Reisebeschreibung
Ägypten/Nasser-Stausee – Abenteuer zwischen nubischer und libyscher Wüste
Unterwegs auf dem Nasser-Stausee an der Grenze zwischen Paläarktis und Afrotropis
Reisezeitraum: jederzeit auf Anfrage – für geschlossene Gruppen ab 5 Personen (empfohlener Zeitraum: Ende Februar bis Anfang Mai!)
Der mit ca. 500 km Länge und bis zu 40 km Breite Nasser-Stausse in Südägypten ist einer der größten künstlichen Seen der Welt. Mit seinen Tausenden Inseln ist das Gewässer zudem ein Schutzgebiet von internationaler Bedeutung (IBA) und mittlerweile “the most important wetland for wintering birds in Egypt”. Daten zur Brutvogelwelt fehlten dagegen bis in jüngste Zeit. Aktuelle Untersuchungen haben nun ergeben, dass hier die größte Reiherpopulation Ägyptens existiert, Nimmersattstörche zu Hunderten die Ufer säumen, Lach– und Zwergseeschalben weit abseits bekannter Brutvorkommen nisten, die normalerweise im Schilf brütenden Stentorrohrsänger ihre Nester in Bäume bauen und die Witwenstelze ein häufiger Brutvogel ist. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass in der Westpaläarktis nur hier regelmäßig afrotropische Arten wie Nimmersatt, Dreibandregenpfeifer und Witwenstelze beobachtet werden können. Zudem hat „jede“ Insel im See ihren Spornkiebitz, ihren Senegaltriel, ihre Blassspötter und Streifenprinien. In den zahlreichen Felspartien nisten Schmarotzermilan, Steinkauz, Felsenschwalbe, Wüstenrabe und Saharasteinschmätzer. Nachts ist vor allem der Gesang des Pharaonenziegenmelkers weit hörbar. Der Nasser-Stausee hat demnach in Nordafrika nicht nur eine außergewöhnlich hohe Bedeutung als Durchzugs- und Überwinterungsgebiet, sondern auch als Brutgebiet. Bemerkenswert sind zudem stabile Populationen von Nilkrokodil und Nilwaran. Erstere Art ist schon seit langer Zeit im ägyptischen Niltal ausgestorben, und der Nilwaran ist dort im Bestand teils stark rückläufig.
Diese expeditionsartige Reise schließt an die Forschungsaufenthalte von Jens Hering (Limbach-Oberfrohna) und seinem Team in den Jahren 2012 und 2016-2019 an. Besonders erfolgreich verliefen die im April/Mai 2016, 2017 und 2019 stattgefundenen Expeditionen. Dabei sammelte das internationale Team erstmals überhaupt detaillierte wissenschaftliche Fakten und Daten zum Brutvorkommen von Vogelarten aus der europäischen und afrikanischen Vogelfauna, wie auch spezielle brutbiologische Angaben zu verschiedenen Artengruppen (z. B. Reiher, Seeschwalben, Rohrsänger usw.), auf diesem gigantisch großen Wüstensee. Auch zu dem Umstand, dass sich seit Jahren jeweils im Winterhalbjahr (Dezember bis Februar ) südeuropäische Jäger zur illegalen Vogeljagd am Stausee einfinden, wurden Erkenntnisse und Fakten dokumentiert.
Eine 6-tägige Bootstour auf dem Nasser-Stausee, umrahmt von nubischer und libyscher Wüste – fernab jeglichem Tourismus oder gar Massentourismus – ist ein einzigartiges Naturerlebnis, wie man es heute auf der Welt nur noch an wenigen Plätzen finden kann! Von Deck der Boote aus, mit denen tagsüber die schönsten Buchten des Sees befahren werden, kann beobachtet und zugleich dokumentiert werden. Abends legen unsere beiden Boote gemeinsam an, und die Besatzung bereitet alles für die Nacht vor. Die Nächte an Deck der Boote unter dem leuchtenden, absolut von Licht unverschmutztem Sternenhimmel Afrikas ganz allein mit der Natur des Sees, dürfte jedem Mitreisenden Zeit seines Lebens als unvergessliches Erlebnis in Erinnerung bleiben!
