uns dieser Situation anzupassen. Wer mit uns im Oktober 2024 zur Vogel- und Tierbeobachtung in das klassische Pantanal reisen möchte, der müsste ab sofort mit uns einen Reisevertrag abschließen. Nur dadurch wird es uns in den nächsten Wochen noch möglich sein, Zimmerkontingente für 2024 zu erwerben. Wir werden versuchen, für Oktober 2024 2×7 Zimmer zu bekommen (pauschal für den Zeitraum 1. bis 15. und 16. bis 31. Oktober 2024), so das wir je mit 10 bis 12 Gästen reisen könnten!

Anderenfalls, und das wäre sehr traurig, müssten wir das beliebte Birdwatching-Reiseziel Pantanal wohl dauerhaft aus unserem Programm streichen.

Bitte melden Sie Ihr Interesse jetzt an: info@bartmeise.de (ein Reisevertrag wird danach erstellt).

Hartmut Meyer
CEO Bartmeise-Reisen
25.04.2023

Startfoto: Bartmeise-Reisegruppe per Boot unterwegs auf dem Cuiabá-River im Pantanal zur Vogelbeobachtung und zum Jaguar. Foto: H. Meyer
Mit gut gefülltem Expeditionstagebuch zurück: Fünfte Nasserstausee-Expedition in Ägypten erfolgreich beendet

Mit gut gefülltem Expeditionstagebuch zurück: Fünfte Nasserstausee-Expedition in Ägypten erfolgreich beendet

Am Osterwochenende 2023 kehrte das 13-köpfige Team (Foto li. und Startfoto) der diesjährigen, der 5. Nasserstausee-Expedition aus Ägypten nach Deutschland zurück. Wie auch schon in den Vorjahren hat Bartmeise-Reisen auch diese Expedition, für die zwei Boote und ein Speedboot zum Einsatz kamen, logistisch unterstützt.

Unter Leitung von Jens Hering, Vorstand im Verein Sächsischer Ornithologen e.V. (VSO) und Mitglied im wiss. Beitrat der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G), standen in diesem Jahr neben der Weiterführung laufender auch wieder einige neue Forschungsschwerpunkte im Programm dieser Expedition.

So beschäftigten sich die Teilnehmer, Ornithologen und Wissenschaftler sowie mehrere Studenten aus ganz Deutschland, mit der Untersuchung und Erfassung des Frühjahrszuges der Vögel in der Region Abu Simbel und mit der Sammlung ergänzender Daten zur Brutbiologie der am Wüstensee vorkommenden Arten, u.a. der Turteltaube, deren Nistplätze kartiert wurden (Foto li.u.).

Im Vordergrund der wiss. Arbeit stand jedoch wieder die Vogelberingung und die Ablesung von markierten Individuen. In zwei Wochen Feldarbeit konnten 2.800 Vögel in über 60 Arten beringt bzw. abgelesen werden, darunter auch viele Wiederfunde von Stentorrohrsänger, Blassspötter, Streifenprinie und Haussperling sowie beachtliche Funde von in Europa beringten Singvögeln.

Dazu glückten auch dieses Jahr spannende Nachweise und der Fang der afrotropischen Braunkehl-Uferschwalbe, die im Pharaonenland bisher nur zweimal nachgewiesen wurde (einmal zur 4. Nasserstausee-Expedition im Vorjahr). Untersuchungen an Rötelschwalben (Foto li.) wurden ebenfalls angestellt.

Ein wichtiges Thema in Sachen Vogelschutz waren weitere Recherchen zur illegalen Wasservogeljagd durch maltesische Jäger. Leider ist diese Form der Jagd auf Vögel nach der Corona-Pandemie wieder aufgeflammt. Zielarten dieser Vogeljäger sind u.a. Fischadler, Wüstenuhu, Schmutzgeier, Kranich und Schwarzstorch. Alle Erkenntnisse dazu werden Schutz-Organisationen zugänglich gemacht, wie auch dem NABU mit seinen internationalen Partnern.

Ergänzende Untersuchungen zur Entomo- und Herpetofanuna begleiteten auch dieses Jahr das ornithologische Forschungsprogramm.

Jens Hering stellt zufrieden fest: „Unser Team hat wunderbar zusammengearbeitet, so dass das Expeditions-Tagebuch reich gefüllt ist. Und unsere nubische Crew, der wir danken, hat uns wieder bestens unterstützt und verpflegt“.