Am Tag vor der Abreise bieten wir ergänzend zur Natur einen kurzen Abstecher in die ägyptische Hochkultur. Wir besichtigen Abu Simbel, einen der schönsten und bedeutendsten Tempel der ägyptischen Pharaonen, gelegen direkt am Ufer des Nasser-Stausees. Am Nachmittag unternehmen wir noch eine ca. 3-stündige Bootstour auf dem bei Assuan sehr inselreichen Nil, wobei eine Vielzahl der im Niltal vorkommenden Vogelarten, wie z. B. Gleitaar, Purpurhuhn und Erznektarvogel, beobachtet werden können.
Der Reiseleiter von Bartmeise-Reisen, Herr Martin Winter, ist Biologe (M.Sc., Absolvent der Universität Greifswald), der die fachliche Anleitung und Koordination zur Sammlung biologischer Daten in Absprache und Anleitung durch Jens Hering verantwortet. Jedem Reisegast ist es aber freigestellt, ob er sich im Rahmen seiner Möglichkeit mehr oder weniger intensiv an der Sammlung wissenschaftlicher Daten beteiligt oder eben nur das Erlebnis „Vogelwelt und Natur“ genießen möchte.
Wer sich für dieses echte „Abenteuer Nasser-Stausee“ interessiert, der kann im Rahmen der Jahresversammlung der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G), die im September 2019 an der Philipps-Universität Marburg stattfindet (www.do-g.de), weitere Informationen in Poster-Vorträgen sowie im direkten Gespräch mit Jens Hering einholen. Für die Teilnehmer an diese Reise ist zudem ein Informationsabend mit einer Powerpoint-Präsentation im November in der Vogelschutzwarte in Buckow/Brandenburg geplant.
Teilnahmevoraussetzungen sowie Verhaltensregeln zu dieser besonderen Gruppenreise (mit hohem Gemeinschaftssinn) sowie Hinweise zur Sicherheit finden Sie am Schluss der Beschreibung.
Titelfoto: Dreibandregenpfeifer in Abu Simbel. Foto: Jens Hering.
Reiseplan
Reiseplan
(1. Tag): Anreise nach Assuan
Gruppenflug mit Egypt Air (Star Alliance-Partner) ab Berlin-Schönefeld um 14:45 Uhr über Kairo nach Assuan. Abflüge ab Wien und Zürich auf Anfrage. Ankunft kurz vor Mitternacht und Transfer ins Hotel (1 Nacht).
(2. Tag): Einschiffung auf dem Nasser-Stausee und Start in das Abenteuer Orni-Kreuzfahrt
Nach dem Frühstück checken wir im Hotel aus und schiffen auf unseren Booten ein. Unsere Besatzung hat alles Notwendige für die nächste Woche verstaut. Gegen Mittag legen wir in Assuan ab und beginnen unsere Oster-Kreuzfahrt auf dem Nasser-Stausee. Im Hafengelände können schon Witwenstelze, Streifenprinie und die attraktiv gefärbten Rauchwalben der Unterart savignii beobachtet werden. (Nacht auf dem Boot/VP).
(3./4. Tag): In den größten Reiherkolonien Ägyptens
Zwei Tage lang befahren wir die Region Kalabshah. Hier befinden sich die größten Reiherkolonien Ägyptens. Oft brüten eng zusammen Grau-, Nacht-, Rallen-, Purpur-, Kuh- und Seidenreiher sowie viele Sichler. Von den Inseln erklingen weithin hörbar die markanten Gesänge des Pharaonenziegenmelkers. (2 Nächte auf dem Boot/VP)
(5. Tag): Region Garf Hussein und Thoska-Insel
Auf dem Weg weiter nach Süden begleiten uns immer wieder zahlreich Weißflügel- und Weißbartseeschwalben. Besonders spannend sind die aus dem Wasser ragenden Inseln mit Lachseeschwalben-Kolonien sowie brütenden Spornkiebitzen und Stelzenläufern. (Nacht auf dem Boot/VP)
(6. Tag): Blassspötter und Stentorrohrsänger im Tamariskenwald
Außergewöhnlich im Gebiet der Thoska-Insel ist hier ein großer, flächiger Tamariskenwald mit unzähligen Blaßspöttern, vielen Heckensängern und auf Bäumen brütenden Stentorrohrsängern. In den Buchten sitzen Nimmersatte, Senegaltriele und weitere Limikolen. (Nacht auf dem Boot/VP).
(7. Tag): Toska-Insel, Abu Simbel und Nubian-House
In den Felswänden der Insel sind leicht Schmarotzermilane, Felsenschwalben und Saharasteinschmätzer zu finden. Heute Abend prüfen und vervollständigen wir unsere Aufzeichnungen, checken nochmals alle Entdeckungen und bereiten die Abgabe eines kleinen Expeditionsberichtes vor (Nacht auf dem Boot/VP).
(8. Tag): Ausflug zur ägyptischen Hochkultur
Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück an Deck der Boote endet heute unser Abenteuer Nasser-Stausee. Wir verlassen unsere Boote und schiffen in Abu Simbel aus. Am Vormittag besichtigen wir Abu Simbel (optional), einen der schönsten und berühmtesten Pharaonentempel am Ufer des Stausees. Rückfahrt im Privatbus nach Assuan. Unterwegs nehmen wir unser Mittagessen in einem traditionellen ägyptischen Restaurant (El Masry) ein. Am Nachmittag planen wir noch eine Bootsfahrt mit Mustafa auf dem Nil in Assuan zwischen den Kataraktinseln im Schutzgebiet. Hier gibt es sicher auch noch ornithologisch einiges zu entdecken. Zu den Highlights zählen typische Brutvogelarten des Niltales, wie z. B. Gleitaar, Purpurhuhn, Graubülbül und Erznektarvogel. Am Abend unternehmen wir einen kurzen Marktbesuch in Assuan. Abendessen und letzte Übernachtung (Hotel in Assuan)
(9. Tag): Rückreise nach D/CH/A
Die letzte Nacht in Ägypten wird kurz sein, denn bereits gegen 3.00 Uhr morgens müssen wir zum Flughafen, da unsere Maschine 05.00 Uhr startet. Mit einmal Umsteigen in Kairo erreichen wir dann am frühen Nachmittag um 13:45 Uhr Berlin-Schönefeld (ggf. Wien/Zürich).
Notwendig werdende Änderungen, die zumutbar sind und den Charakter der Reise nicht verändern, bleiben vorbehalten!
Leistungen und Preise, Teilnehmer
Preise (pro Person) 1. Boot (2. Boot zusätzlich mit 4 Doppelkabinen, Auswahl frei)
Sonderpreise für geschlossene Gruppen 6 und/oder 12 Personen (1 bzw. 2 Boote) auf Anfrage! Sonderpreise für die Nutzung von Kabinen auf einem der Schiffe (4, unklimatisiert).
Bartmeise-Reisen Vertrieb für Schweiz & Österreich: Michael Straubhaar, 3110 Münsingen, Tel.: (+41) 79 466 9329: E-Mail: buchung@bartmeise.de
Im Reisepreis inbegriffen:
- nubische Boots-Crew (unter Schweizer Leitung)
- deutschsprachige Bartmeise-Reiseleitung in Ägypten (inkl. Abholung am Flughafen Assuan)
- fachliche Anleitung durch einen deutschen Biologen (von Bartmeise-Reisen)
- Transfer vom Flughafen zum Hotel, zu den Booten und Rückfahrt nach Assuan zum Hotel
- abendlicher Stadtrundgang in Assuan am letzten Tag
- Vollpension inkl. Wasser, Tee, Kaffee auf dem Schiff
- 7 Tage und 6 Nächte (gemeinschaftliche Übernachtungen an Deck) auf den Booten (4 Kabinen ohne Klimatisierung gegen Aufpreis möglich)
- persönliche Seebewilligung
- sämtliche Guidekosten
- Checkliste der Vögel Ägyptens
Im Reisepreis nicht inbegriffen:
- Visum Ägypten (ca. 25,00 €)
- 2x Hotelübernachtungen/F in Assuan (ca. je 30,00 € pP im DZ gesamt, ggf. EZ-Zuschlag)
- Internat. Flug ab/an Berlin-Schönefeld oder Frankfurt und München nach Assuan und zurück (Zug zum Flug deutschlandweit von/nach Berlin für 69,00 € pP 2. Klasse verfügbar) für ca. ab 600,00 €
- Verlängerungsnacht/e bei Flugausfällen etc.
- 2x Verpflegung in Restaurants (ca. 5-10 € pro Mahlzeit inkl. alkoholfreie Getränke)
- Nachmittagsprogramm auf dem Nil (3h für ca. 10,00 € pro Person)
- Eintritt Tempel Abu Simbel (derzeit 5,00 € pro Person)
- Trinkgelder für die Bootsbesatzungen (ca. 5,00 € pP und Tag)
- Trinkgelder ggf. in Restaurants und Hotels, für Kofferträger in Hotels und an Flughäfen, etc.