Nun beginnen die Auswertungen des gesammelten Materials. Wie nach jeder Expedition werden in den nächsten Monaten verschiedene wissenschaftliche Veröffentlichungen unterschiedlicher Thematik in in- und ausländischen Journalen entstehen.

Hinweis: Auch im kommenden Frühjahr können die Boote (pro Boot max. sechs Personen; zwei Boote verfügbar, Foto li.) im besten Falle von ornithologischen Gemeinschaften oder Gruppen, die sich gut kennen, für bis zu zweiwöchige Touren auf dem Nasserstausee gebucht werden. Alle Erklärungen dazu sowie weitere Details haben wir in einem pauschalen Reiseprogramm zusammengestellt: https://www.bartmeise.de/Reisebeschreibungen/aegypten-ornihologische-abenteuer-auf-dem-nasser-stausee

Jens Hering & Hartmut Meyer

 

Alle Fotos: Jens Hering.
Bis auf die Knochen verbrannte Pfoten: Das tragische Schicksal von „Ousado“, einem stattlichen Jaguar-Männchen im Pantanal

Bis auf die Knochen verbrannte Pfoten: Das tragische Schicksal von „Ousado“, einem stattlichen Jaguar-Männchen im Pantanal

Jedes Jahr auf unseren Bartmeise-Reisen in das klassische brasilianische Pantanal begeistern neben der außergewöhnlichen Vogelwelt auch die hautnahen Begegnungen mit dem größten Raubtier Südamerikas, dem Jaguar. Vom Boot aus kann man entlang der großen Flüsse diese attraktiven Großkatzen, die hier in der Region gut geschützt sind und daher nur eine geringe Fluchtdistanz aufweisen, sehen. Wie bei einer Safari in den Steppengebieten Ostafrikas mit dem Geländewagen kann man hier an den Flüssen jedoch vom Boot aus bei unseren Vogelbeobachtungstouren eben auch Vertreter der „Big Five“ Südamerikas erleben.

Dieser männliche Jaguar (Startfoto) begeisterte 2022 im Schutzgebiet am Cuiabá-River unsere Reisegäste. Viele Foto, auch dieses, entstanden dort und zeigen, dass dieser mächtige Kater ein Senderhalsband trägt. Dieses Halsband für die Wissenschaft geht jedoch zurück auf ein tragisches Ereignis im Jahr 2020.

„Ousado“, wie der männliche Jaguar von den Wissenschaftler genannt wird, erlitt im Jahr 2020 bei den verheerenden Waldbränden im Pantanal, die einen Großteil seines Lebensraumes zerstörten, Verbrennungen dritten Grades an seinen Pfoten. Viele weitere Tiere wurde verletzt oder sogar getötet.

Von den mächtigen Tatzen von Jaguar Ousado ist nur noch verbranntes Fleisch übrig. Normalerweise hinterlässt das Tier bei seinen Streifzügen durch das Pantanal im Südwesten von Brasilien eindrucksvolle Fußabdrücke im Boden. Doch nun quälen ihn an der Unterseite offene Wunden, aus denen die Knochen hervorschauen – ein erschütternder Anblick“, berichtet „Der Spiegel/Wissenschaft“ seinerzeit.

„Ousado“ wurde in diesem schlechtem Zustand und abgemagert von Tierärzten einer Organisation, die sich um den Erhalt dieser bedrohten Großkatzen bemühen, in einer speziellen Einrichtung in Pflege genommen. Seine verbrannten Pfoten wurden über viele Wochen behandelt. Am Ende konnte er – mit Sender markiert – wieder vollständig genesen in die Freiheit entlassen werden. Und heute liefert dieser Jaguar wertvolle Daten für die Wissenschaft, für den Schutz der Lebensräume auch dieser Art.

Unsere Bartmeise-Reisen-Gruppe hatte das Privileg, „Ousado“ im Oktober 2022 in freier Wildbahn nicht nur aus nächster Nähe beobachten, sondern auch sehr gut fotografieren zu können, wie das hier gezeigte Foto von Adrian Eisen Rupp, unserem brasilianisch-deutschen Mitarbeiter, zeigt.

„Ousado“ hat sich wieder vollständig erholt und ist in der Zwischenzeit zu einem stattlichen Kater herangewachsen, der sein Revier am Cuiabá-River hat und dort bei nur geringer Fluchtdistanz gut gesehen werden kann. Das von Wissenschaftlern aufgenommene Video zeigt die Auswilderung des genesenen Jaguars: https://www.instagram.com/p/CGkfliylKiv/

Unser Biologe Adrian Eisen Rupp, Reiseleiter für Südamerika, steht in regelmäßigem Kontakt seinen Freunden und Kollegen, den dortigen Biologen auch des Jaguar-Schutzprojektes, und ist immer gut über die Situation der Großkatzen informiert. Auch in diesem Jahr im Oktober führt unsere Bartmeise-Reise ins klassische Pantanal genau auch zu diesem Ort. Und natürlich rechnen wir fest damit, neben Riesenotter, vielleicht auch Tapir, Jaguare zu sehen, was uns in der Vergangenheit mehrmals täglich mit bis zu vier verschiedenen Individuen gelang. Mit etwas Glück begegnen wir auch wieder „Ousado“, der durch sein Senderhalsband gut erkennbar sein wird.

Für unsere Reise vom 6. bis 22. Oktober 2023 bis haben wir derzeit (11.04.2023) noch ein einziges Doppelzimmer (Einzelzimmer bereits ausgebucht!) und einen Platz im halben Doppelzimmer für einen männliches Gast frei. Wer Interesse hat, bei grandiosen Naturerlebnissen im Pantanal dabei zu sein, der sollte sich jetzt mit einer Reiseanmeldung beeilen!

Reiseprogramm/Buchung hier:

 

 

 

Hartmut Meyer & Adrian Eisen Rupp

CEO Bartmeise-Reisen

Nicht alltägliches Naturschauspiel: Massenansammlungen vom Bergfinken im Erzgebirge durch Zugstau

Nicht alltägliches Naturschauspiel: Massenansammlungen vom Bergfinken im Erzgebirge durch Zugstau

“So etwas habe ich noch nie gesehen! In meinem Garten, am Futterhaus, Hunderte von Finkenvögeln, etwas bunter als ein Buchfink, mit einer kleinen Federhaube … Welche Art ist das? Wo kommen die her und warum so viele auf einmal?”, das wollte gestern ein Anrufer aus dem benachbarten Erzgebirgskreis Stollberg von den Ornithologen bei Bartmeise-Reisen wissen. Eine Nachfrage bei Thomas Hallfahrt, dem Sprecher der Avifaunistischen Kommission Sachsen (AKSN) brachte gleich das gewünschte Ergebnis. Es sind Bergfinken, einer unserer letzten “Massen”vögel, die jetzt aus ihren mitteleuropäischen Winterquartieren zurück in die Brutgebiete nach Skandinavien ziehen. Das machen die Vögel meist in großen Trupps, aber nur selten kommt es bei uns zu solchen Massenereignissen. Thomas Hallfahrt wusste, dass seit zwei Tagen in den Wäldern im Raum Stollberg im Erzgebirge durch die Ornithologen ungewöhnlich große Ansammlungen der Art festgestellt werden. “Ich schätze, 250.000 Individuen mindestens, vermutlich deutlich mehr”, meint Hallfarth zur aktuellen Situation, die auf einen Zugstau der Art verweist, der mit Sicherheit durch den derzeitigen Zustrom polarer Kaltluft mit erneuten Schneefällen aus Skandinavien verursacht wird.

Interessant in diesem Zusammenhang erscheint, dass es im Raum Göttingen, also keine 250 km Luftlinie von Stollberg aus, einen Winter-Massenschlafplatz vom Bergfinken gab. Dort wurden mehr als 1 Million Vögel, möglicherweise sogar bis 2 Millionen, allabendlich an einem Schlafplatz festgestellt. Bei der milden Witterung in der zurückliegenden Woche hat sich der Schlafplatz jedoch ‘planmäßig’ aufgelöst und die Vögel sind offenbar in Richtung Skandinavien aufgebrochen. Jedenfalls waren die Bergfinken dort über Nacht schlagartig verschwunden.

Ein Zusammenhang zwischen diesen Vögeln und dem jetzt hier durch die Wettersituation verursachten Massenauftreten der Art im Erzgebirge weiter südlich erscheint kaum denkbar, dann dann müssten die Vögel aus dem Raum Göttingen statt nach Norden in Richtung Südosten abgezogen sein, was für diese Jahreszeit kaum wahrscheinlich erscheint. Wie auch immer: Ein solches Naturschauspiel, eine solche Massenansammlung von Vögeln, kann man in Zeiten anhaltenden Artensterbens und massivem Rückgang der Bestandsdichten in der europäischen Vogelwelt nicht jeden Tag erleben!