- Bargeldbedarf ca. 300,00 € pP
Allgemeine Reisehinweise
Folgende Ausrüstung sollte mitgebracht werden:
- persönliche Reiseapotheke (kein Einkauf unterwegs möglich!)
- Outdoor-Garderobe für tropische Regionen
- Sandalen und leichte Schuhe
- dünner Sommer- oder Leinenschlafsack
- Badebekleidung und Badeschuhe
- Stirnlampe/Taschenlampe
- Wasserflasche (1,5 l)
- Sonnenschutzmittel (hoher Lichtschutzfaktor) und Kopfbedeckung, leichter Schal
- Insektenschutzmittel
- Fernglas
Literatur und spezielle Literatur
Hering J, Eilts H-J, Fuchs E, Habib M & Megalli M 2016: Die Witwenstelze Motacilla aguimp auf dem Nassersee – Leben zwischen Wüste und Wasser. Vogelwarte 54: 407-408.
Hering J, Eilts H-J, Fischer F, Fuchs E, Geiter O, Habib M, Mähler M, Megalli M, Nikolaus G, Scholz C, Siegel S, Siegmund A & Winter M (in Vorb.): Ein weißer Fleck wird bunt – Avifaunistische Pionierarbeit auf dem Nassersee/Ägypten.
Hering, J, Fuchs E, Heim, W, H-J. Eilts & H. Ibrahim 2013: New information on Three-banded Plover in Egypt. Dutch Birding 15: 27-27.
Klima und Gesundheitshinweise
Diese Reise stellt keinerlei körperliche Anstrengungen dar, sieht man von hohen Temperaturen ab. Teilnehmer an dieser Reise müssen gesund sein, dürfen keine dauerhaften Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben und müssen gegenüber hohen Temperaturen unempfindlich sein. Tags (im Schatten unter den Dächern der Boote, können bis zu 35°C gemessen werden, nachts sinken die Temperaturen selten unter 20°C ab. Es ist trocken, heiß; Regen ist nicht zu erwarten. Die ständige Wassernähe lässt jedoch das Temperaturempfinden nicht so hoch erscheinen. Stechende und saugende Insekten sind trotz des Süßwassers auffälligerweise kaum vorhanden, das Malaria-Risiko in dieser heißen Region ist sehr gering (seit Jahren keine bekannten Fälle).
Gesetzlich sind keine Impfungen zur Einreise nach Ägypten vorgeschrieben. Die üblichen Schutzimpfungen für Reisen in tropische Gebiete müssen vorhanden sein (Nachweis Impfausweis). Bitte lassen Sie sich in Ihrem nächstgelegenen Gesundheitsamt, Tropenmedizinischen Institut oder von einem Fachmediziner beraten. Online finden Sie Informationen dazu beim Robert-Koch-Institut und beim Auswärtigen Amt.
Teilnahmevoraussetzungen, Gruppen-Kompatibilität
Da auf jedem Boot neben der Besatzung maximal sechs Gäste Platz finden und eine Woche lang recht eng beieinander leben, ist unsere Reise insbesondere geeignet für ornithologische Gruppen oder Freundeskreise (ab 6 Personen bitte gesonderten Gruppenpreis anfragen!), die sich recht gut kennen und im Umgang miteinander geübt sind. Ein Zusammenleben auf engem Raum fordert zudem ein hohes Maß an Gemeinschaftssinn und Disziplin. Die Boote bieten außer einem Sanitärtrakt kaum oder wenig Privatsphäre! Geschlafen wird ausschließlich gemeinschaftlich an Deck der Boote auf den Bänken oder dem Boden, auf die nachts bequeme Matratzen aufgelegt werden, oder in den 4 unklimatisierten Doppelkabinen, wobei hier das Erlebnis Schlafen draußen unterm Sternenhimmel entfällt. Alle Mahlzeiten werden gemeinschaftlich auf einem der beiden Boote eingenommen.
Menschen, die sich nicht in eine Gruppe einfügen können (fehlende Gruppen-Kompatibilität) bzw. verbindliche Mehrheitsentscheidungen ablehnen, sind von diesem Reiseabenteuer ausgeschlossen!