Hartmut Meyer
CEO

Foto: Bergfink im Schnee. Foto: A. Kretschel

Aktuelles aus der Vogelwelt präsentiert zur Jahresversammlung des Vereins Sächsischer Ornithologen e.V.

Aktuelles aus der Vogelwelt präsentiert zur Jahresversammlung des Vereins Sächsischer Ornithologen e.V.

Am vergangenen Wochenende (24. bis 26. März 2023) fand zum dritten Mal in der Karl-May- & Sachsenring-Stadt Hohenstein-Ernstthal am Rande des Erzgebirges die 61. Jahresversammlung und Sächsische Ornithologentagung des Vereins Sächsischer Ornithologen e.V. (VSO) statt, zu der sich erneut rund 200 Vereinsmitglieder und Gäste aus Sachsen und anderen Teilen Deutschlands im trafen. Der Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Hohenstein-Ernstthal, Herr Lars Kluge (Startfoto H. Meyer), ließ es sich nicht nehmen, die Tagungsteilnehmer persönlich in der Stadt und im Tagungslokal “Schützenhaus” zu begrüßen.

Blick in den Vortragssaal am 25.03.2023. Foto: H. Meyer

Wie beim VSO üblich war das wissenschaftliche Vortragsprogramm geprägt von der aktuellen Situation der Vogelwelt. Im Plenarteil berichtete Dr. Christoph Sudfeldt, Geschäftsführer des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA), über die aktuell laufenden deutschen Vogelmonitoringprogramme und stellte ausgewählte Ergebnisse vor. Nach wie vor hält der negative Trend in der Vogelwelt im Lande, insbesondere was die Situation in der Agrarlandschaft, im Offenland und in den Wäldern anbetrifft, ungebremst an. Andererseits profitieren einige Großvogelarten (u.a. Gebäudebrüter, Störche, Adler, verschiedene Greifvögel und Eulen usw.) von intensiven Artenschutzmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte.

Dr. Winfried Nachtigall, Geschäftsführer der Sächsischen Vogelschutzwarte e.V. Neschwitz, konnte erneut einen anhaltend positiven Trend beim Brutbestand von Seeadler und Fischadler in Sachsen vorstellen. Beide Arten sind mittlerweile mit mind. 100 (bis 120 Brutpaaren) zwischen Oberlausitz, Nordsachsen und sogar dem Erzgebirge vertreten. Überraschendes zur Brutplatzwahl der Nilgans, die als Neozoen mittlerweile fast flächendeckend in Sachsen vertretet ist, wusste Dieter Kronbach in Wort und eindrucksvollen Bilder zu berichten, und Eberhard Flöter verwies in seinen Ausführungen erneut auf anhaltende negative Bestandtrends in der Brutvogelwelt der Stadt Chemnitz.

Das Abendprogramm gestaltete am Freitag Jens Hering, der über seinen Forschungsaktivitäten auf dem ägyptischen Nasser-Stausee berichtete, die in den zurückliegenden Jahren viele neue und bis dato unbekannte Erkenntnisse zur Vogelwelt im Randgebiet zwischen Westpaläarktis und Afrotropis erbracht hat. Über „Mozarts Star“ und den Einfluss von Vogelgesängen auf die Musik referierte kurzweilig und mit vielen musikalischen Beispielen unterlegt Dr. Martin Päckert vom Senckenberg-Museum für Tierkunde Dresden am Sonnabendabend zum Abschluss des Jahrestreffens.

Hartmut Meyer, Firmeninhaber (li.) und Adrian Eisen Rupp, Reiseleiter und Mitarbeiter, am Bartmeise-Stand. Foto: H.J. Christ

Bartmeise-Reisen als exklusiver Reisepartner des VSO war am Firmensitz natürlich mit einer Präsentation vertreten und konnte zahlreichen Interessenten insbesondere auch die diesjährige VSO-Reise (im Oktober) nach Gambia/Senegal erläutern. Auch die neue expeditionsartige Reise nach Mauretanien zu den europäischen (und teilweise asiatischen) Wintergästen im Wattgebiet am Atlantik, dem berühmten Banc d’Arguin- Nationalpark, fand reges Interesse.

Im üblichen Wechsel der Tagungen zwischen den drei sächsischen Regierungsbezirken Chemnitz, Dresden und Leipzig wird die nächste Jahrestagung des VSO im nordsächsischen Bad Düben, im „HeideSpa“, stattfinden, und zwar vom 22. bis 24. März 2024, wie in der Mitgliederversammlung vom Vorstand bekanntgegeben wurde. 2025 dürfte dann wieder Dresden an der Reihe sein, und 2026 erneut Hohenstein-Ernstthal, so die Pläne vom Vorstand umgesetzt werden.

Hartmut Meyer
CEO

Unsere Tagung brauchte und hatte viele helfende Hände, da unser Verein infolge der allgemeinen Krise die Getränkeversorgung für die Veranstaltung in eigene Regie übernehmen musste. Stellvertretend für alle weiteren Helfer und Helferinnen ein herzliches Dankeschön an Vereinsmitglied, Frau Dr. Helga Otto (Ärztin im Ruhestand, 84), die beim Spülen von Gläsern half. Foto: H. Meyer

Im Riesen-Airbus A 380 Richtung Himalaja: Bartmeise-Reisegäste nach der Pandemie wieder in Nepal unterwegs

Im Riesen-Airbus A 380 Richtung Himalaja: Bartmeise-Reisegäste nach der Pandemie wieder in Nepal unterwegs

Reiseteilnehmer zusammen mit unserem Mitarbeiter Som (li.) vor Bhuddas Geburtsplatz in Lumbini. Foto: S. G.Chhetri.

Hinweis: Für unsere neue Reise im Februar 2024 sind die wenigen Plätze ab sofort buchbar (Reiseprogramm Februar 2024). Wir tragen vorerst auch unverbindliche Anmeldungen für Sie ein! 

Zum ersten Mal nach der Corona-Zwangspause konnte im Februar bis Anfang März 2023 auch wieder unsere sehr populäre vogelkundliche Reise nach Nepal stattfinden. In diesem Jahr begann die Tour bereits in Deutschland mit einer Überraschung: Statt dem üblichen A350-Airbus von Qatar Airways, der auf dieser Stecke normal zum Einsatz kommt,  stand in Frankfurt/Main der Riesen-Airbus A 380 für die erste Teilstrecke bis nach Doha bereit. Da am Tag vor der Abreise der Flughafen in Frankfurt/M. bestreikt wurde und daher viele Gäste auch bei Qatar Airways zurückgeblieben waren, setzte die Airline zum ersten Mal überhaupt ihr größtes Flugzeug ab Deutschland ein, um die doppelte Anzahl von Passagieren an den Golf befördern zu können. Und so kam auch unserer Gruppe in den Genuss, die Reise in das Himalaja-Land im ersten Abschnitt mit diesem außergewöhnlichen Fluggerät genießen zu können.

Unsere hocheffektive, 17-tägige ornithologische Reise führte auch in diesem Jahr in die aufregende und zauberhafte Landschaft des Himalaja, wo wir uns zu Füßen der höchsten Berge der Welt wie Annapurna und Machapuchare (“Fischschwanz”) der Vogelwelt zwischen Kathmandu (Pulchowski-Hügel) und dem subtropischem Tiefland bis zum „Australien Camp“ (niedrigster Punkt bei Lumbini ca. 70m NN – höchster Punkt der Reise Australien Camp bei 2.045 mNN) widmen konnten. Schwerpunkt im Tiefland des Therai war die Vogelwelt im Dschungel des Chitwhan Nationalparks, bekanntlich einem der schönsten der asiatischen Nationalparks, sowie zwischen Lumbini und dem Jagdispur-Stausee.

Nach pünktlicher Ankunft am Morgen nach der Abreise in Kathmandu und nach Erledigung aller Einreise-Formalitäten ging es sofort ins gemütliche Stadthotel zum Mittagessen und zur Erholung. Am nächsten Tag stand Birding in den Bergen um Kathmandu im Programm, und am übernächsten Tag begann die Rundreise ins Flachland des Therai. Erste Station nach der anstrengenden Überquerung von drei Passstraßen war wie immer der gewaltige Rapti-River. Dieser Flusslauf dient dem Ibisschnabel (Foto re., S. G.Chhetri), einer der Zielarten der Reise, als Überwinterungsplatz. Nach kurzer Suche konnten vier Individuen dieser beeindrucken Limikolenart gesehen und auch gut fotografiert werden. Die nächste Etappe war der Chithwhan-Nationalpark, der mit seiner Vogelwelt, den gewaltigen Panzernashörnern, asiatischen Elefanten und den vom Aussterben bedrohten Gavialen begeisterte. Leider durften wir in diesem Jahr nur einen einzigen Tag auf Safari im Nationalpark unterwegs ein. Ein neuer Nationalpark-Direktor hatte ärgerlicherweise neue Regeln für den Besuch vorgegeben, die nicht zu umgehen waren. Unser Guide Som ist aber sicher, dass diese unsinnige und unverständliche Regel nach diversen Protesten auch von anderen Reiseveranstaltern keinen Bestand haben und es ab 2024 wieder normal möglich sein wird, den schönen Nationalpark auch an einem zweiten Tag besuchen zu können.