Sonstiges
Die Boote werden ausgerüstet sein mit allen notwendigen Lebensmitteln und Trinkwasser für eine Woche. Jeder Reiseteilnehmer muss sich ggf. selber mit weiteren persönlichen Dingen (Snacks für Zwischendurch usw.) bevorraten. Ein Einkauf unterwegs auf dem Nasser-Stausee ist nirgendwo möglich! Der Bedarf an Bier wird vor der Reise abgefragt. Jeder Gast verfügt dann nach Anmeldung über dieses Kontingent, das von der Schiffsbesatzung einkauft und kühl gebunkert wird (Expedition).
Sicherheitshinweise
Sicherheit
Unsere Boote auf dem Stausee und die Organisation der Abläufe dieser Reisen stehen unter Schweizer Leitung (ein in Ägypten ansässiges, erfahrenes Unternehmen aus der Schweiz), das zudem über alle staatlichen Genehmigungen zum Befahren dieses durch Militär und Polizei streng bewachten Reservates, welches die wichtigste strategische Wasserversorgung des Wüstenstaates stellt, verfügen. Außerdem gehört zur Besatzung der Boote für unsere Reise wie immer auch verpflichtend ein bewaffneter Polizist.
Wir können definitiv sagen, dass unsere Reise nicht nur vogelkundlich hoch interessant geplant wurde und ein außergewöhnliches Naturerlebnis bietet, sondern ebenso und ganz besonders auch alle Regeln der Sicherheit für die Teilnehmer und die Begleiter berücksichtigt. Absolute Sicherheit hingegen gibt es nirgendwo auf der Welt, Reisen sind immer mit Risiken verbunden!
Charakter dieser Reise
Diese Reise ist eine Birding-Tour (Bartmeise-Klassifizierung: “Vögel intensiv”). Außer an Reisetagen werden von morgens bis abends – nur unterbrochen durch Mahlzeiten bzw. durch Pausen (für das Personal!) – Vögel beobachtet (10-12 Stunden am Tag). Der Schwerpunkt liegt dabei, neben der gesamten lokalen Vogelwelt, auf seltenen, “near endemic-” und endemischen Arten. Bartmeise-Reisen arbeitet ausschließlich mit hoch kompetenten lokalen Guides zusammen, die exzellente Kenner ihrer heimischen Vogelwelt und zumeist eingebunden in Aktivitäten von Landesvereinen und Gesellschaften zum Schutz und zur Erforschung (Kartierung, Monitoring usw.) sind. Neuentdeckungen von bisher in der jeweiligen Landesavifauna unbekannten Fakten zum Vorkommen und zur Biologie einzelner Arten, die bei solchen Reisen immer wieder anfallen, fließen in die genannten Projekte des Reiselandes ein. Unsere Birdguides nutzen von Fall zu Fall Vogelstimmen aus einer Soundbibliothek, um schwer auffindbare bzw. versteckt lebende Arten sichtbar zu machen. Dies geschieht in jedem Fall unter Berücksichtigung der Brutbiologie und der Schutzansprüche einzelner Arten, die von unseren Guides gut eingeschätzt werden können. Deutsche Bartmeise-Reiseleiter haben die Aufgabe, die Interessen der Reiseteilnehmer zu vermitteln und Informationen sprachlich zu übersetzen. Die Verantwortung zu den Abläufen der Reise im Rahmen des ausgeschriebenen Programmes liegt aber ausschließlich in den Händen des lokalen Birdguides (der Bartmeise-Partnerfirma).
Weiterreichende touristische Informationen zu ‘Land & Leuten’ werden bei dieser Reise nicht gegeben. Interessenten sollten sich bitte vorher in das Gebiet einlesen (Reiseführer oder Internet).
Bartmeise-Reisen sind (Klein-) Gruppenreisen mit 6-16 Teilnehmern (im Ausnahmefall und wenn ich der Reisebeschreibung ausdrücklich genannt, auch mehr). Wer Probleme mit anderen Menschen in Kleingruppen und/oder mit Weisungen von verantwortlichen Reiseleitern bzw. Mehrheitsentscheidungen in einer Gruppe hat, der kann nicht an einer solcher Reise teilnehmen! So genannte “Lister”, also jene Vogel-Interessierte, die nur in der Welt unterwegs sind, um ihre ‘persönliche Lifeliste’ an Vogelarten aufzufüllen, die sich rücksichtslos und unhöflich gegenüber anderen Gästen verhalten und die Gruppenaktivitäten stören, sind absolut unwillkommen (solche Gäste können auch von einer laufenden Reise ausgeschlossen werden). Vogelfotografen sind immer willkommen, jedoch müssen diese bereit sein, sich den Beobachtern unterzuordnen.