Auf dem Weg nach Lumbini besuchte die Gruppe wieder ein so genanntes „Geier-Restaurant“ (Foto li., A. Eisen Rupp) eine Einrichtung zum Schutz und zur Hilfe bedrohter asiatischer Geier-Arten, die ein gemeinnütziger Vogelschutzverein im Lande betreibt. Wie jedes Jahr unterstützte  Bartmeise-Reisen diesen Verein mit einer Geldspende, von der auch eine Kuh gekauft wurde, die als Nahrung für die Geier diente. Aus dem Versteck (Hide) heraus konnten unsere Reisegäste das Festmahl der Geier beobachten. Sieben Geier-Arten, darunter drei Individuen vom selten Kahlkopfgeier und ein Individuum vom ebenfalls vom Aussterben bedrohten Dünnschnabelgeier konnten neben den überlicherweise zahlreich anwesenden Schneegeiern und anderen Arten beim Fressen beobachtet werden. Zur Überraschung aller tauchte am Fressplatz der Geier eine Panzernashorn-Kuh mit ihrem Kalb auf. Die Tiere hatten es auch auf die Reste der Kadaver abgesehen, aber natürlich nicht auf die Knochen, sondern auf den pflanzlichen Pansen- Inhalt der toten Kuh, der von den Geiern natürlich verschmäht wurde.

Im weiteren Reiseverlauf standen die Sumpfgebiete um Lumbini, in der Nähe von Buddhas Geburtsplatz (Museum), im Programm, wo sich die beeindruckenden Saruskraniche beobachten ließen. Der echte einzige Endemit des Landes, der Nepal-Drosselhäherling (Foto re., A. Eisen Rupp), konnte ebenfalls am Brutplatz bei der Balz beobachtet werden, und in Pokahara zeigten sich auch noch überwinternde Streifengänse, die Kraft für den bevorstehenden Himalaja-Überflug in ihre Brutgebiete sammelten. Als weitere vogelkundliche Überraschung konnte ein Paar Gluckenten (Baikal Teal) aus Nord-Sibirien beobachtet werden, was für unseren geübten Birdguide Som die erste Beobachtung in Nepal in mehr als 30 Jahren intensiver vogelkundlicher Feldarbeit darstellte.

Da sich erst wenige Wochen vor unserer Reise ein schweres Flugzeugunglück auf einem Inlandsflug zwischen Kathmandu und Pokhara ereignet hatte, wurde aus Sicherheitsgründen auf den sonst üblichen Rückflug nach Kathmandu verzichtet und die Rückfahrt in die Hauptstadt per Bus angetreten.

Seltener Fleckengimpel am ‘Australian Camp’. Foto: A. Eisen Rupp.

Zurück in Kathmandu wartete wieder das bequeme Stadthotel auf die Gäste. Einige hatten aber noch den Elan, einen kurzen Stadtrundgang in die quirlige Altstadt von Kathmandu zu unternehmen, um in das berühmte Gewimmel von Menschen, Farben und Gerüchen einzutauchen. Mitternacht ging es dann zurück zum Flughafen und gegen 3.00 Uhr startete der Rückflug über Doha nach Frankfurt/Main, wo die Reise pünktlich ihr Ende fand.

 

Das meinen unsere Gäste (Foto, A. Eisen Rupp) zu dieser Reise:
„Meine Frau und ich, wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken für die gründliche Vorbereitung der Reise von Ihrer Seite. Über den Reiseleiter, Adrian, kann ich nur Gutes sagen. Und so einen so kompetenten und rund um die Uhr einsatzbereiten Guide wie Som habe ich auf vielen Reisen tatsächlich noch nie erlebt! Und auch der Teilnehmerkreis war uneingeschränkt nett …

Dass wir nur einen Tag nach Chitwan sein konnten, war schade. Da hat sich die eine oder andere Hoffnung nicht erfüllt (Gaur, Schweinshirsch). Sonst ist der Ertrag großartig gewesen; ich habe, obwohl ich von drei längeren Reisen nach Sri Lanka viele asiatische Vogelarten kannte, 137 Lifer gesehen. Da waren einige langgesuchte Wunscharten dabei. Und dass, obwohl ich nicht immer und überall dabei sein konnte. Ich werde in meinem Freundeskreis hier am Bodensee aber gern auf Bartmeise-Reisen aufmerksam machen“, schreiben Reiseteilnehmer Thomas & Magdalena H.

Ein Teil unserer Reisegruppe auf dem ‘Australian Camp’ vor dem über 7.000 Meter hohen “Fischschwanz”. Foto: A. Eisen Rupp.

Und Frederik B. lässt uns wissen:  „Lieber Adrian, lieber Herr Meyer, ich möchte mich für eine rundum gelungene Reise nach Nepal bedanken. Für mich persönlich war es die erste große Reise außerhalb Europas und auch die erste Reise mit ornithologischem Schwerpunkt. Nach der Ankündigung des Streiks auf deutschen Flughäfen und der unsicheren Lage, ob wir fliegen können, waren für mich die kommenden zwei Wochen sowieso Bonus. Meine Erwartungen haben sich voll erfüllt und dank Som und Adrian hat vor Ort alles wunderbar geklappt. Insbesondere Som hat mich als Guide, aber auch Mensch total beeindruckt und er konnte uns neben vielen Vogelarten auch die Lebenssituation der Menschen und deren Bräuche etc. nahebringen. Mein persönliches Highlight war das Bergrubinkehlchen, dass Som ganz unerwartet im hohen Gras im Chitwan-NP entdeckte. Ein weiteres Highlight war der Besuch des Geierrestaurants mit einer fantastischen Sichtung einer Panzernashornkuh mit Kalb. Generell möchte ich auch noch ein großes Lob an die sehr harmonische Gruppe aussprechen, die sicherlich auch einen großen Anteil an zwei schönen Wochen hatte.“

Diese Reise bieten wir auch im Februar 2024 wieder an. In Kürze beginnt der Buchungszeitraum!

Hartmut Meyer
CEO

Startfoto: Panzernashorn-Kuh mit Kalb am Geier-Restaurant. Foto: A. Eisen Rupp
Vier endemische Häherarten auf engen Raum: Bartmeise-Reisen unterwegs in der Nayarit-Region am Pazifik

Vier endemische Häherarten auf engen Raum: Bartmeise-Reisen unterwegs in der Nayarit-Region am Pazifik

Der attraktive Schopfblaurabe, für den es ein Schutzgebiet in den Sinaloa-Bergen gibt. Foto: M. Ortega

Dass in einer territorial relativ kleinen Region von etwa 500 Kilometer Länge und max. 80 Kilometer Ausdehnung in der Breite insgesamt vier endemische Häherarten und eine endemische Krähenart nebeneinander vorkommen, ist für ein Festland (keine Insel) schon ziemlich ungewöhnlich und überraschend! Und es war ein Glück, dass wir diese, den Acapulcoblaurabe (San Blas Jay), Indigoblaurabe (Purblish-backed Jay), Scharzkehl-Elsterhäher (Black-throated Magpie-Jay) und Schopfblaurabe (Tufted Jay), sowie die Sinaloakrähe (Sinaloa Crow) auch wirklich sehen und vielfach gut fotografieren konnten. Neben diesen Arten beherbergt diese westmexikanische Region entlang der Pazifkküste zwischen Puerto Vallarta und Mazatlán noch weitere ca. 40 Endemiten, wobei dieser hohe Endemismus im wie genannt kleinflächigen Gebiet offenbar nur durch ein Mosaik von kleinen bis winzigen unterschiedlichen Habitaten, ‚eingeklemmt‘ zwischen Pazifik und den bis 2.500 Meter hohen Bergen der Sierra Madre Occidental zu erklären sein dürfte.

Bartmeise-Reisen war in den vergangenen zwei Wochen mit einer Gruppe in dieser Region auf Rundreise, entlang der grandiosen ‚Bay of Banderas‘ am Pazifik und bis in die Sinaloa-Berge, wo es auf 2.100 Meter sogar ein spezielles Schutzgebiet für den attraktiven Schopfblaurabe gibt.

Diese mexikanische Region in den Bundesstaaten Nayarit und Sinaloa beeindruckt mit ihrer Vielfalt an Lebensräumen, die wir, von unseren mexikanischen Kollegen geschickt zusammengestellt, alle besuchen konnten: von der Insel Isabella ca. 70 Seemeilen im Pazifik gelegen, einem Mini-Galapagos mit einer Brutkolonie von 8.-10.000 Prachtfregattvögeln (Magnificent Frigatebird), mit Blaufuß- und Brauntölpeln (Blue-footed- & Brown Booby), ausgedehnte Sumpf- und Marschlandschaften voller Wasservögel und mit Mangrovenwäldern am Pazifik, dahinter liegenden, vielfältigen Agrarlandschaften mit endlosen Shrimps-Farmen und schließlich bis in die Sierra Madre Occidental zu den Sinaloa-Bergen auf 2.100 Meter Höhe.

Bartmeise-Reisegruppe im “Venedig Mexikos”, in Mexcaltitan. Foto: H. Meyer

Insgesamt 300 Vogelarten konnten in dieser Region beobachtet werden, darunter nochmals um die 30 Endemiten wie Hauben- und Rotbauchguan (Rufous-bellied und West Mexican Chachalaca), die bemerkenswerte Douglaswachtel (Elegant Quail), die auch in Bäumen lebt, Mexikonymphe (Mexican Woodnymph), die Rosenkehlelfe (Bumblebee Hummingbird), der wahrscheinlich dritt-kleinste Kolibiri der Welt, die geheimnisvolle Aztekenralle (Mexican Rail), Palmenzwergkauz (Colima Pygmy-owl) bis zu Grünscheitel-Buschammer (Green-striped Brush-finch) und dem tatsächlich feuerroten Purpurwaldsänger (Red Warbler).  Auch einige sehr überraschende und seltene Arten wie der attraktive Elsteradler (Black-and-white-Hawk-eagle), von dem derzeit für ganz Mexiko nur ein einziges Brutrevier beschrieben wird, konnte beim ausführlichen Flugspiel beobachtet werden. In den Sinaloa-Bergen auf 2.100 Metern durften wir uns über die äußerst seltene Aztekendrossel (Aztec Thrus) und über tolle Wintergäste aus Nordamerika, Zedernseidenschwänze (Cedar Waxwing), freuen.

Ein geübter Reisegast, der bereits andere Regionen Mexikos besucht hat, konnte zu seiner eigenen Überraschung seinen bereits weltweit 5.000 gesehenen Vogelarten auf dieser Tour nochmals 126 neue ‘Lifer’ hinzufügen.

Freundliche und aufgeschlossene Mexikaner begleiten die Bartmeise-Reisegäste in den meist wunderbar restaurierten Kolonialstädtchen entlang des Pazifiks und gaben immer das Gefühl, willkommen zu sein. Tolle Hotels und gutes Essen – fast immer frische Meeresfrüchte – durften auch auf diese Reise  nicht fehlen. Zu keiner Zeit gab es Situationen und Orte, an denen man sich unsicher fühlte, denn auch alle Aspekte der Sicherheit waren wie immer von unseren Partnern vor Ort bestens geplant.

Am Abschlussabend in der berühmten mexikanischen Pazifik-Metropolen Mazatlan konnten alle Teilnehmer einstimmig feststellen: eine tolle Reise, gut geplant von Martin, unserem Organisator, und von unserem Birdguide Jonathan engagiert und ziemlich perfekt geleitet! Es hat auch dieses Mal großen Spaß gemacht, eine neue Region von Mexiko zu entdecken.

Weit verbreitet und attraktiv: der Inkablaurabe. Foto: M. Ortega

Unsere nächste Reise zur zauberhaften Vogelwelt dieses biodiversen Landes zwischen Pazifik und Karibik findet im November 2023 statt und führt auf einer neuen Route zu den schönsten Vogelarten der Yukatan-Halbinsel, die wir auch wieder innerhalb der berühmten Maya-Stätten aufsuchen werden. Genau diese hier beschriebene Reise in die Nayarit-Region wird wieder im Februar 2024 im Programm (und in Kürze buchbar) sein.

Hartmut Meyer

Titelfoto: Schwarzkehl-Elsterhäher. Foto: M. Ortega

 

 

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